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iPad vs. Macbook: Was ist besser?

Macbook oder iPad, das ist hier die Frage: Am Ende des Tages entscheidet Euer Anwendungsprofil.

Wann immer es darum geht, sich einen Mobilrechner im Apple-Universum anzuschaffen, stehen User vor einem Problem: Soll es ein iPad werden? Oder doch lieber ein Macbook, egal ob Air oder Pro? Nun: Wie sooft bei technischen Geräten ist die Antwort nicht ganz banal: Es kommt darauf an.

Die Frage sollte zunächst sein, was Ihr schon habt – und was Ihr braucht. Wenn Ihr bereits einen PC oder Desktop-Mac besitzt, gibt das zusätzliche Gummipunkte für das iPad, schließlich wird es dadurch eine hervorragende Ergänzung zum Desktop und Ihr vermeidet Redundanz. Die Kehrseite ist aber, dass Ihr unterwegs keinen vollwertigen Rechner habt: Alles, was Ihr auf dem iPad machen könnt, könnt Ihr – mit wenigen Ausnahmen wie der tollen App ProCreate – eigentlich auch auf Eurem Smartphone machen.

Das iPad als Desktop-Ersatz? Bis heute leider eine eingeschränkte Option

Derzeit geben viele Youtuber und andere Influencer an, dass sie einen iPad-Only-Workflow entwickelt haben, sprich nur noch das iPad als Hauptrechner einsetzen. Das ist theoretisch möglich, denn zumindest die Pro-Linie der iPads besitzt mit Stage Manager und der Unterstützung für externe Displays inzwischen durchaus die notwendigen technischen Fähigkeiten.

Als vollständiger Ersatz eignet es sich aber nach wie vor noch nicht. Der einfache Grund: Solange Apple auf dem iPad den AppStore voraussetzt, gibt es viele interessante Apps nicht für das iPad: Sei es, weil die Entwickler sich nicht mit dem AppStore (und seinen Einschränkungen) herumschlagen wollen, sei es, weil sie Funktionen bieten, die Apple nicht erlaubt.

Vor allem der Open-Source- und Shareware-Bereich sowie von kleineren Entwicklern ist deshalb Vieles, das es am Mac gibt, auf dem iPad nicht verfügbar. Ein Beispiel ist LibreOffice: Das ist nicht unbedingt ein Verlust, immerhin liefert Apple mit Pages, Numbers und Keynote drei mächtige Office-Apps für iPads (und auch Macs) bei jedem neuen System mit. Trotzdem fehlen viele Anwendungen, die auf dem Mac vorhanden sind.

iPad only Workflow? Möglich – unter Umständen

Falls Ihr allerdings mit den vorhandenen Apps zurecht kommt, kann das iPad durchaus eine Option sein: Vor allem, weil Ihr es sehr viel flexibler einsetzen könnt als etwa ein Macbook. So wird aus einem iPad mit wenigen Handgriffen ein Zweitmonitor für den Mac, mit einem USB-C-Dongle und einer App ab iPadOS 17 sogar ein externer HDMI-Monitor für PCs, Konsolen oder den Raspberry Pi.

Apps für alle Lebensbereiche sind im Grunde vorhanden, sind allerdings gegebenenfalls relativ teuer oder sogar abopflichtig. Bereiche, in denen das iPad „abstinkt“ sind hier vor allem technische Aufgaben wie die Server-Verwaltung, FTP, Webentwicklung oder auch Softwareentwicklung.

Deutliche Schwächen hat es aus meiner Sicht auch bei der Medienverwaltung: Ich kann mit der Musik-App auf dem iPad nicht meine Mediathek kuratieren, dafür brauche ich einen Mac- oder Windows-PC. Wer all das nicht braucht, kann mit dem iPad als einzigem Rechner möglicherweise sogar glücklich werden.

Absolute Pro-Argumente: Supersolide – und der Stift

Wer hingegen viel mit Grafik und Fotos arbeitet, kann das iPad definitiv dem Macbook vorziehen: Bildbearbeitung ist dank des Apple Pencils eine wahre Freude, auch für das Grafikdesign oder technische Zeichnungen gibt es tolle Apps, die in dieser Form nur auf dem Tablet realisierbar sind. Auch für das Schreiben und Lesen von PDFs und eBooks sowie zur Recherche – Stichwort Fokussierung – ist das iPad bestens geeignet.

