Gimp: Objekte automatisch freistellen
Mit Gimp lassen sich Motive ohne Frickelei freistellen - und zwar ziemlich gut!
Das schnelle Freistellen ist ein Alltagsfeature, das Photoshop auf den ersten Blick besser zu beherrschen scheint: Mit dem Quick-Selection-Werkzeug malt man einfach das freizustellende Motiv oder den Hintergrund aus - funktioniert bei simplen Motiven super. Aber auch Gimp beherrscht diese Disziplin sehr gut: Mit dem suboptimal benannten Tool "Vordergrundauswahl" werden Vorder- und Hintergrund definiert.
1. Hintergrund zeichnen
Wählt zunächst das Werkzeug. Links in den Einstellungen seht Ihr, dass das Tool im Malmodus Hintergrund startet. Zeichnet einfach eine sehr grobe Linie rund um das komplette Motiv - schließen könnt Ihr die Auswahl wie üblich mit ENTER.
Sobald die Auswahl geschlossen wurde, wird der "Hintergrund" standardmäßig in blau dargestellt.
2. Vorschau aufrufen
Mit ENTER könnt Ihr nun die Vorschau aufrufen, die allerdings alles blau färbt, da es noch keinen Vordergrund gibt. Ihr verlasst die Vorschau mit ESC.
3. Vordergrund zeichnen
Setzt den Malmodus nun auf Vordergrund und zeichnet wieder sehr grob über das eigentliche Objekt.
Wenn Ihr wollt, könnt Ihr noch weitere Vorder- und Hintergrundbereiche definieren, oben im Bild zum Beispiel der Bereich im Henkel.
4. Freistellmethode wählen
Wenn Ihr mit Vorder- und Hintergründen fertig seid, gelangt Ihr wieder mit ENTER in den Vorschaumodus - und das sieht möglicherweise komisch aus:
In den Einstellungen findet Ihr den Dialog Maschine, wo Ihr einen alternativen Algorithmus zum Freistellen findet, der hier zum Beispiel deutlich besser aussieht:
5. Auswahl setzen
Wenn Ihr den Vorschaumodus nun nicht mit ESC verlasst, sondern abermals ENTER drückt, wird aus der groben Definition eine normale Auswahl gesetzt. Tipp: Wenn Ihr just den Algorithmus gewählt habt, bringt ENTER nichts, weil der Fokus noch auf dem Menü liegt. Wechselt erst auf den Vorder- oder Hintergrundmalmodus und klickt nochmal irgendwo in den Vorder- oder eben Hintergrund.
Zum Testen einfach kurz mit STRG+C ausschneiden, mit STRG+N ein neues Dokument anlegen und die Auswahl mit STRG+V einfügen.
6. Korrekturen durchführen
Das obige Motiv ist recht simpel - wenn es komplizierter wird, müsst Ihr nacharbeiten (bei Photoshop übrigens genauso). Dafür könnt Ihr am besten das normale Lasso-Werkzeug nutzen: Mit gedrückter STRG-Taste zieht Ihr Bereiche von der Auswahl ab, mit gedrückter UMSCHALT-Taste fügt Ihr Bereiche hinzu.
Vergleich mit Photoshop
Zugegeben, das Vorgehen mit Vorder- und Hintergrund ist nicht so hübsch gelöst wie bei Photoshop - manchmal aber präziser, da das Quickselect-Werkzeug zu einem gewissen Eigenleben neigt ;) Ich habe hier nur ein Photoshop CS3, aber im direkten Vergleich mit Gimp tut sich da einfach nicht viel, wobei sich die Auswahl mit Gimp in diesem Fall deutlich schneller erzeugen ließ:
Mehr zu Gimp haben wir hier. Und wenn Euch der Kaffe im Bild mehr interessiert ...
Servus, du hast es wieder geschafft, mich zu begeistern. Bitte mach weiter so! Liebe Grüße