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Anleitung: Verbundene Facebook-Apps einfacher löschen und verwalten

Facebook ist ein Daten-Moloch – aber eben auch nützlich für seeeeeeehr viele Menschen. Wer trotz diverser Datenschutzskandale keine Lust hat, sein Facebook-Konto zu löschen, sollte zumindest regelmäßig sein Profil überprüfen. Besonders die Facebook-Apps solltet Ihr dabei im Blick behalten. Immerhin: Seit dem Ärger um Cambridge Analytica hat Facebook ein wenig an den Einstellungen geschraubt. Ihr könnt Euer Profil nun leichter von unnötigen Apps befreien und die Weitergabe von Daten gezielt stoppen.

Facebook-Apps als Datenschutz-Problem

„Melden Sie sich mit Facebook an“ – viele Internetdienste erleichtern die Account-Erstellung, indem einfach Euer Facebook-Profil für den Log-in verwendet wird. Und da „Komfort“ im Internet fast immer mit einer Kehrseite verbunden ist, solltet Ihr hier genau aufpassen. Bei der Anmeldung verlangen die entsprechenden Seiten nämlich mehr oder weniger umfassenden Zugriff auf Eure Facebook-Daten. Welche das sind, erfahrt Ihr gleich bei der Anmeldung, oft könnt Ihr sie auch einschränken. Facebook führt solche Anmeldungen als Apps.

Facebook-Apps Anmeldung
Die Anmeldung über Facebook: Zwischen praktisch und problematisch.

Das Problem: Die App-Zugriffsrechte gelten bei Benutzung dauerhaft, bei Inaktivität mindestens drei Monate (s. unten). Die Anbieter können in dieser Zeit also auf alle Facebook-Daten zugreifen, die Ihr freigegeben habt. Nun kann es beispielsweise vorkommen, dass ein kleiner Dienst von einem „bösen“ (ich setze das bewusst in Anführungszeichen…) Konzern übernommen wird. Die neuen Inhaber bekommen dann ebenfalls Eure Daten. Ihr solltet daher regelmäßig prüfen, ob Ihr einen Service überhaupt noch nutzt. Ist das nicht der Fall, könnt Ihr ihn einfach löschen.

Facebook-Apps löschen

Bislang war es eine Qual, verbundenen Diensten die Zugriffsrechte zu entziehen. Im Zuge des Cambridge-Analytica-Skandals hat Facebook das Aufräumen der Apps aber erleichtert. Ihr könnt nun mehrere Dienste markieren und in einem Rutsch aus Eurem Profil entfernen. So geht Ihr dabei vor:

  1. Loggt Euch in Euer Facebook-Profil ein. Hier klickt Ihr rechts oben auf den kleinen Pfeil und wählt im Menü den Eintrag Einstellungen.
  2. In den Facebook-Einstellungen klickt Ihr links auf den Menüpunkt Apps und Webseiten.
  3. Hier zeigt Euch Facebook alle verbundenen Dienste an. Prüft, welche Ihr davon nicht mehr benötigt und wählt sie aus.
  4. Mit einem Klick auf Entfernen öffnet Facebook ein Hinweisfenster. Ihr könnt nun optional noch Beiträge, Fotos und Videos aus Eurer Facebook-Timeline löschen, die von den Apps erstellt wurden.
  5. Klickt erneut auf Entfernen, um die Änderungen zu übernehmen.
Apps löschen Facebook
Mit wenigen Klicks räumt Ihr Euer Facebook-Konto auf.

Ab sofort können die entsprechenden Dienste nicht mehr auf Euer Facebook-Konto zugreifen. Im Gegenzug könnt Ihr natürlich auch die Apps nicht mehr mit Eurem Log-in nutzen. Bereits „abgegriffene“ Daten bleiben zudem natürlich bei den Anbietern. Im Zweifelsfall solltet Ihr Euch direkt an diese wenden und eine komplette Löschung erbeten.

Infos bearbeiten, die Facebook-Apps von Euch bekommen

Wie schon erwähnt verlangen die Dienste beim Facebook-Log-in ganz unterschiedliche Zugriffsrechte auf Euer Profil. Die gute Nachricht: In der Regel könnt Ihr diese Rechte beschneiden, ohne Funktionen zu verlieren. Das könnt Ihr wahlweise direkt bei der ersten Anmeldung oder auch nachträglich machen. Klickt dazu in der Liste Apps und Webseiten unter dem entsprechenden Eintrag auf den blauen Link Ansehen und bearbeiten. Facebook blendet nun ein Pop-up ein, in dem Ihr die Zugriffsrechte prüfen könnt. Entfernt einfach die entsprechenden Häkchen und klickt auf Speichern, um die Änderungen zu übernehmen.

Facebook-Apps Berechtigungen
Nur, weil eine App Eure Freundesliste lesen will, müsst Ihr das noch lange nicht erlauben.

Inaktive Apps prüfen und löschen

Beim Aufräumen der Facebook-Apps lohnt sich ein Wechsel auf den Reiter Abgelaufen. Hier listet Facebook alle Apps auf, die Ihr seit mehr als 90 Tagen nicht mehr verwendet habt. Schön: Facebook entzieht diesen Diensten automatisch den Zugriff auf Eure Daten. Meldet Ihr Euch aber wieder via Facebook bei den Diensten an, werden sie wieder auf Aktiv gesetzt und bekommen die alten Zugriffsrechte zurück. Auch hier könnt Ihr nun überlegen, ob Ihr die Services noch nutzt oder nicht. Ist das nicht der Fall, könnt Ihr genauso wie die aktiven Facebook-Apps löschen. Auch die Bearbeitung der Zugriffsrechte für die künftige Nutzung ist hier möglich.

Facebook Apps abgelaufen
Habt Ihr eine Facebook-App längere Zeit nicht verwendet, entzieht das Netzwerk ihr automatisch die Zugriffsrechte auf Euer Profil.

Jetzt Ihr: Nutzt Ihr Facebook-Apps zum Log-in bei Online-Diensten? Falls ja: Teilt Ihr Eure Daten freiwillig oder beschränkt Ihr sie so gut es geht? Wir freuen uns auf Eure Meinungen.

Mehr Tipps und Tricks zu Facebook findet Ihr wie immer bei unseren Facebook-Tutos. Unbedingt empfehlenswert: Isoliert Facebook in Firefox und Co. :)

 

Boris Hofferbert

Freier Journalist, seit seligen Amiga-Tagen technikbegeistert, am Desktop Apple- und unterwegs Android-Fan, zockt unter Windows, kann nicht ohne Musik (von Classic Rock über Ska bis Punk) und Hörbücher, schießt gerne Postkarten-Fotos, hat immer mindestens zwei Handys dabei und freut sich riesig über eine Kaffeespende ;-)

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