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5 gute Gründe, jetzt doch Microsoft Edge zu benutzen

Früher waren Microsoft-Browser mehr so bäh. Das hat sich geändert: Der neue Edge auf Chromium-Basis ist ein vollwertiger Chrome-Konkurrent – und das ist auch gut so.

Der Browser-Krieg ist lange vorbei. Vermutlich wisst Ihr nicht einmal sicher, mit welchem Web-Surfbrett Ihr gerade unterwegs seid. Ganz unwichtig ist das aber nicht, denn mit dem richtigen Browser könnt Ihr den Akku schonen und Euren Rechner flotter machen. Hier kommt die Neuausgabe von Microsofts Edge-Browser ins Spiel: Der ist nämlich super – und könnte die ollen Ressourcenfresser Chrome und Firefox elegant vom Thron stoßen. Hier sind fünf gute Gründe, künftig den Edge-Browser zu verwenden. Und nein: Der Post ist nicht von Microsoft gesponsert – ich mag nur systemnahe Browser und bin seit geraumer Zeit mit Chrome auf Kriegsfuß.

1. Edge benutzt jetzt die gleiche Technik wie Chrome und Safari

Der wohl wichtigste Argument für den neuen Edge ist seine technische Basis: Statt auf dem Internet-Explorer basiert Edge nun auf dem quelloffnen Chromium-Projekt. Und das bedeutet, dass nicht nur der zugrundeliegende Quelltext offen liegt, sondern dass Sicherheitslücken genauso schnell gefixt werden wie bei Chrome und Safari, die ebenfalls auf Chromium basieren. Und auch in Sachen Geschwindigkeit kann Edge dem Mitbewerb jetzt das Wasser reichen. Grund genug, dem neuen Chromium-Edge eine Chance zu geben.

Edge basiert jetzt auf Chromium – und das ist quelloffen.
Edge basiert jetzt auf Chromium – und das ist quelloffen.

2. Edge ist bei Windows dabei

Für viele Windows-User nicht unerheblich ist auch, dass Edge bei Windows dabei ist. Allerdings wird derzeit seine neue, Chromium-basierte Fassung zwar noch nicht automatisch mitinstalliert: Wenn Ihr Edge unter Windows habt, ist das wahrscheinlich noch die alte Version. Das erkennt Ihr am Icon, das beim alten Edge ein stilisiertes „E“ ist, das an den Internet-Explorer erinnert. Das neue Symbol ist ebenfalls ein „e“, allerdings stark stilisiert, wodurch es an eine Welle erinnert. Mit wenigen Klicks könnt Ihr Edge Chromium herunterladen und installieren. Die neue Version ersetzt dabei den klassischen Edge, der noch auf dem Internet-Explorer basiert. Anschließend müsst Ihr Euch nicht mehr darum kümmern: Der Browser wird bequem über die Windows-Updatefunktion aktuell gehalten.

Mit wenigen Klicks könnt Ihr Edge Chromium installieren.
Mit wenigen Klicks könnt Ihr Edge Chromium installieren.

3. Microsoft Edge gibt es auch für Mac, iPhone und Android

Wenn Ihr ein einheitliche Browser-Infrastruktur benötigt, ist Edge eine gute Wahl: Anders als bei den Vorgänger-Versionen hat Microsoft nämlich penibel darauf geachtet, dass der Browser für alle wichtigen Systeme verfügbar ist. Zwar gibt es derzeit (noch) keine Linux-Version, so weit wird Microsoft wohl noch nicht gehen. Dafür werden aber neben Windows 7, 8 und 10 auch Versionen für MacOS, iOS und Android angeboten. Praktischerweise wird der Browser nach Anmeldung über ein bei den meisten Nutzern ohnehin vorhandenes Microsoft-Konto synchronisiert. Ihr müsst Euch also keine Gedanken mehr um Lesezeichen oder Passwörter machen.

Edge gibt es für die wichtigsten Betriebssysteme. Nur Linux ist (noch) nicht dabei.
Edge gibt es für die wichtigsten Betriebssysteme. Nur Linux ist (noch) nicht dabei.

4. MS Edge kann Chrome-Erweiterungen nutzen

Wenn Ihr bislang mit Chrome oder Firefox surft, dürftet Ihr die reiche Auswahl an Add-Ons gewohnt sein, mit der Ihr den Browser um Funktionen erweitern könnt. Neben einer eigenen kuratierten Erweiterungs-Datenbank bietet Microsoft dem Edge-Browser aufgrund der technischen Verwandtschaft auch die Möglichkeit, auf beliebte Chrome-Erweiterungen zuzugreifen und diese zu installieren. Der einzige Unterschied: Erweiterungen aus dem Chrome-Web-Store können zwar installiert werden, Microsoft weist jedoch dediziert darauf hin, dass diese nicht unbedingt reibungslos funktionieren. Mit einem Klick auf „Erweiterungen aus anderen Stores erlauben“ seid Ihr an Bord.

