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Anleitung: Time-Machine-Intervall unter MacOS ändern

Apple Time Machine ist eine hervorragende Backup-Lösung, hat jedoch einen entscheidenden Nachteil: Das Tool fertigt stur einmal pro Stunde ein Backup an, selbst wenn in der Zwischenzeit nichts passiert ist. Dabei springen die externen Festplatten an, und die machen Krach. Das wiederum hat mich extrem genervt – zum Glück gibt es eine Lösung, um das Time-Machine-Intervall unter MacOS Sierra und anderen OS X-Versionen schnell und einfach zu ändern.

Wie funktioniert Time Machine?

Zunächst aber ein kleiner Ausflug in die technischen Hintergründe von Time Machine: Das Backup-Tool sichert stündlich die Änderungen auf einem oder mehreren externen Laufwerken, und zwar inkrementell. Das heißt: Nur die Änderungen werden notiert. Wird zum Beispiel zwischen zwei Backups nur eine Datei geändert, wird auch nur diese in das neue Backup geschrieben. Wird sie verschoben, obwohl sie beim letzten Backup bereits vorhanden war, notiert Time Machine auch das. Einmal am Tag fasst Time Machine das Ganze als „Daily Backup“ zusammen und hält immer sieben dieser Backups vor, bevor es die davor zum „Weekly Backup“ zusammenfasst. Das heißt: Ihr habt immer ein stündliches Backup der letzten 24 Stunden, ein tägliches der letzten 7 Tage und ein wöchentliches der ganzen restlichen Zeit. Wie genau das alles funktioniert, erklärt MacPrime hier. Ändert Ihr das Time Machine Intervall, hat das keine Auswirkungen, außer dass Ihr eben weniger aktuelle Backup-Sets habt.

TimeMachine-1
Stündlich, täglich, wöchentlich: Time Machine sortiert Backups automatisch.

1. TimeMachineEditor laden und installieren

Aber wie ändert Ihr das Intervall? Nun: Entweder, Ihr geht über die Systemdateien, was ein wenig umständlich ist. Oder Ihr verwendet das Gratis-Tool TimeMachineEditor. Ladet es herunter und installiert es, indem Ihr die TimeMachineEditor.pkg-Datei doppelklickt. Die Installation ist selbsterklärend.

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Ihr müsst TimeMachineEditor zunächst installieren.

2. Time-Machine-Intervall mit TimeMachineEditor ändern

TimeMachineEditor liegt jetzt in Eurem Programme-Verzeichnis, von wo aus Ihr es starten könnt. Das Tool wird nur benötigt, um die Einstellungen von Time Machine zu ändern, es muss weder im Hintergrund laufen, noch anderweitig präsent sein. Es ist quasi ein detailliertes Optionen-Menü für Apples Time Machine. Ihr habt hier die Wahl zwischen drei Optionen: „Wenn inaktiv“, „Steuerung über Zeitintervall“ und „Steuerung über Kalenderereignisse“. Je nach Einsatzbereich Eures Macs ist jede dieser Einstellungen sinnvoll, zur Änderung des Time-Machine-Intervalls müsst Ihr jedoch „Steuerung über Zeitintervall“ auswählen. Nun könnt Ihr den Zeitrahmen einstellen: Voreingestellt ist eine Stunde, ich empfehle zwei bis sechs Stunden, je nachdem, wie stark Ihr Euren Mac benutzt. Ihr könnt auch eine Pause in unproduktiven Zeiträumen, etwa Nachts, einstellen.

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Ihr könnt jetzt bequem das Time-Machine-Intervall einstellen.

3. Einstellungen in TimeMachineEditor aktivieren

Klickt jetzt auf „Anwenden“: Die Einstellung wird übernommen. Diese Einstellung könnt Ihr jetzt mit dem kleinen „Ein/Aus“-Schalter unten links im Programmfenster aktivieren oder deaktivieren. Steht der Schalter auf „An“, stellt TimeMachineEditor das neue Zeitintervall ein. Steht er auf „Aus“, verwendet Time Machine die Standardeinstellungen. So könnt Ihr die Abstände der Sicherung auch zeitweise – etwa bei wichtigen Projekten – wieder auf das Normalintervall einstellen. Wenn Ihr grundsätzlich doch auf Apples Werkseinstellungen zurück möchtet, müsst Ihr den Schalter nur auf „Aus“ stellen – Time Machine läuft dann wieder normal.

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Ein Klick auf „Anwenden“ übernimmt die Einstellungen.

