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CarPlay nachrüsten: So geht’s auch bei älteren Autos

Mit einem CarPlay-Autoradio seid Ihr multimedial bestens gerüstet – auch bei älteren Autos!

Mit Apple CarPlay könnt Ihr Euer iPhone bequem ans Autoradio anschließen. Die Touch-Steuerung wird dann im Display des Radios angezeigt und Ihr könnt mit Apple- und Google-Maps navigieren, Musik hören oder direkt über das Autoradio telefonieren. Das erhöht den Komfort beim Autofahren massiv. Das beste daran: Ihr braucht kein neues Auto, denn es gibt jede Menge CarPlay-Nachrüstmöglichkeiten für ältere Baujahre oder Autos ohne die Funktion. Und es gibt viele günstige CarPlay-Radios bei Amazon

Die Frage nach dem DIN-Einschub

Um CarPlay in einem älteren Auto nachrüsten zu können, benötigt Ihr vor allem eines: Genug Platz. CarPlay-Radios zum Nachrüsten sind aufgrund des Bildschirms nämlich in aller Regel sogenannte Doppel-DIN- oder 2-DIN-Geräte. Dabei handelt es sich um Radios, die zwei Standard-Autoradio-Einschübe belegen. Viele Autos der letzten 20 Jahre haben hier bereits entsprechend große Geräte verbaut, egal, ob die nichts können. So bauen zum Beispiel Ford, VW, Opel, Toyota und viele Japaner seit der Jahrtausendwende häufig große Radioeinheiten in Fahrzeugen der Polo-Klasse und höher ein. Die sind zwar nicht unbedingt im DIN-Bereich, aber das ist egal: Sie sind in aller Regel größer und können adaptiert werden.

Mit einem Nachrüstradio wie Sonys XAV-AX8050D werden auch ältere Autos zu CarPlay-Fahrzeugen. (Bild: Sony)
Mit einem Nachrüstradio wie Sonys XAV-AX8050D werden auch ältere Autos zu CarPlay-Fahrzeugen. (Bild: Sony)

Wie finde ich raus, ob ein Doppel-DIN-Radio in meinem Auto Platz findet?

Es ist relativ einfach, herauszufinden, ob Euer Auto einen Doppel-DIN-Slot besitzt. Die Website Digitalradio-Test.info schreibt dazu:

Der 1 DIN Schacht hat die Maße 182 mm x 52 mm. Die des Autoradios 180 mmx 50 mm. Das 1-DIN Schachtformat findet man hauptsächlich bei älteren Fahrzeugen. In Fahrzeugen neueren Baujahres hingegen gibt es meistens 2 DIN Schächte. Die Abmessungen bei 2-DIN Einbauschächten für Autoradios haben die gleiche Breite bei doppelter Höhe von insgesammt 100 mm. Daher auch der Name Doppel DIN.

Kurz gesagt: Ist Euer aktuelles Radio groß genug, um Platz für den 2-DIN-Einschub zu verbrauchen, habt Ihr auch Platz für CarPlay-Radio-Nachrüstung. Lasst Euch von Blenden, im Armaturenbrett versenkten Einheiten und ähnlichem nicht stören: Diese können in aller Regel abgenommen und ersetzt werden.

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CarPlay bei 1-DIN-Schächten nachrüsten

Viele ältere Autos, etwa der nach wie vor als solides Alltagsauto beliebte Mercedes W124, der Golf 3 oder andere Fahrzeuge mit Baujahren vor der Jahrtausendwende, besitzen leider keinen Doppel-DIN-Schacht. Das ist aber nicht schlimm: Es gibt auch CarPlay-Radios, die mit ausklappbarem Display in einen 1-DIN-Schacht passen, etwa das Pioneer Avh-Z7200DAB oder das Alpine ILX-F903D. Leider sind beide Geräte vergleichsweise teuer.

Manche Hersteller wie hier Alpine mit dem Alpine iLX-F903D liefern auch Nachrüst-Systeme für 1-DIN-Einbauschächte. (Bild: Alpine)
Manche Hersteller wie hier Alpine mit dem Alpine iLX-F903D liefern auch Nachrüst-Systeme für 1-DIN-Einbauschächte. (Bild: Alpine)

CarPlay-Autoradio einbauen: Schritt für Schritt

  1. Genaues Automodell ermitteln.
  2. Doppel-DIN-Schacht finden.
  3. Adapterkabel und Radioblende besorgen.
  4. Ggf. Schrauben der Blende lösen.
  5. Blende mit einem Zierleistenkeil abhebeln
  6. Altes Radio entfernen (Schrauben oder Schlüssel)
  7. Adapterkabel und gegebenenfalls Zusatzkabel (DAB-Antenne, Lenkradsteuerung, Rückfahrkamera…) einbauen.
  8. Radiorahmen des neuen CarPlay-Radios einbauen.
  9. CarPlay-Radio anschließen und auf Funktion testen.
  10. Radio in den Rahmen einschieben und einrasten lassen.
  11. Blenden wieder einstecken.

