Meinung

Meinung: Spricht eigentlich noch irgendwer von Linux auf dem Desktop?

Linux auf dem Desktop mag sich nicht so recht durchsetzen. Doch woran liegt das?

Linux wird seit über 15 Jahren als die ultimative Desktop-Alternative zu Windows – und manchmal sogar MacOS – gehandelt. Wir IT-Journalisten lieben es, kann man doch auf die Hefte draufschreiben, dass ein komplettes Betriebssystem dabei ist. Und als Heftmedien-Redakteur – ja, auch diesen wenig dankbaren Job habe ich mal gehabt – sind sie zudem ein tolles Argument gegenüber dem Chefredakteur: „Aktuelles Ubuntu oder 1000 kleine Windows-Programme?“ Letzteres wäre deutlich mehr Arbeit gewesen. Doch wo ist es eigentlich, das Linux auf dem Desktop? Benutzt das irgendwer?

Lästiges Linux?

Inzwischen schreiben wir das Jahr 2015. Auf Hefte muss man nichts mehr draufschreiben, weil es bald keine Hefte mehr gibt. Und eine Linux-ISO (oder „10 Betriebssysteme“, „die goldene Systemrettungs-DVD“ oder „Jetzt klappt der Linux-Umstieg“, je nach Chefredakteur) auf Heft-DVD zieht bei den weit verbreiteten Breitbandanschlüssen ohnehin niemanden mehr ins Kiosk. Linuxe gibt es reichlich und kostenlos für alle möglichen Plattformen, doch mit Ausnahme des Raspberry Pis scheint es auf keinem System im Privateinsatz wirklich angekommen zu sein. Was irgendwie schade ist. Und irgendwie doch richtig. Denn Menschen sind Gewohnheitstiere – und der Umstieg von Windows oder MacOS auf Linux ist nach wie vor eine nicht nur lästige, sondern vor allem auf unkomfortable Ungewöhnung.

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Linux – hier als Triple-Boot auf dem Mac – hat sich zwar auf dem Server durchgesetzt, will aber auf dem Desktop nicht so recht Fuß fassen.

Fummeln aus Prinzip

Sicher: Hartgesottene Linux-Nutzer stört das nicht. Und obwohl es dank Paketmanager-Interfaces und zahllosen Desktops inzwischen recht einfach ist, Linux zu bedienen, wird es genau dann knifflig, wenn mehr benötigt wird. Schon das Raspbian-Betriebssystem auf dem Raspberry Pi zeigt, dass viel Fummelei nötig ist, wenn zum Beispiel ein USB-WLAN-Dongle installiert werden soll. Vorurteil? Nicht wirklich. Denn während Linux sich auf Webservern, auf NAS-Systemen und allem, was irgendwie als Netzwerk-Hub fungieren kann, längst gegen alle Konkurrenten durchgesetzt hat, fristet es auf dem PC und Mac nach wie vor ein Schattendasein. Bis auf den Kernel gibt es nämlich nicht „das“ Linux, auch wenn das vergleichsweise benutzerfreundliche Ubuntu inzwischen zumindest bei Einsteigern als Quasi-Standard fungiert.

Beliebt ist es auf dem Desktop trotzdem nicht, was schade ist, aber mit dem Open-Source-Konzept und der damit verbundenen Vielfalt zu tun hat. Was kurioserweise gleichzeitig für einen eklatanten Mangel an Standardsoftware führt, da sich kommerzielle Unternehmen aufgrund des kaum absehbaren Supportaufwands, lizenzrechtlicher Probleme und des kleinen Marktes kaum auf die Plattform trauen. Manchmal hat man das Gefühl, der Linux-Nutzer ist damit auch zufrieden – und erhebt das Fummeln und Frickeln zum Prinzip, um sich von den blöden alles-einfach-Menschen auf MacOS und Windows abzusondern – natürlich ohne dabei irgendwie produktiv zu sein.

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Für den Einsatz des Raspberry Pi ist Linux zwingende Grundlage.

Alles gleich und doch verschieden

Da Linux nur der Kernel ist und alles andere Erweiterungen, ist die Auswahl schon bei der grafischen Benutzeroberfläche unübersichtlich groß, gleiches gilt für Software-Tools, Paketmanager, Software-Repositories und all den anderen Kram, der tagtäglich gebraucht wird. Das Linux-Prinzip ist Offenheit und Flexibilität – und legt Linux für den Desktop genau deshalb Steine in den Weg. Da kann jeder eine Distribution zusammenschrauben, wodurch kein Linux wie ein anderes ist: Es gibt nicht „den“ Linux-Desktop, nicht „die“ Linux-Installationsroutine, nicht „das“ Linux-Office. Selbst Programme wie Firefox, Thunderbird, Gimp und OpenOffice, die man unter Linux wohl als „Standardsoftware“ bezeichnen kann, verforken durch das Opensource-Prinzip zusehends. Und welcher Laie versteht schon, dass OpenOffice eigentlich nicht mehr open ist und deswegen jetzt Libre-Office heißt? Wohl niemand.

Und nicht nur das: Mangels Standard-Benutzeroberfläche sind Linux-Anwendungen tendenziell hässlich. Dabei kann man nicht einmal sagen, dass ein Standard fehlt – es gibt schlicht zu viele, die neue Nutzer nicht nur verwirren, sondern verängstigen. Immerhin reicht zum Beispiel die Variabilität der Benutzerfreundlichkeit von Googles Android – ebenfalls ein Linux-Derivat – bis zu puristischen Kommandozeilen-Linuxen wie Debian. Selbst erfahrene IT-Journalisten blicken da nicht mehr durch, ja sogar Linux-Entwickler kommen hier und da ins Straucheln, zumal die hartgesottenen Nutzer einzelner Linux-Varianten sich gegenseitig in dogmatischen Kleinkriegen über Standards und Bedienphilosophien aufreiben, statt an einem Strang zu ziehen, der das Nerd-Betriebssystem endlich zu einem echten Desktop-System macht.

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Ubuntu macht viel richtig, wird von den harten Linux-Nutzern jedoch als Linux-Light verschrien.

Linux fehlt eine starke Führung

Mit Ubuntu ist ein guter Ansatz gemacht: Die Canonocal Ltd. hat hier typische Fehler von Linux-Distributionen beseitigt, einen Desktop ausgewählt, einen vernünftigen Paketmanager eingebaut und liefert ein Programm für jeden Zweck mit, um Nutzer nicht unnötig zu verwirren, wie es etwa bei den monströsen SuSE-Distributionen der Fall ist. Leider ist Canonical trotz der hohen Verbreitung von Linux nicht mächtig genug, den Linux-Evangelisten einen Standard für Software und Benutzeroberflächen aufzuzwingen. Dabei würde Linux dabei nicht verlieren: Es wäre nach wie vor offen und für jede Fummelei zu haben, allerdings gäbe es ein Standard-Linux, das – wie auch Windows und MacOS – in einer Grundkonfiguration immer gleich ist. Das würde auch kommerziellen Softwareunternehmen endlich erlauben, für dieses Standard-Linux Software anzubieten.

Allerdings ist die Community für solche Maßnahmen zu verbohrt: Man verwechselt unbegrenzte Entscheidungsmöglichkeiten mit Freiheit und verliert in ebenso kleingeistigen wie nerdigen Religionskriegen das große Ganze, das Linux bietet, aus dem Auge. Denn Linux als Betriebssystem ist natürlich hervorragend, vermutlich sogar besser als alle anderen OSe, eben weil es so flexibel und variantenreich ist. Die Varianten und Software-Möglichkeiten lassen seine Energie jedoch ungenutzt verpuffen, bis am Ende nichts mehr übrig ist, was für den Desktop-Betrieb geeignet wäre. Dass der Linux-Kernel jedoch eine hervorragende Basis für ein modernes Desktop-Betriebssystem sein kann, zeigt vor allem Google mit Android: Hier wurde die Linux-Basis an die Hand genommen, standardisiert und auf benutzerfreundlichkeit optimiert, und siehe da, heraus kam eines der wichtigsten Mobilbetriebssysteme auf dem Markt.

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Schon bei der Linux-Installation (hier: Ubuntu auf dem Mac) stehen weniger versierte User vor enormen Problemen. Das Bild zeigt die Festplatten-Partitionierung.

Rafft Euch auf und rauft Euch zusammen

Doch was Android hat, fehlt dem Standard-Linux: Eine trotz aller Flexibilität verlässliche und vor allem benutzerfreundliche Grundstruktur, eine gewisse Basis an gleichen Funktionen und optischen Elementen. Während das „normale“ Linux schon an dem in jeder Distribution anderen Texteditor oder der dort verwendeten Shell – von Benutzeroberflächen oder Anwendungssoftware ganz zu schweigen – scheitert, sind andere Systeme wie Windows, MacOS, Android, iOS, ja sogar MS-DOS, FreeDOS und das längst vergessene OS/2 hier verlässlich und immer gleich. Die Lernkurve ist also wesentlich steiler als bei Linux, das im Grunde bei jeder Distribution ein anderes Betriebssystem ist, das sich mit den anderen nur die Grundstruktur teilt.

Solange sich die Linux-Community hier nicht zusammen rauft und aufrafft, ein „Standard-Linux“ zu definieren, das verbindlich einen bestimmten Bestand an Bedienelementen, Programmen, Treibern und Funktionen und einen gewissen Standard der Benutzerführung enthält, wird Linux für für alle Zeiten als zu kompliziert wahrgenommen – und von Desktop-Nutzern gemieden. Die Zerfaserung des freien Betriebssystems jedenfalls mag ein Traum für Bastler sein; für den 08/15-Anwender, der Surfen, Mailen und Officen will, aber schon an der Bedienung von Windows oder MacOS scheitert, ist Linux, ohne dass es „das“ Linux gibt, absolut abschreckend, undurchsichtig und kompliziert – und damit gewiss keine Alternative zu den etablierten Systemen.

Ich habe es wirklich versucht. Und es geht wohl Vielen so

Ich für meinen Teil befasse mich seit über 18 Jahren mit Linux. Das erste Linux, das ich auf einer Heft-CD geliefert bekam, habe ich brav parallel zu Windows installiert. Ja, ich habe mir Ende der 90er sogar ein Linux gekauft (SuSE, damals mit 6 CDs für 79 DM oder so). Zeitweise, es war wohl um 2002 herum, setzte ich sogar ernsthaft Mandrake (heute: OpenMandriva) als Hauptsystem auf meinem ollen Duron-Rechner ein, was allerdings nicht lange währte, weil selbst Basis-Arbeiten damit kaum möglich waren. Und trotz fast zweier Dekaden Spielerei bin ich nie mit Linux warm geworden.

Stattdessen setzte ich auf MacOS, das seit nunmehr 15 Jahren beweist, dass man, eine starke Führung und Standardisierung vorausgesetzt, aus einem quelloffenenen Betriebssystem ein konkurrenzfähiges und vor allem einsteigerfreundliches Betriebssystem basteln kann. Denn auch MacOS basiert auf einem Open-Source-Unix, FreeBSD bzw. Darwin. Und so nutze ich Linux bis heute nur, wenn es sich absolut nicht vermeiden lässt. Denn ich bin jedes Mal gleichermaßen begeistert über die Möglichkeiten und entsetzt über die nach wie vor lausige Benutzerführung und Standardisierung. Genau deshalb wird Linux auch für mich auf lange Sicht keine Alternative für den Desktop darstellen.

(* = Affiliate-Link / Bildquelle: Amazon-Partnerprogramm)

Christian Rentrop

Diplom-Journalist, Baujahr 1979. Erste Gehversuche 1986 am Schneider CPC. 1997 ging es online. Seither als Schreiberling in Totholzwäldern und auf digitalen Highways unterwegs. Öfter auch auf der Vespa oder mit dem Wohnwagen unterwegs. Seit 2020 Tochtervater, dementsprechend immer sehr froh über eine kleine Kaffeespende.

