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Menschenwürdiges Ordern von belegten Teiglingen – Preisvergleich für Pizzen unterschiedlicher Größe

Aus der Kategorie „Wie konnte ich bisher nur ohne diese App leben?“: Eurer Lieblings-Pizza-Service hat kleine, mittlere und große Pizzen, richtig? Und Ihr habt keine Ahnung, bei welcher Größe Ihr die meiste Pizza für’s Geld bekommt, auch richtig? Sparfüchse müssen mit diesem Missstand ab sofort nicht mehr leben.

Pizza bestellen

Die Android-App Pizza Cost aus dem F-Droid-Store ermöglicht Euch endlich ein menschenwürdiges Ordern von belegten Teiglingen: Ihr gebt für jede Pizza-Größe den Durchmesser in Zentimetern sowie den Preis an und schon zeigt Euch Pizza Cost den Preis pro Quadratzentimeter! Die Probe auf’s Exempel:

Bei Pizza Team kostet eine Salami-Pizza:

klein, 20 cm, 3,5 Euro
mittel, 26 cm, 5,3 Euro
groß, 36 cm, 9,95 Euro

Pizzapreis pro Quadratzentimeter

Und das bedeutet für den Preis pro Quadratzentimeter: Die Kleine kostet 1,1 Cent, Mittlere und Große je 1,0 Cent – sehr fair also! Und für eine Pizza Boston von Hallo Pizza:

klein, 20 cm, 8,5 Euro
mittel, 30 cm, 9,5 Euro
groß, 36 cm, 16,10 Euro

Und hier der Preis pro Quadratzentimeter: Klein, 2,7 Cent, mittel 1,3 Cent, groß 1,6 Cent (wobei klein und groß laut Hallo Pizza randlos belegt sind). Und schon haben wir etwas gelernt: Die kleine Pizza bei Hallo Pizza kostet doppelt soviel wie die mittlere – nicht kaufen. Bei einem konservativ geschätzen Nerd-Pizza-Jahresverbrauchswert von 100 mittleren Backwaren pro Jahr, spart das im Vergleich zur äquivalenten Menge in kleinen Pizzen also knapp 1.000 Euro pro Jahr. Wie konnte ich bisher ohne diese App leben?

Pizzen Preise
Da sieht man mal, wofür Mathe-Grundlagen alles gut sind – Durchmesser, Preis und schon regnet es Geld.

P.S.: Die Nummer 1 bei Pizza.de für den hiesigen PLZ-Bereich, Pizza Anasito, liegt bei mageren 5 Cent pro Quadratzentimeter Salamipizza – sooo obskur ist das Teil gar nicht … ;)

Mirco Lang

Freier Journalist, Exil-Sauerländer, (ziemlich alter) Skateboarder, Dipl.-Inf.-Wirt, Einzelhandelskaufmann, Open-Source-Nerd, Checkmk-Handbuchschreiber. Ex-Saturn'ler, Ex-Data-Becker'ler, Ex-BSI'ler. Computer-Erstkontakt: ca. 1982 - der C64 des großen Bruders eines Freunds. Wenn Ihr hier mehr über Open Source, Linux und Bastelkram lesen und Tutonaut unterstützen möchtet: Über Kaffeesponsoring via Paypal.freue ich mich immer. Schon mal im Voraus: Danke! Nicht verpassen: cli.help und VoltAmpereWatt.de. Neu: Mastodon

8 Kommentare

  1. Mich :-p Klar ist das Korinthenkoten auf hohem Jammerniveau, aber Google macht es nun wirklich leicht, eine einheitliche (und meiner Meinung nach überaus gelungenes) Designphilosophie in Apps zu integrieren (haben mir zumindest diverse App-Bastler bestätigt). Bei F-Droid scheint das aber irgendwie niemanden zu interessieren. Hässlich ist nicht automatisch besser ;)

    1. Nicht WEN Du Heijo, sondern DEN – DEN Entwickler von Für-sich-selbst-Apps juckt das nicht. Die Nutzer – beziehungsweise die eben-nicht-Nutzer – interessiert das natürlich meistens schon. Sonst würden ja nicht alle noch so dümmlichen Eyecandy-Rödel technisch überlegenen Lösungen vorziehen – Klickibunti ftw! Hammwa doch gelärnt …

      1. Gleiche Funktion in schöner und mit kohärenter Bedienung – was spricht dagegen? Und dann ist da natürlich noch die philosophische Frage: Wenn ich eine App für alle zugänglich in einem großen Download-Portal anbiete – ist es dann noch „für mich selbst“ ;) ?

