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Anleitung: Backup einer Synology-NAS auf einer externen Festplatte erstellen

NAS-Systeme sorgen in der Regel durch die Verwendung eines RAID-Systems für zusätzliche Datensicherheit, da die Daten auf mindestens zwei Festplatten gespiegelt wird. Das bedeutet: Fällt eine Platte aus, verliert Ihr keine Daten, da diese noch auf der anderen Platte liegen (Voraussetzung dafür ist natürlich, dass Ihr die kaputte Festplatte schnell ersetzt!). Doch getreu einer der ältesten IT-Regeln ersetzt ein RAID alleine kein Backup. Aus diesem Grund bieten faktisch alle NAS-Hersteller die Möglichkeit an, die Daten auf der NAS zusätzlich auf externe Medien zu sichern.

Wichtig: Dieses Tuto bezieht sich auf eine ältere Version des Disk Station Managers ist und ist nicht mehr aktuell. Wie Ihr Euer NAS-System mit Synology Hyper Backup sichern könnt, zeigen wir Euch in dieser neuen Anleitung!

Ursprünglicher Text:

Wir haben Euch bereits gezeigt, wie Ihr die Daten von einer Synology-NAS auf einen Onlinespeicher wie Strato HiDrive sichert. Während Ihr Euch damit vor allem für ein Worst Case-Szenario rüstet (Brände, Einbrüche, Angriff von Riesen-Echsen…), lohnt es sich im Alltag, eine Sicherung der wichtigsten Daten der NAS auf eine externe Festplatte zu erstellen. Damit könnt Ihr beispielsweise eine ältere Version einer Datei wiederherstellen und seid auf einen evnentuellen Ausfall der NAS vorbereitet. Außerdem könnt Ihr die auf diese Weise gesicherten Daten bei Bedarf einfach mitnehmen und beispielsweise unterwegs am Laptop nutzen, so Ihr denn ein Backup auf eine 2,5 Zoll-Festplatte erstellt.

1. Neueste Version des DiskStation Managers installieren

Bevor es an die Sicherung geht, solltet Ihr auf die neueste Version des Synology DiskStation Managers aktualisieren. Ihr findet den entsprechenden Punkt in der Systemsteuerung des DSM unter „Aktualisieren & Wiederherstellen“. Falls Ihr noch mit der alten Version 4 des DiskStation Managers arbeitet, zeigen wir Euch hier, wie Ihr auf die neueste Version updaten könnt.

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2. USB-Festplatte anschließen

Verbindet nun eine USB-Festplatte mit der NAS. So gut wie jedes Synology-Modell hat zu diesem Zweck einen entsprechenden USB-Port auf der Vorder- bzw. Rückseite. Wir verwenden eine 2,5 Zoll-Festplatte, es funktioniert aber natürlich auch mit einer 3,5 Zoll-Version, so Ihr diese mit Strom versorgt. Prüft nun in der Systemsteuerung des DSM unter „Externe Geräte“, ob Eure Synology-NAS die Festplatte erkannt hat.

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3. Zu sichernde Ordner auswählen

Öffnet nun im Hauptmenü des DiskStation Managers den Punkt „Datensicherung und Replikation“. Wechselt hier zu „Datensicherung“ und klickt auf „Erstellen/Datensicherungsaufgabe“. Hier wählt Ihr als erstes die Ordner auf Eurer Synology-NAS aus, die Ihr in das Backup einbeziehen wollt. Im Beispiel sichern wir die Ordner „CloudStation“ und „music“ und „photo“. Das könnt Ihr später aber noch ändern.

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4. Ziellaufwerk für das Backup festlegen

Klickt nun bei „Datensicherungsziel“ auf „Datensicherungsziel hinzufügen“ und wählt „Lokales Datensicherungsziel“ aus. Nun setzt Ihr die Option bei „Daten in einem lokal freigegebenen Ordner sichern“ und wählt aus der Liste bei „Gemeinsamer Ordner“ den Eintrag „USBShare“ (oder ähnlich) aus. So weiß Eure NAS, dass Ihr ein Backup auf einer externen Platte durchführen wollt.

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5. Backup-Zeitplan und erweiterte Optionen festlegen

Das war es schon fast! Im nächsten Schritt bestimmt Ihr, ob von der NAS gelöschte Dateien im Backup bleiben sollen oder nicht und stellt Sonderfunktionen wie die Sicherung von Metadaten oder Miniaturansichten von Fotos ein. Wichtig ist noch der Sicherungszeitplan: Hiermit legt Ihr fest, ob und wenn ja wann das Backup Eurer NAS automatisch ausgeführt werden soll.

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6. Erstes Backup durchführen

Seid Ihr mit den Einstellungen zufrieden, klickt auf „Fertigstellen“. Nun könnt Ihr warten, bis der konfigurierte Zeitplan Euer Backup automatisch startet, oder Ihr beginnt die Sicherung manuell per Klick auf „Datensicherung jetzt durchführen“.