46 Kommentare

  1. Hallo Christian,
    muss Deinen Ausfuehrungen leider zustimmen. Es fehlt der fuehrende Kopf.
    Bin seit 1978 mit SW(KIM) irgendwie beschaeftigt.
    M$’s ‚Zuguckerei‘ hat mich sauer aufgestossen, deshalb die Hinwendung zu LINUX.
    Es ist nicht einfach was adequates zu finden. Ubuntu war mein erster Versuch.
    Bin nun bei Mint gelandet, fuehle mich da etwas wohler.
    Wird an einer Maschine gearbeitet, wird an einer zweiten Maschine gesucht, nachgesehen.
    Wichtig auch die Suchphrase zu einem Problem zu notieren und die Ergebnisse dokumentieren.
    Abschliessend nach Loesung des Problems ein Summary schreiben. Schaut man nach einiger
    Zeit nach, spart einem das einen Haufen Zeit.
    Mach‘ weiter so, nur steter Tropfen hoehlt den Stein.
    G Jorge

    1. Auch wenn wir hier ein totes, sieben Jahre altes, Pferd reiten: Genau so schreibe ich meine wenigen Artikel über Linux. Warum sollte man seine Ergebnisse für sich behalten?

      Leider ist es aber so, dass diese Anleitungen/Dokumentationen oftmals mit dem nächsten LTS-Release von Ubuntu wieder obsolet sind. Völlig sinnbefreit ist es, wenn Hardware nach einem Update nicht mehr funktioniert.

      So wie es ein Software-Center gibt, sollte es auch einen Treiber-Shop geben. Aber was soll man sagen? Es gibt ja nicht einmal eine Übersicht über die nachträglich installierte Software. Wie so ein Treiber-Center aussehen würde, will ich mir gar nicht vorstellen.

      Ich bin 2004 von Windows auf macOS gewechselt und Anfang des Jahres 2022 auf Ubuntu, dass ich auf meinen Notebooks sowieso immer am Start hatte.

      Warum? Wegen der Software-Situation. Unter macOS gab es zunehmend weniger kostenlose Software und ich wollte nicht, wie das die Masse der Windows-User macht, Software „raubkopieren“.

      Leider fragt man sich manchmal, ob es unter Linux-Entwicklern als schlechter Stil gilt, wenn eine Software ein GUI hat. Ist mir bei Fancontrol zuletzt aufgefallen. Diese Software schreit doch nach einem GUI – aber nein, das bietet ein anderer Entwickler an.

      Weiterhin gibt es oft Software, die von Entwicklern für Entwickler gemacht wurden. Hat sich jemand mal am Volkszähler (Software zum Auslesen von Stromzählern) versucht? Ein unglaublicher Krampf mit einer Dokumentation aus der tiefsten 1990er-Jahre-Hölle. Wenn man nicht im Thema ist, versteht man kein Wort.

      Auf der anderen Seite gibt es perfekte Software wie Octoprint oder ioBroker, das darf man auch nicht vergessen.

      Trotzdem: Alles in allem ist Linux im Jahr 2022 auf Standard-Hardware – gerade für Einsteiger – ein gutes System, das alles mitbringt, was Otto Normaluser benötigt.

      Es ist heute komplizierter ein Windows zu installieren – außerdem dauert das wesentlich länger, weil man noch einen Rattenschwanz an Software-Basics nachinstallieren muss.

      Setzt man ein neues Multiboot-System auf, sollte Windows als Erstes installiert werden, sonst macht es alle anderen Systeme unbrauchbar, weil es auf jedem Datenträger seine EFI-Partition erstellt.

      Das ist wie mit der Maschine die Fingernägel schneidet: Vorher haben die Leute alle unterschiedlich lange Finger.

  2. Ich kann Deinem Artikel zu 100% zustimmen.
    Ich würde gerne auf ein Linux wechseln. Habe vor Jahren mehrere Distributionen getestet. Parallel zu Windows. Ich wollte auch andere dazu animieren Linux zu nutzen. Habe ebenfalls damals SUSE Linux 6 für viel Geld gekauft.
    Aber man kommt wirklich immer an einen Punkt, wo man sagen muss dass es mit Linux zu umständlich ist oder einfach nicht geht.
    Ich habe damals viel mit DOS gemacht.
    Wer das Einbinden einer Soundkarte in die DOS-Umgebung durchgemacht hat, weiß wovon ich rede.
    Und wenn man dann die Festplatten-Einrichtung unter Linux sieht, kommt einem schlicht das Grauen. Sogar ich als Windows-Profi steige da bis heute nicht richtig durch.
    Ich müsste wahrscheinlich jahrelang nichts anderes machen als mit Core-Linux Umgebungen zu arbeiten, um mich daran zu gewöhnen und irgendwann einmal den Aha-Effekt zu bekommen.
    Das muss einfacher werden, wenn Linux in der Masse ankommen soll.
    Ich bin leidenschaftlicher Spieler, aber meine Bandbreite an Spielen ist leider nicht mit Linux zu vereinbaren.
    Es ist nicht einzusehen ein zweites System zu betreiben und pflegen zu müssen.
    Das ist mir die Mühe nicht wert.

    Gruß
    Daniel

    1. Hier muss ich etwas widersprechen. Ich habe als kleiner Bengel mit DOS 5 begonnen und seit dem Windows genutzt. Auch ich habe dann um ca 2000 Suse getestet und mich eher sporadisch mit Linux beschäftigt. Als Microsoft dann vor etwa vier Jahren anfing mir mit Updates Werbung (Apps etc) direkt aufs System zu spielen hat es mir gereicht. Ich nutze Manjaro(Arch) und bin sehr glücklich. Ich habe bis auf Fingerausdruckscanner noch alles relativ schnell ans Laufen bekommen. Meine Steam-Bibliothek läuft komplett und ich spiele moderne Spiele über eine 3080. Insgesamt habe ich weniger Probleme als meine Frau unter Windows. Ich schiebe dieses Computerglück jedoch auf die Arch-Distribution, denn Ubuntu hat mich regelmäßig in den Wahnsinn getrieben. Jedenfalls ist es nicht wahr, dass unter Linux Dinge schlecht laufen.

  3. Es gibt Anbieter jenseits vom Blödel-Markt, welche vorkonfiguriertes GNU/Linux mit ihrer Hardware ausliefern.Das hat sogar DELL schon getan. Tuxedo und ixsoft sind wohl die in Deutschland bekanntesten Anbieter.

  4. Meine Erfahrung mit Widows und Linux

    Ich habe lange mit Win XP gearbeitet und seit 2009 mit win 7. Im Frühjahr hatte ich auch Win 10 upgegradet. Win 10 lief bis auf das nur ein Prozessorkern genutzt wurde, recht gut. Das Anniversary Update hat dem System den Rest gegeben. Dann kam wieder das alte Win 7 zu Ehren. Da Win 7 nach 2 Monaten anfing zu lahmen habe ich platz auf meiner Platte für Linux Mint geschaffen und installiert.

    Von Linux Mint bin ich sehr positiv überrascht! Es läuft auf meinem 6 Jahre altem Windows 7 Laptop wie am ersten Tag, wie bei Win 7 kurz nach dem Aufsetzen.

    Das System ist über die Systemeinstellungen gut administrierbar. Gegenüber Windows sind noch ein paar Befehle für die Aktualisierung notwendig. Das war zunächst ungewohnt. Dank des linuxmintusers.de und des Ubuntuforums bekommt man viele Anleitungen. Das Installieren meines Epson Scanners war erst ein wenig mühselig, weil Mint keine Treiber für meinen Scanner im Angebot hat. Der vom Hersteller runter geladene Treiber kam als als *.sh Datei daher, der ich nicht einfach per klick installieren lässt. Nach lesen der beigefügten Installationsanleitung ging das mit der Konsole schnell über die Bühne. Mein Canon Drucker wurde von alleine erkannt und Installiert. Bei den ersten Tests bemerkte ich, das er den Ausdruck immer nach einer halben Seite einstellte. Darauf habe ich versucht einen Linuxtreiber von Canon zu installieren. Das deb Paket wurde von Linux Mint nicht als solches erkannt. Die in dem Download Zip Ordner enthaltet RPM Datei habe ich auch nicht zum Laufen bekommen. Damit habe ich es dann gelassen eine anderen Treiber für meinen Drucker zu installieren. Beim Upgrade auf 18.1 scheint der Bug behoben zu haben. Auch das Einrichten des Menüs läuft nun stabil (bei der 18 Version ist mir Linux jedes mal abgestürzt.)

    Was mir gut gefällt ist, das es die Anwendungsverwaltung gibt, ähnlich wie der Google Appstore. Dort kann man Anwendungen einfach runter laden und ausprobieren und auch auch wieder deinstallieren. Abhängigkeiten, Dateien die bei der Installation mit installiert werden, lassen sich im Gegensatz zu Windows mit Konsolenbefehlen rückstandslos wieder vom System entfernen. Eventuell kann man noch mal manuelle Defragmentierung starten, ist aber nicht zwingend erforderlich dank des fortschrittlichen Dateisystems ext4. Davon könnte sich Microsoft eine Scheibe abschneiden.

    Mit Wine und Steam „Play on Linux“ habe ich auch experimentiert, Linux hatte die Installation der Spiele immer abgebrochen.

    Ms Office wird durch Libre Office ersetzt. Was fehlt ist ein vollwertiger Ersatz zu Photoshop.

    Gimp ist nicht schlecht, es fehlen aber einiger Features die schon seit Jahren bei PS selbstverständlich sind. Das wäre die fehlende 16 Bit/ Kanal- und die unzureichend CMYK-Unterstützung. Wenn Adobe seine Software für Linux adaptieren würde, wäre bei gleicher Hardware mehr Performance für Aodbe Produkte frei, da das OS nur sehr wenig Systemressourcen im Leerlauf braucht im Vergleich zu Windows. Erfahrene PC Nutzer werden dank der Datenkrake Win 10 zu Linux getrieben.

    Mein Fazit: Jeder erfahrene Windowsnutzer wird nach kurzer Zeit mit verschiedenen Linux Ditributionen gut klar kommen. Wer sich mit Windows schwer tut, wird möglicher weise mit Linux scheitern. Wer jemanden hat, der einem das Linux pflegt, werden auch weniger computerafine Spass mit Linux haben.

    1. Ich nutze Windows seit Anbeginn. Angefangen mit Win 3.1, über Win95, 98, NT, Win2K, XP, habe dann Vista ausgelassen (genauso wie das unsägliche ME), Win7, Win8 und bin jetzt bei Win10 angekommen. Ich war mal weniger, mal mehr zufrieden, kam aber mit allen Versionen gut zurecht und habe mir nie über einen Wechsel zu Linux Gedanken gemacht.
      Jetzt, mit Win10, sieht es anders aus. Gerne würde ich auf ein OS wechseln, dass mich nicht ausspioniert, dass mir meine Freiheit lässt, was ich nutzen will und was nicht und ich selber entscheiden kann, wann und ob ich ein Update fahre.
      Nun ist es so, dass ich mich an die Bequemlichkeit von Windows gewöhnt habe. Was ist denn auch dabei, wenn ein OS seinen Usern mit einer benutzerfreundlichen GUI zu Hand geht? Oder, wenn für alle Hardware passende Treiber zur Verfügung stehen? Dennoch gehe ich auch gerne mal unter die Oberfläche, um Details für mich anzupassen oder installiere mir passende Software, die mir speziell im Alltag hilft (da gibt es für Windows Unmengen an speziellen Programmen).
      Nein, ich installiere mir nicht „Goldene Data Becker Registry-Tuning-DVD“, wie in einem der ersten Kommentare in typischer Linux-Arroganz vermutet wurde. Aber ich habe auch keine Lust ständig per Kommandozeile irgendwelche kryptischen Befehle einzugeben. Und wenn ich mich über Linux informiere, dann werde ich erschlagen von hunderten (!) Distris, diversen Kernel-Versionen und unterschiedlichen Desktops. Aber auch wenn ich mich für ein System entscheide, z.B. Mint, dann fehlen mir noch diverse Treiber, die dann mühsam per Konsolenbefehle oder sonstigen Tricks nachinstalliert werden müssen. Es gibt dann zwar für die gängigsten Anwendungen Alternativen (teilweise sehr gute), dennoch lassen sich viele lieb gewonnene Programme nicht adäquat ersetzen und manche – für mich –
      wichtigen Programme fallen ganz hinten runter. Deswegen wird es kein Linux werden – so gerne ich auch damit arbeiten würde.
      Insofern kann ich die Aussagen im Artikel nur unterstützen. Wir brauchen endlich eine einzige Standard-Linux-Version, die als echte Windows-Alternative von den Usern bemerkt wird und für die die Firmen ihre Programme und Treiber wie selbstverständlich anbieten würden. Dann wäre ich der erste, der wechselt.

