Android

Android: PDF-Scanner ohne Kosten und Konten – von Microsoft

Nutzt noch jemand Flachbettscanner? Wohl eher nicht, das Smartphone kann das genauso gut!

Normalerweise, wenn ich Android-Apps empfehle, handelt es sich um Open-Source-Software aus dem F-Droid-Store. Heute ist es regelrecht das Gegenteil: Eine Microsoft-App, nämlich den PDF-Scanner Lens. Und das aus einigen guten Gründen.

Nerv-freier PDF-Scanner

Es gibt durchaus Scanner-Apps für Dokumente in F-Droid, die sind aber leider veraltet und haben nicht mehr regulär verfügbare Abhängigkeiten. Auf Google Play gibt es wiederum Hunderte von Dokumenten-Scannern – fast alle mit Werbung. Beim Scannen von mitunter wichtigen Dokumenten sollte auch ein gewisses Grundvertrauen in die Seriosität des Anbieters vorhanden sein – was bei den vielen kleinen Anbietern kaum einfach möglich ist. Andere Apps wollen Berechtigungen für Finanz- oder Standortdaten – auch nicht akzeptabel, weil das nichts mit der Aufgabe zu tun hat.

Wie wäre es also mit der Adobe-App? Die sind vom Fach, seriös und letztlich speichert man doch eh als PDF. Mööp, Adobe verlangt eine Registrierung. Auch Microsoft Lens landet in der Suche und siehe da: Sie tut, was sie soll und nervt dabei nicht mal! Das einzige verlangte Recht: Fotos machen zu dürfen – okay, darum geht’s ja. Gut, um in OneNote, OneDrive, als PowerPoint-Folien oder Word-OCR-Dokument zu speichern, muss man sich ebenfalls anmelden. Aber eben nicht für PDFs.

Zudem gibt es noch ein paar weitere Funktionen: Der Scanner kann zusätzlich Visitenkarten (funktionierte hier nicht) und Whiteboards erfassen, QR-Codes dekodieren, Texte extrahieren und diese sogar vorlesen, wenn auch nicht in hübscher KI-Qualität.

Aber der Kern bleibt das Scannen von Dokumenten und speichern als PDF. Vor dem Speichern stehen auch noch Bearbeitungswerkzeuge zur Verfügung, um Ausschnitte und Grafik anzupassen. Wer einen einfachen, gut funktionierenden Echte-Welt-nach-PDF-Scanner sucht, kann hier zugreifen.

Mit Lens arbeiten

Viel zu erklären gibt es hier nicht, aber damit Ihr es schon mal vor der Installation nachvollziehen könnt, hier der vierschrittige Workflow im Bild:

lens-workflow.
Erfassen, Rahmen anpassen, optimieren, exportieren

Die automatische Erfassung der Dokumente funktioniert ziemlich gut, Ihr könnt aber im zweiten Schritt manuell nacharbeiten. So lassen sich auch nur bestimmte Teile eines Dokuments scannen. Bei der Bearbeitung ist für Dokumente vor allem der Filter Schwarz/Weiß sehr nützlich, um etwaige Knicke, Flecken und gräuliches Papier zu korrigieren und die Größe zu reduzieren.

Auch die Extraktion von Text klappt ziemlich gut. Hier im Bild eine wirklich schlechte Vorlage mit gepunktetem (!) lila Hintergrund, schrecklich schmalen Spalten und teils schwieriger Sprache:

lens-text.
Miese Vorlage, ordentliches OCR-Ergebnis

Ein paar Fehler gibt es, vor allem werden Leerzeichen ausgelassen, aber für diese Vorlage ist sehr zufriedenstellend.

Übrigens, Flachbettscanner mögen tatsächlich langsam aussterben – für hochauflösende Scans mit bester Qualität sind sie aber immer noch top! Und wenn Ihr regelmäßig viele Dokumente scannt, sind je nach Dokumentenart klassische Einzugsscanner oder Dokumentenkameras deutlich praktischer als Smartphones:

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Mirco Lang

Freier Journalist, Exil-Sauerländer, (ziemlich alter) Skateboarder, Dipl.-Inf.-Wirt, Einzelhandelskaufmann, Open-Source-Nerd, Checkmk-Handbuchschreiber. Ex-Saturn'ler, Ex-Data-Becker'ler, Ex-BSI'ler. Computer-Erstkontakt: ca. 1982 - der C64 des großen Bruders eines Freunds. Wenn Ihr hier mehr über Open Source, Linux und Bastelkram lesen und Tutonaut unterstützen möchtet: Über Kaffeesponsoring via Paypal.freue ich mich immer. Schon mal im Voraus: Danke! Nicht verpassen: cli.help und VoltAmpereWatt.de. Neu: Mastodon

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