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Test: iPad-Air-2-Case Kavaj Berlin – eine Hülle für Vielschreiber

Pünktlich zur Adventszeit schlug in der Tutonaut.de-Redaktion ein neues Testmuster auf: Das Leder-Case „Berlin“ vom deutschen Hüllenhersteller Kavaj. Der fabriziert Smartphone- und Tablet-Hüllen aus echtem Leder, in der Regel in den Farben Cognacbraun und Schwarz. Möglicherweise ein ideales Weihnachtsgeschenk für iPad-Fans? Ich habe die Hülle mal über mein iPad Air 2 gezogen und war positiv überrascht: Die minimalistische Tasche hat nämlich eine praktische Funktion für Vielschreiber.

Echtes Leder und schlankes Design

Auf den ersten Blick macht die Kavaj-Ledertasche „Berlin“ einen guten Eindruck. Anders als viele andere Lösungen in dieser Preisklasse ist sie aus echtem Rindsleder gefertigt, was man riechen und fühlen kann. Kein billiges PU-Leder, keine komischen Plastikapplikationen: Das Case mit seinen etwas grobschlächtigen Nähten wirkt solide wie ein Pferdesattel oder hochwertiger Stiefel. Funktional ist die „Berlin“ ein typisches iPad-Case: Das Gerät wird in die Hülle geschoben, ein Klettverschluss hält es in seinem neuen, stramm sitzenden Leder-Outfit.

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Die Kavaj Berlin ist aus echtem Rindsleder gefertigt. (Bild: Kavaj)

Die Sleep-/Wake-Funktion wird unterstützt, zudem gibt es eine Standfunktion mit zwei Aufstellmöglichkeiten für das Querformat. Wer Einschübe nicht mag, weil Plastikclips in der Regel besser sitzen, muss sich hier keine Sorgen machen: Die Hülle „Berlin“ sitzt wie eine zweite Haut. An der Verarbeitung gibt es daher nichts auszusetzen, alle Anschlüsse, die Lautsprecher und natürlich der Bildschirm bleiben frei, nur die Schalter sind bedeckt, aber auf der Hülle eingeprägt und auch hier absolut passend. Das Design ist zurückhaltend und schlank, leicht und trägt nicht auf. Und das Leder fühlt sich einfach gut an, man will das iPad ständig in der Hand halten.

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Eine elegante Hülle ohne Plastikclips.

Zunächst Probleme mit dem Power-Button

Leider gab es bei der ersten Inbetriebnahme dann doch ein kleines Problem: Der Powerbutton wollte nicht so recht funktionieren. Der Grund war schnell gefunden: Jeder Kavaj-Tasche liegt ein kleiner Hinweiszettel auf Deutsch und Englisch bei, auch bei der „Berlin“: Hier findet sich der Hinweis auf die Kavaj-Website, auf der sich ein Video findet, das sie Lösung erklärt. Damit ist das Problem schnell behoben: Das Leder am Powerbutton muss nur ein wenig von innen ausgedrückt werden, schon funktioniert alles. Die Lautstärkeregler sind nicht davon betroffen – das „Problem“ ist also im Grunde keines. Anschließend ist die Tasche einsatzbereit: Sie weckt das iPad zuverlässig und legt es auch schlafen, wenn sie zugeklappt wird. Auf der Rückseite ist eine kleine Lasche, in die der Deckel für die Standfunktion eingehakt wird, wodurch die Hülle stehend oder erhöht liegend betrieben werden kann, etwa zum Schreiben oder zum Schauen eines Films.

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Power- und Lautstärkeknöpfe sind abgedeckt. Das Leder am Powerbutton sollte ein bisschen gedehnt werden.
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Die etwas grobschlächtigen, aber robuste Nähte erinnern an Lederstiefel oder einen Pferdesattel.

Das Problem mit dem Schreiben auf dem iPad

An dieser Stelle sei ein kleiner Ausflug in die Theorie erlaubt: Schreiben auf dem iPad… Tja. Wir Journalisten und Blogger verabscheuen das ja, aller Keyboard-Cases und Schutzhüllen mit Standfunktion zum Trotz. Denn die Bildschirmtastatur ist im liegenden Betrieb mehr als unergonomisch, und das Gefummel mit externen Bluetooth-Keyboards oder gar Laptop-Ersatz-Hüllen wie etwa das Zagg Folio ist im Vergleich zum schnellen Aufklappen des Notebooks in der Regel wenig praxistauglich. Mein iPad fristet deshalb eigentlich schon immer ein Schattendasein als Surfbrett und Casual-Spielekonsole. Zwar lässt sich mit den Apps Byword oder iAwriter sehr angenehm Text produzieren, die Eingabe selbst ist und bleibt beim klassischen 9,7″-iPad und beim iPad Mini aber der Knackpunkt: Keyboard-Cases haben meist eine winzige Tastatur, externe Bluetooth-Tastaturen tragen unnötig auf und versagen erfahrungsgemäß immer dann, wenn man sie am dringendsten braucht. Von der Doppelpflege der Hardware – Keyboard wie iPad benötigen eigene Micro USB-Kabel (jetzt bei Amazon.de kaufen) oder zumindest Apples Micro-USB-Adapter (jetzt bei Amazon.de kaufen) – ganz zu schweigen. Nein: Das iPad ist nach wie vor kein Schreibgerät. Und genau hier setzt die Kavaj-Tasche an: Durch einen einfachen Trick schafft sie es nämlich, das iPad doch recht schreibtauglich zu machen.

