Bastelrechner

Anleitung: Raspberry Pi ohne Monitor und Tastatur einrichten

Der Raspberry Pi ist praktisch, allerdings ist die Einrichtung oft ein lästiges Geraffel mit Tastatur und Monitor. Mit dem sogenannten Headless-Setup des Raspberry Pi könnt Ihr Euch das sparen.

Wer gerne mit dem Raspberry Pi arbeitet, kennt das Problem: Um den Mini-Rechner in Betrieb zu nehmen, muss erst einmal das ganze Kabel-Geraffel angehängt werden, Maus und Tastatur inklusive. Anschließend muss Raspbian aufgesetzt werden. Allerdings hat nicht jeder Maus und Tastatur zur Hand, um den Mini-Rechner einzurichten. Deshalb gibt es eine Möglichkeit, den Pi wie er ist, also „kopflos“ (headless) einzurichten und ins Netzwerk einzubinden.

1. Raspbian herunterladen und auf SD-Karte kopieren

Ladet zunächst Raspbian von der Website des Raspberry-Pi-Herstellers. Das geht am schnellsten per Bittorrent: Der Filesharing-Dienst ist nicht per se illegal, es hängt an den Inhalten. Und Raspbian ist natürlich voll und ganz legal, weshalb Ihr das Netzwerk ohne Bedenken verwenden könnt.

Image herunterladen...
Image herunterladen…

Ladet, falls Ihr es noch nicht habt, auch die Gratis-App Etcher auf Euren PC oder Mac. Damit könnt Ihr das Image dann mit wenigen Handgriffen auf die MicroSD-Karte für den Raspberry Pi schreiben. Falls Raspbian als ZIP-Datei kommt, müsst Ihr es vorher noch schnell entpacken.

... und auf eine MicroSD-Karte kopieren.
… und auf eine MicroSD-Karte kopieren.

2. Raspberry-System „hacken“

Als nächstes müsst Ihr die Karte noch einen Moment im Kartenleser lassen und den Inhalt im Windows-Explorer oder Mac-Finder anschauen. Falls die Karte nicht automatisch gemountet wurde, müsst Ihr sie einmal heraus ziehen und wieder einstecken. Ihr seht jetzt eine Partition „boot“. Öffnet einen Text-Editor – etwa den für alle Systeme erhältlichen kostenlosen Atom-Editor oder wie im Screenshot CotEditor für Mac – und legt damit eine leere Datei namens „SSH“ auf dem Boot-Volume der Pi-SD-Karte an. Dadurch wird die SSH-Funktion aktiviert.

Ihr müsst eine leere Textdatei ohne Endung anlegen.
Ihr müsst eine leere Textdatei ohne Endung anlegen.

Optional: Raspberry-WLAN headless einrichten

Falls Ihr den Pi nicht an einen Router anschließen könnt oder wollt, könnt Ihr Modelle mit eingebauter WLAN-Funktion (ab Raspberry Pi 3) auch ganz einfach direkt auf WiFi-Betrieb einstellen: Legt dazu eine Datei namens wpa_supplicant.conf im Hauptordner der Pi-SD-Karte an.

Am einfachsten geht das mit dem Nano-Editor, den Ihr in MacOS und Linux-Systemen im Terminal findet: nano /Volumes/boot/wpa_supplicant.conf. Achtung: Wir hatten die Datei zunächst nicht mit nano, sondern mit COTEditor angelegt. Das hat nicht geklappt!
Kopiert anschließend folgenden Code hinein und ändert „WLAN-NAME“ und „WLAN-PASSWORT“ in die Daten Eures WLAN-Netzwerks.

country=DE
ctrl_interface=DIR=/var/run/wpa_supplicant GROUP=netdev
update_config=1
network={
ssid="WLAN-NAME"
psk="WLAN-PASSWORT"
key_mgmt=WPA-PSK
}

Ihr solltet die WLAN-Konfiguration mit dem nano-Editor im Terminal durchführen.
Ihr solltet die WLAN-Konfiguration mit dem nano-Editor im Terminal durchführen.

3. Pi im Router finden und einloggen

Anschließend könnt Ihr die Karte auswerfen, in den Pi stecken, diesen per Ethernet an Euren Router anschließend und hochfahren. Nachdem der Raspberry Pi hochgefahren ist, könnt Ihr im Router nachschauen, welche IP-Adresse der Mini-Rechner hat. Notiert Euch diese, auch wenn der Raspberry Pi grundsätzlich auch als „raspberrypi“ im SSH erreichbar ist.

Notiert Euch die IP des Raspi.
Notiert Euch die IP des Raspi.

Anschließend könnt Ihr unter MacOS oder Linux ein Terminal-Fenster öffnen, um Euch mit dem Pi per SSH zu verbinden. Unter Windows nehmt Ihr dafür PuTTY:
ssh pi@raspberrypi oder
ssh pi@IP-ADRESSE
Das Passwort lautet wie immer im frischen Raspbian „raspberry“.

Nach dem Hochfahren könnt Ihr Euch per SSH einloggen.
Nach dem Hochfahren könnt Ihr Euch per SSH einloggen.

Das war es dann auch schon: Der Pi ist einsatzbereit und Ihr könnt ihn per SSH bequem einrichten. Versucht den Befehl sudo raspi-config, um ins textbasierte, aber zumindest halbwegs benutzerfreundliche Konfigurationsmenü zu kommen und weitere Schritte durchzuführen.

Ihr könnt den Raspi direkt per SSH fertig konfigurieren.
Ihr könnt den Raspi direkt per SSH fertig konfigurieren.
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Christian Rentrop

Diplom-Journalist, Baujahr 1979. Erste Gehversuche 1986 am Schneider CPC. 1997 ging es online. Seither als Schreiberling in Totholzwäldern und auf digitalen Highways unterwegs. Öfter auch auf der Vespa oder mit dem Wohnwagen unterwegs. Seit 2020 Tochtervater, dementsprechend immer sehr froh über eine kleine Kaffeespende.

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