Fotografie & BildbearbeitungSoftware

Anleitung: Bilder und Logos animieren – als Gif oder Film

Nachdem wir Euch gezeigt haben, wie Ihr Bitmaps vektorisiert, kommt nun der gewünschte Nachklapp: Die neue Struktur der Grafik nutzen, um sie zu animieren. Es gibt unendlich viele Möglichkeiten, Grafiken zum Leben zu erwecken, traditionell beispielsweise mit Flash – aber Timelines, teure Software und der dahinter steckende Aufwand sind nicht nötig, um etwa ein Maskottchen mal eben für die Fußball-WM oder Halloween aufzumöbeln. Das geht auch einfacher mit dem Tool, das schon zur Vektorisierung zum Einsatz kommt, Inkscape, und Gimp – beides Free Software, natürlich.

1. Arbeitsfläche vorbereiten

Öffnet zunächst in Inkscape das bereits vektorisierte Objekt und gegebenenfalls weitere Objekte, hier etwa den Ball (der übrigens keine Vektorgrafik sein muss). Blendet dann mit Strg+Shift+E den Export-Dialog ein, Ihr werdet Ihn häufig brauchen.

animation
Export-Dialog für guten Workflow anzeigen lassen.

2. Export-Dialog anpassen

Ganz wichtig: Inkscape kann die ganze Zeichnung (=alles) exportieren, eine Auswahl oder die Seite – das ist der rechteckige Rahmen auf der Arbeitsfläche. Damit alle Einzelbilder der Animation gleich groß sind, platziert alle Objekte innerhalb dieser Seite. Da es sich um Vektorgrafik handelt, könnt Ihr hier auch die Ausgabegröße beliebig einstellen – völlig unabhängig von der Größe der Darstellung. Nun, wenn der Ball keine Vektorgrafik wäre, würde es natürlich zu Qualitätsverlust kommen.

animation
Wichtig: Seite exportieren, damit alles gleich groß ist.

3. Objekt anwählen

Lasst Euch nun per Doppelklick auf eine erkannte Fläche, hier alles Schwarze, die Anfasser anzeigen.

animation
Aha – eine Vektorgrafik!

4. Fuß markieren

Markiert nun mit der Maus den Fuß und bewegt ihn mit den Pfeiltasten etwas nach unten und platziert den Ball darüber – die Ausgangssituation. Hier seht Ihr auch den Vorteil der Vektorisierung: Bei einer Bitmap könnte Ihr freilich nicht einfach den Fuß separat auswählen!

animation
Dank Vektoren, lassen sich Bildbestandteile einzeln ansteuern.

5. Export 1

Exportiert das Ausgangsbild – nummeriert!

animation
Größe? Sucht es Euch aus, Vektoren kümmert das nicht.

6. Bewegen

Bewegt als nächstes Fuß und Ball etwas nach oben und exportiert erneut als Bild Nummer 2. Dann wieder Ball bewegen, exportieren und so weiter – bis zum Ende der Animation (nur den Hinweg!).

animation
Und bewegen, und exportieren, und bewegen, und …

7. In Gimp animieren

Ladet alle Bilder als Ebenen in Gimp und dupliziert alle Ebenen bis auf die Letzte, so dass Ihr, wie im Bild, die Ebenen in folgender Art organisiert habt: bild_1, bild_2, bild_3, bild_2-duplikat, bild_1-duplikat. Den Rückweg auf diese Weise zu realisieren ist einfacher – aber auch ein wenig langweiliger, weil uniformer.

animation
Den Rückweg könnt Ihr in Gimp bauen.

8. Export 2

Exportiert das Gimp-Projekt jetzt als Gif-Animation mit der „Ersetzen“-Option – und schon ist die Mini-Animation fertig. Einen etwas ausführlichereren Gimp-Gif-Workshop haben wir hier und mehr zu animierten Gifs aus Filmen hier.

animation
Beim Gif-Export auf das richtige Animationsformat achten.

Das Ergebnis

animation
Jaaaaa – hübsch geht anders, aber teczhnisch geht’s so!

Aufwändigere Animationen lassen sich natürlich besser mit echten Animationswerkzeugen erstellen: In Flash & Co. – upps, ganz vergessen, die Jüngeren unter Euch kennen Flash vermutlich nur als Youtube-Abspieler und Fehlermeldung auf Smartphones – eigentlich ist Flash ein hervorragendes Animationswerkzeug, aber egal – würdet Ihr einfach den Anfangs- und Endpunkt auf der Timeline setzen und dann den Pfad zeichnen, den etwa der Ball zwischen diesen beiden Zeitpunkten zurücklegen soll. Und statt Gif-Animation ließe sich aus den Bildern natürlich auch ein Video erstellen.

P.S.: Natürlich benötigt Ihr nicht unbedingt Vektorgrafiken zum Animieren, Ihr könnt auch einfach auf Gimp setzen, das Bild nach und nach fertigstellen, Zwischenstände als Ebenen speichern speichern und ansonsten dem obigen Vorgehen folgen:

gimpanimation
Einfach ein Haufen Gimp-Ebenen.

Ach was soll’s …

nikolaus
Das Haus vom Niko … – ach, doch lieber No Comment

Mirco Lang

Freier Journalist, Exil-Sauerländer, (ziemlich alter) Skateboarder, Dipl.-Inf.-Wirt, Einzelhandelskaufmann, Open-Source-Nerd, Checkmk-Handbuchschreiber. Ex-Saturn'ler, Ex-Data-Becker'ler, Ex-BSI'ler. Computer-Erstkontakt: ca. 1982 - der C64 des großen Bruders eines Freunds. Wenn Ihr hier mehr über Open Source, Linux und Bastelkram lesen und Tutonaut unterstützen möchtet: Über Kaffeesponsoring via Paypal.freue ich mich immer. Schon mal im Voraus: Danke! Nicht verpassen: cli.help und VoltAmpereWatt.de. Neu: Mastodon

2 Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"
Schließen

Ooopsi!

Bitte deaktiviere Deinen Adblocker.