Meinung

Sakkos – Kleidung für Deppen. Ein Lamento.

Von gesellschaftlichem Zwang, unpräzisen Schneidern und absurder Preisgestaltung. Für Anzug-Hasser und -Träger.

Der Gipfel der modischen Idiotie ist vermutlich die Krawatte: Wir binden uns einen dummen Strick um den Hals, schnüren uns die Luft ab und erklären das dann noch zum Muss. Was für ein Schwachsinn. Gut, der Schlipszwang hat sich in den meisten Kreisen wohl verabschiedet. Doch Sakkos bleiben. Nach 20 Jahren brauchte ich scheinbar ein Neues, der Schneider konnte (wollte?) die Altersspuren nicht ausmerzen. Beim Kauf so einer unbequemen, klimatisch zweifelhaften und uniformen „Jacke“ merkt man vor allem eines: Man wird verarscht nach Strich und Faden. 140 Prozent Preissteigerung an einem Tag? 800 Prozent zwischen zwei Größen? 1,80 große Zwerge? Ja logo, warum denn nicht?

Beim den Schreibarbeiten zu diesem Artikel kamen 13 Anzugträger zu Schaden.

Unbequeme Uniform

Gesellschaftliche Normen sind schon eine fantastische Sache: Einfach Hirn aus und treiben lassen, bloß nie nach dem Sinn Fragen. Fragt mal Menschen, warum man Dieses oder Jenes bei dieser oder jener Gelegenheit tragen muss. Die Antwort ist bei so ziemlich jedem lieben Mitmenschen: Is‘ halt so. Weil man das so macht. Weil es normal ist. Jungs und Mädels, das sind keine Begründungen, nichtmal schlechte. Verwickelt man die Leute dann in Diskussionen, kommt bestenfalls das Wort Respekt – dazu später mehr.

Jedenfalls ist es immer noch Standard, sich zu uniformieren. Sakkos mögen aus Sicht eines Schneiders Unterschiede aufweisen, aus Sicht von Werbern sind es natürlich Welten, die zwischen zwei nahezu identischen Kleidungsstücken liegen. Klar, mal ist das Revers einen halben Zentimeter breiter oder schmaler, mal unterscheiden sich die Grautöne um Nuancen, die Knöpfe, Nähte und so weiter. Aber grundsätzlich ist Sakko gleich Sakko, wenn mal in der Kategorie Anzug denkt. Klar gibt es auch den extrovertierten Quatsch, den Sportler und Musiker in jungen Jahren bisweilen tragen, Stichwort Swag, aber Otto Normalverbraucher kann und will das nicht. Und die gesellschaftlichen Zwänge, die ihn überhaupt erst in eine überteuerte Zwangsjacke mit Ausstieg trieben, würden es ihm auch nicht gestatten. Millionen auf dem Konto plus Gesichtstattoo – dann geht das.

Warum müssen sich Menschen ständig kostümieren? Und dann noch so uniform!

Hergott, geht einfach mal auf eine Business-Messe, aka Pinguin-Schau, dann seht Ihr selbst, was gemeint ist. Alle sehen gleich aus. Selbst viele Frauen. Hier mal ein Tipp an Euch, meine Lieben: Anzug und Krawatte sind schon für Kerle grauenhaft – unsere Zwangsklamotten zu tragen ist ein äußerst merkwürdiges Zeichen von „Emanzipation“. Und Ihr dürft ja explizit variantenreicher gekleidet sein! Wenn Ihr gezwungen werdet: Auch Euch mein Beileid. Was gäbe ich darum Schotte zu sein oder Kleider tragen zu dürfen … Das scheint mir mal ein bequemes durchdachtes Kleidungsstück zu sein. In Ermangelung praktischer Erfahrungen möge mir eine Missinterpretation an dieser Stelle vergeben werden.

