Meinung

Kölner Hotels jubeln über Weltkriegsbomben

Flaute? Keine Großveranstaltung? Keine Ferien? Keine Messe? Kein Problem!

Köln ist schon eine schöne Stadt. Also nicht schön im Sinne der Ästhetik, aber die Menschen, das Bier, die Atmosphäre, der Rhein, das Miteinander, die Solidarität. Und die vielen schönen Hotels ... Et es schon schön hier.

Auch die Hotels stehen auf Solidarität! Als vor einigen Jahren Tausende Nazis aus ganz Deutschland auflaufen wollten, haben Taxis sie nicht transportiert, Kioske ihnen kein Bier verkauft und Hotels keine Unterkunft gegeben. So geht das!

Gestern wurden nun wieder mal ein paar Weltkriegsbomben gefunden, direkt am Rhein in der Deutzer Werft. Ergebnis: Fast ganz Deutz und ein Großteil der Altstadt werden evakuiert, Bahnhof und drei Brücken gesperrt, ein Krankenhaus, Pflegeheime und etliche Schulen geräumt, Hunderte Kranke und Pflegebedürftige untergebracht ... Es ist groß!

Man kann das wohl eine Notsituation nennen. Oder aber eine Gelegenheit.

Da auch ich mich verziehen muss, habe ich spaßeshalber mal beim Hotel One geguckt: Normalerweise kostet eine Nacht in der Woche da rund 80 Euro - heute sind es 235 Euro!

Und ein Blick auf die Karte zeigt: Alle Hotels haben ihre Preise verdoppelt, verdreifacht, vervierfacht. Mein Favorit: Der Frechener Hof - weiiiit außerhalb, kostet nächsten Dienstag 95 Euro - heute sind es 484 Euro. Mehr als das Fünffache - Respekt!

Ohne Bomben:

hotelpreise köln.
Normale Preise - recht okay für eine Metropole

Mit Bomben:

hotelpreise köln teuer.
Normale Preise - wenn man Not als Gelegenheit sieht

Wir können an dieser Stelle alle was lernen. Wie heißt es so schön: Gelegenheit macht Die... Nein, ich will ja nicht unnötig gemein sein. Das ist Kapitalismus, Baby!

Wie seht Ihr das: Ist das unmoralische, widerliche Ausnutzung anderer Leute Not oder eher eine normale Business-Gelegenheit?

Naja, ich bin mal gespannt, wie viele Einbrecher morgen die normale Business-Gelegenheit ausnutzen werden - schließlich kann man ein ganzes leerstehendes Veedel nicht ungenutzt lassen!

Mirco Lang

Freier Journalist, Exil-Sauerländer, (ziemlich alter) Skateboarder, Dipl.-Inf.-Wirt, Einzelhandelskaufmann, Open-Source-Nerd, Checkmk-Handbuchschreiber. Ex-Saturn'ler, Ex-Data-Becker'ler, Ex-BSI'ler. Computer-Erstkontakt: ca. 1982 - der C64 des großen Bruders eines Freunds. Wenn Ihr hier mehr über Open Source, Linux und Bastelkram lesen und Tutonaut unterstützen möchtet: Über Kaffeesponsoring via Paypal.freue ich mich immer. Schon mal im Voraus: Danke! Nicht verpassen: cli.help und VoltAmpereWatt.de. Neu: Mastodon

3 Kommentare

  1. In eurem Footer steht „Tutonaut © 2025. Alle Rechte vorbehalten. Text mit ♥ und ohne KI.“ Wäre schön, wenn auch die (Symbol)Bilder ohne KI wären – oder wenigstens als solche gekennzeichnet werden (vielleicht sehe ich die entsprechende Kennzeichnung nicht?). Hier ist es noch erkennbar, aber bei anderen Bildern vielleicht nicht.

    Ich weiß, KI-Bilder sind günstig und schnell, aber gerade von (freien) Journalisten, also durchaus ein kreativer, schaffender Beruf, würde ich mir wünschen, dass die Zeit und die Werke der echten Künstler, die häufig ohne Erlaubnis und entgegen des Copyrights für das Training dieser KIs genutzt wird, mehr respektiert wird.

    Das die KI-Bilder wie hier auch noch ein wenig hässlich sind ist persönlicher Geschmack 😀

    1. Ich bin auch kein großer Freund der omnipräsenten KI-Einstiegsbilder – meist bastle ich selbst etwas. Bei so einem Meinungsbeitrag, der ein entsprechend schreiendes Einstiegsbild braucht, wird es aber schwierig. Die freien Stock-Seiten können mit so speziellen Dingen nicht dienen. Zusammenbau wäre hier schwierig, weil ich ungern ein Stock-Portrait in einen so negativen Zusammenhang rücken möchte. Von daher fehlte es mir an Alternativen.

      Was die Copyrights angeht: Stimmt schon, mir ist es auch lieber, wenn Menschen meinen Krempel auf Tutonaut.de lesen statt in einem KI-Chat 😉 Bei Texten werden dabei ja wenigstens noch Quellen angegeben, bei Bildern nicht mal das. Das Bild oben sieht für mich dermaßen generisch und klischeehaft aus, dass ich da allerdings nicht wüsste, wem ich damit auf die Füße treten sollte. Nun, es sieht schon ein wenig nach MAD aus und Jim Carreys Frisör aus Dumm und Dümmer könnte sich kopiert fühlen … Und wenn sich schon jemand die Mühe macht das anzumerken: Hinweis auf ChatGPT-Herkunft ist jetzt im Bild.

      Was das Hässliche angeht: Yep, findet mein Geschmack auch. Ist einfach eine Frage der Zeit, die ich in sowas stecken kann – das war der zweite Versuch. Und den ersten Versuch habe ich nur rausgeworfen, weil mir beim Korrekturlesen auffiel, dass der Bösewicht im Bild aussah wie ein gewisser Herr Krah; und den wollte ich weder in meinem Artikel noch später an der Backe haben. WENN ich schon die Abkürzung KI-Bild nehme, dann fehlt mir auch die Muße, mir Mühe zu geben 😉

    2. In manchen Fällen sind KI-Bilder einfach eine gute Lösung, weil es das gesuchte Motiv nicht oder nur unter erheblichem Bildbearbeitungs-Aufwand gibt. Hässlich finde ich die Bilder oft auch 🙂 Wir geloben Besserung.

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