Testlabor

Roborock S7 MaxV: Edelroboter im Test

Saugen und wischen mit Stil - und tollen Gimmicks

Ohne Roborock wären viele Staubsauger-Innovationen nicht so schnell in preisgünstige Geräte gerutscht. Jetzt bricht der chinesische Hersteller mit dieser Regel: Der neue Roborock S7 MaxV mit vollumfänglicher Reinigungsstation mit Frisch- und Abwassersaugstation sowie einem Behälter für den gesammelten Staub und Unrat ist mit rund 1.400 Euro nicht mehr wirklich billig. Was der Edelsauger taugt, zeigt dieser Test.

Riesen Pakete mit allerlei Inhalt

Gleich zwei riesige Pakete stehen bei mir im Flur. Knapp 20kg bringen Sauger und Station zusammen auf die Waage. Bestwert! Der Sauger kommt mit einer klassischen Ladestation, die allerdings im Paket verbleiben kann. Das wahre Highlight ist die neue Absaug- und Wischwasserstation: Drei extra Tanks, einer für Frischwasser, einer für das abgesaugte Wischwasser, einer für die aufgesaugten Krümel und den Staub.

Der Sauger ist sehr schnell einsatzbereit. Lediglich die Schaumstoffbumper entfernt, schon ist der Robotor soweit. Nun muss nur noch eine Plastikabdeckung im Staubbehälter abgemacht werden, damit dessen Inhalt über einen weiteren Sauger in die Basistation abgeführt werden kann.

App Funktionalität: Evolution statt Revolution

Der Roborock S7 MaxV kommt sowohl mit einem Lidarscanner als auch mit einer Frontkamera. Für die weitere Einrichtung lädt man die betreffende iOS- oder Android-App herunter und startet den Installationsprozess. In diesem muss dem Roborock eine Art animierter QR-Code vor die Kamera gehalten werden. Das ist sehr ähnlich der Installation von Apples Home Pod mini. Da man hier aber keine Kamerainformation des Mobiltelefons hat, wird es etwas schwerer, den QR Code direkt zu treffen.

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Mehr Tanks für weniger Arbeit

Die App selbst kann ein wenig mehr beim Roborock S7 MaxV, als bei den Vorgängern. Nett ist die Möglichkeit, unterschiedliche Reinigungsprogramme als Shortcut direkt in den ersten Screen zu schieben. Wie auch schon vorher bringt der Roborock keine HomeKit-Funktionalität mit. Das ist schade, aber da es Apples Aufgabe ist, eine Unterstützung überhaupt anzubieten, verzeihlich. Ansonsten sind die Änderungen an der App homöopathisch. Sie bleibt eine durchaus brauchbare Smart-Home-App.

Neu ist auf jeden Fall die Möglichkeit, während der Fahrt auf die Frontkamera zu schauen. Dafür müssen einige Sicherheitseinstellungen vorgenommen werden und der Roboter meldet sich auch mit einer Sprachnachricht, dass das Kameramodul nach außen hergegeben wird. Während der Fahrt mit zu schauen, führt bei mir allerdings eher zum Problem, dass mir persönlich schlecht wird. Die Bewegungen sind doch sehr abrupt. Nichtsdestotrotz eine coole Funktion und man gewinnt eine bewegliche Überwachungskamera.

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Super Gimmicks für Technik-Fans!