Apropos: Ein wirklich passendes Sakko ist zu eng und unbequem. Angela Merkel macht es doch gerne vor: Arme hoch zum Jubeln – und schon hängen die Schulterpolster (Schulterposter …) in der Luft, die ganze Jacke sitzt nicht mehr und wenn die Arme wieder runter kommen, bleibt das geschlossene Sakko oben hängen. Was für ein Quatsch. Gut, Menschen mit Gardemaßen und Striche in der Landschaft haben diese Probleme möglicherweise etwas weniger als Frauen und Männer mit mehr Brust, egal ob aus Muskel- oder Fettgewebe. Warum streifen wohl so ziemlich all die Pinguine auf Messen ihre Sakkos ab, sobald der Tag offiziell vorbei ist? Nun, nicht nur wegen der foltermäßigen Unbequemlichkeit, sondern auch wegen der Klimatisierung: Die Seen unter den Achseln von Anzugträgern kennen wir doch alle. Und das soll schick sein? Nei-en!

Die Liste ließe sich noch erweitern. Zugenähte Taschen? Ernsthaft? Hat keine andere Kleidungskategorie der Welt nötig. Schlitze im Rückenteil? Schneidert das Ding doch gleich so, dass man sich darin bewegen kann. Und was sollen diese behämmerten Zierknöpfe an den Ärmeln?

Äh, ja, klar – keine Spur von Uniform. Könnte im Meeting aber sauer aufstoßen.

Größen? Sehr witzig …

Dass Konfektionsgrößen quasi überhaupt keine Bedeutung haben ist vermutlich jedem bekannt. Ein T-Shirt in XL kann ein 2-Personen-Zelt sein, aber auch Kleidung für ein Monchhichi. Aber selbst bei den seit Jahrhunderten ge-quasi-normten Eurogrößen: Mein altes Benvenuto-Sakko in Größe 27 war im Grunde deutlich zu groß, scheinbar war ich vor 20 Jahren (noch) mehr ;) Laut Tabelle beim Herrenausstatter bräuchte ich hingegen Größe 30. Nun, obenrum. Untenrum wäre es eher eine 24 oder so. Die Kombination aus klein, dick und über 40 Jahren Sport sprengt scheinbar jede Skala.

Egal, also Größe 27 bestellt, Hugo-Boss-Standard-Sakko – Ergebnis: Vielleicht passt es dem besagten Monchhichi, viel zu klein. Kein Wunder: Laut Boss-Tabelle ist die kleinste Größe XS (44) für Menschen mit einer Körpergröße von 1,80 Meter gedacht. Lasst das mal sacken. Ich weiß, 1,80 ist nicht mehr das Gardemaß von einst und mit 1,78 m bin ich nunmal von zwergenhafter Statur. Aber 1,80 für XS? Gut, Boss braucht also keine Kunden unter 1,80 m. In der Größe XXXL (56) misst der Boss dann stolze 1,92 m – bei einem Brustumfang von 114 Zentimetern nicht zierlich, aber allzuviel Sport kann er sich nicht erlauben. Und wer sich jetzt fragt, warum ich hier die Normalgrößen angebe und nicht die Zwischengrößen im 20/30er Bereich: Verkauft Boss zwar, bildet sie aber nicht in der Größentabelle ab. Nun, die Große-Leute-Größen im 90/100er Bereich schon. (Ist das schon die Grenze zum Body-Shaming? Örks …)

Sind Hersteller nicht willens oder nicht fähig, Größen nach Tabellen zu fertigen?

Sakko also zurück und in der größten verfügbaren Größe bestellt: 28 – immer noch zu klein, dafür Arme bis zum Boden. Zudem bestellt: Pierre Cardin in Größe 29 – ungefähr so groß wie meine alten 27er, also streng genommen noch zu groß. Aber es wird jetzt dabei bleiben – auch wegen des nächsten Witzes.