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7. Gesicherte Daten wiederherstellen

Wollt Ihr im Fall der Fälle Eure Daten zurückholen, habt Ihr zwei Möglichkeiten: Entweder navigiert Ihr auf Eurem Windows-, Mac- oder Linux-Rechner via Netzwerk manuell auf das an die NAS angeschlossene USB-Laufwerk (alternativ geht das auch per File Station direkt im DSM) und kopiert die Dateien manuell zurück, oder aber Ihr nutzt die Komplettwiederherstellung. Klickt dazu auf „Wiederherstellen“ und folgt den Anweisungen des DiskStation Managers. Beachtet aber, dass bei dieser Vorgehensweise alle eventuell noch vorhandenen Daten auf Eurer Synology-NAS mit denen aus dem Backup überschrieben werden!

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Boris Hofferbert

Freier Journalist, seit seligen Amiga-Tagen technikbegeistert, am Desktop Apple- und unterwegs Android-Fan, zockt unter Windows, kann nicht ohne Musik (von Classic Rock über Ska bis Punk) und Hörbücher, schießt gerne Postkarten-Fotos, hat immer mindestens zwei Handys dabei und freut sich riesig über eine Kaffeespende ;-)

29 Kommentare

  1. Hallo Herr Hofferberg, vielen Dank für Ihre Anleitung, die ich benutzt habe, um unsere neue Synology 718+ auf eine externe USB-Festplatte zu sichern. Nun würde ich gerne wöchentlich die USB-Platten wechseln und die letzte Sicherungs-Platte im Tresor aufbewahren. Bietet Hyper Backup eine Funktion zum Rotieren von zwei oder mehreren externen Sicherungsmedien?
    Vielen Dank für Ihre Mühe.
    J.B.

  2. Hallo,

    Ich habe eine Externe Festplatte, aber Der wird nicht als einer erkannt bzw. ich sollte eine Software „ExFAT“ oder so installieren.
    Dieses ist aber eine Software die zwar von Synology „vertrieben“ wird, aber bezahlt werden muss.
    Gibt es keine anere Möglichkeit?

    Alwin

    1. ExFAT ist ein Dateisystem, sowas wie Fat32 oder NTFS. Du kannst die Platte auch direkt unter Windows oder Mac OS mit ExFAT formatieren; unter Windows über das Kontextmenü. Ich würde zwar davon ausgehen, dass Synology auch andere Dateisysteme schluckt – Moment …, ja, hier von der Homepage: „… ext3, ext4, FAT, FAT32, HFS, HFS Plus und NTFS…“. Insofern wird Dir vermutlich nur ExFAT als Standard vorgeschlagen. Bezahlt werden muss für ExFAT definitiv nichts! Falls da tatsächlich eine solche Meldung kommt, mach doch mal einen Screenshot und poste den hier, würde mich interessieren, was das soll.

  3. Hallo
    Ich nutze die Version DSM 6.0-7321 Update 3. Bei mir gibt es keinen Punkt „Datensicherung und Replikation“… Auch über die Suche werde ich da nicht fündig :(
    Ist es möglich, dass sich da alles geändert hat? Die externe Festplatte wird gefunden, aber ich schaffe es nicht, ein Backup da drauf zu bringen :(
    Wäre äusserst froh über Hilfe.
    LG
    Stefano

  4. Hallo,

    ich fand die Anleitung auch sehr hilfreich, bin aber dann über den Namen gestolpert: „Datensicherung Replikation“ gibt es ja nicht mehr, sondern stattdessen ein Hyper Backup und Hyper Backup Vault. Ich habe mich nun analog nach dieser Anleitung damit versucht und hoffe, dass ich nicht versehentlich irgendwas in die falsche Richtung sichere. Als Ziel habe ich mein usbshare1-1 genannt (warum wird eigentlich nicht der Datenträgername angezeigt?), als Aufgabeneinstellungen meine Quellordner, die gesichert werden sollen. Seit einigen Minuten läuft die Tätigkeit (laut Anzeige) „Quelldateigröße wird überprüft“…mal schauen.

    Nun habe ich mal „täglich“ eingestellt. Was passiert, wenn die externe Festplatte als „Ziel“ nicht täglich angestöpselt wird? Ich will die ja nur ab und an dranstecken, sonst geht sie ja z.B. bei einem Einbruch oder so mit verloren?

  5. Hallo,
    ich habe einen ganz anderen Ansatzpunkt um meine DS213+ zu sichern. Sie wird mit 2x 3TB, Raid 1 betrieben. Auf der NAS befinden sich sowohl die Dateien, Ordner und Laufwerke für den Netzwerkbetrieb, Musik, Bilder, Video …. aber auch komplette Backups des lokalen Netzwerkes.
    Wie also die komplette NAS sichern? Ganz einfach – und ganz ohne Software:
    Soll gesichert werden, ziehe ich im laufenden Betrieb eine der Platten (im Wechsel) und nehme ein drittes Caddy mit einer baugleichen 3 TB Platte aus seiner sicheren Aufbewahrung. Die NAS signalisiert Fehler, die „Reparatur“ wird in der DMS-Console bestätigt, …. fertig – ich kann sofort weiterarbeiten.
    Habe ich nun einmal ein Problem mit den Daten meiner NAS (bis hin zum Totalverlust, Verschlüsselung durch Virus…) schalte ich die NAS ab, ziehe beide Platten und hänge die zuletzt entnommene Patte ein. NAS hochfahren weiter geht es nach Bedarf … also entweder bestimmte Daten entnehmen und lokal zwischenspeichern – danach wieder die „originalen“ Platten rein, oder – soweit ich mit dem Stand der „Einzelplatte“ klar komme, wird die DS mit einer der beiden entnommenen Platten komplettiert – Problem beseitigt. Und wie immer: Je häufiger die „Sicherung“ vorgenommen wird – je geringer die Sorgen im Schadenfall.