      1. Ach, viel zu viel Gerede. Ich nutze seit über 10 Jahren Linux produktiv mit verschiedenen Distris und inzwischen ausnahmslos ohne Microsoft-Programme. Aktuell, seit ca. 3 Jahren, nutze ich KDE Neon, weil ich die Performance und Individualisierbarkeit von KDE liebe, um stets die aktuellste (sicherste und schnellste) Software an Bord zu haben. Zuvor habe ich längere Zeit Mint KDE eingesetzt (Cinnamon fand ich nicht so toll). Als weitere BS habe ich noch KaOS und Zorin (wg. der Windows-Kompatibilität, aber Gnome ist ein Kraus und gebraucht habe ich es in den letzten beiden Jahren nicht) installiert.
        Bei sorgfältigem Datenmanagement – auf 2. HDD ausgelagerte Daten und eigene Home-Partition – läßt sich auch ein BS- oder Distriwechsel rasch und ohne Progamme-Neu-Konfiguration umsetzen.
        Wenn ich in der Klinik Windows nutze, muß ich mich jedesmal mit den Vorkonfigurationen, viel Schnickschnack, lahmem Programmaufruf und -reaktion und Vireneinstellungen herumschlagen. All das und noch einiges Andere wird mich nie wieder zu Microsoft zurückbringen. Auch die Unternehmensphilosophie, die Ausreifung der Programme dem Users – noch dazu überteuert – zu überlassen, ist perfide und unverschämt.

      2. […Es gibt dann zwar für die gängigsten Anwendungen Alternativen (teilweise sehr gute), dennoch lassen sich viele lieb gewonnene Programme nicht adäquat ersetzen und manche – für mich – wichtigen Programme fallen ganz hinten runter. …]
        Erst wenn Du Dich davon verabschieden kannst, diese Programme als unwichtig anerkennst und Dich darauf einläßt, für Linux programmierte Software zu benutzen, erst DANN hast Du die Philosophie die hinter Linux steckt, verstanden und kannst auch umsteigen.

        [… Wir brauchen endlich eine einzige Standard-Linux-Version, …]
        Und eben DAS ist nicht die Philosophie hinter Linux. Linuxer lieben die Vielfalt der Distributionen (für jedes Genre/Anwendungsgebiet, die passende Distri. wo nach der Installation gleich die passenden Programme installiert sind.

        [ die als echte Windows-Alternative …]
        Auch DAS entspricht nicht der Philosophie von Linus Torwalds.
        Linux sollte/soll niemals als Konkurenz/Alternative zu anderen OS dienen.
        Wer sein PC hauptsächlich als Spielekonsole mißbraucht – sollte sich Windows insallieren – dafür ist es konzipiert.
        Wer sein PC haupsächlich als „Arbeitstier“, Werkzeug, etc. nutzt, ist mit Linux gut bedient.
        Wer mit seinen Rechner auch eher weniger spielt und gut betucht ist, stellt sich ein Apple ins Büro.

        Natürlich kann ich an einen Daimler SLC eine Anhängerkopplung anbauen lassen und damit mein Sperrmüll zur Müllkippe fahren, …
        … aber jedes Betriebssystem wurde halt für bestimmte Aufgaben programmiert.

        Warum man mit kryptischen Befehlen im Terminal Linux unbedingt dazu bewegen will, mit ihm genau so spielen zu können, wie auf einem Win-Rechner…? I c h k a p i e r e e s n i c h t.

        Welchen Sinn macht da ein Umstieg auf ein anderes OS, wenn ich das Gleiche haben/nutzen will, wie zuvor…?

    2. […Jahren bei PS selbstverständlich sind. Das wäre die fehlende 16 Bit/ Kanal- und die unzureichend CMYK-Unterstützung. …]
      Tja, viele denken, wenn sie ein Profi-Programm verwenden, wird der vor dem Monitor automatisch zum Profi.

      Wozu braucht „Otto Normalo“ Photoshop…? „Otto Normalo“ hat keine hochwertige Kamera, die Fotos als RAW-Datei speichert und ebenso werden die Gäste auf der Konfirmation/ Hochzeit/ etc. so hochwertige Kameras dabei haben.
      Dann hat „Otto Normalo“ noch einen Standard-TFT, der aber nicht in der Lage ist 16-bit Farbtiefe pro Kanal darzustellen. „Otto Normalo“ stellt mit seinem Photoshop keinen Unterschied fest, ob er mit 8-, 16- oder 32-bit/Farbkanal arbeitet.

      [… und die unzureichend CMYK-Unterstützung. …]
      Ja, sicher, äußerst wichtig, wenn er seine bearbeiteten Fotos in der Druckerei seines Vertrauens drucken läßt.
      Apropo bearbeiten: das was „Otto Normalo“ bearbeiten nennt, ist allenfalls ein „angleichen“ von Helligkeit, Kontrast oder maximal am Gamma-Wert etwas rumschrauben. Evtl. auch mal rote Augen entfernen oder Grünstichigkeit beheben.
      Für solche Aufgaben brauche ich aber weder ein teuren Photoshop, noch muß man dafü GIMP hochfahren. Als ich noch Windows hatte, hat solche Miniaufgaben der IrfanView für mich erledigt.
      Im Normalfall wir „Otto Normalo“ seine Fotos maximal auf einem Farblaserdrucker und Fotopapier ausdrucken. Dazu werden natürlich nicht die teuren Schmuckfarbtoner gekauft, um auch die 16-bit-Farbtiefe auszudrucken, sondern RGB und schwarz genügen für Omma Ilses Fotoalbum auch.

      Wozu braucht „Otto Normalo“ jetzt nochmal 16-bit Farbtiefe…???

      Im übrigen verwenden Profis solche Programme, auf den Computern, au denen sie auch geschrieben wurden. Kein Profifotograf verwendet Photoshop auf einem Windows-Rechner.

      1. Und er ist inzwischen echt alt und trotzdem hat sich eigentlich nichts geändert, oder? OK, es gibt ChromeOS und Android für Desktop, aber so richtig Linux ist das ja auch nicht.

  5. Hallo,

    auch ich bin Linux nicht abgeneigt. Aber auch ich scheitere immer wieder an irgendwelchen Problemen. Und das schon seit ich vor 10 Jahren das erste mal mit Linux experimentierte.

    Mein neuerlicher Versuch umfasste eine Installation von Ubuntu Mate. Monitor kalibrieren raubte mir die ersten Stunden und nicht weniger Nerven. Druckerinstallation machte auch etwas Probleme. Die Bildbearbeitungssoftware in Form von Darktable lief nicht stabil und es gab immer mal wieder Hänger bei anderen kleinen Programmen.

    Doch über all die Sachen konnte ich drüber hinweg sehen. Was ich allerdings nicht tolerieren konnte war das lästige Screentearing was Systemweit auftauchte. Mal eben entspannt ein Youtube Video schauen, wie es der hier so oft genannte 08/15 User das so macht, wurde mir dadurch vermiest. Selbst Scrollen im Firefox strengte schon deutlich an. Bei der folgenden Problemlösung bootete mein System schließlich nicht mehr mit der graphischen Oberfläche und ich gab auf und kehrte zu Windows 7 zurück.

    Versteht mich nicht falsch. Ich liebe Freiheit. Ich finde den OpenSource Gedanke unglaublich spannend und richtig. Aber diese ewige Fummelei geht mir auf die Nerven. Ich möchte in meiner Freizeit nicht am Betriebssystem rumbasteln, sondern es einfach benutzen. Zugegebenermaßen hat sich in den letzten 10 Jahren viel getan, aber so richtig rund läuft es meiner Einschätzung nach noch immer nicht.

    Ich glaube auch das gerade die Linuxcommunity sehr oft zu Unrecht auf Windows rumhackt. Auch bei MS hat sich in den letzten Jahren viel getan. Win 7 läuft bei mir von Anfang nahezu Problemlos. Abstürze waren rar und meist eigenverschuldet. Langsam wurde es auch nur in Maßen und das erst nach 2 Jahren Dauerbenutzung. Aber 2 Stunden und man hat wieder ein frisches Windows 7 eingerichtet. Und das von Anfang an ohne Screentearing…

    Das Windows öfter mal negativ auffällt liegt wahrscheinlich ehr daran, dass jeder „Depp“ Windows benutzt. Linuxuser stecken deutlich tiefer in der Materie Computer und haben somit eine natürlichere Affinität zu Linux. Diese Leute haben allerdings auch wenig Probleme mit Windows, da sie eben auch wissen worauf es ankommt und worauf man achten muss.

    Feuer frei….

  6. Linux wäre in der heutigen PC-Weltsituation genau das richtige Betriebssystem, aber……..
    Sehr geehrte Damen und Herrn Linux Entwickler
    Mein Name ist LampRight und ich bin gerade mal 75 Jahre jung, aber im Kopf noch hell wach. Mein Anliegen betrifft Linux im allgemeinen und Mint 17.1 Cinamon 64 Bit, Linux Xubuntu Core 15.04 64 Bit und Linux Ubuntu 14.10 64 Bit im besonderen.
    Weil auch ich ein Windows Geschädigter bin, habe ich, als Microsoft-Vista auf den Markt kam, das kurz vorher von Linux veröffentlichte Ubuntu installiert und versucht, damit zu arbeiten.

    Meines Erachtens war dieses Ubuntu damals das verständlichste Linux zum kennen lernen. Inzwi-schen habe ich die verschiedensten Linux Varianten ca. 35x installiert und wieder deinstalliert, weil
    ich als Windows-Jünger damit nicht zurecht kam. Damals glaubte ich noch, ich sei der „einzige Dumme“ und habe mich deshalb mit anderen Windows-Nutzern bezüglich Linux ausgetauscht. Da-bei kam heraus, denen ging es genau so wie mir.
    Wenn ein „Autobauer“ ein neues Fahrzeug auf den Markt bringen möchte, richtet er sich nach den Bedürfnissen seiner Kundschaft. Macht er das nicht, kann er seine Ware nicht verkaufen!!!

    Die Damen und Herrn Linux Entwickler sind meiner Meinung nach hoch intelligente „Kopfbeiter“,
    haben aber von den Nöten der Betriebssystem-Nutzer anscheinend keine Ahnung. Wenn sie Win-dows Paroli bieten wollen, dann müssten mindestens die obig genannten Linux-Varianten benut-zerfreundlicher werden.
    Meiner Meinung nach wird mit Win 10 dem Nutzer ein extrem spionagefreundliches Windows un-tergejubelt. Deshalb wäre jetzt wieder einmal die Gelegenheit durch eine benutzerfreundliche Li-nux-Variante Microsoft auszubremsen. Das kann man aber nicht, wenn man x mal den Desktop ver-
    schönert usw.. aber an der Verzweiflungsrealität der Ottonormalverbraucher in punkto Verbraucher-freundlichkeit vorbei entwickelt.

    Ein neues Mint, Xubuntu oder Ubuntu sollte, ganz gleich wie groß die Festplatte ist, folgender-maßen selbst installierend sein. Die Betriebssysteminstallation sollte sich automatisch auf einer Betriebssystemspartitionsgröße von ca. 60-70 GB erstellen. Dann, wie gehabt, sollte sich die Aus-lagerungsdatei auch automatisch erstellen. Der Rest der jeweiligen Festplatte sollte sich dann als eigenständige Partition für den Benutzer (EIGENE DATEIEN) ohne „wenn und aber“ erstellen.
    Dort muss der PC-Benutzer, ohne sich vorher Rechte aneignen zu müssen, Dateien erstellen, lö-schen, kopieren usw. können. Dass das Linux-System wie Fort Knox abgesichert ist, ist sehr gut. Auch die Benutzer-Eigenen Dateien in der Betriebssysteminstallation sind zwar „benutzerfreundlich frei geschaltet“, jedoch bläht sich das Betriebssystem immer mehr auf, je größer dort meine eigenen Dateien werden.
    Deshalb müssen meine „EIGENEN DATEIEN“ getrennt vom Betriebssystem automatisch auf einer eigenen Partition (Rest der Festplatte nach erstellen der Betriebssystempartition), die dann auch mit allen Rechten versehen sein muss, liegen. Diese Festplatteninstallation sollte vollautomatisch ablau-fen und für die 3. Partition (EIGENE DATEIEN) sollten alle Rechte bereits automatisch frei ge-schaltet sein. Denn gerade die bis jetzt nötige Erwerbung aller Rechte für diese Partition ist das Pro-blem für den Otto-Normalverbraucher bzw. für den Neueinsteiger aus Windows.