Preise? Sehr witzig …

Ich ging anfangs von rund 200 Euro für ein ordentliches Sakko aus. Für ein Teil, dass ich wenn alles gut läuft nur ein einziges Mal und da nur für 30 Minuten trage nicht unbedingt wenig, aber wenn schon Zwangskleidung, dann wenigstens qualitativ erträgliche. Und dann beginnt die Unerträglichkeit …

Ein und dasselbe Sakko liegt bei ein und demselben Verkäufer – hier Amazon – schon mal in einer Preisspanne von 25 bis 199 Euro, je nach Farbe und Größe. Und wisst Ihr was? Selbst die niedrigsten Preise werden noch Gewinne erwirtschaften. Es ist nämlich nicht so, als wären die Standardfarben und -größen deutlich billiger als die in wesentlich geringeren Stückzahlen produzierten Varianten. Oft ist es genau umgekehrt. Warum? Nun, wir Idioten kaufen sie ja dennoch … Das Schöne an Zwangskleidung, woll?! Wenn also ein Sakko mit 25 Euro Gewinn einfährt, dann verdient sich jemand mit 200 Euro wirklich eine goldene Nase. Aus meiner Sicht müsste das in die (rechtliche) Kategorie des Wuchers fallen.

Übrigens: Unternehmen mit überlegener Marktmacht (muss man bei Amazon nicht diskutieren) gibt es recht strenge Regelungen, was den Verkauf zu Preisen unterhalb des Einstandspreises angeht, damit Großunternehmen kleine Konkurrenten nicht einfach aus dem Markt drängen können – einen ganz interessanten Artikel dazu gibt es von der IT-Rechts Kanzlei. (… die bestimmt mehr Ahnung von Rechtsprechung als Rechtschreibung haben …)

Das selbe Sakko am selben Tag in zwei Größen – 25 Euro vs. 200 Euro. Na, wer fühlt sich verarscht?

Und es wird noch schlimmer: Das Pierre-Cardin-Sakko in 29 hat einen UVP von 219 Euro, die meisten Kombinationen lagen bei rund 190 Euro in der Praxis. Meines in Schwarz und 29 war ein echtes Schnäppchen – 69 Euro! Nun, vorgestern. Heute liegt es bei 189 Euro. Derselbe Verkäufer, Amazon. Und auch damit wird es noch als um 9 Prozent reduziert angeboten. (Nachtrag: Und noch einen Tag später liegt es bei 111,99 Euro. Völlig gaga.) Und da auch das 28er bei 189 Euro liegt, werde ich auf die minimal bessere Passform schei… , nun, einen Haufen drauf machen. Ich fänd die 190 Euro zwar völlig in Ordnung, aber für 5 Prozent bessere Passform 170 Prozent höherer Preis? Nicht mit mir. Wobei …

Ich bin immer ein Freund von dynamischen Preisen gewesen, als gelernter Einzelhandelskaufmann habe ich dafür alles Verständnis der Welt. Preise abhängig von Stückzahlen? Sicher. Abhängig vom Kaufverhalten oder der (potenziellen) Kaufkraft des Kunden? Selbst das. Aber von heute auf morgen – wörtlich! – eine Preissteigerung von 170 Prozent? Wer kann Euch denn da noch ernst nehmen? Lokale Einzelhändler würden ihr Gründungsjahr mit so einer Preispolitik eher nicht überstehen.

Respekt? Am Arsch …

Einzelhänder und Modehersteller respektieren uns Kunden also scheinbar mal überhaupt nicht. Respekt wird aber oft auch auf die oben aufgeworfene Frage nach dem Warum genannt: Aus Respekt gegenüber zum Beispiel den anderen Menschen auf einer Feier oder in einem Restaurant oder einem Meeting soll/muss man also Sakko oder gar Anzug und Krawatte tragen? Mir persönlich ist es furzpiepegal, was Menschen für Klamotten tragen – not my cup of tea. Wenn sich Menschen von anderen respektiert fühlen, weil sie sich für sie verkleiden, dann sehe ich da eher charakterliche Missstände, die um Aufmerksamkeit buhlen. Aber wie gesagt: Bei gesellschaftlichen Zwängen/Normen geht es ja darum, eben nicht selbst zu denken, sondern einfach zu adaptieren, was einem vorgekaut wird. Also nicht persönlich nehmen ;)