Vorteile & Nachteile iPad

  • Je nach Modell deutlich günstiger als ein Mac.
  • Sehr leicht und handlich.
  • Stift-Bedienung (Apple Pencil) möglich.
  • Flexibel einsetzbar: Als eBook-Reader oder Notebook-Ersatz.
  • Alle iPhone-Apps können verwendet werden.
  • Eingeschränktes Betriebssystem iPadOS.
  • Keine Apps außerhalb des App-Stores (ohne Jailbreak oder Sideloading).
  • Manche Anwendungen nicht oder nur umständlich möglich.
  • Nicht gut geeignet für Webdesign und Programmierung.
  • Tastatur (ggf. mit Trackpad) kostet extra.

Das Macbook ist ein vollwertiger Computer

Auf der anderen Seite habt Ihr das Apple Macbook: Hierbei handelt es sich um einen vollwertigen Computer. Und nicht nur das: Dank Virtualisierungs-Software wie Parallels, VirtualBuddy oder UTM seid Ihr in der Lage, neben MacOS auch Windows, Linux und viele andere Betriebssysteme direkt unter MacOS zu verwenden.

Außerdem gibt es für das Macbook alle MacOS-Anwendungen: Das System ist nicht auf den AppStore festgenagelt, Ihr könnt Apps von Drittanbietern problemlos einsetzen. Da viele Software-Entwickler inzwischen den Mac bedienen, ist die Vielfalt an Programmen – auch aus der Open-Source-Szene – enorm. Gleichzeitig gibt es auch alle denkbaren Profi-Anwendungen wie Adobe Photoshop oder AutoCAD inzwischen für MacOS.

Ein Macbook ist ein Arbeitstier

Damit ist ein Macbook ein echtes Arbeitstier: Ihr könnt es für alles einsetzen, was an Computer-Aufgaben anfällt. Und durch die Möglichkeit, zusätzliche Betriebssysteme zu installieren, haben Software-Entwickler, Webdesigner und andere technisch-kreativen Bereiche hier eine hervorragende und solide Plattform zur Hand.

Der Nachteil ist natürlich, dass es sich bei Macbooks um klassische Laptops handelt: Die sind hardwareseitig in gewisser Weise unflexibel, weil sie keine Touch- oder Stift-Funktionen besitzen. Dafür besitzen sie aber – zumindest wenn Apple Silicon-Prozessoren an Bord sind – eine enorm lange Akkulaufzeit: Ideal für Reisende oder Anwender, die oft fernab von Steckdosen unterwegs sind.

Vorteile & Nachteile Macbook

  • Vollwertiges Computer-Betriebssystem MacOS.
  • Längere Akkulaufzeit.
  • Mehr Anschlüsse.
  • Bessere Tastatur.
  • Eingebautes Trackpad.
  • Einige iPhone- und iPad-Apps können auf M-Prozessoren verwendet werden.
  • Es gibt reihenweise hervorragende Apps außerhalb des App-Stores.
  • Kein Touch.
  • Kein Stift.
  • Nötige Upgrades zu Basiskonfiguration sehr teuer.

iPad vs. Macbook für Studium und Lehre

Es gibt dennoch viele Szenarien, wo das iPad dem Macbook deutlich überlegen ist, etwa im Universitätsbetrieb: Durch die Stift-Eingabe und die Möglichkeit, das Gerät per Tastatur, Maus und externen Monitor in einen Desktop zu verwandeln, ist zumindest das iPad Pro bestens für den Einsatz im Universitätsbetrieb geeignet. Insbesondere für Dozenten, die zumeist auch Zugriff auf irgendeinen Büro-PC haben, kann das iPad ein echter Mehrwert sein.

