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Thunderbolt 3-Dock Power Expand Elite von Anker im Test – Mehr Ports!

Lohnt sich die Anschaffung des Thunderbolt-Docks für Mac-Nutzer?

Rein äußerlich unterscheiden sich USB-C und Thunderbolt 3 nicht voneinander, die Stecker gleichen sich sind und sind kompatibel zu einander. Im Inneren sieht das freilich anders aus: USB-C-Geräte können zwar an Thunderbolt-Ports betrieben werden, jedoch nicht anders herum. Die Intel-Schnittstelle, die vor allem in Apples Notebooks und den gehobeneren Windows Business Laptops zum guten Ton gehört, bietet vor allem Geschwindigkeit. Somit sind beispielsweise schnelle Ethernet-Adapter für 10GBit-Lan oder auch externe Grafikkarten (sogenannte eGPUs) an mobilen Geräten möglich. Die Firma Anker präsentiert jetzt erstmalig Thunderbolt- 3-Zubehör und bietet mit der Power Expand Elite 13-in-1 eine Docking-Station für den professionellen Anwender an. Was diese taugt, zeigt dieser Test.

Power Expand Elite im Test: Das Dock

Eine knapp 10 cm große Aluminium Box mit externen 180-Watt-Netzteil und unzähligen Ports bringt der PowerExpand Elite mit sich. Damit steht einem genug Strom zur Verfügung um beispielsweise ein MacBook Pro 13“ von 2020 in weniger als zwei Stunden komplett aufzuladen. Zusätzlich kann u.a. ein iPhone oder ein Pixel (jeweils mit Schnellladefunktion) am USB-C-PD Port mit 18 Watt geladen werden.

Das PowerExpand Elite zeigt mit einer kleinen grünen LED den Betrieb an und kann auch manuell geschaltet werden. Es muss somit nicht dauerhaft laufen. Das Gerät wird merklich warm, aber nicht heiß. Ein Lüfter ist nicht verbaut, ich konnte jedoch auch keine Abschaltung bei, langer Laufzeit beobachten.

Monitore über das Dock anschließen

Der Versuch, einen 5K-Monitor über das Thunderbolt-3-Dock an ein MacBook Pro anzuschließen, gelang ohne Probleme (über den extra Thunderbolt 3 Port). Auch verschiedene 4K-Monitore funktionierten ohne Probleme, hier auch ganz klassisch über HDMI. DasMac Book Pro war ebenfalls in der Lage einen 4K und einen 5K Monitor gleichzeitig zu betreiben, benötigte aber dann sehr viel Videospeicher.

Das Anker-Dock versorgt aktuelle MacBooks und Windows-Laptops mit Strom und erweitert die Anschlussmöglichkeiten.

Durch den extra Thunderbolt 3 Port an der Rückseite (gekennzeichnet durch einen Blitz), kann das 5K Display bei 60Hz betrieben werden. Hier spielt die Technik ihre Vorteile aus, da bis zu 40Gbit/s über ein Kabel übertragen werden können (was ca. drei Mal so schnell ist wie USB 3.1).

eGPU – Externe Grafikpower über Thunderbolt 3

Zu Testzwecken wurde eine Radeon 580 über ein Razer Core X Gehäuse an den Thunderbolt 3 Port des PowerExpand Elite angeschlossen. Die externe Grafikkarte wurde problemlos unter Mac OS Catalina erkannt und aktiviert. Vor allem Bild- und Videoapplikationen profitieren von dieser Unterstützung. Ein Video unter DaVinci Resolve exportierten mit der eGPU in unter 3 Minuten. Zum Vergleich, dasselbe Video auf der internen Grafikeinheit benötigt knappe 9 Minuten für den Export.

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Aber auch Machine-Learning Probleme können an eine solche externe Lösung ausgelagert werden. Ein neuronales Netz lernte dabei um den Faktor vier schneller als mit der internen Grafikeinheit des MacBook und knapp zehn Mal so schnell wie mit der Hauptrecheneinheit.

Der Vorteil des Betriebs einer eGPU am Dock sind die kostspieligen Thunderbolt 3 Kabel. Für 80cm werden schnell 30 Euro fällig. Somit kann auch mit kurzen Kabeln der Arbeitsplatz  am Dock eingerichtet werden und nur ein langes Kabel vom Dock an den Rechner geführt werden.