Bitte nicht falsch verstehen: Eine Art Mindestanforderung an Kleidung kann ich nachvollziehen, bis zu einem gewissen Punkt: Im Amerikanischen heißt es so schön „No Shoes, no Shirt, no Service“. Und wenn ein Restaurant keine Menschen mit Sandalen, Shorts und nacktem Oberkörper haben will, verschwitzt und voller Sand (Halloooooo Urlaubsdeutsche ;) ), sollte man das akzeptieren können. Wo genau die Grenze liegt, mag jeder nach eigenem Gusto diskutieren. Aber wo auch immer sie ist: Die Festlegung auf ganz bestimmte Jackenformen ist definitiv weit, weit jenseits davon.

Genau so feiert man Diversität – uniformiert!

Aber gut, sagen wir einfach mal, Menschen fühlen sich durch die Verkleidung Anderer respektiert. Und sagen wir, diese Art von Respekt ist wichtig. Wo ist denn dann bitte der Respekt gegenüber den Menschen, denen abverlangt wird, den ganzen Tag in etwas Unbequemen herumzulaufen? In etwas, unter dem man fast zwangsläufig schwitzt wie sau? (Und kommt mir jetzt bloß nicht mit „Dann nimm halt ab, Fettsack, dann schwitzt Du auch weniger!“-Klischees ;) Die Schweißseeen sind auch bei den dünnsten Menschen vorhanden und vor allem: Ein Körper, der viel Sport treibt, schwitzt nunmal schneller, weil er fixer auf den Kühlbedarf reagiert.)

Wenn ich nun überlege, was wohl schwerer wiegt, komme ich immer wieder zum selben Ergebnis: Trage ich kein Sakko, fühlt sich also zum Beispiel mein Boss oder Kollege im Meeting nicht respektiert – er muss ein optisches Ärgernis hinnehmen. Trage ich ein Sakko, fühle ich mich den ganzen Tag mies, weil es unbequem und warm ist, und ich fühle mich dazu von Kollege/Boss/Gesellschaft genötigt und nicht respektiert. Und wenn ich ein optisches Ärgernis gegen konsequentes Unwohlsein abwiege, knallt das verschwitzte Unwohlsein auf den Boden und katapultiert das optische Ärgernis auf den verdammten Mond.

Respekt für Verweigerer

Es gibt immer wieder Menschen, die sich derartigen Konventionen derart konsequent verweigern, dass es irgendwann aktzeptiert wird. Aber es muss radikal sein. Und vermutlich schon im Elternhaus durchsetzbar gewesen sein müssen. Ich für meinen Teil bin nicht unbedingt der angepassteste Typ – habe aber die letzten paar Promille zum Radikalinski in jeder Situation nie genommen. Niemand erwartet von mir den perfekt sitzenden Anzug mit glänzenden Schuhen, Manschettenköpfen und Einstecktüchlein – Mirco im Sakko ist in jeglicher Ausarbeitung etwas Erstaunliches. Und Menschen, die mich gut kennen, dürften vermutlich vor lauter Respektiertwerdengefühls nach Luft schnappen. Wobei, Kleidung ohne Löcher bewirkt oft schon dasselbe ;)

Aber von einem Menschen, der zum Beispiel tagein tagaus im offensichtlichen Duktus einer Subkultur herumläuft, und zwar einer extrem von eigenen Modekonventionen getriebenen, wird irgendwann gar nichts mehr erwartet. Niemand erwartet von Udo Lindenberg den Hut abzunehmen, niemand von Heino ohne Sonnenbrille zu erscheinen und niemand hätte einen Karl Lagerfeld im schwarzen Anzug, mit Fächer und gepuderten Haaren für overdressed gehalten. Aber Künstler und besonders erfolgreiche Leute sind von solchen Konventionen ja eh ausgenommen … Ganz toll, liebe Gesellschaft! Oder denkt an Abby aus NCIS.