Im Studium macht ein iPad eine hervorragende Figur (Foto: Pexels/Pixabay)

Doch auch Studenten profitieren. Mein Studium liegt zwar eine Weile zurück und fand in einem Zeitalter ohne Smartphones und Tablets statt. Doch in der Rückschau hätte ich damals lieber ein iPad Pro als das Apple iBook, was ich seinerzeit hatte, als Rechner verwendet. Handschriftliche Notizen können direkt auf dem iPad angefertigt werden, Folien aus Vorträgen abfotografiert werden und die oft als PDF-Datei vom Dozenten ausgegebenen Folien mit Anmerkungen versehen werden.

iPad für Studenten bestens geeignet

Gleichzeitig ist das iPad inzwischen gut für alle Alltagsanwendungen im Studium geeignet, von der E-Mail an den Professor über das Ausfüllen von Formularen und Anträgen undVideo-Konferenzen bis hin zu Präsentationen oder zum Lernen in Lerngruppen. Und auch Premium-Spiele für den Zeitvertreib gibt es inzwischen. Was auch nicht vergessen werden sollte: Ein vergessenes Netzteil ist kein Weltuntergang, das iPad lässt sich auch an modernen Smartphone-Netzteilen der Kommilitonen laden.

Kurzum: Aus meiner Sicht ist ein iPad – insbesondere als iPad Pro – eine hervorragende Wahl für Studenten, selbst wenn sie es als einzigen Rechner verwenden müssen. Allerdings gibt es eine Einschränkung: Studenten von MINT-Fächern – etwa Informatik oder Ingenieurswesen – sollten auf jeden Fall noch einen Rechner, idealerweise mit Windows oder MacOS samt Virtualisierung, zur Hand haben: Viele Anwendungen aus diesen Fächern gibt es nur für Windows. Und auch Programmieren ist am iPad kaum möglich.

iPad vs. Macbook für Kreative, etwa Grafiker und Autoren

Da ich mich selber zu den Kreativen zähle, kann ich das iPad gegenüber dem Macbook nunja, halb empfehlen: Wer wie ich viel schreibt und dabei recherchiert, braucht vor allem eines: Einen großen Bildschirm. Deshalb bin ich ein großer Freund vom klassischen Desktop mit Riesen-Bildschirm, in meinem Fall ein iMac oder ein Macbook mit angeschlossenem Display. Auch bei der Bildbearbeitung bin ich eher Mausschubser als Stiftschwinger, zudem brauche ich häufig Virtualisierung, da ich technische Texte schreibe. Für meinen Bereich ist also das Macbook die erste Wahl.

Das muss aber nicht bedeuten, dass das Macbook generell für Autoren ungeeignet ist: Würde ich Belletristik fabrizieren, wäre das Gerät wahrscheinlich ideal für mich, weil es ein sehr fokussiertes Arbeiten erlaubt und deutlich weniger „Raffel“ bedeutet als ein Mac. Und das, ohne auf die Recherche im zweiten Fenster verzichten zu müssen. Einige Autoren bevorzugen inzwischen sogar das iPad. Dieser Text entsteht aber gerade am Mac, denn auch WordPress mag ich am iPad nicht so gerne benutzen. Mit iAWriter oder einer Schreibanwendung oder wenn ich handschriftlich arbeiten würde, wäre das aber wahrscheinlich etwas anderes.

iPad vs. Macbook für Office

Es soll Menschen geben, die ihre Office-Arbeit ausschließlich auf dem iPad bewältigen. Technisch gesehen ist das kein Problem, die nötigen Anwendungen in Form von Microsofts Office-Suite samt Word, Excel und Powerpoint sowie Apples Office-Alternativen sind vorhanden und können bei vorhandenem Office-365-Abo fast wie auf PC und Mac verwendet werden. Ich finde für diese Art von Anwendung allerdings die Bildschirmgröße nicht optimal. Wer damit leben kann, findet – vor allem in der Management-Etage – im iPad höchstwahrscheinlich den idealen Partner, um schnell von Meeting zu Meeting zu hüpfen.

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iPad vs. Macbook für Kinder oder Senioren

Kinder und Senioren lieben das iPad – und das aus gutem Grund: Für beide Gruppen ist die vergleichsweise einfache Bedienung der Schlüssel zu einem guten Benutzererlebnis. Gleichzeitig besitzt das iPad in der Standardausstattung keine beweglichen Teile und kann mit Zubehör aus dem enormen Zubehörmarkt so stabil gemacht werden, dass ihm auch Stürze nichts anhaben.