    Jetzt wäre wieder einmal der Zeitpunkt, den „Windows-Jüngern“ klar zu machen, dass sie mit Li-nux genau so gut zurecht kommen könnten wie mit Windows. Denn der Umstieg auf Win 10 be-deutet für sie auch eine erneute Lern- und Problemphase.
    Sehr verehrte Linux Entwickler, verstehen Sie meine Zeilen bitte nicht als Kritik an Ihrer bisherigen Arbeit. Ich gebe Ihnen nur meine und die anderer Windows-Jünger gemachten Erfahrungen und die daraus resultierenden Erkenntnisse als Anregungen bekannt. Ich und andere Windows-Jünger haben sich in ihrer Unbedarftheit mit Linux befasst und sind, trotz ihrer PC Kenntnisse auf Probleme ge-stoßen, mit denen der Otto-Normalverbraucher nicht zurechtkommen kann. Springt über Euren Entwickler-Schatten und denkt bitte zumindest über meine Erfahrungs-Vorschläge ein bisschen nach. Am liebsten würde ich mich deswegen telefonisch mit einem Mint, Xubuntu bzw. Ubuntu Entwickler darüber unterhalten. Aber ich bekomme keinerlei Verbindung zu einem dieser Leute. Meine Tel.Nr.: ist XXX/XXX (Anm. d. Red. Bitte keine Telefonnummern posten, Kontaktaufnahme bitte per Kommentar hier)
    Ich hoffe auf Antwort
    und verbleibe mit den Besten Grüssen
    LampRight

    1. Ja, ganz unproblematisch ist der Umstieg von Windows auf beispielsweise Ubuntu nicht, allerdings denke ich, die Forderung, die Entwickler sollten sich mehr an den Bedürfnissen der User ausrichten ist insonfern nicht ganz fair, als dass hier von Bedürfnissen ausgegangen wird, die durch Windows-Nutzung entstanden sind. Sich etwa nicht mit Rechten auseinandersetzen zu müssen, hat Windows in die Köpfe der Nutzer geprügelt. Klar finden Nutzer das gut, aber es ist schlecht für sie. Anders sieht es bei Aspekten aus, die unabhängig von Windows schlecht sind. Dazu zählt imho etwa das Fehlen einer zentralen Systemverwaltung – unter Linuxen sind das ja immer nur Zusammenstellungen einzelner Tools. Historisch ist schon klar, wieso das so ist, aber eine zentrale Verwaltung erwarte ich einfach von Systemen, gleich ob Kaffeemaschine, Auto oder Flugzeugträger. Tja, Windows 10 leidet an der Stelle ja mittlerweile auch an Inkonsistenz und lässt „Systemsteuerung“ und „Einstellungen“ miteinander konkurrieren … was für eine dumme Idee. Insofern: Ja, auch ich sehe bei Linux Nachholbedarf für Otto Normalverbraucher, aber über die reine Windows-Nachbauerei ist man doch längst hinaus.

      Die konkreten Punkte mit Installation und Rechten verstehe ich allerdings nicht: Die meisten Desktop-Linuxe haben sehr komfortable Installationsroutinen, die manuelle, geführte und komplett automatische Einrichtungen anbieten. Dass eine vollautomatische Installation nicht genau die persönlichen Bedürfnisse mit 60-GB-Partition und ausgelagertem Home-Verzeichnis abbilden kann, sollte aber wohl klar sein?! Und ganz ernsthaft: Laien und Einsteiger wissen weder, was eine Partition ist, noch ein Home-Verzeichnis, noch ein Swap und einschätzen, wie große die Systempartition sein sollte, können sie auch nicht. Und das mit den Rechten? Hier stehe ich auf dem Schlauch. Ich musste mir nach einer Installation noch nie Rechte für meine Home-Partition aneignen – die werden bei der Einrichtung gesetzt. Zu Rechteproblemen kommt es meist, wenn Skripte intern von anderen/fremden Benutzerkonten ausgeführt oder Admin-Rechte benötigt werden und natürlich, wenn auf fremde Dateien, Ordner und Freigaben zugegriffen werden soll.

      Auch wenn es in dem Kommentar vermutlich nicht so gaaaanz ernst gemeint ist: Das Problem liegt wohl auch in der Eigenbeschreibung – „Windows-Jünger“. Man sucht sich eben nicht so einfach einen neuen Gott. Linuxe sind keine Windows-Klone, auch wenn Ubuntu es schafft, sich in dieselbe blödsinnige Richtung zu entwickeln … (Danke Unity!) Wenn man 30 Jahre lang Auto fährt, kann man sich beim Umstieg auf das Motorrad schlecht über ein fehlendes Dach beschweren. Die erwähnten „PC-Kenntnisse“ gibt es so allgemein kaum noch – sie wurden durch Windows-(Un-)Kenntnisse ersetzt. Genauso wie heute kaum noch jemand mit Bildverarbeitung umgehen kann – nur noch mit Photoshop. Da heißt es dann auch immer „Doofes Gimp, kann ja keiner bedienen …“ – wenn man Photoshop für das Nonplusultra hält, kann man das so sehen. Aber was hält wohl jemand, der nur Gimp kennt von Photoshop? Wie reagiert ein reiner Linux-Nutzer auf seine erste Windows-Session?

      Und um zum Schluss vieleicht noch hilfreich zu sein: Das mit dem Kontakten eines Linux-Entwicklers ist nicht so einfach. In derlei Open-Source-Projekten arbeiten schlicht wahnsinnig viele Leute an jeweils ziemlich kleinen, beschränkten Aufgaben – Produktmanager, die sich den Privatkunden verpflichtet fühlen und zentral ihre komplette Linux-Variante konzipieren, gibt es in dem Sinne nicht. Bei einzelnen Distris wie Mint wird man vielleicht einen Hauptverantwortlichen finden – aber wie fast alle (großen) Distris baut Mint eben auf Standard-Linux-„Bauteilen“ auf. Statt also zu versuchen, mit einem einzelnen Entwickler zu reden, der tendenzielle sowieso nur zu einem Bruchteil etwas sagen kann, muss man sich hier darauf einstellen, mit der Community an sich zu reden – sprich in Foren oder klassischerweise über Mailing-Listen. Die besten Chancen für ein persönliches Gespräch dürfte es auf Messen geben – da gibt es in der Regel Ansprechpartner, die zu den ganzen Projekten etwas sagen können.

      Eines dürfte jedenfalls klar sein: Würden sich alle die Mühe machen, sich soviel mit Linux zu beschäftigen, dürfte Windows in kürzester Zeit aussterben – denn auch wenn Linux an vielen Stellen anders zu bedienen ist als Windows, ist nicht generell schlechter. Windows und Linux sind eben unterschiedlich, beide mit Stärken und Schwächen. Beispiel gefällig? Wer auch immer sich für Windows die bescheuerte Umsetzung der Umgebungsvariablen Pfad/Path ausgedacht hat, gehört gepfählt – das ist unter Linux um Längen einfacher.

  7. Hallo Christian,

    was Du da schreibst, hätte vor 3-4 Jahren noch gelten können. Da hab ich auch noch mit Linux eher „herumexperimentiert“ – wenn auch stets als produktives System – neben Windows. Auch als Firmengründer mit den entsprechenden Anforderungen.
    Inzwischen schreiben wir 2016 und – ganz recht – die PC-Einrichtungs- und Software-Illustrierten gibt es wohl nicht mehr. Mein Weg mit den Linuxen war dem Deinen ähnlich. Doch mag ich keine angebissenen Äpfel oder Monopole und so kann ich acuh aus finanziellen Gründen nie bei Apple/Mac landen.

    In den Kliniken, in denen ich zu tun habe, gibt es nur MS-Software und die ist mir jeden Tag ein Ärgernis: Die andauernden Konfigurationsvorgaben sind überaus nervig und die Verstellmöglichkeiten bei den unterschiedlichen Versionen wieder woanders versteckt. Eine zeitraubende Gängelei.
    Da lob ich mir mein super leicht einstellbares Libreoffice und die ganze Konfiguration läßt sich auch noch durch den einfachen Aufbau des Linux-Untergrundes auf meine private Cloud auslagern. So habe ich überall die gleichen Einstellungen, ganz gleich bei welcher Hardware, ganz gleich wie oft ich den Untergrund – die Distribution – wechsle. Inzwischen hab ich mir noch das Office-Paket von Softmaker gekauft: wegen dem eingebauten Duden-Korrektor und der Android-Version. Vom Aufbau, Layout her ist es Libreoffice ähnlich. Perfekt!

    Linux zu kompliziert für Laien, für Nur-Anwender (ich bin nichts anderes, im Gesundheitswesen tätig)? Das ist spätestens seit Anfang des Jahres Quatsch! Woher weißt Du eigentlich, daß Computer-Laien damit nicht zurecht kommen?
    Ich selbst hab mit Suse angefangen, da konnte man keine Medien abspielen bzw. es war unendlich kompliziert. Okay, dann folgte die gleiche Leier so ähnlich wie bei Dir. Aber Anfang des Jahres kam mein Freund, Ergotherapeut, Vater von 3 Kinder, zu mir und fragte mich, ob ich ihm auf seinem gerade neu gekauften Notebook auch so ein Linux einrichten könnte, wie auf seinem Uralt-Laptop ein Jahr zuvor das Ubuntu.
    Damit ich es rascher installieren könne, hatte er ein Heft mit DVD mitgebracht, auf der eine Linux-Mint-Version gespeichert war. Ich hab gleich die neueste Version aus dem Netz geladen und sie neben dem vorhandenen Windows auf die Platte gebracht.
    Das nächste, was ich hörte, war: Kannst du das auch auf dem Kinder-PC einrichten; das Windows wird immer langsamer. Na ja, 2, 3 Stunden und nette Gespräche über Gott und die Welt später war auch das eingerichtet. Seitdem hab ich nie wieder etwas von Computerproblemen gehört – weder von ihm, noch von seinen Kindern. Die können spielen, ihre Hausaufgaben erledigen, im Internet surfen und auch WhatsApp-Chatten im Browser. Von Anfang an hat keiner von ihnen gesagt, es wäre kompliziert.
    Zu der Einschätzung gelangt man wohl nur, wenn man zu faul ist, sich mit neuen Technologien wirklich zu beschäftigen und generell Angst vor Veränderungen hat. Aber gerade das kann sich heute niemand mehr erlauben. Auch nicht über 60 (bin 62). Schon mein Smartphone (ein Note 4 wegen dem Stylus und der phantastischen Schrifterkennung) verlangt Einarbeitung, immer wieder umdenken.

    Zuletzt: Das parallele Windows auf meinem Produktivsystem habe ich seit mindestens 2 Jahren nicht mehr hochgefahren. Wozu?
    Broschüren, meine Webseiten, Bilder und Filme bearbeiten, TV gucken – all das geht wunderbar mit Linux Mint. Ich warte nur sehnsüchtig auf die stabile Version des Mint 18 KDE (hat für mich den besseren Aufbau und Software).

    Also: Deine Argumente sind altbacken, nicht mehr auf dem Stand der neuen Möglichkeiten. Du solltest lieber Dich dafür einsetzen, daß Open Source mehr um sich greift. Mainstream ist out, die eingleisige Standardisiererei schränkt ein und macht einseitig abhängig. Ich bin lieber von einer weltweiten Konstrukteursgemeinde abhängig als von zwei globalen Mammutorganisationen.
    Außerdem finde ich den Wettbewerb unter den Linuxen wunderbar, sonst hätte ich die Verbesserungen von Linux Mint nicht erleben können. Wenn man wie ich die wichtigen Steuerdateien auszulagern (eigene Partition) weiß, kann man rasch zu einer genehmeren Distribution wechseln.

    Du solltest Deinen Artikel in der Versenkung verschwinden lassen oder updaten!