Die Absaugstation

Kernelement des neuen Roborocks S7Max+ ist sicherlich die neue Absaugstation mit drei einzelnen Behältern. Zwei Tanks sind fürs Wasser vorgesehen, der dritte enthält den abgesaugten Staub. Das genutzte Wischwasser wird in den Dreckwassertank geschlürft (den auf jeden Fall immer schnell reinigen, sonst bildet sich dort ein Biotop). Die Station macht ebenfalls das Tuch mit einer Walze sauber. Dies funktioniert erstaunlich gut und verzögert den Start des Reinigungsprozess lediglich um ca. 30 Sekunden. Neuerdings wird ein Beutel für den Staub empfohlen, ein weiterer liegt in der Packung bei, ansonsten müssen diese bei Amazon oder Aliexpress nachgeordert werden. Ebenfalls ist es endlich möglich sanftes Reinigungsmittel dem Wischwasser hinzuzufügen. Ich empfehle hier eine Kappe voll Frosch-Reiniger. Mit der VibraRaise-Technologie, Stichwort selbst-fahrende Rüttelplatte, für eine effektive Reinigung, erzielt auch der S7Max wieder Bestleistungen beim wischen. Die Absaugstation ist da lediglich die Kirsche auf der Sahne!

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Tank für sauberes Wasser

Reiniguugsleistung und Orientierung

Wie schon beim Vorgänger ist die Wischfunktion sehr gut. Durch die so genannte Vibraraise-Funktion, einer Art kleiner Rüttelplatte mit Hebefunktion, bleiben die Teppiche trocken. Auch hartnäckigere Flecken werden gut weggewischt. Ganz eingetrocknete Soßenreste verbleiben aber dem Besitzer des Roboters zur manuellen Entfernung.

Knapp 5,1 hPa Saugkraft entfernen auch feinen Sand sowie Mehl. Im Haushalt mit kleinem Kind eine große Erleichterung. Durch die verbaute Kamera verheddert sich der Roboter bei uns im Haushalt gar nicht mehr. Und dass trotz einer Wagenladung Spielzeug, das überall rumliegt. Ist der Wischbehälter leer, tankt der Roborock S7 MaxV automatisch nach. Ab und zu wird zudem das Wischtuch automatisch gereinigt, was ebenfalls erstaunlich gut funktioniert. Im Vergleich zum Vorgänger darf zudem ebenfalls etwas Bodenreiniger in den Frischwasser Tank gegeben werden, so lange es nicht zu scharf ist.

Durch die verschiedenen Bildgebenden Verfahren und dem Laserscanner orientiert sich der Roboter sehr souverän durch die Wohnung. Der gefürchtete Poäng-Sessel stellt endlich kein Hindernis mehr dar! Türschwellen bis zu 1,5cm werden problemlos überfahren. Erkannte Hindernisse werden in der Karte hinterlegt und neuerdings auch versucht aus den ermittelten Möbeln den dazugehörigen Raumnamen abzuleiten. So kann beispielsweise sowohl ein Bett als auch ein Tisch problemlos erkannt werden.

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Die Roborock-App ist sehr brauchbar

Fazit

Nehmt mich beim Wort: Das Teil ist ein Highend-Staubsauger-Roboter. Ich wüsste jetzt wirklich nicht mehr, was an dem Roboter noch verbessert werden kann. Die Akkuleistung reicht für unsere knapp 100qm vollkommen aus, das Wischwasser bleibt frisch und der Roboter durch die eigenständige Reinigung wie geleckt. Wenn jetzt noch der Preis unter die magische 1.000€ Marke sinkt, bin ich vollends zufrieden!

P.S.: Die Produktbezeichnungen sind verwirrend … Das Testgerät mit Plus hat die auf den Bilder abgebildete 3-Tank-Station. Schaut man heute nach, scheint die Plus-Version mit einer anderen Station zu kommen, die 3-Tank-Basis wird der Ultra-Version spendiert. Achtet also beim Kauf auf eventuell neue Bezeichnungen und schaut direkt beim Hersteller nach!

Benjamin Mewes

Technikbegeistert und programmieraffin seit den wilden Jugendtagen (QBasic, Delphi, R, Python, Fortran 77, Java). Heim-Automatisierung mit HomeKit und alles rund um macOS und iOS sind meine Steckenpferde!

2 Kommentare

    1. Glaub mir, wir haben hier ein Kleinkind mit entsprechenden Spielzeug. Der hier getestete Roboter umfährt fast alle Hindernisse (bis auf Playmobil Zäune ;)).

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