Für Kinder kann das iPad eine gute Wahl sein (Foto: Christian Rentrop)

Kinder können auf dem Gerät außerdem malen oder Fotos machen. Es kann zudem beim Lernen helfen. Kinderschutz-Mechanismen in Form der Funktion Bildschirmzeit sind ebenfalls an Bord, wodurch Eltern sicherstellen können, dass die Kleinen nicht zu viel vor dem Gerät hängen – und dort auch keine unerlaubten Inhalte konsumieren.

Für Senioren ist die Größe der Texte und Icons optimal einstellbar, gleichzeitig ist die Touch-Bedienung gerade für Computer-Neulinge im Rentenalter natürlicher als die Bedienung mit dem Trackpad. Die Apps füllen zumeist den Bildschirm, was Ablenkung reduziert. Und die Chance, dass Opa und Oma das iPad durch Schadsoftware außer Gefecht setzen, ist dank es stark geschützten Betriebssystems nahezu nicht vorhanden.

Macbook oder iPad kaufen?

Grundsätzlich ist das iPad inzwischen für viele Anwendungen geeignet, für die vor einigen Jahren noch ein PC oder Mac vorhanden sein musste. Das ist inzwischen nicht mehr der Fall, die meisten Standard-Anwendungen gibt es auch in einer iPad-Version. Grundsätzlich spricht also in vielen Bereichen nichts dagegen, das iPad als einzigen Rechner zu verwenden – doch es gibt Ausnahmen wie etwa die Software-Entwicklung oder die selbst gepflegte Mediensammlung.

Ich für meinen Teil würde ein iPad als Hauptrechner nur anschaffen, wenn ich im Haushalt noch einen (notfalls älteren) PC oder Mac zur Verfügung hätte. Das liegt aber auch an meinem Anwendungsprofil für die Arbeit, das zum Beispiel Ausflüge auf die Kommandozeile oder das Verwenden von Virtualisierungssoftware nötig macht. Aber auch privat schiebe ich lieber Fenster mit der Maus, was wohl auch daran liegt, dass meine gesamte „Computer-Sozialisierung“ lange vor dem iPad stattgefunden hat.

Gegen den Einsatz des iPad als einzigen Rechner und Desktop-Ersatz spricht in vielen Bereichen aber im Grunde nichts mehr. Allerdings ist das System nach wie vor eingeschränkt: Ihr solltet also vorab prüfen, ob Eure gewünschten Anwendungen und die Arbeit, die Ihr erledigen wollt, auch auf dem iPad möglich sind. Dann könnt Ihr dem Tablet durchaus den Vorzug geben.

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Christian Rentrop

Diplom-Journalist, Baujahr 1979. Erste Gehversuche 1986 am Schneider CPC. 1997 ging es online. Seither als Schreiberling in Totholzwäldern und auf digitalen Highways unterwegs. Öfter auch auf der Vespa oder mit dem Wohnwagen unterwegs. Seit 2020 Tochtervater, dementsprechend immer sehr froh über eine kleine Kaffeespende.

Ein Kommentar

  1. Diese Frage habe ich mir auch bereits das ein oder andere Mal gestellt. Aktuell arbeiten bei uns zwei Leute (teilweise) im HomeOffice an Windows Desktop bzw. Laptop. Der Rest ist aus dem Apple-Cosmos: Watch, Phone, Ipad bzw IpadAir mit Pencil. Dem Air habe ich eine Logitech ComboTouch spendiert und dies ist seitdem zu 90% das Hauptgerät außerhalb der Arbeitszeit. Wenn das Windows-Laptop mal die Grätsche macht, dann wird es vermutlich ein Macbook-Air mit 15″. Einen Windows PC werde ich aber sicherlich für „Spezialfälle“ immer im Haus haben. Lustigerweise läuft mein HomeOffice auch flüssig auf dem Ipad Air (mit Tastatur und Maus), allerdings ist der Bildschirm mit knapp 11″ etwas klein… (Kann aber über USB / HDMI den Bildschirm extern auslagern…)

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