Office & Business

Amazon-Prämien, Affiliate-Shops und Pesto Rosso

Mit Amazon könnt Ihr Webseitenbetreiber unterstützen - auch ohne einen Cent ausgeben zu müssen!

Webseiten lebten früher vor allem von Bannerwerbung – nach wie vor ein wichtiger Beitrag, aber ein sterbender Markt, der nicht viel einbringt. Affiliate-Programme wie zum Beispiel von Amazon sind ein weiterer Baustein, Ihr kennt das: Ihr klickt einen Partnerlink bei uns auf der Webseite an, landet auf Amazon, kauft irgendwas (!) und wir bekommen eine Provision. Kauft Ihr eh bei Amazon, kostet Euch schon das nichts. Aber es gib neben dieser so genannten Werbekostenerstattung auch noch Prämien. Diese fließen, sobald Ihr eine Probemitgliedschaft bei Prime, Prime Business, Prime Video, Audible und so weiter abschließt.

Eine Liste der Prämien findet Ihr weiter unten.

Prämien und Werbekostenerstattung

Das Ganze funktioniert natürlich nicht nur für uns, sondern generell für Webseiten, die am Amazon-Parterprogramm teilnehmen. Das Schöne an dem Konzept: Amazon geht das ganze Risiko ein. Bei der Werbekostenerstattung wird eh nur bei Erfolg bezahlt, sprich wir generieren Umsatz für Amazon und werden am Gewinn beteiligt. Da gibt’s im Grunde gar kein Risiko. Interessant ist, dass es keine Rolle spielt, ob Ihr kauft, worauf der Link Euch verwiesen habt oder irgendwas anderes während des Amazon-Besuchs! Wir haben dieses Jahr zum Beispiel sagenhafte 2 Euro verdient, weil Tutonaut-Besucher insgesamt 20 Gläser Barilla Pesto Rosso gekauft haben – was wir sicherlich nicht direkt verlinkt haben … (passt thematisch nicht, basiert aber auch auf Sonnenblumenöl – da gehört aber Olivenöl rein, das empfehle ich so nicht ;) ). Dann schon lieber das hier, da stimmen zumindest die Zutaten:

(* = Affiliate-Link / Bildquelle: Amazon-Partnerprogramm)

Bei den Prämien hingegen zahlt der Handels-, ‚tschuldigung, Logistikriese schon bei Abschluss einer kostenlosen Probemitgliedschaft seiner diversen Dienste.

Heißt: Ihr meldet Euch zum Beispiel über diesen Link bei Amazon Business (hier mehr dazu) an, schwupps bekommen wir 30 Euro überwiesen – auch wenn Ihr den Testzeitraum nicht verlängert. Gut, man könnte an der Stelle argumentieren, dass nichts umsonst ist und man solche Probemitgliedschaften mit seinen Daten bezahlt – was freilich nur gilt, sofern man nicht eh irgendein Amazon-Konto hat.

Dieser Artikel ist freilich ganz unverholenes Buhlen um Eure Unterstützung – aber es gibt auch etwas Nützliches für Euch zum Mitnehmen: Es gibt viele Webseiten, die komplett auf diese Art der Affiliate-Finanzierung setzen. Bei informativen Seiten wie Coffeness zum Beispiel ist das völlig in Ordnung, der Mensch testet die Geräte selbst, ist kritisch und liefert schlicht und ergreifend Mehrwert. Neben Tests/Vorführungen auch Basiswissen zu Kaffeevollautomaten und Kaffee allgemein. Im Grunde ersetzt er ein wenig den altgedienten Verkäufer/Berater, wie er im stationären Handel üblich ist. Meist handelt es sich aber um Fake-Testseiten, die nicht selbst testen, einfach nur Werbebeschreibungen zusammentragen und ziemlich unkritisch sind. Am Beispiel Netzsieger haben wir das auch mal detailliert auseinandergenommen. Wenn Ihr auf solche Seiten stoßt, seid also vorsichtig. Man kann Affiliate-Programme seriös einsetzen, aber man kann eben auch Schindluder damit treiben. Um das Einschätzen zu können, müsst Ihr natürlich auch wissen, wie das System funktioniert.

Amazon-Affiliate-Links erkennt Ihr am Tag in der URL.