    In diesem Sinne: Fröhliches Linuxen :-)

    Gerd Oestmann

    1. Hallo Ghoest,

      danke für deinen ausführlichen Kommentar. Du magst in vielen Dingen recht haben, allerdings ist Linux meiner Ansicht nach wie vor nicht für den Einsatz auf „normalen“ Desktops geeignet. In Deiner Argumentation bestätigst Du meine Meinung übrigens auch:
      Solange Standardsoftware wie Photoshop oder MS Office sowie „breitbandige“ Spieletitel auf Linux fehlt, ist und bleibt es eine zweitklassige Alternative. Ich spreche nicht von Linux als System selbst – das halte ich selbst auch für ausreichend, wenn man denn genug „Frickelaufwand“ betreibt –, sondern von der konkreten Anwendung für Endnutzer: Hier ist das, was Du als Vorteil betonst, nämlich die zahlreichen, in Konkurrenz stehenden Distributionen, eher ein Hindernis. Selbst Quasi-Standards wie Ubuntu sind für Endnutzer nach wie vor zu komplex, die verstehen nämlich nicht, wieso Spiel A oder Programm B nicht installiert werden kann. Das Problem gibt es sogar bei Mac-Umsteigern, reihenweise. Und statt Drag & Drop hat man dann unter Linux doch wieder das Kommandozeilen-Gefummel, von der für Laien wenig verständlichen Rechte-Vorgabe ganz zu schweigen. Für Techies mag Linux super sein, den kleinen Mann von der Straße überfordert es nach wie vor, weil er Windows gewöhnt ist und sich beim Umdenken schwer tut. Auch, weil er vielleicht Windows gerade leidlich verstanden hat. Hinzu kommt die ganze Geschichte mit dem Kompilieren, von verschiedenen Paketmanagern, Kernel-Versionen und so weiter ganz zu schweigen. Es gibt nicht „das“ Linux, wie es „das“ Windows oder OS X gibt. Und solange das der Fall ist, bleibt es für Laien ein Buch mit sieben Siegeln.

      Insofern brauche ich meinen Artikel weder offline zu nehmen, noch zu überarbeiten :) Der Status Quo ist und bleibt derselbe. Solange Linux ist, wie es ist, ist es ein großer Spaß für alle, die gerne basteln. Und in einigen Nischen – wie dem von Dir angesprochenen Gesundheitssektor – sicher brauchbar. Vergleiche auch das Münchener Projekt der Stadtverwaltung.

      Für die, die produktiv arbeiten wollen oder müssen ist es nur sinnvoll, wenn sie einen Admin zur Hand haben – und wer hat das schon?

      Aber ja: Ich stimme Dir zu: Es wird langsam besser und langfristig, eines Tages, wird Linux sicher eine ernsthaft Alternative sein. So, wie es bereits seit 15 Jahren propagiert wird.

      1. [ Wo bleibt eigentlich Linux auf dem Desktop? ]
        Tja, wenn ich beobachte, wie Windows- und/oder Mac-Nutzer ihren Desktop nutzen, Linux-Nutzer aber noch immer auf das „ach-so-tolle“ Terminal schwören und sogar der Meinung sind, als Linuxer müsse man täglich das Terminal nutzen, dann wundert es mich gar nicht, dass es so wenige „Umsteiger“ gibt.

        [Solange Standardsoftware wie Photoshop oder MS Office sowie „breitbandige“ Spieletitel auf Linux fehlt, ist und bleibt es eine zweitklassige Alternative.]
        Photoshop ist keine Stabdardsoftware von M$, sondern wurde auf/für Apple programmiert. Und selbst auf einem Apple ist das keine Standardsoftware, sondern muß erst teuer erworben werden.
        Sorry, aber Du hast die Philosophie von Linux einfach noch nicht verstanden, denn diese Programme braucht man auf einem Linux-Rechner nicht – dafür wurden eigens für Linux Programme programmiert, die ständig weiterentwickelt werden.
        Welchen Sinn macht es denn, Photoshop, MS-Office oder irgendein anderes MS-Programm im Wine zum laufen zu bekommen. Dazu brauche ich nicht auf Linux wechseln, da kann man auch auf Win bleiben. Wenn Du auf Deine heiß geliebten Programme nicht verzichten kannst, dann ist ein Umstieg auf ein anderes OS nicht sinnvoll.

        Desweiteren die Linux-Philosophie hat es noch nie vorgesehen als zweit- oder erstklassige Alternative neben anderen OS zu fungieren. Die Linux-Community WILL gar keine Alternative darstellen. Linux braucht auch keine „starke Hand von oben“, um mit anderen OS konkurieren zu können, aber auch das ist/war nie Torwalds Philosophie.

        Wenn ich mich auf eine Linux Distri. einlasse, muss ich mich auch darauf einlassen, mich von meinen gewohnten Programmen zu verabschieden. Mit anderen Worten: Wenn ich zu Linux wechsele, kann ich nicht davon ausgehen meine gewohnten Programme weiterhin benutzen zu können – welchen Sinn macht dann der Umstieg…?

        Wenn ich dann sehe, mit welcher Vehemenz manche dann im Terminal rumfrickeln und Anderen freudestrahlend erzählen, wie sie Dieses oder Jenes Win-Spiel zum Laufen gebracht haben, dann frage ich mich auch, welchen Sinn sie im Umstieg gesehen haben.

        Überhaupt, wenn ich mir ein „nacktes“, frischinstalliertes Windows so anschaue:
        Ein Media-Player, der zwar installiert ist, aber weder aktiviert ist, noch moderne Video-/Audioformate abspielen kann.
        Eine Office-Suite ist zwar installiert, aber nach 60 Tagen gesperrt, wenn man sie nicht bezahlt.
        Ein Grafik-Programm das nicht mal die moderne Ebenen-/Filter-/Maskentechnik beherrscht und vielleicht noch mit dem GEOS-Paint auf dem C64 ( https://www.c64-wiki.de/wiki/Datei:geo_paint_2.png ) konkurieren kann.

        Für ein solch halbfertigprogrammiertes Betriebssystem auch noch Geld zu verlangen …
        … das die Leute nicht merken, wie sie von M$ verarscht, manipuliert und abgezockt werden.

        [… Und statt Drag & Drop hat man dann unter Linux doch wieder das Kommandozeilen-Gefummel,…]
        Tja, dann hast Du die falsche Distri. gewählt. Ich habe mich seit ca. 1995 für Linux interessiert, habe ab ~2006 all meine Rechner (PC, Lappy, Netbook, etc.) auf Linux Mint umgestellt. In der Zeit etwa von 2000 – 2006 habe ich (fast) unzählige Distributionen ausprobiert, dabei war ich (auch bis heute nicht) noch nie im Terminal (wüßte gar nicht was ich da sollte, kenne ja die Programmiersprache nicht).
        Wenn eine Distri. meine angeschlossene Hardware nicht vollständig erkannte und die entsprechenden Treiber (auch nach allen Updates) nicht erkannte, habe ich kein großes Federlesen gemacht. Mit einem anderen Rechner, eine andere Distri. runtergeladen. Die alte Partition formatiert und die neue Distri. drüber gezogen. Selbstverständlich habe ich auch neuere Distris. von denen ich schon alte Versionen installiert hatte, runtergeladen und installiert.
        Du siehst, es geht auch ganz ohne Terminal (man muß halt nur radikal genug sein und optimistisch genug, das es auf diese Weise schon irgendwann klappen würde/ wenn nicht mit der Distri., dann halt mit der nächsten, usw.)
        Irgendwann 2006 hatte LinuxMint9 dann all meine Hardware anstandslos erkannt.
        Bis vor zwei Monaten hatte ich auch auf all meinen Rechnern LinuxMint 17.3LTS drauf. Da Ubuntu aber derzeit solche „Zicken“ macht (in den Chef-Etagen), möchte ich mich nach so vielen Jahren dann doch von dem Ubuntu-Kernel verabschieden und teste gerade (auf dem gleichen Rechner wie damals), ZorinOS 12. Bisher schnurrt alles wunderbar.

        Fazit:
        Wenn man seinen PC zu 95% als Spielekonsole mißbraucht, sollte bei Windows bleiben, denn dafür ist das OS bestens geeignet.
        Wer aber mittlerweile aus dem Alter raus ist, wo man Stunde um Stunde am PC zoggt, sondern den PC als Werkzeug für seine Selstsändigkeit, im Büro für die Buchhaltung oder als Hobby für Videoschnitt, etc. verwendet, der ist unter Linux gut aufgehoben.
        Und wer sich ein Linux (wie z.B. das Arch-Linux) installiert, das praktisch unfähig ist, wenn ich einen Marken-Drucker, Marken-Grafiktablett anschließe, diese automatisch erkennt und die entsprechenden Treiber herunterlädt/installiert. Wenn ein OS das in der heutigen Zeit nicht kann, sondern vom User irgendwelche kryptischen Konsolenbefehle nötig sind, sorry, dann ist das OS für den heutigen Benutzerstandard nicht fertigprogrammiert. Sprich: ein Windows- oder Apple-Umsteiger erwartet nach der Installation eine grafische Oberfläche. Weder ein Apple-, noch ein Windows-Umsteiger will sich doch durch den Umstieg nicht verschlechtern und mit dem Terminal ins MS-DOS-Zeitalter zurückfallen.
        Ein heutiger Rechner wird durch Icon-Klicks bzw.drag’n’drop bedient.

      2. [… Naja, Photoshop, Illustrator, MS Office und Co. sind schon so Programme, die man brauchen würde, …]
        Sorry, aber so lange Du dich von diesem Gedanken nicht lösen kannst, macht ein Umstieg auf Linux keinen Sinn. Dann hast Du die Philosophie, die Linus Torwalds mit der Programmierung des Linux-Kernels, verfolgt, noch lange nicht verstanden.

        Und NEIN, GIMP ist weder eine Alternative zu Photoshop, noch wollte es jemal mit Photoshop konkurieren. Wer meint, das es aber garantiert so sei, das GIMP, Photoshop lediglich nachahmt, liegt schon wieder falsch.

        [… dass OpenOffice eigentlich nicht mehr open ist und deswegen jetzt Libre-Office heißt? …]
        Bitte nochmal genauer recherchieren, was damals passiert ist, denn man kann sich sowohl OOo auf den Rechner packen, als auch LOo (oder eben beide). Es sind dennoch schon laaange keine identischen Programme mehr. Denn seit dem Streit zwischen LOo und OOo wurde OOo nicht mehr weiter entwickelt und steht noch heute bei der Version bei der Version 4,1 fest, während LOo bereits bei der Version 6.0.4 in der Beta angelangt ist.

        Und auch hier gilt: LibreOffice stellt keinerlei Konkurenz- oder Alternativanspruch an MS-Office. Viel mehr stellt LOo/OOo mit der Office-Suite ein Progammpakt dar, mit dem Linuxer die gleichen Arbeiten verrichten kann, wie Windows-Nutzen mit „Ihrer“ MS-Office-Suite.

        [… Mit Ubuntu ist ein guter Ansatz gemacht: Die Canonocal Ltd. hat hier typische Fehler von Linux-Distributionen beseitigt, einen Desktop ausgewählt, einen vernünftigen Paketmanager eingebaut und liefert ein Programm für jeden Zweck mit, um Nutzer nicht unnötig zu verwirren, wie es etwa bei den monströsen SuSE-Distributionen der Fall ist. Leider ist Canonical trotz der hohen Verbreitung von Linux nicht mächtig genug, den Linux-Evangelisten einen Standard für Software und Benutzeroberflächen aufzuzwingen. …]
        Nein, es liegt nicht daran, das Canonical Ltd. nicht mächtig genug wäre, nein es liegt (mal wieder) an der Philosophie von Linux, nicht kommerziell zu werden, bzw. keinen Profit aus den Distributionen zu ziehen.
        Hast Du die Aufschreie (von Seiten der Linuxer) gehört, als nach der Installation einer Ubuntu-Distri. plötzlich ein amazon-Icon auf dem Desktop zu sehen war…? Sowas geht einfach nicht und gibt auch nicht die Philosophie von Linux wider.

        Und noch einmal NEIN, Linux WILL gar kein standartisiertes Linux herausbringen und dem geneigten User KEINEN vorgefertigten Desktop vor den Latz knallt.
        Wer damit nicht klarkommt und vom Programmierer vorgefertigte Bedienoberflächen braucht, die ich nicht meinen Bedürfnissen anpassen kannder hat noch längst nicht versanden, was es heißt frei zu sein, um sich die Oberfläche seinen eigenen/persönlichen Bedürfnissen anzupassen.
        Wenn ich mit dem Rechner viel Multimedia machen will (Audio-/Videoschnitt), Grafik-/Fotobearbeitung, DTP, etc. machen will, dann entscheide ich mich nicht für Mint KDE oder Cinnamon, weil ich die Icons so toll finde. Nein -ich werde mir natürlich eine Multimedia-Distri. installieren (z.B. Ubuntu Studio), weil nach der Installation bereits alles für mein Vorhaben on board -bereit für den Einsatz – installiert ist.
        Wenn ich den Rechner lieber zum Spielen verwenden will, sollte man Windows installieren, denn dafür ist weder die Netzwerksprache Unix konzipiert, noch irgendeine Distribution.

