Kennt Ihr diese Abende, an denen Ihr Euch plötzlich in einem Haufen Hardware und quer durch die Bude gespannten Kabeln wiederfindet und Euch fragt, wie das jetzt wieder so eskalieren konnte? Genau so einen Abend hatte ich heute: Ich wollte die Firmware meines Samsung-Druckers installieren. Was folgte, war stundenlanges Gebastel und blanke, hilflose Wut. Auf Samsung. Auf Windows. Und auf Chuwi.
Am Anfang war das Firmware-Update
Eigentlich interessiert mich mein Drucker – ein Samsung ML2070FW-Multifunktionsdrucker – einen feuchten Dreck. Allerdings war die Schwiegermutter am Telefon, hatte Druckerprobleme, eins kam zum anderen und plötzlich fand ich mich auf der Download-Seite des Druckers wieder und lud die Firmware herunter. Firmware-Update kann man ja mal machen dachte ich. Aber wir reden von einem Samsung-Gerät, und bei Samsung ist nichts jemals einfach. So auch nicht dieses Update.
Ich hasse Samsung: Keine Update-Funktion in der Software
Nach dem Download des Firmware-Updates – ein ZIP mit drei Dateien, den eigentlichen Update, einem USB-Updater und einer völlig simplen Anleitung – stellte ich nämlich fest, dass Samsung klug genug war, keine Firmware-Update-Funktion in der Drucker-Software einzubauen. Nicht unter MacOS, nicht unter Windows, nicht am Drucker selbst. Und per WLAN schonmal gar nicht. So spannte ich also ein USB-Kabel quer durch den Raum, schmiss die virtuelle Windows-Maschine an – das Update-Tool ist eine EXE-Datei – und zog wie von Samsung angeleitet das Update auf den Updater. Es passierte nichts. Ich lud also die Druckertreiber-Software für Windows herunter und versuchte es erneut. Nichts. Ich lud eine ältere Firmware-Version und versuchte es: Überraschung, nichts. Dann warf ich Google an und fragte höflich nach Hilfe. Die kam prompt und erfolglos mit einem Eintrag im Samsung-Forum. Ich fasse es kurz und zitiere den User "drsn0w" irgendwo mittig im Thread:
Can somebody PLEASE tell me how to get this piece of garbage updated?
Genau. Nicht nur, dass man, anders als im Support-Dokument beschrieben, noch einen streng geheimen Samsung-Trick durchführen muss, um das Update zu starten, nein: Denn wie ich dann feststellte, geht das Update offensichtlich gar nicht via virtueller Maschine. Oh, ich hasse Samsung.
Das diabolische Duo: Chuwi und Microsoft
Aber hey: Ich hatte ja noch das gute, alte Chuwi-Tablet in der Schublade. Das diabolische Duo aus leistunghungriger Microsoft-Software auf lausig-lahmer China-Hardware. Aber immerhin: native Hardware, Windows 10, damit sollte doch das Samsung-Firmware-Update klappen. Ich schmiss also das Chuwi an und wollte schnell die Firmware herunterlad... Bildschirm schwarz, Bildschirm wieder da. Also nochmal: Schnell die Firmware la... Bildschirm schwarz, Bildschirm wieder an. Bedienung unmöglich, bei jedem zweiten Fingertipp ging der Bildschirm aus und aktivierte die Code-Sperre. So etwas nervt mich natürlich massiv, also googelte ich erst einmal nach einer Lösung für dieses Problem. Als Workaround fand ich meine kabellose Mini-Tastatur, davon wird der Bildschirm nicht schwarz. Während ich dafür das Ladekabel suchte – die Tastatur fiel nach drei Worten aus –, meldete sich Windows-Update. Und weil ich ja das Problem mit dem schwarzen Bildschirm hatte... naja, Ihr wisst schon.
