Mac & MacOS

Mechanische Keyboards mit QWERTZ-Layout für den Mac

Es gibt sie: Mechanische Keyboards mit deutschem Layout für den Mac. Wir zeigen Euch einige tolle Modelle.

Apples Magic Keyboards sind eine feine Sache. Sie bieten ein gutes Schreibgefühl und sind ausgesprochen langlebig. Allerdings haben sie einen großen Nachteil: Für Vielschreiber oder Tastatur-Liebhaber sind sie zu wenig: Etwas Mechanisches muss her – und das ist mit Mac-Layout gar nicht so einfach zu finden! Zum Glück gibt es diese seltenen Einhörner aber. Wir haben für Euch einige Modelle herausgesucht: Mechanische Keyboards mit QWERTZ-Layout für den Mac, die Ihr ohne große Umwege über China-Retailer einfach so kaufen könnt.

Mechanische Tastatur – warum?

Es gibt gute Gründe für den Einsatz einer mechanischen Tastatur. Das wohl wichtigste Argument dafür ist das Schreibgefühl: Der größere Tastenhub und die mechanischen Schalter in jeder Taste sind schlicht deutlich angenehmer im täglichen Gebrauch. Zudem sind die schwerer und langlebiger. Kurzum: Wer viel Text produziert – so wie wie wir Autoren hier bei Tutonaut – wird ein mechanisches Keyboard zu schätzen wissen.

Und auch Gamer haben durch den präzisen Druckpunkt mechanischer Tastaturen deutliche Vorteile. Leider hat das aber auch eine Schattenseite: Zumeist wird das Thema mechanische Tastatur vor allem von Gaming-Zubehör-Spezialisten bedient: Entsprechende Keyboards haben deshalb oft nur ein Windows-Layout und sind vor allem auch optisch eine Katastrophe.

Warum muss Gaming-Zubehör so hässlich sein?

Mechanische Keyboards: Rote, braune oder blaue Schalter?

Doch es gibt sie, die für den Mac geeigneten mechanischen Keyboards. Allerdings werdet Ihr vor dem Kauf in aller Regel vor die Frage der Schalter gestellt. Mirco hat sich hier sehr umfangreich mit der Thematik beschäftigt, weshalb ich Euch hier nur die Kurzfassung geben werde: Es gibt reihenweise Schaltertypen von verschiedenen Herstellern wie Cherry oder Gateron, diese gibt es oft auch in einer optischen Variante.

Am Ende des Tages ist aber die Farbe wichtig. Die meisten mechanischen Keyboards gibt es in drei Varianten mit roten, blauen und braunen Schaltern:

  • Rote Schalter besitzen einen „linearen“ Anschlag. Sie sind sehr leise und haben nur sehr geringen Druckwiderstand ohne klaren Druckpunkt. Diese sind ideal für Gaming und Office.
  • Blaue Schalter sind „clicky“ und damit das Gegenteil der roten Schalter: Sie haben einen sehr deutlichen Druckpunkt und lösen mit einem Klickgeräusch aus. Das ist für Vielschreiber toll, weil das Schreibgefühl einer Schreibmaschine entspricht – allerdings sind diese Schalter auch sehr laut und daher nicht für Menschen geeignet, die Rücksicht auf Kollegen oder Familienangehörige nehmen müssen.
  • Braune Schalter sind das „Mittelding“ zwischen rot und blau und werden deshalb „tactile“ genannt. Es gibt einen leichten Auslösepunkt und ein weiches, deutlich leiseres Klicken. Sie eignen sich gleichermaßen gut für Vielschreiber und Gaming, wodurch sie oft die einzige Variante mechanischer Tastaturen sind, die in den großen Elektronikmärkten verkauft werden.
Blaue Schalter – wie hier bei meiner völlig verdreckten Keychron K3 – sind laut, bieten aber auch ein hervorragendes Tippgefühl.

Ich persönlich habe inzwischen drei mechanische Tastaturen. Zwei davon mit blauen Schaltern, wobei eine davon wirklich sehr laut ist. Die andere ist OK, auch wenn das Klicken nervt. Meine dritte Tastatur ist mit brauchen Schaltern ausgestattet. Der Druckpunkt ist deutlich weicher, das Auslösegeräusch ebenfalls, die Gesamtlautstärke ist aber nicht unbedingt geringer als bei den beiden anderen Modellen.

