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Checkmk 2.0: PDF-Reports erstellen

Eine fixe Übersicht fürs Management über die Verfügbarkeit? Als PDF? Kein Problem, Chef ;)

Mit Checkmk könnt Ihr Ansichten, Graphen, einzelne Metriken, Teile der Inventur, Verfügbarkeiten und so weiter nicht nur im Browser betrachten, sondern auch sauber in einen PDF-Report buxieren. Die Möglichkeiten sind dabei so vielfältig wie beim Aufbau von Ansichten. Simple Reports, etwa über die CPU-Auslastung oder Verfügbarkeit der aktuell zu sehenden Hosts, sind aber dennoch fix gebaut.

Beispiel-Report

So hübsch die neue Oberfläche von Checkmk seit Einführung der Version 2.0 auch sein mag, hin und wieder muss es doch das gute alte PDF sein. Zum Drucken ist es nach wie vor erste Wahl. Und je weiter oben das nachfragende Management angesiedelt ist, desto größer ist die Chance, dass PDF die einzige lesbare Form von Datenübermittlung ist … ;) Das Reporting-Modul von Checkmk erfüllt eigentlich alle Wünsche für hochverdichtete, aufgehübschte Informationen – einziger kleiner Haken: Es steht ausschließlich in den Enterprise-Versionen zur Verfügung, nicht in der Open-Source-Version Checkmk Raw.

Grundsätzlich ist das simpel:

  • Neuen Report per Vorlage anlegen
  • Report-Eigenschaften festlegen
  • Inhaltselemente hinzufügen
  • Gestaltungselemente hinzufügen
  • Hosts/Services in einer Ansicht nach Wunsch filtern
  • Per Export den Report für die gefilterten Hosts/Services erstellen

Eine Sache ist sowohl wichtig, also auch zunächst vielleicht verwirrend: Filter. Ihr könnt an mehreren Stellen filtern, also bestimmen, für welche Hosts/Services der Bericht erstellt werden soll:

  • Durch Restriktion auf bestimmte Objekte beim Anlegen von Reports und Elementen
  • In den Report-Eigenschaften
  • In den Inhaltselementen
  • In der Ansicht, aus der exportiert wird

Im Folgenden seht Ihr, wie Ihr einen Report mit folgenden Daten und Eigenschaften anlegt:

  • Host-Name
  • CPU-Auslastung der letzten 15 Minuten
  • Graph mit der CPU-Auslastung der letzten 35 Tage
  • Vorgefiltert auf den Service CPU Load
  • Hosts werden in der Ansicht gefiltert

Das ist ein wenig Klickarbeit, wirklich denken muss man aber eigentlich nur bei den Inhaltselementen. Trotzdem das Ganze wie immer Schritt für Schritt. Aber zunächst: Das Ergebnis – nicht über den dicken Balken über dem Titel wundern ;)

der fertige bericht.
Der fertige Bericht – nicht hübsch, aber ein Anfang.

1. Report anlegen

Ruft den Report-Bereich über Customize/Business reporting/Reports auf und startet die Erstell-Prozedur über Add report.

dialog zum erstellen von reports
Neuen Report erstellen.

Zunächst kommt die Frage nach Specific objects. In aller Regel könnt Ihr hier auf Restriktionen verzichten, das ist auch die Vorgabe. (Ihr könntet hier auf einzelne Hosts, BI-Aggregate, Host-Gruppen und so weiter vor-filtern.)

dialog zum erstellen von reports
Keine Restriktion auf bestimmte Objekte.

Ihr landet in den Report-Eigenschaften, ganz oben sind die General Properties. Vergebt hier wie üblich ID und Title nach Belieben. Wichtig hier: Unter Visibility müsst Ihr das Häkchen vor Hide this report in dropbdown menus entfernen, damit Ihr in Ansichten später direkt darauf zugreifen könnt.

dialog zum erstellen von reports
Wichtig ist hier die Sichtbarkeit!