Und stündlich grüßt da Update-Tier
Windows-Updates auf dem Chuwi sind leider auch nicht ganz einfach. Ich versuchte trotzdem, es einzuspielen, der Chinaschrott-Rechner fiel aber mittendrin aus und ließ sich nicht mehr starten. Dann aber doch, die Lösung: Zu wenig Saft auf dem Stromanschluss, das olle Kindle-Kabel reichte wohl nicht, weshalb ich zum Raspberry-Pi-Netzteil greifen musste. So startete wenigstens das Tablet, hing aber in der Update-Installation fest. Natürlich hätte ich das Chuwi auch ohne Update nehmen können, um den Drucker zu installieren, doch so, wie es jetzt ist, reicht das Kabel des Druckers nicht zum Chuwi und ich traue mich nicht das Tablet vom Netzteil zu nehmen, weil sich dann wieder die Windows-Updaterei aufhängt.
Sitzen im Kabelhaufen
Und so sitze ich hier zwischen ausgekippten Schubladen in einem Berg Kabel, gucke auf die Update-Anzeige und weiß nicht, ob das Firmware-Update für den Samsung-Drucker überhaupt mit dem Chuwi klappen wird. Ich fasse es kurz: Chuwi ist Mist. Windows 10 ist Mist. Und Samsung ist der allergrößte Mist, denn alles, was nötig gewesen wäre, um mich von diesem zur Abendvernichtung eskalierten Technik-Irrsinn abzuhalten, wäre eine simple Firmware-Updatefunktion in der Druckersoftware gewesen. Aber vermutlich ist das zu viel verlangt. Vielleicht hat aber auch einfach ein Samsung-Techniker irgendwann versucht, ein Update mit einem schwachbrüstigen Windows-10-Tablet zu installieren und ist dabei an die Windows-Update-Funktion geraten. Dass der nichts mehr von Updates wissen wollte, ist ihm nicht zu verdenken...
Regel Nummer 1: Never touch a running system!
Wenn es doch nur gerunnt hätte ;)
Und ich hasse diesen Apple-Sch***dreck!
So hasst jeder von uns etwas. Ist doch auch schön :)
Naja, du hast eben die oberste Grundregel im Computer-Hardware-Universum missachtet: „Kaufe niemals was von Samsung“
Win 10 kann nix dafür. Da hält man sich besser an die klassischen Hersteller von Drucker, hier z.B. Brother. Die liefern sogar exzellente Installationsdateien für Linux!
Achja….Firmware ist auch böse….weil sie dann die günstigen, recycelbaren Druckerpatronen deaktiviert.
:-)
Der Samsung-Lump hat eh einen Zähler im Toner. Egal ob man 1000 schwarze Seiten oder tausend mal nur einen Punkt druckt: Nach 1000 Druckvorgängen ist Schluss. Ich hatte irgendwie die Hoffnung, dass das durch ein Firmware-Update vielleicht geändert wird, außerdem hat das Ding auch viele andere Probleme.
Firmwareupdates sind eine Sache, Masochismus eine andere. Warum ein Update durchführen wenn nicht unbedingt notwendig? Funktionierte der Drucker nicht (mehr/zufriedenstellend)? Mein Kollege macht das auch – immer die neuesten Treiber, jedenfalls die aktuellste Firmware (wenn auch noch im Betastadium). Dann crasht das System und er sitzt stundenlang, um es wieder hinzubekommen. Wie gesagt – manche Leute brauchen das eben…
Tja, normalerweise mache ich das nicht, aber dieser Samsung-Drucker ist halt ein Misthaufen. Ich hatte gehofft, das Update macht irgendwas besser, aber ich bin bisher immer noch nicht dazu gekommen, es einzuspielen… Nächster Schritt: Bootcamp auf dem Macbook Air.
Sind wir nicht alles schon mal darüber gestolpert? Mittlerweile erledige ich erst die eigentliche Aufgabe (drucken, scannen, layouten, usw.) und starte erst dann den Update Prozess
Das Problem ist ja, wenn der Update-Prozess so unfassbar komplex ist, dass er einen ganzen Rattenschwanz an Problemen nach sich zieht.