        Wer sich dazu entschließt, auf Linux umzusteigen, muß sich nun mal auf den Kompromiß einlassen, das ich fortan eine andere Arbeitsumgebung habe und mich andererseits darauf einlassen „meine geliebten“ Programme nicht mitnehmen zu können. Wenn man das verstanden hat, dann hat man schon mal die „halbe Miete“ und ist auf den Weg, Linux zu verstehen. Wenn ich mir einen neuen Ford Focus kaufe, kann ich ja auch nicht meine liebgewordene durchgesessene Inneneinrichtung aus meinem Golf V dort einbauen.

        [… Mangels Standard-Benutzeroberfläche sind Linux-Anwendungen tendenziell hässlich. …]
        Was nutzt mir eine schicke Bedienoberfläche, die aber 30% meiner Ressourcen frißt…? Unter Linux ist es wichtiger, das die Programme das tun, wofür sie programmiert wurden. Da ist eine schicke Oberfläche vollkommen Nebensache.

        [… Dabei kann man nicht einmal sagen, dass ein Standard fehlt – es gibt schlicht zu viele, die neue Nutzer nicht nur verwirren, sondern verängstigen. …]
        Wenn ich auf Linux umsteigen will, weiß ich vorher schon, was ich anschließend mit dem Rechner machen werde. Dazu schaue ich mir an, welche Distri. Wenn DAS gleich mit installiert, was ich mit dem Rechner anschließend vor habe, dann ist die Vielfalt schon sehr stark eingegrenzt. Wenn die Distri dann auch noch anstandslos meine Hardware erkennt und die entsprechenden treiber aus dem Netz installiert, dann habe ich doch meine Distribution gefunden.

        [… Selbst erfahrene IT-Journalisten blicken da nicht mehr durch, …]
        Ja – so welche wie Du, die mehr Windows und/oder MacOS X auf den Rechnern hatten und sich von daher gar kein Urteil über Linux bilden können.

        [… zumal die hartgesottenen Nutzer einzelner Linux-Varianten sich gegenseitig in dogmatischen Kleinkriegen über Standards und Bedienphilosophien aufreiben, …]
        Falsch, denn unter Linux gibt es keine Standards.

        […wie auch Windows und Mac OS X – in einer Grundkonfiguration immer gleich ist und auch kommerziellen Softwareunternehmen endlich erlauben würde, für dieses Standard-Linux Software anzubieten….]
        Das mag die Philosophie von commerziell genutzten OS, nicht aber die Philosophie von Linux.
        Linux WILL ganz einfach keine einheitliche Oberfläche haben.
        Klar, wenn ich mit dem Rechner größtenteils nur spiele, dann ist es vollkommen egal, ob auf dem Desktop ein blaues Fenster ist. Es gilt lediglich das entsprechende Icon anzukicken, um zu spielen – mehr muß das OS nicht können (mehr erwartet der User von seinem Rechner auch gar nicht).

  8. Hallo,
    Ich könnte mir jetzt die Finger wund schreiben, ich erspare es mir aber, indem ich den Vergleich zwischen Windows und Linux folgender weise darstelle:

    Windows = Einfalt
    Linux = Vielfalt

    Oder auch anders gesagt, Mann kann Windows nicht mit Linux vergleichen, weil dahinter zwei völlig verschiedene Philosophien stecken:

    Bei Windows sagt Microsoft wo es lang geht, bei Linux der User!

    Und irgendwie ist das ganze auch eine Glaubensfrage.

    Ich nutze Linux, weil es frei ist, kostenlos, von User für User, und weil ich keine Bevormundung dulde. Ach ja, Trojaner mag ich auch nicht!

    Kurz und gut, es arbeitet sich etwas gelassener damit. :-)

  9. Ich mag das gerade an Linux, Amazonsuche eingebaut? Ok, ich wechsel den Desktop. Das wuerden wohl einige bei Win10 jetzt wohl auch gern tun (Datenschutzeinstellungen, die man nicht alle abgeschaltet bekommt) aber: Dort gibt es halt nur einen Desktop für alle.

    Einarbeiten muss man sich schon, bei Windows wurde einem aber ja auch nix geschenkt.

    Und Standardsoftware? Wer braucht sowas? Das hat damals mit dem Internet Explorer doch schon nicht geklappt.

  10. Aber ist das nicht das, was Linux ausmacht, für jeden Zweck ein Linux, wer sich schon länger damit beschäftigt hat, der bastelt sich eh sein auf eigene Bedürfnisse zugeschnittene System zusammen. Mal davon abgesehen, belebt Konkurrenz in den eigene Reihen den Drang, es immer noch besser zu machen, man erwähne nur mal Gnome3, oder Unity. Diese Desktops haben dafür gesorgt, das es heute Mate und Cinnamon gibt. Und nun mal ganz ehrlich, kann es im Interesse eines Linux-Nutzers sein, das XLinux zu führenden Betriebssystem wird, ich glaube nicht. Denn dann hätten wir heute die Probleme, mit denen Microsoft und Apple heute kämpfen. Ich liebe mein Linux so wie es ist.

  11. Gerade fällt mir noch das Bild zur Partitionierung während der Installation auf: Wenn ich mich nicht ganz täusche, ist das nur optional, eben wenn man manuell partitionieren will. Standard ist: Standard? Ja!
    Man kann Linux und Distris durchaus objektiv an den Karren fahren. Nur mal so nebenbei.

  12. da hat mal jmd überhaupt keine Ahnung!!!
    Eigentlich wollte ich alles duchlesen, nur nach dem ersten Absatz wusste ich nicht ob ich lachen oder Heulen soll!?
    Dann habe ich mir noch das Ende durchgelesen, und musste festellen das es nicht besser wird, das die geistige „Gesundheit“ , nennen wirs mal nett ausgedrückt, immer mehr verschwindet und immer alle dümmer werden wusst ich schon, das es allerdings schon so extrem ist erschreckt mich immer wieder!
    Heutzutage gibt es KEINEN Grund sich diesen Mircoschrott Müll zu installieren, es gibt 0 Vorteile!!!
    Und irgendwelche Gamer brauchen jetzt nicht ihren Senf dazugeben, denn 1. hat sich da verdammt viel getan und man kann sehr viele Spiele spielen,
    2. wird das in nächster Zeit noch mehr kippen mit Vulkan (Open GL nachfolger)
    Die Vorteile Lieden auf der Hand, schneller als DX12, PLATTFORM UNABHÄNIG was eigentlich schon der wichtigste Grund ist usw
    Im Boot sitzen eigentlich alle großen Tieren wie Valve, Intel, AMD, Nvidia, sämtliche Handychiphersteller, ja sogar Apple usw!
    Also ich weiß ja nicht was du für ne Ahnumg hast, aber scheinbar nicht viel…
    Linux ist je nach Rechner in 5-20min installiert, INKL alle Treiber man kann direkt starten FF, Codecs usw alles schon drauf.
    Zum Vergleich eine Win 7 installation, also die Reihne ohne Treiber (die man selber installieren muss, nicht wie bei linux das es automatisch gemacht wird!!!)
    dauert bei einem Rechner mit i5, 16GB ram, High end SSD, 50k Internet (liegt voll an)
    ,bis man anfangen kann Treiber und sicherheitssoftware zu installieren, 4-6h Hallo?
    Also wer da noch sagt Linux ist kompliziert der hat doch nicht mehr alle Tassen im schrank, sry!
    Die heutigen Distros (nicht alle, aber die die dafür ausgelegt sind) sind benutzerfreundlicher als Win, das ist Fakt!
    Über win 8 und 10 braucht man ja eigentlich nichts mehr sagen…
    Aber ich machs trotzdem, jeder spätestens Win 10 (eigentlich schon die 8) installiert ist du total benebelt und ….naja ersparen wir uns das.
    Win 10 pralt was alles eine Weltneuheit ist bei ihrem neues Betriebssytem, aber am ARSCH! das was Win kann und wie es aufgebaut ist ist von Linux geklaut, das was Win alles neu kann kann Linux schon Jahre (z.b Linux Mint als Beispiel)
    Und dann ist ja noch die Sache mit der Lizenzvereinbarung…
    So ein dreistes und ASSOZIALES Unternehmen unterstützt man nicht!
    Win ist angeblich um sonst…NEIN ist es nicht man bezahlt mit seiner Privatsphäre und mit deinen Daten! Es wird alles mitgeloggt auch Tastatureingaben und was das heißt kann man sich ja an den Fingern abzählen….
    Jaja man kanns ausstellen, NEIN nicht alles und selsbt das was man ausstellt, denkt ihr die haben dafür nicht WIEDER eine Hintertür eingebaut bei bei win 8?
    Das ich nicht lache wie Naiv muss man eigentlich sein?
    Und wer jetzt sagst, mir egal ob die meine Daten bekommen ich habe nix zu verbergen, beende ich mit einem, wie ich finde sehr guten Zitag meinen Post:
    „Ich habe nichts zu verbergen“
    heißt eigentlich
    „meine Rechte sind egal“.
    [Edward Snowden]

  13. Hallo Ich habe auch mit Linux vor 10 Jahren begonnen (SUSE) es wahr nicht immer leicht nur es hat sich viel getan mitlerweile bin ich über Ubuntu zu Manjaro gekommen ein ableger von arch Linux und ich bin begeistert davon alle geht recht einfach zu instalieren und kein blödes gefummel mit PPa da es AUR gibt .Ich kann Arch nur empfehlen. das ist leicht zu bedienen und alles geht auf anhieb und rollinrelais ist es auch so wie Windof. Brauche Windof nur bei seh spezieler Hardware rest Linux.

  14. Also, wenn ich mal meinen „Linux-Fuhrpark“ so ansehe (drei unterschiedliche Desktops… oh mein Gott!!) und das mal mit der Entwicklung von OS X (die ich hier auch live und in Farbe verfolgen kann) vergleiche… dann lieber Linux und sein „Chaos“.

    In OS X findet derzeit eine Entwicklung statt, die man ruhigen Gewissens als Amoklauf bezeichnen kann. Bugs ohne Ende (Wlan, Dateifreigaben, sinnlose Abstürze). Dazu kommt noch die künstliche Beschneidung seitens Apple (Paradebeispiel: bei Drittanbieter SSD wird der TRIM-Befehl standardmäßig blockiert und muss per Extra-Tool freigeschaltet werden) usw.

    Wenn ich mir nun vorstelle, dass in Linux eine Person/ Firma was auch immer das Sagen hätte, dann hätte man ja 2mal OS X, wenn diese Person/ Firma was auch immer, wie Apple gerade, geblendet durch funkelnde goldene Smartwatches, komplett den Blick für den Kunden (Nutzer) verliert und auf den Abgrund zusteuert.
    Da habe ich lieber mehrere Linuxe, so dass man im Fall der Fälle einfach umsteuert und ein anderes benutzt, wenn das bisherige nicht mehr den Erwartungen entspricht.

    Dazu kommt ja, dass man in einem Haushalt mehrere Betriebssysteme haben kann und für den jeweiligen Anwendungsfall das beste heraussuchen kann. Wozu brauche ich dann ein „Einheits-Linux“? Ich benutze Windows, OS X, Linux Mint und Ubuntu. Windows und die Linuxe können dabei jedes für sich genommen viel mehr als OS X. Wenn hier also ein System obsolet ist, dann ist es OS X.
    Wenn man dieses (Zitat) „konkurrenzfähige und vor allem einsteigerfreundliche“ Betriebssystem wirklich mal ohne rosa Brille mit Windows und Linux (am besten mit Linux Mint) vergleicht, dann kommen einem die Tränen, dass man so viel Kohle für einen überteuerten Apple-Rechner ausgegeben hat.
    Die Performance von OS X ist grottenschlecht, es fehlen grundlegende Funktionen, diverse Optionen sind wohl absichtlich „anders“ gelöst, um den elitären Anschein zu wahren etc. Und nahezu alle Programme, die es für OS X gibt (die, die es nicht gibt braucht auch niemand), gibt es auch für Windows, während es durchaus Programme für Linux gibt, die man unter Windows vergebens sucht.

    Also, dieser Artikel war wohl nichts. Beim nächsten Mal bitte besser recherchieren und mal aktuelle Systeme (nicht 13 Jahre alte Kamellen breittreten) direkt nebeneinander benutzen. Dann wirkt das Geschriebene glaubwürdiger.