Hier mal die Amazon-Prämien im einzelnen, jeweils für den Abschluss einer Probemitgliedschaft:

Produkt mtl. Kosten Prämie Nutzen
Prime 7,99 Euro 3,50 Euro Versand, Prime Video, Prime Music
Music Unlimited ab 3,99 Euro 4 Euro 50 Mio. Songs, Hörspiele
Audible 9,95 Euro 5 Euro 200.000 Hörspiele/-bücher
FreeTime ab 2,99 Euro 3 Euro Content für Kinder bis 12, Kindersicherung
Business kostenlos 30 Euro Vereinfachter Warenbezug, Kauf auf Rechnung etc.
Kindle Unlimited 9,99 Euro 1 Euro 1 Mio. eBooks plus Magazine
Fresh 9,99 Euro 3 Euro 300.000 Produkte, 2-Stunden-Lieferfenster
Video Channels unterschiedlich 3 Euro Abo-Kanäle wie Terra X, GEO, BBC, Sport und so weiter
Hochzeitsliste kostenlos 3,50 Euro Vergünstigungen beim Versand, Empfehlungen, Social Media
Prime Student 3,99 Euro 3 Euro 1 Jahr Gratis-Prime, danach 50 Prozent günstiger
VISA Kreditkarte 0/20 Euro 10 Euro Bis zu 3 (Prime-Mitglieder) oder 2 Prozent Rabatt, Bonusprogramm

Ihr seht schon, wirklich lohnenswert ist das erst bei großen Mengen, von Amazon Business mal abgesehen, das eben eine deutlich kleinere, aber vielversprechende Zielgruppe anspricht.

Berater im Affiliate-Shop

Nun, um noch ein paar Zeichen zu schinden und weil es irgendwie (auch zu meiner Vita) passt, ein paar Worte zu reinen Affiliate-Shops: Ich bin ein Fan davon – wenn sie Mehrwert bieten. Klar, alles aus einem Amazon-Affiliate-Shop findet Ihr auch selbst bei Amazon direkt. Aber Amazon ist riesig! Und da sind ein wenig Vorauswahl und halbwegs neutrale Informationen echt hilfreich.

Im Optimalfall stelle ich mir einen solchen Shop als Mischung aus meinem heutigen Beruf – Journalist – und meiner Ausbildung – Kaufmann im Einzelhandel – vor: Ich habe in den 90ern dreieinhalb Jahre in der Computer-Abteilung vom Saturn gearbeitet. Das Angebot an Heimcomputern (lustiges Wort heute …) war eh überschaubar, aber das Angebot im Laden war eben auch eine solche Vorauswahl. Es war eine Vorauswahl für den damaligen Otto Normal-PC-Verbraucher: Heute würde man sie vielleicht noch Early Adopter nennen. Die Leute waren interessiert, hatten aber wenig, meist gar keine Ahnung. Computer waren damals ein beratungsintensives Geschäft wie es so schön heißt. Fun Fact (für Nicht-Alte …): Damit so ein 2500-DM-Computer Töne von sich gab, musste man noch eine separate Soundkarte kaufen und einbauen. Glaubt mal ja nicht, da hätten sich viele drüber aufgeregt – die Erwartungshaltung war im Grunde bei kurz über Null. Für diese Klientel war es schon hilfreich, sich beim PC-Kauf nur mit vielleicht einem Dutzend Geräten auseinandersetzen zu müssen, nicht mit Hunderten.

Neutrale Informationen kann man von einem Verkäufer nicht vollständig voraussetzen, das wäre verrückt -, auch wenn es die natürlich dennoch bei etlichen (guten) Verkäufern gibt. Was man aber voraussetzen darf: Neutrale Informationen innerhalb des Angebots. Nun, bei brauner Ware (HiFi & Co.), wenn ich mal im Saturn-Kontext bleibe, mag das anders aussehen, zumindest früher flossen da reichlich Prämien, weil die Gewinnspannen enorm waren (Boxen-UVPs sind traditionell nur ein Scherz). Bei Computern und Zubehör gab es keine Prämien. Gar keine. Also war es mir wurscht, welchen PC jemand kauft. Ich habe den Kunden häufig von Grund auf erklärt, aus welchen Teilen ein Computer besteht und was sie bedeuten, sprich die vielen Zahlen zu CPU-Takt, Arbeitsspeicher, Festplattenspeicher, Grafikkarte und und und. Und erst dann konnte ich ihnen vorsichtig die Unterschiede der einzelnen Geräte klar machen. Und vor allem: Einschätzen, wie viel Computer die Leute überhaupt brauchten. Viele haben einfach ihre geliebte elektrische Schreibmaschine (sic!) durch einen PC ersetzt, weil die Farbbänder knapp wurden. Denen musste ich dann nicht unbedingt ein Highend-System mit Multimedia-Kram empfehlen.

