Mac & MacOSSicherheitSoftware

Automatisches iCloud-Backup mit BackupList+

Das Synchronisieren von Ordnern ist eine wunderbare Methode, um immer ein Backup zur Hand zu haben, ohne die geliebte Ordnerstruktur aufzugeben. Zwar bietet MacOS die Möglichkeit, Dokumente- und Desktop-Inhalte automatisch in die iCloud zu legen – das ist aber einerseits nicht schön und andererseits eben auf diese beiden Ordner beschränkt. Wenn Ihr andere Ordner unter MacOS synchron halten wollt, müsst Ihr zu einer anderen Lösung greifen. Die ist denkbar simpel.

Automatischer Ordner-Sync mit BackupList+

Zwar gibt es unter MacOS als Unix-System natürlich die Möglichkeit, per Kommandozeile und rsync irgendwas zu basteln – elegant ist das aber nur für richtige Kommandozeilen-Nerds. Wer lieber eine Oberfläche verwendet, sollte einen Blick auf das kostenlose BackupList+ für MacOS werfen, das sozusagen eine GUI für rsync darstellt. Allerdings ist das eingebaute rsync eine modifizierte Version des Originals. So oder so hilft BackupList+ Euch dabei, Ordner am Mac zu synchronisieren.

BackupList+ installieren und starten

Die Einrichtung von BackupList+ ist denkbar simpel. In meinem Fall will ich meinen Dokumente-Ordner regelmäßig in der iCloud sichern, ohne ihn aus dem Benutzerordner verschieben zu müssen. Ihr könnt natürlich jeden Ordner verwenden. Zunächst müsst Ihr das Tool natürlich installieren und starten.

Installiert und startet BackuplList+
Installiert und startet BackuplList+

BackupList+ Backup-Task erstellen

Anschließend seht Ihr ein recht leeres Fenster. Hier könnt Ihr sogenannte Tasks, also Backup-Jobs, definieren. Klickt unten links auf das „+“-Symbol und legt einen neuen Task an. Bevor Ihr mit konkreten Ordnern arbeitet, würde ich Euch empfehlen, die Funktionen mit einem Dummy-Ordner zu testen. Rsync nimmt Bedienfehler übel! Achtet außerdem darauf, dass Ihr ein aktuelles Time-Machine-Backup habt. Klickt auf „Regular“, um den Task zu erstellen.

Zunächst erstellt Ihr einen Task.
Zunächst erstellt Ihr einen Task.

Quell- und Zielordner definieren

Wählt jetzt die Ordner aus, die Ihr synchronisieren wollt. Wichtig: Das Ziel, in meinem Fall ein iCloud-Unterordner namens „Backuplist“, müsst Ihr per Drag & Drop in die obere Leiste („Destination“) ziehen, den oder die Quell-Ordner – hier „Dokumente-Test“ – unten in der Liste. Ihr könnt statt iCloud natürlich auch Dropbox oder einen WebDAV- oder NAS-Ordner nehmen oder einfach ein anderes Laufwerk wie etwa einen USB-Stick.

Definiert den Quell- und Zielordner.
Definiert den Quell- und Zielordner.

BackupList-Task richtig einstellen

Wichtig ist jetzt, dass Ihr auf das Zahnrad-Symbol klickt, um die Einstellungen des Tasks zu optimieren. Wichtig ist hier der Reiter „Settings“: Stellt hier „Create a special folder at the destination“ ein, um für diesen Job einen eigene Unterordner auf dem Ziel zu erstellen.
Wählt außerdem „Delete older files“ und „Archive deleted files on destination“. Sinn der Übung: Auf diese Weise erzielt Ihr im Quell- und Zielordner immer den gleichen Dateistand. Habt Ihr auf der Quelle etwas gelöscht, löscht BackupList+ diese Datei nicht etwa, sondern archiviert sie in einem Unterordner. Dadurch kann Euch nichts verloren gehen, auch wenn Ihr mal etwas aus Versehen gelöscht habt. BackupList+ arbeitet auf diese Weise inkrementell.

Achtet auf die richtigen Einstellungen!
Achtet auf die richtigen Einstellungen!