    1. Nun, das mit der SSD stimmt seit OS X 10.10.4 nicht mehr, Apple unterstützt jetzt Drittanbieter-SSDs. Die zentrale „Verwaltung“ von Linux schlösse ja nicht aus, dass es nach wie vor dutzende Distributionen gibt. Aber es wäre gut, wenn gewisse Standards etabliert würden, die auf jedem Linux-System vorhanden sind, um User nicht zu verwirren. Ich habe nichts gegen Linux, ich habe etwas gegen die Tatsache, dass es sich wegen Distributionsstreitigkeiten und unglaublich vielen Möglichkeiten quasi nicht automatisch für Anwender erschließt. Windows ist immer Windows, Mac OS X ist immer Mac OS X, aber Linux ist halt mal so, mal so oder mal so. Und genau das ist nicht nur das Grundkonzept, sondern auch die Ursache, warum es von Otto-Normalnutzer nach wie vor auf dem Desktop ignoriert wird.

  15. Ok, das verwundert mich jetzt doch etwas.

    So wie ich es kennengelernt habe, braucht Ubuntu nicht unbedingt viele Ressourcen, vorausgesetzt man kann auf die ganzen „sinnlosen“ Grafik- und Designspielereien verzichten und macht am besten noch einen großen Bogen um die Unity-Oberfläche.

    Vor allem mit Xfce oder Lxde sollte ne alte Kiste eigentlich besser rennen, als mit egal welchem Microsoft OS.

    Mit 14.04 muss ich dir aber leider zustimmen… es ist bei jedem weiteren Rechner wieder eher ein kleines Glückspiel, ob nach der Installation alles richtig funktioniert und genauso, wie auf den Anderen… das war mit 12.04 wesentlich besser.
    Auf der anderen Seite laufen unter 14.04 wesentlich mehr alltägliche Programme und auch Hardware besser als noch unter 12.04… mal sehen was die nächsten Fixes noch so bringen.

  16. Auf älterer Hardware läuft Windows 10 besser als Linux in meinem Fall Ubuntu 12.04. Die 14.04 geht überhaupt nicht, auch nicht mit anderem Desktop. Die Hardwareanfordungen sind einfach zu hoch.

    Als Live-CD geht es, aber nach dem Installieren ist dann Schluss.

    Für mich war Ubuntu 10.04 die beste Distribution. Schade ein Chance vertan.

  17. bin freiberuflicher it-dienstleister, meine kunden fahren linux (für e-mail und surfen) auf den desktops mit windows (für branchensoftware) in der virtuellen box. keine viren und stabil.

    lg thomas

  18. Hach ja, das leidige Hin und Her mit den Betriebssystemfans… „Mein Linux ist super“, „Windows XY ist das BESTE“, „Hey wer hat da ne Ecke von meinem Apfel angeknabbert? oO“

    Ich persönlich nutze jetzt auch schon seit einigen Jahren „Linux“, seit es mit Ubuntu „salonfähig“ wurde und man nicht mehr z.B. zum abspielen einer MP3 erstmal gefühlte 100 Pakete nachinstallieren muss und so Scherze.
    Hin und wieder versuche auch ich den Leuten die Vorzüge von Linux nahe zu bringen (besseres Dateisystem als MS, kostenlos, stabiler, keine/kaum Viren, nicht sofort jedes Programm hat Rootrechte usw.) und aufzuzeigen, dass es mit Ubuntu und dessen Derivaten (persönlicher Favorit: Xubuntu) mittlerweile spielend einfach ist das System aufzusetzten und damit die „Standardarbeiten“ des 0815-Users durchzuführen… und natürlich auch mehr.

    Wo wir grad bei spielend sind: Es ist doch mit Wine und PlayOnLinux möglich einen ganzen Haufen windowsnativer Software/Spiele ans laufen zu bekommen, auch aktuellerer Natur. Und die SteamOS-Entwicklung bleibt ja auch nicht stehen, sondern wird nach und nach immer schneller, immer mehr Linuxvarianten angesagter Games mit sich bringen.

    Was die ewige frickelei am System angeht: Meiner Erfahrung nach ist das mit X/K/L-Ubuntu, Mint etc. erst angesagt, wenn man speziellere Vorhaben startet, wie z.B. GuitarPro6 x32 auf nem x64 System ans laufen zu bringen, FTP-Server aufzusetzen oder dergleichen.
    Auch die anfängliche Frickelei (die eigentlich gar nicht so aufwändig ist) einen proprietären Treiber/das CCC von AMD ans Laufen zu bringen wird sich wohl mit den Neuerungen in Kernel 4.2/4.3 quasi in Luft auflösen.
    Das Ubuntu Software-Center und Browsererweiterungen für apt-get Befehle tragen dann zu guter Letzt zu noch weniger Tipperei bei.

    Für den ganz normalen Anwender, mit evtl. etwas Mut zur Lücke, sind zumindest die Ubuntuversionen ziemlich gut als Ersatz für das träge, anfällige und teilweise unausgereiftere Windows.

    Fallbeispiel:
    Meine Mutter hatte nen alten XP-Rechner bis vor 1,5 Jahren. Sie schrieb darauf Texte, guckte ab und zu mal bei Youtube rein, schrieb Emails und surfte im Netz… was der normale User halt so treibt.
    Ich hatte andauernd SMS und Anrufe ala „Programm X sagt das“ „Der Virenscanner sagt dies“ „Der blöde Bildschirm ist nurnoch blau mit komischem Text drauf“… echt nervig!
    Dann hab ich ihr bei Gelegenheit den PC was aufgerüstet und ihr direkt Xubuntu angedreht. Sie war erst skeptisch und konnte auch nicht glauben, dass es sowas kostenlos gibt. Ich hab sie dazu bekommen, dass Sie es sich mal anschaut und wenn sie nicht klar kommt gibts Win7.
    SEITDEM HAB ICH RUHE! ;-)
    Keine Anrufe, keine SMS, keine Fernwartung oder 1,5 Std. fahrt mehr.
    Der Rechner läuft seit der Installation problemlos, ich hab ihr erklärt, wie sie Updates installiert und warum sie dafür ein Passwort eingeben muss und wir beide sind wesentlich glücklicher damit.

    Fazit: Meiner Meinung nach ist Linux, wenn man die „richtige“ Distribution wählt, sehr wohl ein gutes, schnelles, stabiles und recht intuitiv nutzbares Desktopsystem, solange man nicht unbedingt sehr, sehr spezielle Sachen damit veranstalten will!

    Grüße
    Helli

      1. Naja, zugegebenermaßen ist Win 10 relativ flott unterwegs, auch auf nicht so aktueller Hardware… aber als ausgereift würde ich es nicht unbedingt bezeichnen. Ist halt wie bei allen Windowsversionen der letzen Jahrzehnte: MS veröffentlicht die neue Version mit riesen Werbehype, und preist an, wass alles toll und neu ist. Im Endeffekt bekommt man ein halbwegs vernünftiges, zu ca. 3/4 fertiges OS und darf dann (früher auch noch für viel Geld) für MS den Betatester spielen, bis sie ihre gefühlten 1000 Bugs und Sicherheitslücken gepatcht haben.
        Ich kenne auch kaum ITler, die sofort auf eine neues Windows umsteigen, oder dies ihren Kunden empfehlen… aus eben diesen Gründen.

        Guckt man sich dagegen mal eine LTS Version von L/K/X-Ubuntu etc. an, wird relativ schnell klar, dass dort eben wirklich intensiver auf Herz und Nieren geprüft wird, bevor der Release stattfindet.
        Natürlich sind auch diese Systeme, wie alles von Menschenhand erschaffene, nicht vollkommen, aber durchaus brauchbarer als so manche Windowsversion nach Veröffentlichung. Und eventuelle Updates und Fixes brauchen keine 3 Tage zum installieren ^.~
        Und auch wenn ich jetzt abschweife:
        Mein persönlicher Windowsfavorit ist und bleibt übrigens immernoch Windows 2000! Die Benutzerfreundlichkeit von Win 98 gepaart mit der Sicherheit von NT 4.0. War echt ein geiles, stabiles System.
        Und ich trauer immernoch dem Lindows-Projekt nach, das war ein echt guter Ansatz, aber setze einige Hoffnungen in das ReactOS-Projekt https://www.reactos.de/, um endlich ganz von MS wegkommen zu können, auch wenn es nicht Linux-/Unix-basiert ist.

        Grüße
        Helli

  19. Eigentlich wollte ich einen langen Kommentar schreiben, warum ich denke, dass Linux kein ernsthaftes System für den Desktop ist.
    Aber als ich die Aufsätze dieser IT-Taliban über mir gelesen habe, die ihr Lebenswerk, ihre Religion angegriffen sehen, verging mir irgendwie alles ;)
    Warum sind Hardcore-Linux-Verfechter solche Pussies, die oberflächlich natürlich andere Systeme tolerieren, aber nicht umhin kommen, auf sie mit ein wenig Arroganz und Verachtung herabzublicken?
    Leute, das sind nur Computer, gell? Die sind nicht geil. Außer einem MacBook Pro vielleicht (auf solche Stichworte fallen Linuxer oft rein). Machen wir einen Test: Mac! – Und schon sehe ich sie bellen. Noch eins? iPhone! – Und schon läuft der Sabber aus dem Mundwinkel..

    War ja nur Spaß. Linux ist cool ;)

    1. Sehr schöner Kommentar, der diese ganze Diskussion auf die Metaebene hievt. Letztlich ist eine Diskussion über Betriebssysteme heutzutage müßig, weil die Anwendung zählt, und die findet in der Regel im Browser statt. Trotzdem wäre es freilich schön, wenn Linux sich als echte Alternative zum Mac oder zu Windows anböte.

  20. OMG, das ist ja Trolling par excellence. Erstmal vorweg: Warum sollte ich als einer dieser Linuxer mir die Mühe machen, mein schönes Linux so umzubauen, dass es Dir gefällt? Was ist das denn für eine Erwartungshaltung? Den meisten „Linuxern“ und den an der Entwicklung beteiligten Unternehmen reicht die Vorherrschaft beim Server, die paar Chromebooks und die paar Corporate Desktops in einigen großen Konzernen oder Behörden – da kann Linux punkten, nicht beim Privatnutzer, der als erstes nach der Installation die „Goldene Data Becker Registry-Tuning-DVD“ anwendet.

    Wenn Du Linux anders haben möchtest, gehe hin und arbeite daran mit. Gnome, KDE und Co. können auch Hilfe gebrauchen von Leuten, die UX können und nicht programmieren, aber Mockups für einen brauchbaren Workflow entwerfen zu können. Achja: Bei Canonical brauchst Du als freier Entwickler nicht wirklich Vorschläge zur Verbesserung einreichen. Canonical entwickelt recht strikt von oben nach unten. Das dürfte ein Grund dafür sein, dass viele gute Vorschläge für die Verbesserung von Unity und Co nur zögerlich oder gar nicht in Ubuntu übernommen werden.

    Und nun zu ein paar wahllos herausgeriffenen Punkten: Die Installation auf eine leere Festplatte ist bei allen Betriebssystemen gelich einfach. Nur auf „Weiter“ klicken und dann zwischendurch mal Nutzername und Passwort eingeben. Komplizierter wird es, wenn man Linux nach Windows o.ä. installiert. Dann muss man partitionieren. So what: Installier mal Windows nach Linux. Bietet dieses mir an, meine BTRFS-Partitionen zu verkleinern und Linux in seinen Bootmanager aufzunehmen?

    Du vermischt zudem Anwendungssoftware und System: Die Entscheidung, welches Office ich nun verwende, Libre, Open, MS Office oder vielleicht ein Online Office wie Google oder MS habe ich unter jedem anderen Betriebssystem auch. Und die Qual der Wahl beim Browser sowieso. Da ist übrigens nix geforkt: So ziemlich jeder Browser hat für die verschiedenen Betriebssysteme einige subtile Anpassungen erfahren. Wenn die Menüs im Firefox unter Ubuntu nicht wie beim Mac aussehen, liegt das an derartigen Änderungen.