    Gruß, Uwe

  6. Hallo
    Ich möchte gerne die Datensicherung auf 2 externe Festplatten sichern. Nur sagt mir das System, das bereits eine Aufgabe erstellt ist mit einer Festplatte. Wie kann ich eine zweite Festplatte programmieren für die Sicherung anderer Ordner?

  7. Leider wird nicht alles gesichert. Bei mir wird nur der Proxyserver und Maria DB angezeigt, aber nicht Python, phpmyAdmin usw. Die Programme und Einstellungen sind nach einem wiedereinspielen (z.B. neue System HD im Nas) weg. Sehr schwache leistung, das man nicht die komplette Station inkl. aller EInstellungen sichern kann.

  8. Hallo,
    was passiert wenn die USB Platte nicht angesteckt ist?
    Wird der nächste Backup Job dann durchgeführt, sobald die Platte wieder entdeckt wird?

    Möchte die Backup Funktion nutzen und trotzdem die USB Platte hin und wieder getrennt von der NAS wegschließen (gegen Einbruch, Brand, Wasser, etc)

  9. Hi Bernd,
    Du hast als Sicherungsziel nicht „freigegebenen Ordner gewählt“ sondern einen nicht sichtbaren Remote-Ordner… wenn Du die Sicherungsaufgabe löscht, fragt er ob er alle gesicherten Daten auch löschen soll. So kannst Du das löschen, sonst halt über SSH auf dem NAS einloggen und die Daten direkt unter Volume1/… löschen.
    VG Nico

  10. Hallo, ich bin von Deinem Artikel begeistert und bin danach auch glücklich zum Ziel gelangt. Allerdings habe ich noch eine Frage und hoffe ,dass Du mir helfen kannst. Bevor ich Deinen Artikel las, habe ich versehentlich ein Backup auf dem NAS erzeugt. Nun will ich es natürlich wieder löschen, um Speicherplatz zu sparen, aber ich finde die entsprechende Datei nicht. Wo ist sie abgeblieben?
    VG
    Bernd

  11. Hallo, toller Artikel. Mich interessiert, ob man die Backup-Daten auch ohne DSM „Wiederherstellung“ wieder herstellen kann, bzw. wo die gesicherten Daten auf dem Backup-Medium zu finden sind.
    VG Ralf

    1. Hi Ralf,

      zunächst mal: Danke für das Lob :)

      Zur Frage: Die Dateien liegen ganz normal als Ordner auf der externen Festplatte; sie werden einfach nur kopiert. Du kannst sie also auch einfach am PC bzw. Mac anschließen und darauf zugreifen. Auf die USB-Platte an der NAS kannst du darüber hinaus auch via Netzwerk zugreifen – sprich: Jep, geht auch ohne DSM :)

  12. @Tobias – Ich verwende für Backups jeglicher Art, ob Mac oder Netzwerk seit Jahren
    Carbon Copy Cloner. Ob es sinnvoll ist das Backup des NAS übers Netzwerk laufen zu lassen sei dahingestellt. Es Grüsst Ralf

  13. Hallo, ich bin von der Backuplösung begeistert und benutze sie auch. In meinem NAS befindet sich eine 3 TB HDD. Mein Backup möchte ich auf 2 x 1TB HDD`s verteilen. Es handelt sich um exakt 2 gleiche Platten. Leider habe ich probleme damit. Das Ziel ist es, mit einem USB SATA Adapter und Autorun funktion zu arbeiten. Die Fehleraussage im Protokoll sagt das das Ziel nicht vorhanden ist. Obwohl die HDD im File Explorer vorhanden ist. Kann es sein das es an den Platten liegt? Hat jemand einen Tip?

  14. Ich möchte mein Synology NAS auf eine externe Harddisk speicher und diese extern lagern. Dieses Backup möchte ich einmal pro Monat aktualisieren. Meine Idee ist, die externe HD am Mac anzuschliessen und dann das NAS als Quelle zu wählen. Mit welchem Programm kann ich dies machen? Mit Acronis True Image kann ich das NAS nicht als Quelle (nur als Ziel) auswählen.
    Tobias

  15. Hallo, habe eine Frage zum admin Konto. Ich log mich noch als admin ein. Ist das sinnvoll oder sollte ich einen anderen Benutzer anlegen?
    Rainer

  16. Hallo,
    toller Guide! Eine Frage habe ich noch: Wie groß sollte denn die externe Festplatte im Verhältnis zur NAS sein? 1.1? Oder komprimiert Time Backup die Daten?

    MFG

    Dominik

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