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Anleitung: WLAN-Empfang mit Android als Heatmap visualisieren

WLAN-Empfang lässt sich wunderbar als Heatmap darstellen, die in roten, grünen, gelben Bereichen zeigt, wie gut der Empfang in welchem Zimmer ist. Vor allem in größeren Häusern, Schulen oder Vereinsheimen lässt sich so schnell feststellen, wo gegebenenfalls ein weiterer Router, Access Point oder Repeater aufgestellt werden sollte. In normalen Wohnungsgrößen helfen Heatmaps aber auch, den Router so zu platzieren, dass überall eine gleichmäßige Signalstärke vorliegt. Das Prinzip ist ganz simpel: Ihr nutzt einen Grundriss Eurer Wohnung als Hintergrund, platziert den Router und messt dann mit einem Android-Gerät an verschiedenen Punken der Wohnung und die App erledigt den Rest.

Update: Wenn Euch die App nicht gefällt, nutzt die etwas modernere, ebenfalls kostenlose App WiFi Heatmap – eine Anleitung haben wir hier.

Quick und Dirty

Wenn Ihr bereits einen gezeichneten Grundriss habt, könnt Ihr zum Beispiel die kostenlose App Wifi Mapper nutzen, die allerdings auf einigen Geräten fehlerhaft läuft und sehr gewöhnungsbedüftig zu bedienen ist. Ebenfalls gratis und eine gute Quick&Dirty-Variante ist der WifiPokrytec:

1. Messflächen definieren

Installiert WifiPokrytec aus Google Play, startet die App und öffnet zunächst das App-Menü. Über „Grounds“ erstellt Ihr einen „Boden“, also die Fläche, die Ihr vermessen wollt.

WifiPokrytec
Die Wahl der Größe ist etwas lästig gelöst, aber Ihr kennt ja die Auflösung Eurer Geräte.

2. Grundriss der Wohnung zeichnen

Auf die leere Fläche zeichnet Ihr jetzt einen ganz simplen Umriss mit Linien. Ruft dazu das Manü auf und beginnt mit „New line“ Punkte zu platzieren und Linien zu zeichnen. Über „Move Points“ lassen sich nachträglich alle Linien ändern. Speichert den Ground, kehrt zum Hauptmenü zurück und startet mit „Creat new heatmap“.

WifiPokrytec
Simpel, aber meist ausreichend, für echte Grundrisse könnt Ihr den Wifi Mapper nehmen.

3. WLAN-Heatmap anlegen

Vergebt einen Namen für die Heatmap und wählt den passenden Ground und natürlich den richtigen AP (Access Point), also Euren WLAN-Router.

WifiPokrytec
Achtet auf richtigen Groud und AP

4. WLAN-Signalstärke messen

Stell Euch jetzt irgendwo in die zu vermessende Fläche – sprich Eure Wohnung, und tappt auf die entsprechende Stelle auf dem Grundriss, um einen Messpunkt anzulegen. Lauft jetzt durch die Wohnung oder über das Gelände und legt in allen Ecken Messpunkte an.

WifiPokrytec
Messpunkte gibt es nie genug.

5. WLAN-Heatmap berechnen

Habt Ihr genügend Werte, lasst Ihr die Karte über „Calculate heatmap“ berechnen. Das Beispielbild hier ist etwas unglücklich, weil gefaked (der WLAN-Empfang hier ist überall perfekt …), aber gerade auf großen Flächen funktioniert die Schnellanalyse perfekt. Andere Heatmapper erkennen aber auch noch Netzwerkgeräte wie Router, APs und Repeater, verlinken darauf und können auch sonst viel mehr – aber wer hier etwas Professionelles will, wird zahlen müssen.

WifiPokrytec
Die fertige Heatmap zeigt, wo ein Router besser platziert würde – hier natürlich offensichtlich, trotz verkehrter Farbdarstellung.

Und hier noch die Variante Wifi Mapper:

Der Wifi Mapper arbeitet mit importierten Hintergründen, ist aber bisweilen frickelig ...
Der Wifi Mapper arbeitet mit importierten Hintergründen, ist aber bisweilen frickelig …

Und hier zeigen wir, wie sich Heatmaps mit dem Macbook erzeugen lassen.

Mirco Lang

Freier Journalist, Exil-Sauerländer, (ziemlich alter) Skateboarder, Dipl.-Inf.-Wirt, Einzelhandelskaufmann, Open-Source-Nerd, Checkmk-Handbuchschreiber. Ex-Saturn'ler, Ex-Data-Becker'ler, Ex-BSI'ler. Computer-Erstkontakt: ca. 1982 - der C64 des großen Bruders eines Freunds. Wenn Ihr hier mehr über Open Source, Linux und Bastelkram lesen und Tutonaut unterstützen möchtet: Über Kaffeesponsoring via Paypal.freue ich mich immer. Schon mal im Voraus: Danke! Nicht verpassen: cli.help und VoltAmpereWatt.de. Neu: Mastodon

5 Kommentare

    1. Leider nein – und auch kostenlose Alternativen sind mir nicht bekannt. Nach kurzer Recherche, und ohne mich dafür verbürgen zu wollen, scheint das ein typisches Apple-Problem zu sein – Dritte bekommen in der Regel schlicht keinen Zugriff auf die Hardware, was aber zum Messen nötig wäre.

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