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Dreame W10: Wischroboter deluxe

Alter Aufgabe, neuer Spieler: Wie gut schlägt sich Dreame im Vergleich zu Roborock?

Der Markt für Saug- und Wischroboter verändert sich rasant. War in den letzten Jahren Roborock immer für eine Überraschung gut, kommt mit Dreame dieses Jahr ein relativ neuer Spieler in die Manege. Das aktuelle Flaggschiff für knapp über 1.000 Euro, der Dreame W10, wurde in den letzten Wochen intensiv von uns unter die Lupe genommen und getestet. Was er taugt, klären wir hier!

Doppelte Wischleistung, bodenständige Saugerergebnisse

Mit zwei rotierenden Wischquasten und einer abgeflachten Front ist der Dreame W10 in der Lage, auch große Flächen streifenfrei zu säubern. Das Wasser muss nicht manuell in den Tank eingebracht werden, sondern kommt aus einem 4-Liter-Tank in der Ladestation. Diese beherbergt ebenfalls einen 4-Liter-Schmutzwassertank.

Vor einer Reinigung wird das Wischwasser in den Tank geblubbert. Der Prozess ist recht laut und kann nur bedingt gesteuert oder unterbunden werden. Muss der Roboter während einer Reinigung Wasser nachtanken oder den Mopp säubern, so wird die Ladestation selbstständig angesteuert und die Boden-Reinigung nach erfolgter Selbst-Reinigung wieder fortgesetzt.

Leider gibt es keine Empfehlung, auch etwas neutralen Reiniger, wie beim aktuellen Roborock, ins Wischwasser zu geben. Auch muss der relativ kleine Staubbehälter manuell geleert werden. Eine entsprechende Automatik fehlt der Station in der aktuellen Fassung. Da der Behälter weniger als 450 ml fasst, kommt relativ häufig die Warnung, dass der Behälter geleert werden muss. Hier wünsche ich mir für die Zukunft ebenfalls eine Absaugstation.

Wischpads vernäht – lauter Föhn

Nach der Reinigung werden die Wischquasten an der Unterseite trocken geföhnt. Das dauert zum einen sehr lange, knapp 1:45 Stunden, und ist mit einem unangenehmen Geräusch verbunden.

Manuell reinigen in der Waschmaschine kann man die Pads nicht, da diese tatsächlich fest vernäht sind. Man kann sie zwar wechseln, Ersatzteile sind bei Amazon erhältlich, aber reinigen kann man sie nur mit samt den Plastikteilen oder über die Station.

Navigation und Intelligenz

Im Gegensatz zum neuesten Roborock verzichtet der Dreame auf eine Frontkamera. Hindernisse am Boden, wie Kleidungsstücke oder Playmobil-Figuren, werden so schnell zum Opfer des Roboters. Die aufsitzende Laserscan-Einheit ist vom Fabrikat Xiaomi und weist eine sehr gute Genauigkeit auf. Teppiche werden zuverlässig erkannt und der Wischvorgang wird ausgesetzt.

Die Routenplanung durch die Wohnung ist nicht zu bemängeln. Hier im Test wird eine optimale Route gefunden. Schön ist die Option, vor der ersten Reinigung eine Scouting-Fahrt durchführen zu lassen. Dabei reinigt der Roboter nicht, sondern erstellt lediglich eine Karte der Wohnung. Diese wird dann in der Xiaomi Home App bereitgestellt, über die man die Steuerung des Roboters erledigt.

In der App wurden keine wirklich spezifischen Anpassungen für den Dreame-Sauger durchgeführt. Die mittlerweile sehr gute Roborock-App ist da wirklich mehr als eine Nasenlänge voraus. Ein deutscher Muttersprachler hätte gern mal über die Infotexte schauen können. Zudem wirkt die App häufig langsam oder hakelig.

Fazit

Cooles Gerät mit vielen tollen Kleinigkeiten, wie dem OLED-Status-Display auf der Absaugstation, und einer super Wischleistung. Leider schafft es Dreame nicht, die Konkurrenz von Roborock zu überflügeln da es doch hier und da hakt. Die fehlende Kamera für die Hinderniserkennung, das laute Blubbern bei der Wasserfüllung und die fehlende Staubabsaugung in die Station sind starke Gegenargumente. Sind diese behoben, wird der Dreame W10 aber eine interessante Alternative zu Roborock.

(* = Affiliate-Link / Bildquelle: Amazon-Partnerprogramm)

Benjamin Mewes

Technikbegeistert und programmieraffin seit den wilden Jugendtagen (QBasic, Delphi, R, Python, Fortran 77, Java). Heim-Automatisierung mit HomeKit und alles rund um macOS und iOS sind meine Steckenpferde!

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