Kurzum: Ihr solltet den Lärm Eurer mechanischen Tastatur unbedingt auf die Probe stellen – und falls sie zu laut ist, lieber das gleiche Modell mit einer anderen Schalterfarbe ausweichen. Aber genug der kruden Theorie: Hier eine Übersicht der derzeit erhältlichen mechanische Keyboards mit deutschem Mac-Layout.

Logitech MX Mechanical (Mini): Mechanisches Mac-Keyboard für Alle

Logitech bietet mit der Logitech MX Mechanical derzeit den VW-Golf der mechanischen Tastaturen an. Das Low-Profile-Keyboard mit flacher Bauweise ist grundsätzlich eine hervorragende Option, wenn es darum geht, den Einstieg in die Welt mechanischer Tastaturen zu finden. Zumal es sie in jedem gut sortierten Elektromarkt – meist in roter und brauner Variante – gibt. Die MX Mechanical gibt es in zwei Varianten, einmal mit Zehnerblock und einmal als MX Mechanical Mini ohne.

Zudem gibt es sie in einer Mac- und einer Allround-Variante, wobei aber beide eine deutsche Mac-Tastaturbeschriftung besitzen. Der Vorteil der dedizierten Mac-Variante beschränkt sich damit auch darauf, dass diese auch in einer zusätzlichen Farbe erhältlich ist. Die reguläre MX Mechanical hat zudem den Vorteil, dass ein Bolt-Adapter beiliegt – und der kann durchaus besser sein als die reine Bluetooth-Verbindung. Ich habe mir daher letztere mit braunen Schaltern zugelegt und bin doch recht begeistert.

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Keychron K2 v2: Der Mac-Platzhirsch

Wer eine „echte“ mechanische sucht, kommt an den Keyboards von Keychron kaum vorbei. Mit der K2v2 von Keychron habe ich auch – nachdem ich eine hervorragende Doku über Schreibmaschinen geschaut habe – den Einstieg in die Welt der mechanischen Tastaturen gewagt. Unklugerweise damals mit blauen Schaltern.

Das Gerät ist ein echter Brecher und erinnert sowohl in Sachen Handhabung, als auch bei der Geräuschkulisse an eine echte Schreibmaschine. Das muss man mögen, allerdings hat das Keyboard auch andere hübsche Vorteile, darunter die Wahl zwischen Bluetooth- und Kabelverbindung, einen starken Akku und natürlich die Option, die Tastenkappen zu wechseln.

Damit ist sie ideal für Enthusiasten und Nutzer, die gerne Schreibmaschinen-Gefühl am Rechner haben möchten. Sie ist derzeit auch eine der wenigen Tastaturen, für die es deutsche Austausch-Kappen von Drittanbietern gibt. Ich würde sie allerdings nicht mehr mit blauen Schaltern kaufen.

Keychron K3: Die flache Alternative

Keychron hat auch die K3 im Angebot, die ich mir ebenfalls gekauft habe. Die war jetzt auch – bis zur Anschaffung der Logitech vor einigen Tagen – mein Daily Driver: Trotz blauer Schalter ist das Low-Profile-Keyboard relativ leise, klickt aber gleichzeitig schön, wenn man tippt. Feature-seitig und auch vom Layout her entspricht sie der Keychron K2 oder der MX Mechanical Mini, was für mich ideal ist. Leider hat das Modell einen vergleichsweise schwachen Akku – ich habe sie deshalb immer verkabelt betrieben. Auch das Fehlen von QWERTZ-Nachrüst-Keycaps im Low-Profile-Format ist nicht optimal, was aber nicht an Keychron liegt, sondern am offenbar noch zu kleinen deutschen Markt.

