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Smartphone im Urlaub: Darauf müsst Ihr jetzt achten

Die Zeiten des teuren EU-Roamings sind vorbei. Doch das heißt nicht, dass Ihr jetzt nichts mehr machen müsst, bevor Ihr Euer Smartphone im Urlaub benutzt. Denn neben dem Roaming gibt es eine ganze Reihe von anderen Dingen, die Ihr vorher beachten solltet, um Euch nicht nachher am Pool oder am Strand zu ärgern. Eine Checkliste.

1. Roaming nur in EU-Staaten nutzen!

Auch wenn innerhalb der EU die Roaminggebühren weggefallen sind, heißt das nicht, dass Ihr jetzt ohne einen Blick in Eure Smartphone-Einstellungen losfahren könnt. Denn Europa und EU sind zwei Paar Schuhe: So sind die Schweiz und Norwegen zwar im Schengen-Raum, der freien Grenzverkehr garantiert, aber keine EU-Mitglieder. Das heißt: Falls Ihr aus irgendeinem Grund die Schweiz passiert – was ja bei Fahrten nach Italien oder Südfrankreich sehr wahrscheinlich ist, je nachdem, von wo Ihr kommt – müsst Ihr hier das Roaming in Eurem Handy abschalten. Sonst kann es teuer werden.

Der ausgesprochen enttäuschende "James-Bond-Felsen in Thailand. Hier sollte das Roaming aus bleiben.
Der ausgesprochen enttäuschende „James-Bond-Felsen in Thailand. Hier sollte das Roaming aus bleiben.

2. Mehrere Netzteile einpacken

Es klingt albern, kann aber im Zweifel Ärger vermeiden: Packt ein Ersatz-Netzteil ein, vor allem dann, wenn Ihr im Urlaub häufig die Unterkunft wechselt. Netzteile für iPhone und Android-Smartphones sind zwar auch im Ausland leicht zu beschaffen, doch gerade in den Geschäften an reinen Urlaubsorten haben die eine lausige China-Qualität zu völlig überzogenen Preisen. Besser also direkt ein Ersatz-Netzteil – oder wenigstens einen Auto-Adapter oder eine Powerbank – mitnehmen. Denn nichts ist nerviger als ein Smartphone ohne Saft. Übrigens: In den meisten Urlaubsländern braucht Ihr heutzutage keine Steckdosen-Adapter mehr – es ist aber außerhalb Europas immer sinnvoll, einen dabei zu haben.

Netzteil: Doppelt genäht hält besser.
Netzteil: Doppelt genäht hält besser.

3. Ist für Medien gesorgt?

Verregnete Urlaubstage, kaltes Wetter… man hängt auf dem Hotelzimmer herum, der Fernseher liefert als einzigen deutschen TV-Sender RTL2 und alles, was man dabei hat, ist eine einzige MP3-Playlist mit den Sommerhits des Jahres 2011? Ja… das ist doof und unfassbar langweilig. Von daher solltet Ihr schon vor der Reise dafür sorgen, ordentlich Medien einzupacken. Amazon Prime Instant Video und Netflix erlauben inzwischen den Offline-Download. Packt also eine große SD-Karte in Euer Smartphone und ladet, was Ihr als Schlechtwetter-Reserve gerne gucken wollt. Macht das vor dem Urlaub, denn möglicherweise gibt es vor Ort kein WLAN – oder nur eines mit lausiger Qualität oder miesen Preisen. Per Roaming laden solltet Ihr nicht, bei den HD-Inhalten kommt Euer Datenlimit schnell an seine Grenzen. Außerdem gibt es je nach Video-Dienst Regionalsperren. Ach ja: Musik und Kopfhörer nicht vergessen!

Ausreichend Medien mitnehmen schützt vor Langeweile.
Ausreichend Medien mitnehmen schützt vor Langeweile.