Mehr Backups für mehr Sicherheit

Achtung: Je seltener Ihr Backups erstellen lasst, desto höher ist das Risiko von Datenverlust einzelner Dateien! Das ist der eine Sicherheitsfaktor. Der andere ist die Aufstellung Eurer Backup-Sets: Mit oder ohne TimeMachineEditor solltet Ihr nämlich immer mindestens zwei Backups bei Time Machine parallel laufen lassen, etwa auf zwei externe Festplatte oder auf eine NAS und eine USB-HDD. Auch das mindert das Risiko ungemein. Sind mehrere Backup-Laufwerke eingestellt, wechselt Time Machine diese automatisch ab. Auf beiden Laufwerken gibt es dann jedoch ein Voll-Backup.

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Ihr solltet immer mehrere Time-Machine-Laufwerke verwenden.

Christian Rentrop

Diplom-Journalist, Baujahr 1979. Erste Gehversuche 1986 am Schneider CPC. 1997 ging es online. Seither als Schreiberling in Totholzwäldern und auf digitalen Highways unterwegs. Öfter auch auf der Vespa oder mit dem Wohnwagen unterwegs. Seit 2020 Tochtervater, dementsprechend immer sehr froh über eine kleine Kaffeespende.

8 Kommentare

  1. Ich bin etwas irritiert.
    Ich habe noch zwei Rechner auf High Sierra laufen, die wegen veralteter Hardware nicht mehr geupdatet werden können.
    Auf beiden Rechnern läuft das letzte aktuelle High Sierra. Auf beiden Rechnern sind die Einstellungen im TimeMachine identisch – das heißt, TimeMachine wird in der Menüleiste angezeigt, auf beiden Rechnern ist in den Systemeinstellungen in TimeMachine der Haken bei „Automatische Datensicherung“ entfernt.

    Beide Rechner speichern das BackUp auf verschiedene Synology.

    Auf dem einen Rechner werde ich permanent daran erinnert, dass ich seit x Tagen kein BackUp durchgeführt habe. Auf dem anderen Rechner erscheint diese Meldung nie. Und ausgerechnet der Rechner, der mir die Meldung immer wieder anzeigt, muss nicht ständig ein BackUp haben, da auf dem Rechner kaum Änderungen vorgenommen werden.

    Was nervt ist, dass sich die Meldung nicht abschalten lässt. Sie erscheint penetrant immer wieder nach 10 Tagen. Trotz anderer Einstellungen mittels TimeMachineEditor. Dessen Einstellungen scheinen keinerlei Wirkung zu haben.

    Auch, dass in TimeMachine selbst der Haken bei „Automatische Datesicherung“ entfernt ist, hat keine Wirkung.

  2. Immer diese scheiß „gratis Tools“ für MacOS. Ich installier doch nicht für jeden Mist ein Tool. Das kann man sicher auch mit einem einfachen defaults-Kommando erledigen.

    1. Wieso meckerst Du denn, wenn Du sowieso weißt, wie es ohne geht? Und wieso hast Du dann danach gesucht? Es gibt ja durchaus User, die das nicht mal eben per „defaults“-Kommando können – und es trotzdem machen wollen.

      1. Hi Christian,
        ich bin z.B. so jemand, der mit defaults-kommandos nicht so viel anfangen kann. Du hast völlig Recht mit deiner Antwort auf Manfreds Kommentar. Ich hab mich schon damit abgefunden, dass es in den meistens Blogs nur so von Oberlehrern so wimmelt.
        Danke und LG
        Thomas

      2. Dem schließe ich mich gerne an. Kann nicht verstehen warum manche denken, alle müssen so halbe Nerds sein. Man oh man.
        Guter Artikel, @Christian Rentrop. 100& was ich eben gesucht habe und gegoogelt. Danke!

  3. Da gehst du einfach auf „Systemeinstellungen“ -> „Sicherheit“ und dann springt dir die Meldung unten schon entgegen, wo du auf „Ja, installiere trotzdem“ klicken kannst…

  4. TimeMachineEditor kann nicht geladen und ausgeführt werden. MAC-Version Catalina 10.15.5.
    Fehlermeldung, dass Apple im Programm nicht nach Schadsoftware suchen kann und dass es kein Prog gibt, das .pkg Software öffnen kann.
    Gibt’s eine Alternative?
    Danke für Hilfe.

    1. Das steht auf der Entwickler Homepage zu dem Thema

      Note to Catalina and Big Sur users

      In macOS Catalina and Big Sur, a security dialog might prevent you from installing the application claiming that Apple cannot check it for malicious software. Apple (the trillion dollar company) is forcing developers to pay $99/year to ship free software, this I do not agree with. All developers contribute to the platform and buy a fair amount of Apple devices which should be plenty enough money back into Apple’s pockets to provide free signing certificates and notarization.

      You can still install: control-click the installer package, then choose Open from the shortcut menu, then click Open. Alternatively you can install version 5.0.8 and update from within the application (main application menu > Check for Updates).

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