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Bildschirmtastatur im Vergleich zur iMac-Tastatur. Ergonomie? Normalerweise Fehlanzeige.
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Der Deckel wird auf der Rückseite eingehakt.

Ein Case für Vielschreiber

Denn anders als bei vielen, vielen andere Cases, die ich bisher an den verschiedenen iPads hatte, sorgt die einfache 1/3-Faltung der Bildschirmabdeckung im Aufstell-Modus für eine angenehme Erhöhung des iPads, wenn es liegt. Und auch wenn es steht, steht es nicht so steil, wie es etwa bei Hüllen mit 1/4-Faltung der Fall ist. Das macht das Schreiben besonders im liegenden Modus ausgesprochen angenehm: Das iPad wird hinten auf eine Höhe von satten 6,8 Zentimetern angehoben, wodurch das Tippen auf der Bildschirmtastatur plötzlich erstaunlich leicht von der Hand geht. Andere Lösungen wie mein altes EasyAcc-Case (jetzt bei Amazon.de kaufen), die zwar als Case durchaus OK sind, erhöhen das Gerät gerade einmal um 4,3 Zentimeter. Die 2,5 Zentimeter bringen, da war auch ich erstaunt, massive Vorteile beim Tippen auf der Bildschirmtastatur des iPads. Die weiche, aber stabile Lederhülle selbst sorgt zudem dafür, dass man sich keine Sorgen um Kratzer machen muss. Und auch lästige Klappergeräusche beim Tippen gibt es nicht.

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Die Bildschirmerhöhung fällt deutlich steiler aus als bei vielen anderen Hüllen. Das sorgt für angenehmes Schreiben auf der Bildschirmtastatur.

Fazit: Eine gute iPad-Lederhülle für kleines Geld

Auch wenn ich in den ersten Tagen ein wenig mit dem neuen Look des „Berlin“-Cases gefremdelt habe und mir grundsätzlich Taschen mit Einschub weniger gefallen als solche, die das iPad mit Kunststoffclips halten, hat mich das Kavaj-Produkt ausgesprochen positiv überrascht: Es ist solide verarbeitet, ist ausgesprochen passgenau und besitzt durch die konzeptbedingte, für Vielschreiber angenehme Erhöhung des iPad-Bildschirms einen ausgesprochen hohen Nutzwert. Das Echtleder wertet das iPad auf, Nähte und Verarbeitung sind ausgesprochen solide. Um das Motto eines beliebten Shops für Freunde des hochwertiger Waren zu zitieren: Es gibt sie noch, die guten Dinge – und das Kavaj-Case ist eines davon. Mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von derzeit 39,90 Euro ist das Case im Anbetracht der hohen Qualität und des Nutzwerts zudem ein echtes Schnäppchen und vielleicht das ideale Weihnachtsgeschenk für iPad-Fans. Zumal es auch für andere iPad-Modelle wie das iPad Pro oder das iPad Mini 4 erhältlich ist.

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Auch zugeklappt hübsch anzusehen.
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Einfach und praktisch bei absolut zurückhaltendem, schlanken Design.

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Christian Rentrop

Diplom-Journalist, Baujahr 1979. Erste Gehversuche 1986 am Schneider CPC. 1997 ging es online. Seither als Schreiberling in Totholzwäldern und auf digitalen Highways unterwegs. Öfter auch auf der Vespa oder mit dem Wohnwagen unterwegs. Seit 2020 Tochtervater, dementsprechend immer sehr froh über eine kleine Kaffeespende.

4 Kommentare

  1. „Wir Journalisten und Blogger verabscheuen das ja, aller Keyboard-Cases und Schutzhüllen mit Standfunktion zum Trotz“

    Aha, bevor solche Gestalten mit dem Verabscheuen, eigentlich mit jeder Art von Beurteilung anfangen, sollten sie zu allererst ihr Handwerk erlernen, und dazu gehört auch und vor allem die Rechtschreibung!
    Allen … zum Trotz, welch Gestammel!

    1. Genau. Wie kann sich jemand anmaßen, irgendetwas zu beurteilen, wenn er „aller“ statt „allen“ schreibt und es bei der Korrektur übersieht? Da kann der Kollege ja keine Ahnung von Technik haben. Und ich habe sogar noch einen Rechtschreibfehler gefunden! Und noch zwei Kommafehler. Und eine unschöne Wortwiederholung. Skandal! Mal ehrlich Christian, das geht gar nicht …

      Aber lieber „ich“ – Dich kann ich nicht mehr leiden (guck mal ein paar Wörter zurück, ist bestimmt der falsche Strich!), denn bei „Gestammel“ wollte ich doch mal schauen, was da für ein Kokolores steht. Ahlär Fersuhche zur Trots, konnt ich es nicht finden, das Gestammel – und wegen Dir Heio musste ich irgendwelchen Apple-Schrott lesen. Na schönen Dank auch.

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