Vorsicht bei der 1-DIN-CarPlay-Nachrüstung!

Aber Vorsicht: Falls Ihr nur einen Einzel-Einschub habt, solltet Ihr genau schauen, wo Euer Radioschacht eigentlich liegt. Sitzt der wie beim Mercedes W124 sehr tief und noch dazu tiefer als der Rest des Armaturenbretts, könnte das für den Bildschirm eng werden. Hier ist Messen angesagt! Es gibt übrigens auch Autos mit „verstecktem“ 2-DIN-Einschub: So besitzt der 1998er Toyota Corolla zwar oben im Armaturenbrett einen ollen 1-DIN-Einschub; Das Armaturenbrett enthält etwas tiefer aber auch ein Ablagefach: Dieses kann gegen ein 2-DIN-Radio ersetzt werden. Allerdings ist dann natürlich etwas Frickelei und Kabellegen angesagt. Zudem muss gegebenenfalls noch ein 1-DIN-Ablagefach-Einschub für die alte Radioposition aufgetrieben werden.

VW-Nutzer können mit dem RCD-330 ein günstiges Werksradio mit CarPlay nachrüsten. (Bild: Tutonaut)
VW-Nutzer können mit dem RCD-330 ein günstiges Werksradio mit CarPlay nachrüsten. (Bild: Tutonaut)

CarPlay-Radio nachrüsten: Adapter und Blenden besorgen

Der eigentliche Einbau eines CarPlay-Radios ist übrigens kein Problem. Zwar besitzen Werksradios oft eigene Steckersysteme. Für die gibt es aber für kleines Geld Autoradio-Adapter: Kabel, mit denen Ihr einfach ein Nachrüst-Radio mit dem Kabelbaum Eures Autos verbinden könnt. Wichtig ist allerdings, dass Ihr vorher Blenden für den Radio-Slot besorgt: Da die Werksradios oft nahtlos im Armaturenbrett eingelassen sind oder die Radioeinheiten größer als 2-DIN sind, könnt Ihr ohne passende Ersatzblende kein Radio einbauen!

Je nachdem, wie exotisch Euer Auto ist – und Exotik beginnt oft schon in Japan – kann es gerade bei selteneren Modellen Probleme geben, eine solche Blende zu beschaffen. Sucht am besten Amazon und Ebay nach den Begriffen „Radioblende (Euer Automodell). Dann findet Ihr zumeist das passende Teil. Übrigens: Für ältere VW-Modelle gibt es mit dem RCD-330 auch eine sehr einfache und preisgünstige Lösung, die vollständig zu Werksradios kompatibel ist.

Wie viel Bastelei ist für die CarPlay-Nachrüstung nötig?

Habt Ihr alle Teile – Kabelbaum-Adapter, Radioblende und natürlich ein CarPlay-Nachrüstradio – beisammen, solltet Ihr herausfinden, wie Ihr Euer altes Radio herausholen könnt. Das ist bei Autos, in denen bereits ein 2-DIN-Nachrüstradio verbaut ist, sicher am einfachsten: Altes Radio mit den Entriegelungsschlüsseln rausziehen, Adapterrahmen herausnehmen, neuen Adapterrahmen und neues Radio rein und fertig ist die Laube. Komplexer wird der Radioausbau, wenn es sich um ein Herstellergerät handelt. Für Anleitungen für bestimmte Modelle ist Youtube eine gute Quelle.

Bei vielen modernen Autos müssen zudem Kunststoffteile der Mittelkonsole abgebaut werden. Die sind nicht selten geklipst, was die Sache nicht gerade einfacher macht. Die Plastikteile gehen sehr schnell kaputt, zudem könnt Ihr mit falschem Werkzeug Euer Auto beschädigen. Hier ist es sinnvoll, sogenannte Zierleistenkeile, die es günstig bei Amazon gibt, einzusetzen: Mit diesen können die Blenden in aller Regel beschädigungsfrei abgebaut werden.

Beim Rückbau können sie einfach wieder aufgesteckt werden. Achtung: Aufpassen, dass keine Clips verloren gehen! Sollte die Blende nachher leicht klappern, ist durch das Aus- und Einbauen Spiel entstanden. Hier hilft es, an der Rückseite der Blende an Kontaktpunkten zum Armaturenbrett ein Stückchen Panzertape aufzukleben.

Christian Rentrop

Diplom-Journalist, Baujahr 1979. Erste Gehversuche 1986 am Schneider CPC. 1997 ging es online. Seither als Schreiberling in Totholzwäldern und auf digitalen Highways unterwegs. Öfter auch auf der Vespa oder mit dem Wohnwagen unterwegs. Seit 2020 Tochtervater, dementsprechend immer sehr froh über eine kleine Kaffeespende.

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