Andere Keychron-Modelle der K-Reihe und die Pro-Versionen

Ich könnte hier noch alle anderen Keychron-Modelle aufzählen, allerdings würde das den Rahmen sprengen: Grundsätzlich teilt sich das Keychron-Portfolio in Full-Size- und Low-Profile-Keyboards mit verschiedenen Layouts, also etwa mit und ohne Zehnerblock, mit und ohne F-Tasten und so weiter. Low-Profile-Tastaturen tragen dabei ungerade Modellnummern (K1, K3, K5 usw.), während die großen Versionen gerade Nummern (K2, K4, K6…) tragen. S-Versionen sind verkabelte Varianten, also Keyboards ohne Bluetooth-Funktion, die Ihr nur per USB anschließen könnt.

Gemeinsam haben alle, dass sie im deutschen Mac-Layout ISO-DE QWERTZ und jeweils drei Schaltervarianten erhältlich sind, mit USB- oder Bluetooth betrieben werden können und wahlweise mit weißer oder bunter („RGB“) Hintergrundbeleuchtung angeboten werden.

Inzwischen bietet Keychron auch Pro-Modelle der Serie an, also etwa eine K3 Pro: Diese hat im US-ANSI-Layout zwar hochwertige PBT-Tastenkappen, in der deutschen Version setzt Keychron aber auf das günstigere ABS wie bei den Nicht-Pro-Modellen. Zusätzlich können die Pro-Modelle per Software konfiguriert werden, was bei den regulären Modellen nicht möglich ist.

Das Keyboard 4 Professional Mac

Es muss natürlich nicht immer Keychron sein: Wenn Ihr ein mechanisches Fullsize-Keyboard mit ISO-DE-Mac-Layout sucht, könnt Ihr auch zu den Produkten von Das Keyboard greifen. Allerdings bieten nicht alle Modelle Mac-Tastenbeschriftungen, vielmehr müsst Ihr Euch eines der speziellen Mac-Varianten zulegen. Das Keyboard 4 Professional Mac etwa ist dediziert für MacOS entwickelt und verfügt über die entsprechenden Sondertasten. Zudem besitzt es einen Drehregler, etwa für die Musik-Lautstärke.

Das Keyboard 4 Professional Mac ist ausschließlich als kabelgebundene USB-Version erhältlich. Freundlicherweise verzichtet der Hersteller bei diesem Modell auf die unsäglichen RGB-Beleuchtungsoptionen, allerdings gibt es in diesem Modell tatsächlich gar keine Tastaturbeleuchtung. Dafür bietet es ein vollständiges Layout, N-Key-Rollover und einen integrierten USB-3.0-Hub. Es ist mit braunen und blauen Cherry-Schaltern erhältlich.

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Das Keyboard MacTigr

Doch Das Keyboard 4 Professional Mac ist nicht die einzige Mac-Option des Herstellers: Das neue und ebenfalls nur kabelgebunden erhältliche MacTigr-Keyboard ist zwar mit vollem QWERTZ-Layout für den Mac gesegnet, besitzt aber eine deutlich schlankere Bauweise, auch weil (rote) Cherry Low-Profile-Schalter zum Einsatz kommen.

Praktischerweise gibt es aber normale Tastenkappen, womit zumindest die Chance besteht, Tastenkappen aus dem Zubehör-Markt zu besorgen. Wie beim Das Keyboard 4 Professional Mac verzichtet der Hersteller auf Beleuchtung. Mit an Bord ist hier sogar ein USB-C-Hub, auch wenn dieser „nur“ den USB-3.0-Standard erfüllt. Für das Anschließen von weiterem Zubehör ist das aber trotzdem praktisch, zumal das Keyboard komplett ohne zusätzliche Treiber auskommt.

Logitech Pop Keys

Zuguterletzt noch eine etwas ausgefallene mechanische Mac-Tastatur, die Logitech Pop Keys: Das knallbunte Keyboard ist tatsächlich mechanisch und dabei relativ preiswert. Es ist ausschließlich mit braunen Schaltern zu haben, dafür aber in drei verschiedenen, recht ausgeflippten Farbkombinationen. Das Pop Keys-Keyboard wird kabellos per Bluetooth 5.1 oder Logi Bolt an den Mac angebunden. Es gibt zudem „personalisierbare Emoji-Tasten“.