4. Robuste Hülle kaufen

Klatsch. Und das Smartphone liegt zerbeult und in Einzelteilen auf der Straße. Was zuhause schon ärgerlich ist, ist im Urlaub katastrophal: Neben der Rennerei für die Reparatur oder den Neukauf zu Mondpreisen ist die Wiederherstellung der Daten (inklusive der Sicherung vorher) nicht ganz trivial. Das Problem auch hier: Schlechte WLAN-Verbindungen und damit kaum Möglichkeiten, im Urlaub wieder an die Daten zu kommen – sofern überhaupt ein vollständiges Backup vorhanden ist, denn das ist unter Android im Zweifel nicht ganz einfach. Insofern solltet Ihr Euch eine stabile Hülle zulegen, die Stürze abfängt. Das vermeidet unnötigen Ärger.

Ein Smartphone-Totalschaden ist schnell passiert.
Ein Smartphone-Totalschaden ist schnell passiert.

5. Diebstahlschutz aktiviert

Ganz wichtig ist natürlich auch der Diebstahlschutz. Denn wo Touristen sind, sind Langfinger nicht weit. Apple hat eine iCloud-Sperre namens „Mein iPhone finden“, Android-Nutzer müssen leider zu Drittanbieter-Lösungen greifen. Allerdings sind beide Lösungen nicht optimal: Was weg ist, ist weg, und wenn der Dieb klug genug ist, das Gerät auszuschalten, ist es auch nicht mehr auffindbar. Nehmt es also am besten mit, wohin Ihr geht und gebt acht, dass Ihr es zum Beispiel im Gedränge gut festhaltet. Wenn Ihr an den Strand geht, solltet Ihr es zusammen mit Euren anderen Wertsachen im Safe deponieren.

Auch wenn solche Motive locken: Das Smartphone gehört eigentlich in den Safe.
Auch wenn solche Motive locken: Das Smartphone gehört eigentlich in den Safe.

6. Mobilfunk-Foto-Uploads deaktivieren

Was gerne vor der Urlaubsreise vergessen wird, ist die Deaktivierung von Mobilfunk-Uploads in die Cloud, etwa von Diensten wie Dropbox, Google Fotos oder iCloud-Fotostream. Diese laden Fotos und Videos automatisch in die Cloud. Das mag praktisch sein, hat aber einen großen Nachteil: Zuhause macht Ihr üblicherweise weniger Bilder mit dem Smartphone, zudem kann das Mobilfunknetz je nach Region – EU-Roaming hin oder her – sehr, sehr schlecht sein. Wenn dann bei laustigen GPRS-Verbindungen gigabyteweise Fotos hochgeladen werden, ist für andere Daten kein Platz. Und so laden die Karten nicht, wenn Ihr Euch verlaufen habt, weil Dropbox die Verbindung blockiert. Schaltet die Funktion lieber ab und wartet, bis Ihr in einem WLAN seid, um Eure Bilder in der Cloud zu sichern.

Die Cloud ist super für Foto-Backups. Kann aber im Urlaub lästig sein.
Die Cloud ist super für Foto-Backups. Kann aber im Urlaub lästig sein.

7. Zusatzlinsen verwenden

Falls Ihr viel oder sogar ausschließlich mit Eurem Smartphone im Urlaub fotografiert, solltet Ihr überlegen, ob Ihr Euch nicht ein paar Zusatzlinsen anschafft. Die sind für zahlreiche Smartphones für kleines Geld zu haben und verbessern Eure Fotos im Zweifel massiv. Gerade ein Weitwinkel und ein Teleobjektiv können zudem dabei helfen, richtig interessante Bilder aufzunehmen, über die Eure Freunde zuhause staunen. Ein zusätzliches Smartphone-Stativ legt sogar qualitativ noch einen drauf.

Richtig gute Fotos gelingen am Smartphone nur mit Zusatz-Ausstattung.
Richtig gute Fotos gelingen am Smartphone nur mit Zusatz-Ausstattung.

Christian Rentrop

Diplom-Journalist, Baujahr 1979. Erste Gehversuche 1986 am Schneider CPC. 1997 ging es online. Seither als Schreiberling in Totholzwäldern und auf digitalen Highways unterwegs. Öfter auch auf der Vespa oder mit dem Wohnwagen unterwegs. Seit 2020 Tochtervater, dementsprechend immer sehr froh über eine kleine Kaffeespende.

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