Audio & VideoFotografie & Bildbearbeitung

Screenvideos als animierte GIFs erstellen

Mit ScreenToGif erstellt und bearbeitet Ihr Screenvideos - mit schier endlosen Möglichkeiten

Wenn Ihr keinen Ton braucht, sind animierte GIFs häufig wesentlich besser als Videos: Einfacher zu nutzen und viel viel kleiner, perfekt zum Teilen oder Einbetten. Und das Open-Source-Tool ScreenToGif ist dafür eine wirklich hervorragende Lösung. Ihr könnt zum Beispiel einen Webcam-Stream einfügen, Maus- und Tastaturaktionen visualisieren, nur Teilbereiche animieren, beschneiden, skalieren und vieles mehr. Hier seht Ihr Schritt für Schritt, wie Ihr ein animiertes GIF erstellt, samt einer Tour durch die wichtigsten Einstellungen.

Beispiel-GIFs

Die folgenden beiden GIFs werden unten nachgebaut. Zunächst ein GIF, das Bildbearbeitung in Gimp zeigt, samt Visualisierung von Tastaturaktionen:

via GIPHY

Das zweite Beispiel zeigt die Animation von Teilbereichen:

via GIPHY

Den Anfang machen aber die Einstellungen.

Tour durch die Einstellungen

Im Folgenden seht Ihr die Bereiche mit interessanten Einstellungen – für die Beispiel-GIFs sind die meisten nicht nötig. Startet also ScreenToGif und klickt auf Einstellungen:

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Die Schnellstartleiste von ScreenToGif.

Tab: Allgemein

In den allgemeinen Einstellungen könnt Ihr zum Beispiel automatische Update-Suche deaktivieren oder das Theme ändern, interessant könnte das Deaktivieren der Hardware-Beschleunigung sein, wenn es zu Problemen kommen sollte.

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Aktualisierungen und Fensterverhalten.

Tab: Rekorder

Die Rekorder-Optionen sind schon mächtiger. Allen voran die Häufigkeit der Erfassung hat große Auswirkungen. In der Regel könnt Ihr das auf pro Sekunde belassen und dann später im Aufnahmefenster bestimmen, wie oft pro Sekunde aufgenommen werden soll, also beispielsweise die üblichen 30 Bilder/s, um ein ruckelfreies GIF zu bekommen.

Beim Aufnahme-Modus solltet Ihr auf DirectX wechseln, das ist deutlich schneller. Allerdings müsst Ihr dafür gleich noch eine Bibliothek installieren – das geht jedoch direkt aus ScreenToGif heraus.

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Der Aufnahme-Modus sollte geändert werden.

Tab: Automatisierte Aufgaben

Standardmäßig wird ja bereits der Mauszeiger aufgenommen – Tastaturaktionen aber noch nicht. Die fallen bei ScreenToGif unter Automatisierte Aufgaben und müssen manuell hinzugefügt werden.

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Wichtig: Tastatureingaben müssen erst aktiviert werden.

Tab: Tastaturkürzel

Wenn Ihr häufig oder einfach hochwertige Videos machen wollt, solltet Ihr Euch Tastaturkürzel einstellen – das macht die Arbeit fixer und verhindert unnötige Mauszeigerbewegungen im Screenvideo.

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Kürzel für die Effizienz.

Tab: Cloud-Speicher

Wenn Ihr GIFs sowieso auf Imgur speichert, könnt Ihr das auch direkt aus dem Programm heraus – und das ist mal eine echte Erleichterung.

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Imgur-Nutzer? Glückwunsch ;)

Tab: Extras – wichtig!

Bei den Extras könnt Ihr einige externe Werkzeuge nachinstallieren – das geht wunderbar einfach mit einem einzigen Klick. Und zumindest SharpDx müsst Ihr installieren, so Ihr denn den fixeren DirectX-Modus für die Aufnahme nutzen wollt.

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Clever gemacht: Extras nachinstallieren.

Beispiel-GIF 1 erstellen

Denkt daran, dass für das erste Beispiel-GIF die Visualisierung von Tastaturaktionen eingeschaltet sein muss – weitere Konfiguration ist nicht nötig.