Ethernet und Kartenleser

Das PowerExpand Elite bringt auch klassische Ports und Anschlüsse zurück, wie USB A (3.1), einen Audio Ausgang (3,5mm Klinke) und zwei Kartenleser für SD und microSD Karten. Auch hier zeigte sich sowohl im Windows, als auch im Mac Betrieb keinerlei Schwierigkeiten. Eine alte USB 2.0 Festplatte lief an ihrer Leistungsgrenze. Es konnten keine Einbußen bei der Geschwindigkeit festgestellt werden. Eine Thunderbolt 3 M2 SSD konnte unter Mac OS 10.15.5 knappe 2.500 Mbyte / Sekunde schreiben. Eine Minderung durch das Dock konnte nicht festgestellt werden.

Anker PowerExpand Elite Front Ports
Die Frontseite bietet Zugriff auf die wichtigsten Anschlüsse.

Das im PowerExpand Elite verbaute 1Gbit Ethernet wurde ebenfalls problemlos erkannt. An Thunderbolt 3 ist potenziell 10Gbit möglich, allerdings sind die Chipsätze dafür noch sehr kostspielig und daher in diesem Gerät wohl noch nicht verbaut. Wer dies benötigt, kann bei der Konkurrenz von OWC zuschlagen und sich ein entsprechendes Gerät zulegen.

Kompatible Geräte

Anker stellt eine Liste ins Netz, die hilft kompatible Geräte zu finden. Dazu gehören, Apples MacBook Pro ab 2016, MacBook Airs ab 2018, Dell Inspiration 7000 und Latitude 5000/7000, sowie die neueren ThinkPads der X390/T490 und T590 Reihe.

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Leider bieten Apples iPads Pro noch keinen Thunderbolt Port, sodass diese nicht kompatibel sind. Aber vielleicht ändert sich das ja mal Apples ARM Switch, der auch die Prozessoren der A Reihe kompatibel mit Intels Thunderbolt Protokoll macht.

Anker Power Expand Elite 13-in-1 im Test: Mein Fazit

Ja, Thunderbolt 3 Hardware ist teuer, aber die Vorteile sind enorm. Gerade für Docking-Stations für Anschluss-arme Notebooks, wie Apples MacBooks sind sie Gold wert. Der Standard erfüllt die Erwartungen, die damals von FireWire aufgebaut wurden. Das Gerät bietet viele Anschlüsse, verarbeitet klaglos 5K und lädt ohne zu Murren. Kurzum, Anker liefert mit dem PowerExpand Elite ein sehr gutes erstes Thunderbolt-3-Gerät. Wenn Euch die hohen Anschaffungskosten nicht abschrecken, macht Ihr hier nichts falsch.

Noch mehr Hard- und Software-Tests findet Ihr hier, allgemeine Hardware-Themen sammeln wir unter diesem Link für Euch. Warum und wieso wir hier Amazon-Links verwenden? Das erklärt Mirco Euch hier.

Benjamin Mewes

Technikbegeistert und programmieraffin seit den wilden Jugendtagen (QBasic, Delphi, R, Python, Fortran 77, Java). Heim-Automatisierung mit HomeKit und alles rund um macOS und iOS sind meine Steckenpferde!

Ein Kommentar

  1. Nach der gefühlten Lektüre von Hunderten von Erfahrungsberichten auf den einschlägigen Plattformen (wer hat jetzt was von Baden gehen im großen Fluss gesagt …) sei angemerkt, dass offenbar viele noch nicht verstanden haben, was ein Hub und was ein Dock leistet.
    Es gibt jede Menge Hubs im Preisbereich von 40-80€, die 1x USB-C auf mehrere Anschlüsse umsetzen. Dazu tolle Videos, wie in jedem davon ein Stecker steht, und der Hub dazwischen brät, bis er einbricht. Hubs sind nicht dafür gemacht, auf mehreren Anschlüssen gleichzeitig Spitzenleistung abzuliefern. Sie können auch „nur“ USB 3.1 gen 2 (maximal), also 10 Gbit/s.
    Ein Thunderbolt Dock wie dieses hier liegt preislich deutlich darüber. Aber es wird eben auch mit der 4-fachen Brutto-Geschwindigkeit an den Laptop angeschlossen, und es kann mehrere Aufgaben gleichzeitig mit jeweils der vollen Leistung bedienen. Für den Betrieb im (Home)Office bitte nicht am falschen Ende sparen.

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