Würde ihr jemand Standardklamotten von der Stange abverlangen? Eher nicht …

Bei Data Becker hatten wir einen Kollegen aus dem – man verzeihe mir hier Unschärfen – Goa-Spektrum, so mit abrasiertem Schädel und Dennoch-Pferdeschwanz, jemand, der sich auf Veranstaltungen wie dem Maschinenfestival rumtrieb. Und eben jener Kollege – Grüß Dich Jürgen! – war der Einzige aus dem ganzen Zeitschriftenverlag, von dem zum Beispiel nicht erwartet wurde, auf der jährlichen Anzug-und-Krawatte-Veranstaltung namens „Leserwahl“ aufzutauchen, wo man seine Zeit mit Smalltalk mit Anzugträgern abgesessen hat. Und das Schlimme: Diese wenigen Menschen, die es geschafft haben, sich durch modischen Extremismus eine Sonderstellung zu erarbeiten (wichtiges Detail: das alles funktioniert nur, wenn man irgendwas gut genug macht ;) ), werden eigentlich von allen dafür bewundert und/oder beneidet.

Bewundert nicht nur von Menschen wir mir, denen die letzten paar Prozent bis zur Narrenfreiheit fehlen, sondern auch von denen, die eher zwischen 0 und 20 Prozent auf dieser Skala liegen. Denen, die die Konventionen fortführen und Zwänge am Leben erhalten. Und nicht, dass Ihr Euch nun selbst falsch einordnet: Eine neckisch bunte Krawatte, eine neckisch bunte Gürtelschnalle, neckisch bunte Socken und sonstiger Kokolores macht Euch nicht zu Rebellen. Ganz im Gegenteil. Nur zu Mitläufern, die um ihre Mitläuferhaftigkeit nicht wissen – und tendenziell keine großen Anzugfreunde sind.

Wenn sich die persönliche Freiheit in Socken manifestieren muss, hat das Modediktat gewonnen.

Naja. Ich habe nun mein Sakko, werde ein Stündchen tragen, das Teil danach wieder in den Kleidersack stecken und wenn es gut läuft, nie wieder rausholen. Und ganz ernsthaft: So ein Ding für ein Stündchen zu tragen bringt mich nicht um. Wir sind hier im Rheinland, Kostüme gehören zum Bild. Mal ganz abgesehen davon: Mir geht es vor allem um den Alltag, aber es gibt durchaus Anlässe, bei denen das alles nur bedingt gilt, zum Beispiel Hochzeiten. Da ist man eh nur mehr oder weniger Statist und trägt letztendlich zum Gesamteindruck der oft so wichtigen Fotos für die Ewigkeit bei. Und für Freunde macht man das ja vielleicht auch ganz freiwillig.

So, und nun werde ich mich mit löchrigen Schuhen, löchriger Hose und – Momentchen … -, ja, auch löchrigem T-Shirt auf mein Skateboard schwingen. Denn Mirco ist der Typ auf dem Skateboard, an der Tastatur und mit einem Guinness im Biergarten, in T-Shirt oder Hoodie, Dickies- oder Titus-Hose und vulkanisierten Osiris-Schuhen. Der Typ im Sakko wird immer nur ein Clown in einer Verkleidung sein.

Bewegungsfreiheit eingeschränkt, Hitzetod nach 5 Minuten – Sakko ftw!

