Linux & Co.

Linux-Terminal-Basics 1: Mit Admin-Rechten ausführen

Für sensible Aufgaben werden fast immer Admin-/root-Rechte verlangt - das ist su-per einfach und hat nichts mit sudo-ku zu tun.

Egal ob Linux oder Windows, wenn Ihr ins System eingreift, braucht Ihr Admin- beziehungsweise root-Rechte. Unter Linux gibt es dazu zwei populäre Wege und Windows nutzt natürlich wieder einen eigenen, sperrigen Weg ;)

In unserer Serie zu Linux-Terminal-Basics zeigen wir Euch, wie Ihr einige der wichtigsten Aufgaben auf der Kommandozeile erledigen könnt – vom Navigieren, über Dateioperationen, bis hin zu komplexen Suchaufträgen. Als Terminal verwenden wir Bash und auch wenn Linux im Vordergrund steht, funktioniert fast alles auch unter Windows. Und nun noch die Links zur Einleitung und zur Übersicht aller Artikel.

Linux: sudo und su

Grundsätzlich sind unter Linuxen zwei Varianten üblich: Debian und viele andere Distributionen setzen auf das Tool su und Ubuntu samt einiger Ableger auf sudo.

Mit su (substitute user) wechselt man schlicht vom aktuellen (Nutzer-)Konto zu einem anderen Konto, ohne weitere Angaben zum Konto des Nutzers root, also quasi des Admins:

mirco@debian:~$ su

Wenn Ihr dann das Passwort für den root-Account eingebt, ändert sich der Prompt, Ihr seid dann Admin und könnt machen was Ihr wollt, beispielsweise Programme installieren:

root@debian:~$ apt install foobar

Das ist natürlich nicht ganz ungefährlich, von daher solltet Ihr den Nutzer dann auch schnell wieder zurückwechseln, wenn Ihr mit root-Kram durch seid – mit einem einfachen exit und Enter.

Ubuntu zielt im Gegensatz zu Debian nicht auf Profis ab, sondern auf Otto Normalverbraucher – Windows-Umsteiger & Co. Und da ist das Konzept mit sudo etwas sicherer. Das Tool wechselt das Konto nicht, sondern führt folgende Befehle schlicht mit Adminrechten aus, sofern der aktuelle Nutzer in der Liste sudo-Berechtigter Konten aufgeführt ist.

mirco@ubuntu:~$ sudo apt install foobar

Auch hier werdet Ihr nach dem Passwort gefragt und der Befehl wird mit den erweiterten Rechten durchgeführt. Wenn Ihr unter Ubuntu mal dauerhaft als sudo-Nutzer/root arbeiten wollt, könnt Ihr aber auch eine interaktive sudo-Session öffnen:

mirco@buntu:~$ sudo -i
root@buntu:~$

Eine wichtig Kleinigkeit ist dabei zu bedenken: Ein sudo-Befehl ändert das Nutzerkonto nicht – und so auch nicht das Home-Verzeichnis. So würde etwa

mirco@buntu:~$ sudo ls ~

die Inhalte von /home/mirco/ auflisten, während

mirco@buntu:~$ sudo -i
root@buntu:~$ ls ~

die Inhalte von /root/ auflisten würde.

Windows: Fenster halt …

Die Tools sudo und su beziehen sich auf Benutzerkonten, also System-Interna, und laufen so natürlich erstmal nicht unter Windows. Der Windows-Weg ist allerdings auch recht simpel, wenn auch deutlich weniger komfortabel: Öffnet einfach den Terminal, sei es nun Bash oder die Eingabeaufforderung, via Kontextmenü und Als Administrator ausführen.

In diesem Fall ändert sich natürlich weder der Prompt noch das Nutzerkonto im Terminal. Genauer gesagt: Ihr seht überhaupt nicht, dass es sich um ein Fenster mit eskalierten Rechten handelt – zumindest im Falle von Bash. Schön ist das nicht. Die Windows-eigene CMD zeigt im Fenstertitel hingegen „Administrator“ an.

Weitere Hilfen für die Kommandozeile liefert unsere hauseigene Linux-Hilfe cli.help direkt im Terminal.

Mirco Lang

Freier Journalist, Exil-Sauerländer, (ziemlich alter) Skateboarder, Dipl.-Inf.-Wirt, Einzelhandelskaufmann, Open-Source-Nerd, Checkmk-Handbuchschreiber. Ex-Saturn'ler, Ex-Data-Becker'ler, Ex-BSI'ler. Computer-Erstkontakt: ca. 1982 - der C64 des großen Bruders eines Freunds. Wenn Ihr hier mehr über Open Source, Linux und Bastelkram lesen und Tutonaut unterstützen möchtet: Über Kaffeesponsoring via Paypal.freue ich mich immer. Schon mal im Voraus: Danke! Nicht verpassen: cli.help und VoltAmpereWatt.de. Neu: Mastodon

Ein Kommentar

  1. Pfade zu ausführbaren Befehlen beachten: der einfache Wechsel mit su ohne hintergehängtes Minus wechselt zu Root, aber mit den Umgebungseinstellungen (environment) des Users. Damit stehen je nach Distribution (ab Debian 11 schon? Oder erst ab 12?) eventuell nicht alle Pfade (PATH) zur Verfügung. Symptome sind zum Beispiel command-not-found Meldungen, und man bleibt im Verzeichnis, aus dem man aufgerufen hat.
    Wird hinter su durch Leerzeichen getrennt ein minus gehängt (’su -‚), so wird zu Root MIT dessen Environment gewechselt, damit klappen Kommandos ohne zusätzliche Pfadangaben, der Prompt wechselt ins home von Root

Schreibe einen Kommentar zu aynoS Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"
Schließen

Ooopsi!

Bitte deaktiviere Deinen Adblocker.