Linux & Co.

Ubuntu-Desktop anpassen: Hintergrund, Dock, Schriften und mehr

Schwarzer Hintergrund? Dock unten? Kein Problem mit zwei kleinen Extras.

Da heißt es immer, Linux-Distributionen wie Ubuntu seien so toll anpassbar – und dann lässt sich standardmäßig noch nichtmal ohne Hintergrundbild auf dem Desktop arbeiten. Mit zwei kleinen Tools lässt sich aber wunderbar personalisieren, um zum Beispiel die Seitenleiste unten anzuzeigen oder nutzlose Animationen abzuschalten.

Gnome-Einstellungen

Ubuntu gibt es mit völlig unterschiedlichen Desktop-Umgebungen, der Standard ist Gnome. Und wenn Euch der überhaupt nicht gefällt, Ihr es vielleicht ein wenig klassischer oder „wie Windows“ haben wollt, nehmt am besten gleich einen ganz anderen Desktop, beispielsweise Xfce: Klassisches Bedienkonzept, alles aus einem Guss, bei knappen Ressourcen deutlich fixer als Gnome. Wie Ihr eine Desktop-Umgebung installiert und auswählt, zeigen wir hier.

Aber hier soll es ja darum gehen, Gnome anzupassen. Standardmäßig bietet Ubuntu hier erstaunlich wenig. So lassen sich zum Beispiel Hintergrundbilder für den Desktop aus-, aber nicht abwählen. Und selbst die lästigen Animationen scheinen sich allen Ernstes nicht über die Einstellungen deaktivieren zu lassen. Scheinen, weil ich es einfach nicht glauben mag und hoffe, es nur zu übersehen …

Aber natürlich lässt sich bei Gnome letztlich so ziemlich alles konfigurieren, was Euch beliebt. Selbst die eben gescholtenen Einstellungen von Ubuntu/Gnome erlauben durchaus das Umplatzieren des Docks oder eine rudimentäre Theme-Auswahl:

desktop-dialog von ubuntu gnome.
Die Standard-Einstellungen von Ubuntu lassen einiges vermissen.

Gnome mit Tweaks anpassen

Doch manchmal muss es eben mehr sein. Und dafür bieten sich zwei Tools an: Tweaks und der dconf-Editor. Tweaks erlaubt weitere Einstellungen, darunter auch für weitere optionale Gnome-Erweiterungen, bleibt aber so nutzerfreundlich und einsteigertauglich wie die Standardeinstellungen. dconf-Editor hingegen liefert schier endlose Optionen, um tiefergehende Einstellungen vorzunehmen, ist aber nur bedingt für Einsteiger geeignet, da sich damit tatsächlich auch Dinge kaputt konfigurieren lassen.

Die Installation von Tweaks geht über das Software-Center oder wie immer via

sudo apt-get install gnome-tweaks

Dazu lohnt es sich, Gnome Shell Extensions zu installieren, eine Sammlung von 11 kleinen Erweiterungen, die dann über die Tweaks-Oberfläche verwaltet werden können. Auch das geht wieder über das Center (dort heißt das Tool dann nur „Erweiterungen“ …) und über

sudo apt-get install gnome-shell-extensions

Anschließend müsst Ihr Euch einmal neu anmelden! Aufrufen könnt Ihr Tweaks dann über das Startmenü – hier im Bild mit den installierten Erweiterungen:

liste mit gnome-erweiterungen.
Das Paket gnome-shell-extensions manifestiert sich in der Tweaks-Oberfläche.

Tweaks selbst bietet häufig schlicht ein wenig mehr, beispielsweise lässt sich für Hintergrundbilder auch bestimmen, wie sie auf die Fläche gezogen werden, also gekachelt, gestreckt, zentriert und so weiter:

hintergrundeinstellungen in tweak.
Tweaks ist einfacher als der dconf-Editor, bietet in der Regel aber genügend Optionen.

Mit dconf-Editor anpassen

Über dconf könnt Ihr schon deutlich mehr erledigen – nach der trivialen Installation über das Software-Center oder wie gehabt über

sudo apt-get install dconf-editor

Der Editor bietet extrem viele Optionen, mal mehr mal weniger gut beschrieben, viele sind aber auch selbsterklärend. Hier lassen sich etwa Dock, Schriftart und Animationen konfigurieren – was allerdings auch schon mit Tweaks möglich wäre.

Aber wechselt mit der Suchfunktion mal zur Konfiguration für Desktop-Hintergründe für ein konkretes Beispiel: Hier könnt Ihr wie oben erwähnt einen schwarzen Hintergrund realisieren. Ruft zunächst den Bereich mit Hintergrund-Optionen auf, sei es über die Suchfunktion oder eben org/gnome/desktop/background.

optionen in dconf.
dconf-Editor: Schlicht, aber mächtig.

Wählt dann die Option picture-uri/Bildadresse und entfernt dort schlicht den Pfad unter Eigener Wert, um das Bild zu entfernen.

dconf-einstellungen für hintergrundbild.
Einfach den vorgegebenen Pfad löschen und speichern.

Über die Option primary-color/Erste Farbe setzt Ihr dann die gewünschte Farbe; das muss übrigens nicht über einen Hex-Code sein wie hier im Bild, die Angabe black genügt ebenfalls.

dconf-einstellungen für die HIntergrundfarbe.
Die Farbe könnt Ihr auch als „black“ angeben.

Mit dconf könnt Ihr Euch tatsächlich längere Zeit beschäftigen und sehr viel individualisieren -, aber nehmt die Warnung beim Start des Editors ernst! Es können Abstürze vorkommen, der Desktop kann verkonfiguriert sein, Schrift nicht mehr lesbar und so weiter. Noch ein Tipp: Wann immer Einstellungen aus welchem Tool auch immer nicht zu funktionieren scheinen, versucht es mit einer Neuanmeldung.

Mehr zu Linuxen. Und wenn es Ubuntu, aber doch nicht so direkt Linux sein soll, dann … öhmm …:

(* = Affiliate-Link / Bildquelle: Amazon-Partnerprogramm)

Mirco Lang

Freier Journalist, Exil-Sauerländer, (ziemlich alter) Skateboarder, Dipl.-Inf.-Wirt, Einzelhandelskaufmann, Open-Source-Nerd, Checkmk-Handbuchschreiber. Ex-Saturn'ler, Ex-Data-Becker'ler, Ex-BSI'ler. Computer-Erstkontakt: ca. 1982 - der C64 des großen Bruders eines Freunds. Wenn Ihr hier mehr über Open Source, Linux und Bastelkram lesen und Tutonaut unterstützen möchtet: Über Kaffeesponsoring via Paypal.freue ich mich immer. Schon mal im Voraus: Danke! Nicht verpassen: cli.help und VoltAmpereWatt.de. Neu: Mastodon

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