Unter den Report Properties könnt Ihr allerlei Eigenschaften für die Formatierung wählen – inklusive der Übernahme von einer Vorlage, hier etwa Template for PDF exporting. Ansonsten ist hier aber alles optional.

dialog zum erstellen von reports
Interessant: Die Auswahl einer Vorlage.

Gefiltert wird an dieser Stelle nicht, Ihr könnt den Bericht mit Save & go to list speichern.

2. Inhaltselemente hinzufügen

Nach dem Speichern landet Ihr in der Report-Liste. Klickt dort auf den Button mit dem grünen und blauen Rechteckt – der Tooltip verrät: Edit report content.

report-liste
Report angelegt, jetzt kommen Inhalte.

Nun seht Ihr zum ersten mal die Vorschau Eures Reports – mit ein paar Design-Basics und Datumsangabe, ansonsten aber noch leer. Klickt auf Add content, um die Erstell-Prozedur für Inhalte zu starten.

report-vorschau
Die erste Vorschau: Bericht leer, bis auf Vorlagenelemente.

In Step 1 wählt Ihr den Typ für die Inhalte, hier A Multisite view, also letztlich eine ganz normale Checkmk-Ansicht.

dialog zum erstellen von inhalten für reports.
Der Inhalt soll eine Checkmk-Ansicht sein.

In Step 2 wählt Ihr als Datenquelle All services, um an die Daten der CPU-Auslastung zu kommen.

dialog zum erstellen von inhalten für reports.
Als Datenquelle werden alle Services herangezogen.

In Step 3 könntet Ihr wie bei der Erstellung des Reports auf bestimmte Objekte beschränken – belasst es aber wieder bei No restriction …

dialog zum erstellen von inhalten für reports.
Und wieder: Keine Beschränkung auf ein Objekt.

Auch am Ende dieser Prozedur landet Ihr wieder in den Eigenschaften – und könnt allerhand Parameter setzen. Wichtig und nötig sind hier aber zunächst die Columns. Fügt hier über Add column eine Spalte vom Typ Host: Hostname hinzu. Der Ästhetik halber aktiviert noch die Coloring-Option, damit ein wenig Farbe in den Report kommt.

dialog zum erstellen von inhalten für reports.
Spalte 1: Hostname, farblich unterlegt.

Fügt eine weitere Spalte hinzu: Services: Metric mit der Metrik CPU load average of last 15 minutes. Einen Titel müsst Ihr nicht angeben, der wird automatisch gesetzt.

dialog zum erstellen von inhalten für reports.
Spalte 2: CPU-Auslastung der letzten 15 Minuten.

Und eine letzte Spalte: Hosts/Services: Service Graphs mit einer Zeitspanne von The last 35 days. Zur Gestaltung des Graphens gibt es hier noch mehr Optionen, die Vorgaben funktionieren aber ziemlich gut. Hinweis: Diese Spalte weiß bislang noch nicht, um welchen Service es geht! Die Metrik oben ist ganz explizit für den Service CPU Load, weshalb für die Metrik nicht gefiltert werden müsste. Aber für den Graphen.

dialog zum erstellen von inhalten für reports.
Spalte 3: Graph des (nocht nicht bestimmten) Services.

Ganz unten in den Eigenschaften findet Ihr die Box für Context / Search Filters – und hier könnt Ihr nun erstmals filtern, nämlich auf den Service namens CPU load. Damit ist dieser Inhalt fertig definiert und Ihr könnt über Save wieder zur Report-Vorschau zurückkehren.

dialog zum erstellen von inhalten für reports.
Filterung auf den Service CPU Load.