P.S.: Bevor ich noch von einem humorlosen Zwirnfetischisten in die zugenähte Tasche gesteckt werde: Freilich gibt es auch Menschen, allerlei Geschlechts, die sich Gedanken über Anzüge jenseits gesellschaftlicher Normierungen machen und son Krempel tatsächlich gerne und freiwillig tragen. Und vermutlich gibt es darunter sogar einige, die mit Anzügen nicht einfach nur einen vorteilbringenden Eindruck hinterlassen wollen. Bösartige Unterstellung? Mmmmhh, denken wir mal an die großen Bankenkrise 2009. Wer hat dummen Leuten Mist vertickt? Bankberater. Autoverkäufer gelten als schmierig, niemand würde ihnen blindlings über den Weg trauen wenn man einen 10.000-Euro-Gebrauchtwagen kauft – tagelange Recherche wäre angesagt, um sich nicht über’s Ohr hauen zu lassen. Aber 150.000 Euro Lebensersparnis? Eine Hypothek auf das abgezahlte Haus? Klar, hier ist die Kohle, hau wech … Bankberater sind Verkäufer, die Dank konsequentem Marketing und letzlich auch den Anzügen ganz anders wahrgenommen werden. Würde der Bankberater mit seiner BVB- oder Schalke-Kutte hinterm Tresen sitzen, wären vermutlich einige Privatinsolvenzen ausgeblieben. Verkäufer tragen Anzüge, um Vertrauen zu schüren – und es funktioniert. Meine Herr’n, ich stehe wohl auf verlassenem Posten. Naja, jedenfalls möchte ich den wenigen Menschen, die Anzüge aus freien Stücken tragen, und das nicht nur um sich einen Vorteil zu verschaffen, zusichern: Ihr wart nicht gemeint. Ihr seid super.

Die Bebilderung fand statt unter Verwendung folgender freier Stock-Bilder:

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Foto von August de Richelieu von Pexels

Im Artikel gibt es drei Amazon-Partner-Links zu Sakkos (nicht kaufen) und zu Dickies-Klamotten (kaufen) – die nur dazu dienen, Geld von Amazon zu Tutonaut zu transferieren. Also betretet Amazon über einen der Links und gebt Euch dem Kaufrausch hin! Ihr braucht noch einen Anreiz den Handelsriesen zu besuchen? Wie wäre es mit einem Schinkenkissen? Der Hit für die Hutablage :O

Mirco Lang

Freier Journalist, Exil-Sauerländer, (ziemlich alter) Skateboarder, Dipl.-Inf.-Wirt, Einzelhandelskaufmann, Open-Source-Nerd, Checkmk-Handbuchschreiber. Ex-Saturn'ler, Ex-Data-Becker'ler, Ex-BSI'ler. Computer-Erstkontakt: ca. 1982 - der C64 des großen Bruders eines Freunds. Wenn Ihr hier mehr über Open Source, Linux und Bastelkram lesen und Tutonaut unterstützen möchtet: Über Kaffeesponsoring via Paypal.freue ich mich immer. Schon mal im Voraus: Danke! Nicht verpassen: cli.help und VoltAmpereWatt.de. Neu: Mastodon

3 Kommentare

  1. „… kamen 13 Anzugträger zu schaden“. Auch wenn es tragisch erscheint, sie kamen wahrscheinlich zu Schaden.

  2. Das Leben im allgemeinen und die pöse, pöse Welt im besonderen sind schon hart für so einen Nerd, der sich ja zu gern als Nonkonformist sehen will und sowieso alle gesellschaftlichen Zwänge Scheiße findet. Mein tief empfundenes Beileid, dass der Frust so tief sitzt, dass in einem – vor Klischees nur so strotzenden (nicht das man als Verfasser hier irgendwelche auch nur im Ansatz zu erkennenden Vorurteile haben würde …) – Artikel wieder eine Menge Lebenszeit- und -energie verloren gegangen ist, nur um der Welt mitzuteilen wie unverstanden man sich doch fühlt.

    Aber gut, wer es braucht, was auch immer die Botschaft an welche Zielgruppe dieses Artikels auch immer sein mag. Ich fand es amüsant über welche Pseudoprobleme man sich auslassen kann – immer wieder gern hier.

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