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Zeichen und Wörter in mehreren Dokumenten zählen – schneller, flexibler

Uh, da hat sich der kommandozeilenhassendevermeidende Tutonaut Hofferbert aber verzettelt: Zeichen und Wörter zählen? Tolle Idee – aber da braucht nun wirklich kein Mensch eine grafische Oberfläche, das kann ich so nicht stehen lassen, das geht im Terminal besser – auch per Drag&Drop. Das übernimmt das Tool wc (Word Count), das unter Linux vorinstalliert ist und unter Windows Teil der CoreUtils for Windows, einer Sammlung von rund 100 Linux-Werkzeugen für Windows. Und so geht’s:

Per Linux-Befehl unter Windows in mehreren Dokumenten zählen

$ wc *.txt
zählt alle Wörter, Zeilen und Zeichen aller und TXT-Dateien.
$ wc -w *.*
zählt nur Wörter aller Dateien. Der große Bonus: Ihr könnt die Daten auch weiterverarbeiten!

Ergebnis schreiben? Kein Problem!

Um das Ergebnis in eine Datei zu schreiben, vervollständigt einfach den Befehl mit
$ wc *.txt > ergebnis1.txt
Zum Sortieren:
$ wc *.txt | sort
Zur Anzeige der zehn größten Dateien:
$ wc *.txt | sort -n | head -10
Zählen nur bestimmter Wörter:
$ cat datei.txt | fmt -0 | grep tutonaut | wc
Zählen unter Ausschluss einiger Wörter:
$ cat datei.txt | fmt -0 |grep -v tutonaut | wc

Geht auch mit der Maus

Und wenn es doch per Maus gehen soll, legt eine Batch-Datei (wc.bat) mit folgendem Inhalt an:
@echo off
wc %*
cmd /K

Anschließend zieht Ihr einfach beliebige Dateien mit der Maus auf das Icon der Batch-Datei und schon folgt der Bericht – und natürlich könnt Ihr den wc-Befehl in der Bat beliebig anpassen; oder die Batch um weitere Befehle ergänzen. Zur Erklärung: „%*“ sorgt dafür, dass Dateien per Drag&Drop aktzeptiert werden und „cmd /K“ hält das Terminal-Fenster geöffnet. So sieht ordentliche Flexibilität aus. Und die bezüglich Count Anything erwähnte Instabilität, braucht Ihr bei wc auch nicht zu befürchten.

wc
wc ist nicht nur unter Linux erste Wahl.
wc
Die grafische Variante für Win-Nutzer: wc als Batch im Drag&Drop-Betrieb.

Update: Der Fairness halber sei erwähnt, dass wc PDFs nicht direkt verarbeiten kann – die müssen erst nach TXT konvertiert werden. Und wc ist sogar dermaßen liberal, dass selbst unpassende Dateien wie MP3s verarbeitet werden – ohne Fehlermeldung, mit äüßerst zweifelhaftem Ergebnis …

Mirco Lang

Freier Journalist, Exil-Sauerländer, (ziemlich alter) Skateboarder, Dipl.-Inf.-Wirt, Einzelhandelskaufmann, Open-Source-Nerd, Checkmk-Handbuchschreiber. Ex-Saturn'ler, Ex-Data-Becker'ler, Ex-BSI'ler. Computer-Erstkontakt: ca. 1982 - der C64 des großen Bruders eines Freunds. Wenn Ihr hier mehr über Open Source, Linux und Bastelkram lesen und Tutonaut unterstützen möchtet: Über Kaffeesponsoring via Paypal.freue ich mich immer. Schon mal im Voraus: Danke! Nicht verpassen: cli.help und VoltAmpereWatt.de. Neu: Mastodon

3 Kommentare

  1. Ist ja auch nicht ganz falsch – wer dreimal im Jahr Wörter zählt ist mit GUI schneller, zumal die Konvertierung anderer Formate entfällt.
    Drag&Drop aus mehreren Ordnern gleichzeitig? Wenn Windows das kann, habe ich mein Leben lang was verpasst, aber ich vermute, Du meinst irgendwas anderes!?

  2. Ich verneige mich tief vor so viel Shell-foo ;) Wenn das Dingen auch noch Dokumente aus verschiedenen Ordnern per Drag & Drop bearbeiten kann, isses vielleicht wirklich besser als Count Anything.

    Aaaaaaaber, Herr Lang, ich verbitte mir den Ausdruck „Kommandozeilenhasser“. Ich würde es eher „Kommandozeilenvermeider“ nennen, denn schneller bin ich damit bei so gut wie keiner Aufgabe. Hab in der Android-Frühzeit viel zu oft für Frickeleien damit runmgeturnt und ziehe Klick-Lösungen grundsätzlich vor ;)

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