Edge erlaubt die Nutzung von Chrome-Erweiterungen.
Edge erlaubt die Nutzung von Chrome-Erweiterungen.

5. Edge ist ziemlich flott

Übrigens ist Edge auch noch flotter als so mancher Mitbewerber. Die Kollegen von der PC Welt haben das ausgiebig getestet. Bei unserer Stichprobe mit dem Browser-Benchmark JetStream2 zeigte sich Edge unter MacOS insgesamt deutlich performanter als zum Beispiel Firefox. Nur Apples Safari war schneller. Allerdings wäre es ja auch zu einfach, wenn es für Microsoft nicht noch Optimierungspotential gäbe.

Edge ist flott, und zwar deutlich flotter als zum Beispiel Firefox.
Edge ist flott, und zwar deutlich flotter als zum Beispiel Firefox.

Bei mir ersetzt Microsoft Edge Chrome als Zweit-Browser

Ganz ehrlich: Auch wenn mir Edge gut gefällt, werde ich weiter auf Safari setzen. Ich nutze im Alltag weder Plugins, noch brauche ich eine engere Vernetzung mit Microsoft-Software, weil ich ohnehin nur unter MacOS und iOS unterwegs bin. Allerdings hat Edge inzwischen Chrome als Zweit-Browser abgelöst: Unter MacOS ist Chrome nach wie vor eine katastrophale Systembremse, die noch dazu Ärger mit der Prozessorlast, dem Schlafmodus und anderen Mac-spezifischen Funktionen verursacht. Ja: Ich hasse Chrome wirklich. Auch Firefox war seit mindestens 10 Jahren keine Alternative mehr für mich, weil das Ding einfach lahm ist und unter MacOS auch sehr lange nicht besonders hübsch aussah. All diese Probleme hat der neue Chromium-Edge augenscheinlich nicht: Er sieht gut aus, läuft rund und ist insgesamt eine ernstzunehmende Alternative. In meinen Windows-VMs und auf meinem Windows-10-Tablet habe ich die anderen Browser deshalb auch schon rausgeschmissen: Edge ist systemnäher und spart dadurch Ressourcen – und das ist heutzutage immer ein Vorteil.

Bei einer frischen Installation mit nur einem offenen Tab ist Chrome bereits langsamer, wenn auch nicht viel.
Bei einer frischen Installation mit nur einem offenen Tab ist Chrome bereits langsamer, wenn auch nicht viel.

Welchen Browser bevorzugt Ihr? Lasst es uns in den Kommentaren wissen.

Christian Rentrop

Diplom-Journalist, Baujahr 1979. Erste Gehversuche 1986 am Schneider CPC. 1997 ging es online. Seither als Schreiberling in Totholzwäldern und auf digitalen Highways unterwegs. Öfter auch auf der Vespa oder mit dem Wohnwagen unterwegs. Seit 2020 Tochtervater, dementsprechend immer sehr froh über eine kleine Kaffeespende.

10 Kommentare

  1. Interessante Diskussion, die Ihr da führt :-D

    Ich nutze Chrome derzeit ebenfalls als Standardbrowser, allerdings auf einem 2017er iMac mit Mittelklasse-Ausstattung, nicht auf einem MacBook. Auf dem iMac merke ich keinen Performance-Unterschied zu Safari, mir kommt Chrome sogar eher flotter vor. Von einer großen Systembremse kann auf jeden Fall überhaupt nicht die Rede sein.

    Allerdings muss ich den Browser auch jobbedingt nutzen, weil unser Firmen-intranet nicht mit Safari funktioniert, ich zwei Chrome-spezifische Erweiterungen brauche und ich die Einstellungen mit einem Dell-Arbeitsnotebook synchronisiere. Edge werde ich mir die Tage auf jeden Fall mal ansehen, unter Windows 10 ist der aber noch nicht bei mir angekommen…

  2. Wenn Technikjournalisten sich von persönlichen Geschmäckern anstelle von technischen Fakten leiten lassen, dann… kommt sowas dabei heraus ;-)

    Fürs Protokoll: Ich weiß ja, dass du schlechte Erfahrungen mit Chrome gemacht hast. Und ja, das Ding ist im Vergleich zum „systemnahen“ Safari nicht so effizient wie es sein dürfte – dass das an Apple und nicht an Google liegt, muss ich dir nicht erklären.

