Künstliche Intelligenz

Kostenlos KI-Bilder mit Bing erstellen

Mit Bing Create nutzt Ihr Dall-E2 kostenlos in Microsofts Suchmaschine. Zwar hat das Tool einige Einschränkungen, ist aber dennoch praktisch.

KI-Bilder sind der letzte Schrei. Jetzt hat auch Microsoft den Trend erkannt – und hat zusätzlich zu ChatGPT die Generative KI Dall-E2 in seiner Bing-Suche integriert. Damit könnt Ihr kostenlos und ohne Aufwand selbst KI-Bilder mit Eurem PC oder Mac erstellen. Das ist nicht nur unterhaltsam, sondern auch durchaus praktisch. Wir zeigen Euch, wie es geht.

Dall-E2 von OpenAI ist neben Midjourney der wohl leistungsstärkste KI-Bildgenerator derzeit. Mit Hilfe einer Texteingabe könnt Ihr hier Bilder erstellen, von surrealem Material bis hin zu fotorealistischen Fake-Bildern. Einzig: Wenn Ihr Dall-E2 über die OpenAI-Website nutzt, seid Ihr auf 15 Gratis-Generierungen pro Monat beschränkt – oder müsst zahlen.

Microsoft ist hier deutlich kulanter: Die Generierung mit dem Bing Image Creator ist hier zwar auch beschränkt, allerdings deutlich weniger als beim Original: Ihr habt keine Einschränkung bei der Zahl der generierten Bilder, erhaltet aber wöchentlich automatisch 25 „Boosts“, also monatlich 100 Credits für die besonders zügige Bilderstellung. Außerdem könnt Ihr die generierten Bilder –wie beim Gratis-Dall-E2 – für den persönlichen Gebrauch frei verwenden.

Bing Create: Das sind die Voraussetzungen

Ein klassischer Macintosh in einem Steampunk-Film?

Um KI-Bilder mit Bing Create zu erstellen, müsst Ihr Euch zunächst mit Eurem Microsoft-Konto anmelden. Falls Ihr eine XBox besitzt, Windows- oder Office-User seid, habt Ihr bereits eins, andernfalls müsst Ihr schnell eins erstellen. Microsoft nutzt das Killer-Feature natürlich, um Konkurrent Google zu ärgern – und möglichst viele registrierte Neukunden zu erhalten.

Das ist aber nicht schlimm: Mit dem Microsoft-Konto bekommt Ihr ein brauchbares Gratis-Mailkonto, 5 Gigabyte OneDrive-Cloudspeicher und Zugang zu allerlei anderen Microsoft-Features wie das Online-Office Microsoft 365. Insofern solltet Ihr das einfach machen. Nach der Anmeldung könnt Ihr Bing Create verwenden. Das klappt, anders als bei Bing Chat, auch mit anderen Browsern als Edge.

KI-Bilder mit Bing Create erstellen: So geht’s

Die Ergebnisse können sich durchaus sehen lassen – solange keine Finger im Spiel sind: Hier hat Dall-E noch immer Schwächen. (Bild: Christian Rentrop/Bing Create)

Bing Create startet mit einem Eingabefenster und Beispielbildern. Gebt jetzt Eure Anfrage ein. Ihr könnt Euch irgendetwas noch so kurioses ausdenken, der Bildgenerator wird in wenigen Sekunden daraus für Euch ein Bild zaubern.

Allerdings gibt es gegenüber Dall-E2 derzeit noch eine Einschränkung: Bing Create versteht kein Deutsch, Ihr müsst Eure Anweisung also auf Englisch formulieren. Wenn Euch das schwerfällt, hilft Euch ein anderes KI-Tool: Gebt bei Deepl einfach Eure deutschsprachige Anfrage ein, lasst sie in Englisch übersetzen und kopiert Sie in Bing Create.

Bing Create: Bilder herunterladen

Bing Create erstellt immer einen Satz aus vier Bildern in einer Auflösung von 1024×1024 Pixel, also einem Megapixel. Diese könnt Ihr anklicken und anschließend herunterladen. Die Auflösung reicht, um die Bilder in 10×15 auszudrucken. Alternativ könnt Ihr sie aber auch für die Verwendung in größeren Medien – etwa als Poster oder T-Shirt-Druck groß rechnen.