        Im Übrigen bin ich der Meinung, dass „Klickibunti“ als Gutmensch-Nazikeule-Totschlagargument der O.S.-Hardcorianer langsam ein wenig totgelaufen ist :-p

      2. Was dagegen spricht? Er will für sich Pizza berechnen. Punkt. Er muss sich selbst nicht mit einer hübscheren Bedienung beglücken. Bringt ihm nichts. Er weiß ja wie die App funzt. (Oder Sie, der Vollständigkeit halber). Aber das Hübschmachen ist eben doch mit einiger Arbeit verbunden – und tendenziell kann nicht jeder, der coden kann auch designen. Das sind zwei grundverschiedene Dinge. Und was das Publizieren angeht: Er bereichert die Welt doch! Soll er das Teil wirklich nicht veröffentlichen, nur weil es – vermeintlich – hässlich ist? So funktioniert doch wohl Open Source: Da hat jemand was Nützliches programmiert und zack kommt jemand wie Du daher und macht eine schöne Oberfläche dafür! Es nicht zu veröffentlichen wäre niemandem nützlich, es so zu veröffentlichen, ist für einige nützlich – imho besser.

        Ach, und die Klickibunti-Keule: Solange mir Menschen bewegte Werbe-Kacheln in mein Startmenü bauen, solange Farbdisplay und Riesenschrift wichtiger sind als ordentliche Navigation (MP3-Player) und solange jeder gottverdammte Button in diesem Universum so groß ist, dass selbst ein rheumatischer Godzilla sie mit dem dicken Zeh antippen könnte, werde ich für meinen Teil auf Klickibuntis herab sehen. Zu aller erst sollt die Usability stehen – Design gehört dazu, sollte aber nicht das alleinige Stimmrecht haben. Man schaue sich etwa die App von Google Play Music an – da kriegt man doch das Kotzen. Mir persönlich ist die reine Optik bei nahezu jedem Programm furzpiepegal, aber wenn die Bedienung nicht darunter leidet (und auch die Performance bitte nicht), freue auch ich mich über ein paar schöne Farben, abgerundete, äh – Ecken, Schatteneffekte oder sonstwas. Aber das alles meinst Du ja nichtmal nehme ich an, sondern einfach die aktuellen Standard-Desing-Elemente von Android – und ja, die kann man nutzen. Das hängt aber auch davon ab, welche IDE man nutzt – nicht jede macht es dem Entwickler so einfach wie du vermutest. „Richtige“ Entwickler nutzen „richtige“ IDEs (vi ftw! muhaha). Aber gerade bei freier Software kommt nun mal viel von, ach wat’n schönes Wort, Hobbyisten oder gar blutig-laiigen Einsteigern – der MIT App Inventor macht etwa Uralt-Optik-GUIs. Aber setze ich mich jetzt dahin und bastel mir für jeden OK-Button eine Grafik? Wohl kaum. Andererseits freue ich mich ja, dass es Menschen wie Dich gibt, die uns künftig mit einer GUI erfreuen werden – ne?! (Handwerker haben die Tür ausgebaut, machen Mittag, muss Zeit toschlagen – darum kommentier ich einfach mal unüberlegt weiter …).

        So mal als Beispiel: Mein Windows läuft im Design Windows Classic – weil Transparenzen, Effekte, Ribbon, Kacheln und der ganze Kram Performance kosten und die Übersichtlichkeit verschlechtern (weil sie kontinuierlich auf groß, hübsch, bunt, vorausgewählt setzen und somit schlicht weniger Elemente auf den Bildschirm zaubern). Aber ich versuche eben weder auf Win 3.1 runter zu leveln noch mich ausschließlich in Eingabeaufforderung und PowerShell forzubewegen – weil ich eben eine ordentliche Mischung mag, mit mehr Gewicht auf der Usability, der Navigation, der Darstellung von möglichst vielen Elementen. Und wieder zurück zur Pizza-App: Natürlich ist das nicht der Welt hübschest App. Natürlich würde sich eine solche App nur dann wirklich weit verbreiten, wenn die Buttons aktueller wären, die Kreise durch echte Pizzen dargestellt würden und ein kleiner Avatar mit Otto-Waalkes-Stimme frohlockend die Preisersparnis ausposaunen würde – aber sie tut, was sie soll. Alles andere ist optional und kann ja noch kommen. Und wenn Du’s unbedingt hübsch haben willst: Wabbitmenu verwandelt Dein Android-Smartphony in Texas-Instruments-Taschenrechner, auch optisch. Das ist hübsch, hübscher, am hübschesten und Du kannst den Quadratzentimeterpreis nicht nur ausrechnen, sondern auch gleich grafische darstellen lassen – jetzt müssen nur noch diese komischen Formeln mit Pi sitzen …

        Das Ende vom Lied: Mach ne GUI! Ne hübsche!

    1. Tja, wie das bei solcher Mini-Software in der Open-Source-Welt häufig so ist, würde ich mal mutmaßen, dass da schlicht jemand für den Eigengebrauch einen Pizzaberechner gebastelt hat – was juckt den da Design?

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