1. Aufnahmebereich wählen

Startet nun eine Bildschirm-Aufnahme: Ihr bekommt ein Fenster, beziehungsweise einen Fensterrahmen – der Inhaltsbereich ist transparent und stellt eben den Aufnahmebereich dar.
Zieht also das Fenster auf den gewünschten Bereich hoch. Legt zudem die Bildrate unten rechts fest. Standard sind 15 Bilder/s, 30 sind flüssig – sorgen aber natürlich schnell für riesige Projekte. Startet dann die Aufnahme und macht – irgendetwas ;)

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Der Rekorder öffnet sich direkt als innen transparentes Fenster.

2. Aufnahme bearbeiten

Nach der Aufnahme landet Ihr im Editor im Start-Tab. Ihr könnt hier unten in der Zeitleiste direkt einzelne Frames/Bilder auswählen oder auch mehrere mit STRG+Linksklick beziehungsweise ganze Reihen mit SHIFT+Linksklick. Mit anderen Worten: Hier schneidet Ihr den Clip zurecht. Die sonstigen Funktionen hier dürften selbsterklärend sein.

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Der Editor – Schnitt via Zeitleiste, wie gewohnt.

Übrigens: Hier seht Ihr mal die eingeblendeten Tastaturaktionen:

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Visualisierung der Tastatureingaben.

3. Dauer bestimmen

Im Bearbeiten-Tab lässt sich vor allem die Dauer des Clips bestimmen, was bei GIFs über die Frame-Dauer steuert.

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Frame-Dauer einstellen.

4. GIF exportieren

Nun könnt Ihr auch schon zum Datei-Tab wechseln und das Screenvideo speichern. Ihr seht schon im Bild, dass sich hier eine ganze Menge an Optionen tummelt – vermutlich an ehesten wichtig: Soll das GIF (endlos) wiederholt werden oder nur einmal durchlaufen?

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Längere Clips müssen nicht für immer laufen …

Und am Ende gibt es dann ein GIF, bei dem man zum Beispiel die Art der Visualisierung der Tastaturaktionen noch ein wenig tweaken könnte …

via GIPHY

Beispiel-GIF 2: Teilbereiche animieren

ScreenToGif hat eine Funktion namens Cinemagramm. Dabei lässt sich ein Bereich auswählen, der ganz exklusiv animiert wird – alles andere verbleibt auf dem Stand des erste Frames.

1. Bereich festlegen

Erstellt ein Screenvideo – hier im Beispiel wird ein Video-Fenster im Aufnahmebereich verschoben, damit man den Effekt deutlich sieht. Wechselt im Editor zum Bild-Tab, klickt auf Cinemagramm und zeichnet mit dem Stift den Breich grün, der animiert sein soll. Klickt anschließend auf Übernehmen und wartet – unter Umständen auch etwas länger!

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Bereich markieren, der animiert sein/bleiben soll.

2. Effekt kontrollieren

Zur Kontrolle könnt Ihr nun auf einen späteren Frame wechseln – außerhalb des grünen Bereichs hat sich nichts geändert, innerhalb schon.

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Hier wurde das Video-Fenster aus dem Cinemagramm-Bereich verschoben.

Und hier nochmal bewegt:

via GIPHY

Es macht wirklich Spaß mit dem Programm zu spielen, zumal sich noch mehr Funktionen finden lassen. Das Einspielen eines Webcam-Bilds brachte hier leider lediglich Abstürze, ebenso der Export als AVI-Video mit Systemeinstellungen – via FFmpeg ging es aber.

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Im Gif sind Elemente aus Big Buck Bunny zu sehen – (c) copyright 2008, Blender Foundation / www.bigbuckbunny.org

Mirco Lang

Freier Journalist, Exil-Sauerländer, (ziemlich alter) Skateboarder, Dipl.-Inf.-Wirt, Einzelhandelskaufmann, Open-Source-Nerd, Checkmk-Handbuchschreiber. Ex-Saturn'ler, Ex-Data-Becker'ler, Ex-BSI'ler. Computer-Erstkontakt: ca. 1982 - der C64 des großen Bruders eines Freunds. Wenn Ihr hier mehr über Open Source, Linux und Bastelkram lesen und Tutonaut unterstützen möchtet: Über Kaffeesponsoring via Paypal.freue ich mich immer. Schon mal im Voraus: Danke! Nicht verpassen: cli.help und VoltAmpereWatt.de. Neu: Mastodon

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