iPhone, iPad & Co.

iPhone: Diese alternativen App-Stores gibt es schon

Der EU-DMA zwingt Apple, sich für alternative iPhone-Appstores zu öffnen. Wir zeigen Euch, welche alternativen Plattformen für iPhone-Apps es schon gibt.

Endlich ist sie da, die App-Store-Öffnung der EU: Mit dem Update auf iOS 17.4 erfüllt Apple zähneknirschend die Anforderungen der EU – und lässt neben alternativen Zahlmethoden und Browsern auch alternative App-Stores auf dem iPhone zu. Und zwar nur auf dem iPhone, nicht etwa auf dem iPad. Und natürlich nur in Europa. Und während man bei Apple noch weint, wird anderswo schon gebastelt: Und zwar an App-Store-Alternativen, die wir Euch hier auflisten wollen.

Übrigens: Derzeit sind Apples unfaire Bedingungen für Anbieter alternativer Stores eigentlich ein guter Grund für Software-Entwickler, diese NICHT anzubieten. Es ist wahrscheinlich, dass die EU Apples Praxis aber demnächst einen Riegel vorschiebt. Trotz Klauseln wie dem Prüfvorbehalt der Apps und der Apple-Steuer auf jeden App-Download aus alternativen Stores wagen sich aber trotzdem einige Anbieter vor.

MacPaw Setapp Mobile Store

Setapp ist ein App-Abo für den Mac und iOS: Wer hier die monatliche Mitgliedsgebühr zwischen 9,99 Euro und 14,99 Euro bezahlt, hat über Setapp Zugriff auf einen riesigen App-Katalog mit Bezahl-Apps, die alleine oft deutlich teurer sind. Das bringt satten Mehrwert für Anwender, die Einmalkäufe scheuen oder viele verschiedene Apps ausprobieren oder nur von Zeit zu Zeit brauchen. Zudem sind viele der Setapp-Apps nicht im Mac-AppStore, weil sie von Apple nicht erlaubte Funktionen besitzen oder weil die Entwickler keine Lust auf die Apple-Steuer haben.

Logisch, dass Hersteller MacPaw Setapp auch auf die iOS-Plattform bringen will. Derzeit ist die Installation entsprechender Apps eher anstrengend, weshalb User sich seit einigen Wochen in die Warteliste für den alternativen AppStore von Setapp eintragen können. Laut Hersteller wird die App „im Frühling“ erscheinen. Entwickler können sich ebenfalls beim Anbieter registrieren.

EpicGames Store für iOS

Epic zählt zu den großen Online-Game-Shops und ist in manchen Fällen eine gute Alternative zu Steam. Zudem hat Epic regelmäßig hervorragende Sonderangebote und Giveaways. Kurzum: Epic ist das, was Apples AppStore mit dem Arcade-Abo sein möchte, aber in gut. Zumal Epic eigene Titel wie Fortnite anbietet, die 30 Prozent „Apple-Steuer“ im Store aber für fragwürdig hielt.

Darüber gab es einen fetten Rechtsstreit mit Apple, den Epic letztlich verlor. Das Unternehmen hat also gute Gründe, auf einen eigenen AppStore zu setzen. Epic kündigte per X an, dass Fortnite „noch in diesem Jahr“ auf die iOS-Plattform zurückkehren würde – „durch den Epic-Games-Store“.

Fortnite will return to iOS in Europe in 2024, distributed by the upcoming @EpicGames Store for iOS. Stay tuned for details as we figure out the regulatory timeline. We'll continue to argue to the courts and regulators that Apple is breaking the law. https://t.co/MHh6EGVinC

— Epic Games Newsroom (@EpicNewsroom) January 25, 2024

Mobivention App Marketplace

Der Kölner Anbieter Mobivention möchte am 07.03.2024, wenn der Digital Markets Act der EU für iOS greift, ebenfalls einen alternativen AppStore in Betrieb nehmen. Dieser richtet sich vor allem an Unternehmenskunden aller Größenordnungen, die unternehmensintern Apps verteilen müssen oder wollen. Zunächst sollen auch ausschließlich kostenlose Apps angeboten werden.

Interessant ist das Vertriebsmodell: Durch die Beschränkung auf Businesskunden ist die Gefahr, dass eine App „abgehen“ könnte und dadurch enorme Kosten via Apple-Gebühr für alternative AppStores erzeugt, eher gering. Gleichzeitig sind die recht hohen Abo-Preise so kalkuliert, dass die solvente Kundschaft die Gebühren über die Abo-Preise abdeckt und noch etwas beim Anbieter „hängen bleibt“.

AltStore Official

AltStore gibt es seit rund vier Jahren. Der alternative AppStore ist schon ohne Apples „offizielle“ Erlaubnis durch die EU beliebt, weil er Sideloading mittels Entwickler-Account erlaubt. Das hat allerdings gewisse Nachteile (siehe unten). In einem Mastodon-Post kündigten die Macher jetzt an, dass ein vollwertiger AltStore in den Startlöchern steht und nur noch auf die Genehmigung seitens Apple wartet.

Weitere Stores werden folgen…

Weitere alternative App-Plattformen werden wahrscheinlich folgen. Ich werde sie hier auflisten. Zumal ich mir ziemlich sicher bin, dass die EU Apples Abgaben-System für alternative App-Geschäfte in nicht all zu ferner Zukunft kassieren wird. Außerdem kann ich mir gut vorstellen, dass auch andere große Märkte – etwa manche US-Bundesstaaten, Indien oder China – mit vergleichbaren Zwängen für Apple nachziehen werden. Und wer weiß: Vielleicht gibt es ja irgendwann auch eine Art F-Droid für iOS. Wünschenswert wäre es.

Sideloading nach wie vor per AltStore möglich

Übrigens: Unabhängig vom EU-Digital-Markets-Act (DMA) ist es natürlich nach wie vor möglich, Apps aus alternativen Stores zu laden. Möglich wird das ganz ohne Jailbreak per Sideloading, wir haben hier eine Anleitung dazu. Das hat den Nachteil, dass Ihr die Apps alle paar Tage neu signieren müsst, AltStore, Scarlet, SideStore, Sideloadly und Co. machen das aber inzwischen meist automatisch. Auch ist die Zahl der möglichen Apps auf drei beschränkt. Anders als bei den „offiziellen“ App-Store-Alternativen gibt es hier aber keiner Beschränkungen oder Besteuerung seitens Apple.

Christian Rentrop

Diplom-Journalist, Baujahr 1979. Erste Gehversuche 1986 am Schneider CPC. 1997 ging es online. Seither als Schreiberling in Totholzwäldern und auf digitalen Highways unterwegs. Öfter auch auf der Vespa oder mit dem Wohnwagen unterwegs. Seit 2020 Tochtervater, dementsprechend immer sehr froh über eine kleine Kaffeespende.

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