KI-Upscaler wie Nero.AI helfen Euch, das Bild auf eine brauchbare Größe zu bringen. (Foto im Screenshot: Christian Rentrop/Bing Create)

Auch hier hilft Euch künstliche Intelligenz: Bildbearbeitungen wie Pixelmator Pro (Mac) haben inzwischen erstaunlich leistungsstarke Machine-Learning-basierte Upscaler an Bord. Alternativ könnt Ihr auch kostenlos KI-gestützte Online-Dienste wie Nero.AI verwenden, um das Bild zu vergrößern.

Bing Create: Leider keine Variationen und kein Editor

Leider fehlen Bing Create einige die Möglichkeiten, die Dall-E2 bietet, darunter auch die Möglichkeit, Varianten eines Bildes zu generieren oder das Bild mittels Editor zu verändern oder zu ergänzen. Was ebenfalls (noch) fehlt, ist die Möglichkeit, KI-Bilder von einer vorhandenen Vorlage zu generieren: Anders als bei OpenAI könnt Ihr bei Microsoft keine Bilder hochladen, die die KI verwenden soll.

Dall-E2 bietet Variationen und Editor. Das fehlt bei Bing Create leider. (Foto: Christian Rentrop/Dall-E2)

Die tanzende Schildkröte

Dafür habt Ihr bei Microsoft das volle Set an Dall-E2-Befehlen. Das KI-Modell ist darauf ausgelegt, natürliche Sprache als Anweisung zu nehmen, und je spezifischer Ihr werdet, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass Ihr mit Eurem Befehl das Bild generiert, das Ihr Euch vorgestellt habt. Ein Beispiel: Das unspezifische „a photo of a turtle“ (Foto einer Schildkröte) ergibt folgende Ausgabe – oder auch etwas völlig anderes:

Fotos von Schildkröten, von Bing Create generiert (Foto: Christian Rentrop/Bing Create)

Ihr könnt Bing Create aber genau wie Dall-E2 spezifischer anweisen. Wir wollen nicht einfach eine Schildkröte, wir wollen eine 3D-Schildkröte im Stil bekannter Animationsfilme mit einem Cowboyhut, die am Strand tanzt! Und das geben wir auch genau so in Bing Create ein:

Picture of a cute dancing turtle on the beach wearing a cowboy hat, pixar style

Das Ergebnis ist in der Tat genau das gewünschte Bild: Eine niedliche Schildkröte im Pixar-Stil, die mit einem Cowboy-Hut am Strand tanzt. In diesem Stil könnt Ihr Eure Prompts nach und nach erweitern und erhaltet bessere Ergebnisse. Wichtig ist, dass Ihr der KI möglichst genau beschreibt, was Ihr haben wollt.

Flosse statt Schwanz und der Hut sitzt seltsam – ansonsten aber durchaus glaubwürdig (Bild: Christian Rentrop/Bing Create)

Bing Create: Kreativ leider ein wenig eingeschränkt

Hier wären jetzt die Varianten von Dall-E2 wünschenswert, aber genau die bietet Bing Create eben nicht. Hier kommen jetzt Eure Boosts ins Spiel: Verändert den Prompt einfach ein wenig und lasst es erneut generieren. Hier kommen leider die Einschränkungen von Bing Create gegenüber „Bezahllösungen“ wie Dall-E2 oder Midjourney zum Tragen.

Ihr könnt ein generiertes Bild nicht als Grundlage für eine neue Generierung nehmen. Ein Feature, das in anderen Generatoren wie Midjourney inzwischen sogar für die Erstellung konsistenter Comic-Charaktere verwendet wird. Bei Bing Create müsst Euch damit zufrieden geben, was Bing Create ausspuckt. Das schränkt die kreativen Möglichkeiten natürlich ein wenig ein. Als hübsche Spielerei oder zur Generierung einer Grafik für eine Präsentation oder eines Bildes für das Kinderzimmer ist es aber dennoch eine gute, kostenlose Alternative.

Christian Rentrop

Diplom-Journalist, Baujahr 1979. Erste Gehversuche 1986 am Schneider CPC. 1997 ging es online. Seither als Schreiberling in Totholzwäldern und auf digitalen Highways unterwegs. Öfter auch auf der Vespa oder mit dem Wohnwagen unterwegs. Seit 2020 Tochtervater, dementsprechend immer sehr froh über eine kleine Kaffeespende.

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