Web & Netzkultur

Googler: Google-Suche im Terminal nutzen

Browsen im Terminal ist kein großer Spaß, aber simple Google-Suchen? Auf jeden Fall!

Mit googler gibt es ein wunderbares Tool, um im Terminal Google-Suchen zu starten. Es hat sehr nützliche Optionen wie die Suche auf bestimmten Webseiten, die Navigation ist einfach und die Ergebnisse sind ziemlich hübsch aufbereitet – die eigentlichen Webseiten im Browser sind dann auch nur eine Ziffer entfernt. Dafür braucht Ihr nur einen ordentlichen Terminal und Python.

Installation Googler, Bash, Python

Unter Linuxen dürfte sowieso eine vernünftige Konsole vorhanden sein, vermutlich die Bash. Auch Python ist meist schon dabei. Googler könnt Ihr unter Arch Linux, CentOS, Debian, Fedora, openSUSE und Ubuntu (apt-get install googler) über den jeweiligen Paketmanager installieren. Auf anderen Systemen funktioniert es wie unten beschrieben.

Unter Windows solltet Ihr den Windows-Paketmanager Chocolatey installieren, darüber bekommt Ihr Git for Windows, Python und Googler – und Tausende weiterer Programme!

Der Vorteil von Chocolatey: Ihr könnt die Pakete später alle in einem Rutsch aktualisieren, zudem sind Installation und Deinstallation einfacher – dennoch könnt Ihr natürlich über die Downloads von Python und Git selbst installieren, aber Chocolatey ist eine durchweg seriöse Quelle!

python in chocolatey.
Chocolatey ist das, was der Windows Store gerne wäre – gut und seriös

Googler einrichten

Die manuelle Installation unter Windows ist trivial: Wechselt in Euren Arbeitsordner und saugt das Skript:

curl https://raw.githubusercontent.com/jarun/googler/v4.3.2/googler > googler

Der Aufruf läuft dann über Python:

python googler welpen

Die manuelle Installation unter Linux:

sudo curl -o /usr/local/bin/googler https://raw.githubusercontent.com/jarun/googler/v4.3.2/googler
sudo chmod +x /usr/local/bin/googler

Hier genügt dann der direkte Aufruf:

googler welpen

Für googler bieten sich freilich Alias an. Diesen könnt Ihr unter Linux wie Windows in der .bashrc ablegen, damit sie dauerhaft zur Verfügung stehen. Öffnet die versteckte .bashrc in einem Texteditor, aus dem Terminal etwa mit

nano ~/.bashrc

Und tragt dort zum Beispiel folgenden Alias für Windows ein:

alias google='python /c/mein/pfad/googler'

Und führt dann die .bashrc aus:

source ~/.bashrc

Somit könnt Ihr nun auch unter Windows systemweit und etwas intuitiver arbeiten:

google welpen

Und schon regnet es süße Hundebabys … Nun, Texte darüber versteht sich. Aber googler kann eben auch noch allerhand mehr, zum Beispiel nur in einem bestimmten Zeitraum suchen:

google -n5 --from 1/1/2018 --to 12/31/2018 -w tutonaut.de linux

Damit bekommt Ihr fünf Linux-Treffer von Tutonaut.de aus 2018:

ergebnis einer google-suche mit googler im terminal.
Über den Prompt könnt Ihr navigieren und weitere Suchen starten.

Und natürlich könnt Ihr die Treffer auch im Browser öffnen: Ihr habt unten einen googler-eigenen Prompt – gebt einfach die Treffernummer ein und bestätigt mit Enter. Oder versucht es mit o 3-6, um die Treffer 3 bis 6 zu öffnen (O). In der Trefferliste blättern könnt Ihr mit n (next) und p (previous).

Extrem cool: Ihr könnt nun weitere Suchwörter eingeben – die Optionen bleiben dabei erhalten, Ihr bekommt also immer 5 Treffer von Tutonaut.de aus 2018. Schließen könnt Ihr den Prompt mit zweimal Enter.

Es gibt etliche sinnvolle Einsatzzwecke für googler! Natürlich kann das Tool nichts, was die Google-Suche nicht selbst kann – aber einiges geht eben deutlich fixer. Auch lassen sich die Ergebnisslisten für die Datenanalyse nutzen, was insbesondere bei der News-Suche spannend sein kann. Und selbstverständlilch kann man damit hübsche Dinge in Skripten anstellen. Oder alle Linux-Artikel von heute anzeigen lassen:

google --from $(date +%m/%d/%Y) --to $(date +%m/%d/%Y) linux

Wenn Ihr Hilfe mit dem Datumsformat braucht, probiert mal

curl cli.help/date

Dann liefert Euch unsere hauseigene Terminal-Hilfe cli.help alle nötigen Infos.

Mehr zu Terminal-Themen.

Mirco Lang

Freier Journalist, Exil-Sauerländer, (ziemlich alter) Skateboarder, Dipl.-Inf.-Wirt, Einzelhandelskaufmann, Open-Source-Nerd, Checkmk-Handbuchschreiber. Ex-Saturn'ler, Ex-Data-Becker'ler, Ex-BSI'ler. Computer-Erstkontakt: ca. 1982 - der C64 des großen Bruders eines Freunds. Wenn Ihr hier mehr über Open Source, Linux und Bastelkram lesen und Tutonaut unterstützen möchtet: Über Kaffeesponsoring via Paypal.freue ich mich immer. Schon mal im Voraus: Danke! Nicht verpassen: cli.help und VoltAmpereWatt.de. Neu: Mastodon

2 Kommentare

Schreibe einen Kommentar zu Mirco Lang Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"
Schließen

Ooopsi!

Bitte deaktiviere Deinen Adblocker.