    Ich benutze Chrome seit 2014 auf diversen MacBooks, einem Mac Mini und dem iMac Pro als Standardbrowser – weil mir bei Safari wichtige Funktionen fehlen und ich einige Plug-ins beruflich benötige (ehe wieder dein Eso-Argument des Plugin-Messies kommt). In dieser Zeit hat sich der Browser am Mac deutlich verbessert. Auf meinem 2019er MBP 13 komme ich bei normaler Nutzung auf Akkulaufzeiten von 6 bis 8 Stunden, bei Safari mag es vielleicht eine Stunde mehr sein. So what.

    Der eigentliche Grund meiner Kritik ist hier, dass du den Apple-Edge als „besser“ als Chrome vermarktest, diese Aussagen aber auf exakt gar nichts basierst. Ein einzelner, nichtmals wiederholt durchgeführter Benchmark mit Nuancen mehr Speed und die Aussage „Chrome ist ein Ressourcenfresser“. Das ist reine Esoterik. Und nein, hier ist Chrome keine „katastrophale Systembremse“ und war es auch nie. Vielleicht hast du einfach nur zu viele Plug-ins installiert, Stichwort Ghostery ;-) Oder du hast einfach deinen Mac vollgemüllt und schiebst es auf Chrome. Irgendwelche Standby-Probleme hat das Ding bei mir auf insgesamt vier Macs jedenfalls nie verursacht.

    Zum Vergleich: Bei meinem Vergleichstest im JetStream 2 Benchmark war Chrome flotter als Edge (s. Screenshot).

    Edge vs Chrome

    Noch relevanter: Beim Aufrufen eines Artikels mit einem jeweils komplett leeren Profil hat Edge nicht nur mehr Prozessorlast erzeugt, sondern auch deutlich mehr Prozesse geöffnet (auch hier: s. Screenshot).

    Edge vs Chrome CPU und RAM

    Dazu kommt der Mac-Edget mit einem f*cking PKG-Installer, der Admin-Rechte für die Installation verlangt – geht’s noch?

    Kurzum: Du kannst Chrome Mist finden. Alles okay. Aber wieso dann das gleiche in Grün als „besser“ verkaufen? Das ergibt zumindest am Mac keinerlei Sinn (bei Windows lasse ich da gerne mit mir reden). „Nicht mögen weil bäh“ ist kein Maßstab für Qualität…

    1. Ich akzeptiere Deine Argumente. Aber dass es sich um meine persönliche Meinung handelt, habe ich sowohl im ersten, als auch im letzten Absatz deutlich gemacht. Und ja: Bei mir ist Edge schneller. Wenn auch nur 3 Promille ?

      Beim Rest gebe ich Dir Recht. Außer den Punkt mit dem Technikjournalisten: HIER ist Blog, und deshalb ist Subjektivität Trumpf.

      Und ich bleibe dabei: Chrome ist Schrott. Allein der Dumme Google-Updater, den der in MacOS reinpröfft, ist ein absolutes No-Go. Das Ding weckt meinen Mac ständig aus dem Sleepmode auf. Und löschen kann man den auch nicht mal so eben. Da finde ich einen PKG-Installer ehrlich gesagt sympathischer ?

      1. „Allein der Dumme Google-Updater, den der in MacOS reinpröfft“

        Ich habe gerade mal auf drei Systemen geguckt (zwei echte, eins virtuell) und dieser ominöse „Google Updater“ taucht da nirgends auf. Hast du Chrome von Chip Online oder einer vergleichbar seriösen Quelle installiert ;-) ?

        Ich weiß, dass es sowas vor Urzeiten mal gab, aber die Update-Routine ist seit Ewigkeiten im Browser ausgeführt. Schließt du Chrome, findest du in der Aktivitätenanzeige keine Google-Dienste mehr, also, zumindest isses mir so. Google hat ein Supportdokument, was für System-Admins einen separaten Updater beschreibt, davon landet aber bei normaler Nutzung nichts auf deinem Rechner – wie auch, ohne PKG-Installation?

        Weißt du übrigens, was mir einen Updater untergejubelt hat, einen im Hintergrund laufenden Dienst namens com.microsoft.autoupdate.helper? Ich lasse dir mal die Freude, selbst dran zu knobeln, woher das Ding wohl kommen mag ;-)

        Ich bleibe dabei: Meinung gut und schön und du kannst genauso daran glauben, dass Microsoft Edge besser ist als Google Chrome wie Homöopathie-Fans an die heilsame Wirkung von Zucker glauben. Meinung rechtfertigt aber nicht das Herunterbeten von faktisch falschen Aussagen (selbst, wenn sie früher mal stimmten).

        Ist aber natürlich auch nur meine „Meinung“ ;-)

      2. Da war ich tatsächlich nicht auf dem aktuellen Stand, weil der Updater halt im System blieb:

        Gibt’s nicht mehr. Ein Punkt mehr für Chrome. Dann kann ich den ja jetzt doch auf dem Mac lassen ;)

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