    Ein wirklicher Segen bei den meisten Linux-Distributionen ist, dass System und Anwendungssoftware immer mit einem Rutsch übers Paketmanagement aktualisiert werden. Unter OS X und Windows ist dies erst gerade am Werden. Bis dahin muss man mit den halblebigen In-App-Aktualisierern (Firefox und Co.) Vorlieb nehmen oder eben selbst nach Updates suchen. Und das im Jahre 2015…

    Mitte/Ende der 1990er wurde ich mit Unix sozialisiert und mit Dieseln, die damals noch Vorkammern und oft vom Motoröl geschmierte Reiheneinspritzpumpen hatten. Beide Technologien waren schwer, schwer zu erlernen, sperrig, aber robust und wenn mal etwas kaputt ging, war der Fehler schnell gefunden. So vor 15 Jahren musste ich dann immer wieder an NT-Maschinen arbeiten und konnte oft nur den Kopf schütteln, weil ich die Konzepte oft nicht verstand. Heute verstehe ich die Konzepte und kann das Wirrwarr an immer neuen Abstraktionsebenen zumindest nachvollziehen. Gut finden kann ich es immer noch nicht. Apple war schlau genug, Ende der 1990er einen Schnitt zu machen und OS X wenigstens auf ein recht brauchbares Unix-Fundament zu stellen. Dennoch wurde da in den letzten Jahren viel abstrahiert, an Unix vorbei entwickelt und Jahr für Jahr verliert der Nutzer mehr Freiheiten.

    1. Lieber Mattias, Du widersprichst mir nicht, Du bestätigst, was ich geschrieben habe. Insofern scheint mein Trolling berechtigt. Vielleicht seht Ihr Linux-Leute die Defizite nicht, weil Ihr in Eurer Filterblase seid, so wie wir Mac-Menschen auch nicht sehen, welch faschistoider Ideologie wir uns da ergeben ;)
      Nur, damit wir uns nicht missverstehen: Ich mag Linux, grundsätzlich. Sonst hätte ich den Artikel nicht geschrieben. Aber nach bald 20 Jahren immer-wieder-rumprobierens mit Linux merke ich jedes Mal, dass ich am gleichen Punkt hängen bleibe: Irgendwas, was ich brauche, ist mir schlicht zu umständlich, zu fummlig oder zu unlogisch oder funktioniert einfach gar nicht.
      Und was Anwendungssoftware angeht: Viele kommerzielle Standardsachen gibt es schlicht nicht für Linux. Und Open/LibreOffice zeigt mir jedes Mal im Kleinen, woran das ganze Linux- und Open-Source-Zeug im Großen krankt: Irgendwie kann es alles, aber halt so, wie Informatiker und Ingenieure Funktionen gerne haben: Unendliche Möglichkeiten – und damit voll an den Bedürfnissen „normaler“ Menschen vorbei. Dieses Problem ließe sich nur lösen, wenn jemand wie Google bei Android die Linux-Basis nehmen und mit gewissen Standards „einnorden“ würde, da es Linux in aktueller Form quasi im Genom liegt.

      1. Wen jucken die Defizite?

        Mir reicht Linux, ich profitiere von der Flexibilität. Und wenn es nichts für Dich ist, bleib doch einfach beim Mac, anstatt Deine Zeit mit Linux oder Rants darüber zu verschwenden. Wenn man versucht, aus Linux einen Mac-Klon zu machen, wird das ein zweitklassiger Mac-Klon werden. Das ist also die Zeit nicht wert.

        Ich betreue Firmenumgebungen, da läuft Linux auf dem Desktop. Branchenanwendungen, die es nur für Windows gibt, werden vom Windows-Terminalserver gezogen. Und weisst Du was: Da funktioniert Linux auf dem Desktop ganz toll, der Administrationsaufwand ist ein Bruchteil von dem eines reinen Windows-Netzes.

        Ne, wir Linuxer müssen nicht mit Gewalt versuchen, es allen recht zu machen. Wer ein anspruchsloses und günstiges System für den Desktop sucht, bereit ist, das eine oder andere Paradigma neu zu begreifen und nicht auf bestimmte kommerzielle Anwendungen angewiesen ist, fährt mit dem von Mirco erwähnten Mint gut. Wer alles im Netz macht, ist mit Chromebooks prima bedient.

        Chromebooks sind übrigens eine Interessante Ausprägung des Trends, sehr viel im Browser zu erledigen. Ganze Warenwirtschaften, CRM-Systeme und viele Branchenanwendungen – und natürlich brauchbare Offices – gibt es mittlerweile als Webapp. Warum sollte man in einer Zeit, in der das lokal installierte OS zunehmend unwichtiger wird, noch Flamewars um Desktopsysteme führen?

  21. Ich sag nur:
    https://store.steampowered.com/hardware/

    Läuft alles unter Linux, haben auch SteamOS(linux) usw.
    Die haben in den letzten Jahren viel bewegt, OpenGL ist soweit ausgereift, dass man aktuelle Titel spielen kann, AMD Catalyst Preview gibts für Linux einige Spielehersteller steigen auch ein. (sobald die Box draußen ist, hoffentlich noch mehr)

    Denn ganzen Linux und Apple fortschritt haben wir noch Windows 8 zu verdanken, wo jeder Angst hatte, es kann nur noch schlimmer werden.^^

    1. Hiho,

      ich übernehme mal als Gamer in der Tuto-Runde den Antwort-Part für den Aspekt „Zocken unter Linux“. Ich hab gerade mal just for fun einen Test gemacht und gecheckt, wie meine Steam-Bibliothek unter Linux Mint aussieht. Das Ergebnis ist für mich genauso ernüchternd wie beim letzten Test 2013: Von rund 60 Titeln waren 26 installierbar, wobei fast ausschließlich die Valve-Titel und Indie-Spiele dabei waren. Die „Triple A“-Games, die die Massen anlocken, glänzten durch Abwesenheit. GTA V unter Linux? Nope. The Witcher 3 für Linux? Auch nicht (immmerhin gab es Teil 2, hier besteht also noch Hoffnung). Die Bethesda-Blockbuster wie Skyrim oder Fallout für Linux? Ebenfalls nicht.

      Zum Vergleich: Auf dem Mac sind es immerhin über 40, was ein wenig besser ist. Das Konzept Steam Machine finde ich in der Theorie hervorragend, ganz ehrlich: Ich würde mich extremst freuen, wenn Windows als Spieleplattform abgelöst wurde (Konsolen zählen nicht ;) ). Aber ob sich die Dinger wirklich am Markt behaupten, wage ich arg zu bezweifeln. Wer außer ein paar Enthusiasten und Optimisten gibt 800 Euro und mehr für Hardware aus, auf der ein Großteil der großen Spiele nicht läuft? Hier kann man natürlich auf die Marktmacht von Valve hoffen (Stichwort „Half-life 3 exklusiv für Steam OS“ ;-) ), aber nach diversen Gesprächen mit Publishern auf der Gamescom und bei anderen Gelegenheiten habe ich leider nicht das Gefühl, dass die Gaming-Welt auf die Steam Machines wartet.

      Und da nun auch Windows 10 ein ziemlicher Erfolg zu werden scheint (bereits jetzt über 110 Millionen INstallationen) und MS demnächst noch die Xbox One ins Win 10- und Direct X 12-Boot holt, sehe ich aus Gamer-Sicht momentan schwarz für „Linux ist das neue Windows“.

      Aber wie gesagt, ich lasse mich SEHR gerne vom Gegenteil überzeugen, wenn ich heute in einem Jahr feststelle, dass ich mich komplett geirrt habe, gebe ich das gerne zu ;-)

  22. Oh mann, da gibt es so viele Punkte, wo man ansetzen könnte … Vielleicht pinne ich demnächst mal einen eigenständigen Antwort-Artikel runter, aber das kann man ja auch vorläufig nicht so stehen lassen – nicht alles. Daher erstmal nur kurz allgemein:

    Otto Normalverbraucher braucht Office, Browser, Fotoverwaltung, einen Cloud-Speicherdienst und was zum Abspielen von Medien vielleicht. Außerdem verwendet er Standard-Hardware von Saturn und Aldi – Festplatten, Webcams, Drucker, Eingabegeräte. Einwände soweit?
    Und wenn man jetzt nicht von der OS-Gruppe der Linuxe oder NIXe spricht, sondern sich fairerweise eines herausgreift, etwa Mint, hat Otto weder ein Problem mit der ach so bösen Vielfalt, der Hardware oder mit Standardanwendungen – LibreOffice, Gimp, ownCloud/DropBox. Bei Medien- und Foto-Tools gibt es natürlich eine große Auswahl, aber das trifft für Windows sogar noch deutlich mehr zu. (Und komm mir jetzt bloß nicht mit Gimp/LibreOffice ist nicht Photoshop/MS Office – nein, sind sie nicht, aber für Standardnutzer mit ihren Standardaufgaben gibt es da funktional keine relevanten Unterschiede, und schon gar keine, die Hunderte bis Tausende Euro wert sind.)

    Einarbeitung? Ja, logisch. In Windows mussten sich alle einmal einarbeiten, haben die meisten vor Jahren getan – ob jemandem die Einarbeitung für Mint-Vorteile wert ist, muss eh jeder individuell schauen. Aber mal ehrlich: Wie oft frickelt Otto N. an der Systemsteuerung unter Windows rum? Hat nicht für genau diese Ottos MS die vereinfachten „Einstellungen“ eingeführt? Ja, Systemverwaltung unter MInt ist (in den Tiefen) nicht so einfach wie unter Windows – wir brauchen sie dauernd, vermutlich viele unserer Leser, aber die breite Masse der Computer-Nutzer liest weder IT-Blogs noch richtet sie ständig irgendetwas ein. Soll der Rechner einfach nur arbeiten, spielt es keine Rolle – einmal eingerichtet, ist es ziemlich egal, ob da ein Mint, Win oder OSX läuft. Im Büro gilt das noch deutlich mehr als im Privaten – in beiden Fällen löst eh die IT-Abteilung die Problemchen.

    Starke Führung? Canonical schiebt Ubuntu in die OSX-/Win-Richtung – die starke Führung sollte man sich im Linux-Umfeld eher von der Nutzerschaft wünschen. Siehe Mint: Es baut auf Ubuntu auf, verzichtet auf den Bullshit und siehe da, es überrundet Ubuntu als Desktop-OS. So gehört das – nicht mit obskuren Gurus, die, soviel Geschichte ist hängen geblieben, weder ini der IT- noch der sonstigen Welt einen wirklich guten Eindruck hinterlassen haben. Der „weise König“ mag ein Best Practice sein, aber leider nur theoretisch. Und das Schöne ist: Von Win auf Mint umzusteigen ist simpel – und wer damit ein, zwei Jahre arbeitet, kann sich danach eben der großen Auswahl sonstiger Linuxe/Desktops/Fenstermanager bedienen, dann ohne Aufwand.

    Insofern: Wenn da jemand lenkend eingreifen sollte, dann vielleicht eher wir Journalisten und für Überblick sorgen.

    Spiele und Spezialkram: Ja, einverstanden, wer ernsthaft zockt, braucht einen Windows-Rechner, sofern er nicht auf Konsole ausweichen will/kann. Und wer exotische Hardware, Steuerprogramme aus den 90ern oder jedes neue Gadget benötigt, ist mit Windows sicherlich besser versorgt. Vielleicht auch mit OSX, keine Ahnung wie das mit der Exotik-Hardware-Versorgung aussieht (aber ich befürchte ja …).

    Bei all den Gründen gegen Mint, die hinkommen, sollten dann aber vielleicht auch die Vorteile für den Desktop zumindest mal erwähnt werden. Dazu zahlen beispielsweise: Kostenlos (und zwar so richtig), keine Werbung, es gibt tatsächlich Privatsphäre, kostenlose Standard-Software, unterschiedliche Desktop-Umgebungen bei gleichbleibendem System, deutlich geringere Ressourcen-Ansprüche, kein Windows-Update-Nervkram und für erfahrene/lernfähige/interessierte Nutzer freilich noch endlos viele weitere.

    Windows hat seine Vorteile, aber beim Vergleich sollte eben ein Linux herhalten, nicht die Linux-Klasse – damit wären alle Auswahl-Problem schon mal vom Tisch.

    P.S.: Debian ist also ein Kommandozeilen-System? Äh …, das fällt hoffentlich unter künstlerische Freiheit, zumindest bei mir läuft auf den meisten Debians mit LXDE ein wunderschöner Desktop, der sich am klassischen Windows orientiert und auf einer VM läuft Debian mit einem XP-Theme und sieht nahezu völlig aus wie der beliebte Microsoft-Klassiker (war mal für Screenshots als Windows-Umstiegshilfe gedacht – auch keine Großtat).

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