Automatisierung aktivieren

Klickt jetzt noch auf den Reiter „Schedule“: Hier könnt Ihr eine automatische Backup-Zeit setzen. Klickt dazu auf „Edit“ und wählt eine für Euch sinnvolle Einstellung aus. Die hängt einerseits davon ab, wie oft sich etwas im Quellordner ändert und wie wichtig die Daten hier sind. Schaut außerdem im Reiter „Setup“, ob hier „Regular Backup“ ausgewählt ist. Das sorgt dafür, dass die Daten immer nur von der Quelle ins Ziel synchronisiert werden, nicht umgekehrt. Falls Ihr das möchtet – etwa für einen Austauschordner – dann könnt Ihr „Synchronize two folders“ auswählen. Klickt das Fenster danach weg.

Setzt die Automatisierung, wie Ihr sie braucht.
Setzt die Automatisierung, wie Ihr sie braucht.

Erstes Backup starten

Das war es auch schon fast. Mit einem Klick auf „Backup“ startet Ihr das erste Backup. Falls Ihr wie ich zunächst einen Test-Ordner verwendet, könnt Ihr in Ruhe schauen, wie sich das Backup verhält. Kopiert Dateien hinein und führt ein Backup aus, löscht anschließend ein Paar: Diese sollten jetzt aus dem Zielordner verschwinden aber im Archiv-Unterordner auftauchen. Falls alles klappt und Ihr die Logik begriffen habt, könnt Ihr einen identischen Task für wirklich wichtige Ordner anlegen.

Das erste Backup: Prüft anschließend, ob alles geklappt hat.
Das erste Backup: Prüft anschließend, ob alles geklappt hat.

BackupList+ verlangt Freigaben

Damit BackupList+ korrekt arbeiten kann, müsst Ihr allerdings noch zwei Dinge ermöglichen. Einerseits braucht die Software Root-Rechte, andererseits muss sie so eingestellt werden, dass sie die System-Integrity-Protection umgeht. BackupList+ hilft Euch aber dabei, die richtigen Einstellungen vorzunehmen.

BackupList+ braucht leider starken Systemzugriff, um korrekt zu funktionieren. Ladet das Programm daher ausschließlich von der Hersteller-Website.
BackupList+ braucht leider starken Systemzugriff, um korrekt zu funktionieren. Ladet das Programm daher ausschließlich von der Hersteller-Website.

Übrigens: Mit der Einstellung „Incremental“ unter den Einstellungen eines Backup-Tasks verhält sich BackupList+ so ähnlich wie Time Machine. Ihr könnt also quasi ein Time-Machine-Backup in der iCloud oder einem anderen Cloud-Dienst erstellen.

Christian Rentrop

Diplom-Journalist, Baujahr 1979. Erste Gehversuche 1986 am Schneider CPC. 1997 ging es online. Seither als Schreiberling in Totholzwäldern und auf digitalen Highways unterwegs. Öfter auch auf der Vespa oder mit dem Wohnwagen unterwegs. Seit 2020 Tochtervater, dementsprechend immer sehr froh über eine kleine Kaffeespende.

2 Kommentare

  1. Danke für den Artikel zu Blacklist+. Was ich nicht verstehe, warum BackupList+ für die Sicherung normaler Benutzer Verzeichnisse Root-Rechte braucht und die System-Integrity-Protection umgeht.

    Ich würde keiner Software aus dem Internet root Rechte einräumen.

    1. Das ist allerdings eine gute Frage. Aber vermutlich gibt es für den Vollzugriff den einfachen Grund, dass das Tool sonst nicht auf die Benutzerverzeichnisse und automatische Funktionen zugreifen kann. Das ist mehr ein Problem von Apple als von Backuplist+, da die SIP erst seit MacOS Mojave so extrem ist. Apple geht es vermutlich darum, dass Anwender wenigstens prüfen sollen, ob das Programm Zugriff haben darf. In früheren Versionen von MacOS wurden solche Funktionen automatisch bei der Installation eingerichtet, was potentiell gefährlich ist.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"
Schließen

Ooopsi!

Bitte deaktiviere Deinen Adblocker.