Anders als die meisten hier vorgestellten kabellosen Keyboard, keinen fest verbauten Akku. Stattdessen greift es auf zwei AAA-Batterien zurück, was ich persönlich sehr gut finde, verlängert der Einsatz „normaler“ Batterien doch die theoretische Lebensdauer ins Unendliche. Es wäre toll, wenn Logitech das Keyboard noch einmal in etwas dezenteren Farbvarianten neu auflegen würde, um es für Menschen, die dem Teenager-Alter entwachsen sind, attraktiv zu machen. Dennoch: Hinter der grellen Hülle versteckt sich ein ebenso solides wie preiswertes mechanisches Keyboard für Einsteiger.

Fazit: Ja, es gibt sie, mechanische Keyboards mit deutschem Layout für den Mac

Die gute Nachricht: Es gibt inzwischen eine Reihe von Keyboards, die ein deutsches Mac-Layout unterstützen. Mechanische Keyboards mit QWERTZ-Layout für den Mac sind keine Seltenheit mehr. Die schlechte Nachricht: Es gibt sehr viel mehr Modelle, die nur für Windows beschriftet sind oder auf das amerikanische US-ANSI-Layout setzen. Natürlich könnt Ihr grundsätzlich alle Tastaturen auch am Mac verwenden. Ein Keyboard ist nicht Mac-exklusiv, auch Windows-Tastaturen könnt Ihr am Mac einsetzen.

Es ist schon schöner, wenn die Tastenbeschriftung stimmt. (Foto: Christian Rentrop)

Aber es ist sinnvoll, auf die korrekte Beschriftung zu setzen, um das optimale Arbeitsplatz-Gefühl zu bekommen, zumal viele Mac-Nutzer eine Windows-Tastatur am Mac ja auch als optischen Affront empfinden. Ich empfehle daher grundsätzlich für den Einstieg Logitechs MX Mechanical: Die ist online für unter 120 Euro zu haben* und dank des Bolt-Adapters sehr zuverlässig im Betrieb. Zudem besitzt sie eine ordentliche Batterielaufzeit und kann mit insgesamt drei Geräten gekoppelt werden.

Addendum: Die Sache mit den Tastenkappen

Was mich persönlich am Thema mechanische Tastaturen mit ISO-DE/QWERTZ-Layout für den Mac nervt, ist die Tatsache, dass es extrem schwer bis unmöglich ist, zusätzliche Tastenkappen zu finden, etwa um das Gerät umzustylen oder um ausgeblichene Tasten gegen solidere PBT-Versionen zu ersetzen. Hinzu kommt, dass zum Beispiel Keychron recht anfällige Tastenkappen besitzt – und es so gut wie unmöglich ist, diese außer über den Hersteller selbst neu zu beziehen.

Doch das ist nicht das einzige Problem: Viele mechanische Keyboards besitzen unterschiedliche Größen für Standard-Tasten, etwa die Leer- oder die Shift-Taste. Das ist auch deshalb problematisch, weil Tasten-Sets so nicht unbedingt korrekt auf das Keyboard passen. Das Problem hier ist vor allem der relativ kleine Markt der einzelnen Geräte: Mechanische Keyboards sind relativ gering verbreitet, einzelne Modelle haben sehr geringe Stückzahlen.

Deutsche Layouts, insbesondere für Mac und spezielle Modelle, lohnen sich daher für viele Hersteller nicht. Falls Ihr suchen wollt, sind die Webshops Etsy und Aliexpress wahrscheinlich noch die besten Quellen. Und auch bei Amazon könnt Ihr je nach Modell Euer Glück versuchen: Hier ist zum Beispiel ein Set, das auch für Keychron K2 taugen soll* und Mac-Tasten besitzt.

Christian Rentrop

Diplom-Journalist, Baujahr 1979. Erste Gehversuche 1986 am Schneider CPC. 1997 ging es online. Seither als Schreiberling in Totholzwäldern und auf digitalen Highways unterwegs. Öfter auch auf der Vespa oder mit dem Wohnwagen unterwegs. Seit 2020 Tochtervater, dementsprechend immer sehr froh über eine kleine Kaffeespende.

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