3. Gestaltungselemente hinzufügen

Die Vorschau hat sich verändert, Ihr seht schon im Bild die erste Spalte mit dem farblich unterlegten Host-Namen, dann eine weiße Spalte mit der CPU-Auslastung der letzten 15 Minuten und rechts der Service-Graph. Zum weiteren Gestalten startet die Erstell-Prozedur für Gestaltungselemente über Add page element.

report-vorschau
Die zweite Vorschau: Jetzt mit dreispaltigem Inhaltselement.

In Step 1 bestimmt Ihr was für ein Element: Rahmen, Bild, Textzeile oder für das Beispiel die horizontale Linie.

screenshot vom erstellen von seitenelementen.
Ein paar Seitenelemente zum Gestalten.

Die Einstellunge sind natürlich je nach Element unterschiedlich, aber auch trivial. Für die Linie legt Ihr einfach Position, Größe, Farbe und betroffene Seiten fest. Speichert dann mit Save. Wiederholt diesen Schritt bei Bedarf mit anderen Elementen.

screenshot vom erstellen von seitenelementen.
Die Eigenschaften einer Linie – mittel aufregend.

Und wieder hat sich die Vorschau verändert: Die Linie ist hinzugekommen – dick, grün und mitten über den Titel, nicht optimal, aber schön sichtbar. Zudem noch eine Textzeile (Happy Reporting) und ein Rahmen. Damit ist Euer Report fertig. Nun, Ihr könntet natürlich noch nach Belieben Inhalts- und Gestaltungselemente hinzufügen.

report-vorschau
Die dritte Vorschau: Jetzt mit drei gestalterischen Elementen.

4. Bericht im Monitoring nutzen

Ruft nun eine Ansicht mit Hosts auf und filter diese nach Belieben – hier etwa auf Hosts, die mit my anfangen.

host-tabellenansicht in checkmk.
Eine hübsche Host-Tabelle.

Über das Export-Menü könnt Ihr nun Euren Report erstellen lassen, hier über den Eintrag Mein Report.

export-menü mit optionen.
Sofern Ihr die Sichtbarkeit des Reports aktiviert habt, könnt Ihr diesen nun starten.

Und schon seht Ihr den fertigen PDF-Report, standardmäßig direkt im Checkmk-Frame im Browser.

der fertige bericht.
Der fertige Bericht – nicht hübsch, aber ein Anfang.

Dieser Beispiel-Report ist nun nicht sonderlich inspirierend, weder inhaltlich noch gestalterisch – aber die Werkzeuge habt Ihr kennengelernt.

Mit den Inhaltselementen könnt Ihr Euch jedoch sehr lange beschäftigen, zumal dort auch gestalterische Elemente wie Seitenumbrüche und Textabsätze untergebracht sind. Damit lassen sich sehr spezifische Berichte anfertigen. Um es ganz klar zu sagen: Die ganze Mächtigkeit des Reportings findet Ihr im ersten Auswahldialog für neuen Content:

liste mit content-elementen.
Diese Liste steht maßgeblich für die gestalterischen Möglichkeiten.

Ein Troubleshooting-Tipp zum Schluss: Wenn mal irgendetwas nicht funktioniert, liegt es nahezu garantiert an fehlendem Kontext – also die Angabe von Hosts und/oder Services zur Generierung des Reports.

Mehr zu Checkmk.

Mirco Lang

Freier Journalist, Exil-Sauerländer, (ziemlich alter) Skateboarder, Dipl.-Inf.-Wirt, Einzelhandelskaufmann, Open-Source-Nerd, Checkmk-Handbuchschreiber. Ex-Saturn'ler, Ex-Data-Becker'ler, Ex-BSI'ler. Computer-Erstkontakt: ca. 1982 - der C64 des großen Bruders eines Freunds. Wenn Ihr hier mehr über Open Source, Linux und Bastelkram lesen und Tutonaut unterstützen möchtet: Über Kaffeesponsoring via Paypal.freue ich mich immer. Schon mal im Voraus: Danke! Nicht verpassen: cli.help und VoltAmpereWatt.de. Neu: Mastodon

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