Ein zufriedener Kunde kommt wieder – und die Gewinnung eines Neukunden ist betriebswirtschaftlich gesehen deutlich teurer als die Erhaltung eines Bestandskunden. Außerdem …, der Saturn war der zweitkleinste in Deutschland, Lüdenscheid ist ein Dorf – wer will da schon ständig verärgerten Ex-Kunden begegnen ;)

Ein guter Affiliate-Shop kann genau das leisten, was ein guter Einzelhändler vor Ort auch leisten kann – und Amazon nicht. Bei Amazon konkurrieren viele viele Verkäufer um die Gunst der Kunden, ganz wie Hersteller und Marken es tun. Insofern schreit jeder, wie toll doch sein Produkt ist. Und da Amazon ein Wachstumskonzept verfolgt, kann von Vorauswahl auch keine Rede sein. Es fehlt einfach die Vereinfachung, die Hilfestellung, die Einschätzung, es ist einfach ein Warenlager zur Selbstbedienung mit krakelenden Marktschreiern. Affiliate-Shop-Betreiber können sich hingegen wirklich auf die Information und die Auswahl konzentrieren, das Komplizierte, der Handel, die Distribution, die Verwaltung, bleibt schließlich bei Amazon. Klar ist aber auch, dass es genauso wie offline auch online viele miese Shops gibt. Das ist menschlich offenbar so vorgesehen. Coffeeness ist übrigens ein schönes Beispiel für den Mehrwert Information, ein Beispiel für eine nützliche Vorauswahl ist Bamubs-Freunde.de, wo Bambus-Möbel aus dem Amazon-Angebot herausgefiltert und nett präsentiert werden.

Schwierigkeiten bleiben natürlich, mal als Beispiel: Viele Affiliate-Shops erklären die Produkte nicht nur, sondern testen sie ganz explizit und bewerten sie. In einem journalistischen Test würde man versuchen den Markt halbwegs zu repräsentieren – ob das Ergebnis gut oder schlecht ist, ist mir als Journalist völlig wumpe. Ein Shop-Betreiber wird meist aber keine Produkte aufnehmen, die er für Schrott hält. Und schon sieht man als Kunde Dutzende Geräte mit ausschließlich positiven Wertungen – wie soll man das einschätzen? Ich persönlich würde Betreibern raten, solche Produkte in eine Art Liste der Schande oder so aufzunehmen und sich die Mühe zu machen, ein paar Worte dazu zu schreiben. Wenn man sich ein Gerät einmal angeschaut hat, warum das Wissen nicht produktiv einsetzen und den Kunden vor Fehlkäufen bewahren?

Oh, und da fällt mir doch knapp vor Schluss ein: Ständig gehe ich redlicher, oder naiver, Depp davon aus, dass all die Shop-Betreiber sich mit den Produkten auch auseinandergesetzt haben … Das ist natürlich Voraussetzung für einen Verkäufer, der die Bezeichnung Berater verdient. Totsicheres Erkennungszeichen: Eigene Bilder! Wer ein Gerät hat, macht Bilder. Wer ausschließlich Herstellerbilder postet, hat das Gerät nie in den Händen gehabt. Oder hatte vielleicht nur einen sauschlechten Tag …

P.S.: Wenn Ihr oben aufgepasst habt, solltet Ihr bislang noch etwas vermisst haben ;) Den Hinweis, dass sich im Artikel Amazon-Partner-Links befinden, das muss schon sein. Da muss ich etwas ausholen: Webseiten lebten früher vor allem von Bannerwerbung – nach wie vor ein wichtiger

(* = Affiliate-Link / Bildquelle: Amazon-Partnerprogramm)

Mirco Lang

Freier Journalist, Exil-Sauerländer, (ziemlich alter) Skateboarder, Dipl.-Inf.-Wirt, Einzelhandelskaufmann, Open-Source-Nerd, Checkmk-Handbuchschreiber. Ex-Saturn'ler, Ex-Data-Becker'ler, Ex-BSI'ler. Computer-Erstkontakt: ca. 1982 - der C64 des großen Bruders eines Freunds. Wenn Ihr hier mehr über Open Source, Linux und Bastelkram lesen und Tutonaut unterstützen möchtet: Über Kaffeesponsoring via Paypal.freue ich mich immer. Schon mal im Voraus: Danke! Nicht verpassen: cli.help und VoltAmpereWatt.de. Neu: Mastodon

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"
Schließen

Ooopsi!

Bitte deaktiviere Deinen Adblocker.