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Anleitung: Animierte Stop-Motion-GIFs mit Effekten

Zwischen Wallace & Grommit und einer winkenden Katze ist noch eine Menge Platz – den man gut mit kurzen Stop-Motion-Clips im GIF-Format füllen kann. Wir zeigen Euch, wie Ihr die Bilder per Stapelverarbeitung auf einen Ausschnitt zurechtstutzt, daraus ein animiertes GIF baut und dann mit schicken Effekten aufpeppt. Die besten Effekte seht Ihr am Ende natürlich auch in Aktion – macht Euch selbst ein Bild!

Clips wie im Werbevideo

Kleine Stop-Motion-Clips kennt Ihr sicherlich, beispielsweise aus vielen Werbevideos, wo plötzlich Schrift auf Tafeln erscheint, Youtube-Videos, wo Lebensmittel langsam weggeknabbert werden oder die vielen Menschen, die durch die Gegend zu schweben scheinen. Auch das Zerknüllen von Papier ist ein Klassiker. Mit Stop Motion ist das ziemlich einfach, frickelig, aber einfach.

https://youtu.be/ZrAqKD5VQfs

Das Wichtigste ist das Ausgangsmaterial, was sowohl die Idee, als auch die Bildqualität betrifft. Hier geht es jetzt quasi um die Post Production – mehr zu Stop-Motion-Filmen haben wir hier für Euch. Es geht um einen Hund und einen Bär, die in einem Billy-Regal wohnen …

Die Ausgangssituation

Ihr habt eine Bilderreihe aufgenommen, in unserem Beispiel sind es 73 Bilder, aufgenommen mit einer Canon EOS 600 und meinem Lieblings-Low-Budget-Objektiv ESF 15-85 – perfekt geeignet als Immer-Drauf-Objektiv. Zum Verarbeiten nutzt Ihr dann die kostenlosen Tools IrfanView und GIF Animation Application. Und damit Ihr schon mal seht, wo die Reise hingeht, hier das Endergebnis noch ohne Effekte:

via GIPHY

1. Bildausschnitt markieren

Zunächst mal werdet Ihr nur einen bestimmten Ausschnitt der Bilder haben wollen, also heißt es, alle Bilder zu beschneiden. Öffnet dazu eines der Bilder mit IrfanView und markiert mit der Maus den Bereich, den Ihr für die Animation nutzen wollt. Übrigens: Für IrfanView haben wir noch weitere Artikel.

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Ausschnitt markieren.

2. Batch vorbereiten

Startet den Batch-Dialog mit B. Markiert alle Bilder und fügt sie der Schlange hinzu. Zuletzt wählt Ihr das Ausgabeverzeichnis. Jetzt geht es ans Croppen/Beschneiden: Wählt oben links den Modus „Batch conversion“ und setzt ein Häkchen bei den „Use advanced options for bulk resize“ und öffnet dann diese erweiterten Optionen.

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Batch starten.

3. Bildausschnitt für Batch bereitstellen

Im Advanced-Dialog aktiviert Ihr die Crop-Funktion und klickt auf den Button „Get current sel“ – soll natürlich selection heißen und meint nichts anderes, als dass die Werte Eurer Markierung übernommen werden. Auf Wunsch könnt Ihr die Bilder in diesem Dialog auch gleich verkleinern, damit Euer GIF später nicht 100 Megabyte groß, um nicht zu sagen riesig ist. Aber auch die GIF Animation Application (GifApp) kann das, also behaltet ruhig vollwertiges Rohmaterial. Führt die Batch nun aus und schon habt Ihr das Ausgangsmaterial vorbereitet. Weiter geht es mit GifApp.

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Auswahl für Batch übernehmen.

4. Bilder in GifApp laden

Öffnet also GifApp, klickt auf den „Add an image“-Button und fügt das gesamte Bildmaterial hinzu.

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Bilder für das Gif-Projekt.

5. Geschwindigkeit und Größe festlegen

Als erstes kümmert Ihr Euch oben rechts um die Größe – hier landet nämlich standardmäßig leider immer nur 640 x 480. Hier solltet Ihr natürlich die Proportionen beibehalten. Tipp: Skaliert eines der Bilder in IrfanView (Taste R) über die Prozent-Angabe auf die gewünschte Größe und übertragt die Daten aus der Fußleiste in GifApp. Die Geschwindigkeit: Netzt setzt Ihr einen sinnvollen Wert in Millisekunden fest und übertragt ihn auf alle Bilder. Was heißt hier sinnvoll? Überlegt, wie lange das Resultat sein soll, teilt den Wert durch die Anzahl der Bilder und tragt die resultierende Zeit ein – von dort lässt sich meist ganz gut feintunen. Tipp: Das erste und letzte Bild lassen sich ganz gut mit längeren Werten versehen, wenn das GIF nicht wirklich wie eine Schleife laufen soll. Zudem lassen sich „wichtige Ereignisse“ quasi als Slow-Motion-Effekt ausbauen (wobei Slow Motion hier natürlich ruckelig meint …)

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Zeit und Größe festlegen.

6. Effekte auswählen

Markiert nun ein Bild in der Reihe, das Euch besonders gut gefällt oder das besonders aussagekräftig ist – und setzt dann ein Häkchen bei einem der Effekte. Ihr könnt auch Effekte kombinieren! Wunsch-Effekt gefunden? Dann geht’s weiter.

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Effekte auswählen.

7. Effekt auf alle Bilder übertragen

Markiert alle Bilder mit Strg+A oder die gewünschte Sequenz mit Linksklick für das erste Bild und Shift+Linksklick für das letzte Bild. Setzt ein Häkchen bei Eurem Wunsch-Effekt und schon gilt er für alle markierten Bilder. Und nun ist es wieder Zeit für die Vorschau – wenn Ihr zufrieden seid, speichert das GIF und bringt es unter’s Volk! Während das GIF gebaut wird, solltet Ihr übrigens am besten stillsitzen – es kommt da immer mal wieder zu Render-Fehlern.

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Effekte auf alle Bilder anwenden.

Die GIF-Effekte im Überblick

Effekt: Sharpened

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Effekt: Sharpened + Bump

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Effekt: Sharpened + Invert

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Effekt: Sharpened + Edge

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Effekt: Sharpened + Color halftone

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Effekt: Sharpened + Crystalize

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Effekt: Sharpened + Mirror

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Effekt: Sharpened + Bump + Contrast + Crystalize

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Effekt: Sharpened + Bump + Contrast + Crystalize + Invert

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Mirco Lang

Freier Journalist, Exil-Sauerländer, (ziemlich alter) Skateboarder, Dipl.-Inf.-Wirt, Einzelhandelskaufmann, Open-Source-Nerd, Checkmk-Handbuchschreiber. Ex-Saturn'ler, Ex-Data-Becker'ler, Ex-BSI'ler. Computer-Erstkontakt: ca. 1982 - der C64 des großen Bruders eines Freunds. Wenn Ihr hier mehr über Open Source, Linux und Bastelkram lesen und Tutonaut unterstützen möchtet: Über Kaffeesponsoring via Paypal.freue ich mich immer. Schon mal im Voraus: Danke! Nicht verpassen: cli.help und VoltAmpereWatt.de. Neu: Mastodon

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