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Linux-Quartett – Distri-Impressionen 1: Bodhi Linux

Im ersten Teil der 32-teiligen Serie lässt ein alter Bekannter eine Menge Spaß erhoffen: Bodhi Linux hat bei seinem Erscheinen 2011 echt einen guten Eindruck hinterlassen. Aber kennt Ihr das, wenn der Party-Knüller-Typ aus der Schule 20 Jahre später so gar nicht mehr geil ist? Nahhh, so schlimm ist es auch wieder nicht.

Über Linux-Distri-Impressionen

Ausführliche Infos: Quartett-Artikel und Distri-Impressionen-Übersicht. Hier nur ganz kurz zur Einordnung: Die Distri-Impressionen sind für das Quartett quasi „nebenher“ entstanden und sind keine tiefschürfen oder technischen Analysen. Es geht hier um das, was mir bei Installation, Einrichtung und Herumspielerei mit Desktop, Einstellungen und Tools aufgefallen ist. Was mich langweilt, was mich begeistert.

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Ob Moksha als Superkraft punkten kann? Müsst Ihr ausdiskutieren!

Bhodi Linux mit Moksha

Bei Bodhi Linux war die Vorfreude groß: Als ich Bodhi vor ein paar Jahren das erste Mal in den Fingern hatte, hatte das System einen echten USP – einen Unique Selling Point, etwas, das es einzigartig gemacht hat. Bei der Einrichtung konnte man sich das Look&Feel selbst zusammenklicken. Das konnte zwischen schlank aber „normal-modern“ und purem Minimalismus sein. Man bekam also nicht einfach einen Standard-Desktop, sondern wurde von Anfang an zum Individualisieren aufgefordert. Chapeau!

bodhi
Hübsch sieht es bei Bodhi definitiv aus – auch wenn der Reiz von damals fehlt.

Und nun, im zarten Alter von 8 Jahren, durfte ich also wieder basteln, obwohl es ein zwar leichtgewichtiges, aber auch waschechtes Endnutzer-Nicht-Bastel-Linux ist. Installation läuft einfach durch, Bodhi startet, Desktop startet, Tester läuft Sabber aus dem Mundwinkel. Nein, leider nicht die Art von Sabber. Ich bin eingeschlafen. Laaaaangweilig. Nix Bastelix. Bodhi hat nun also einen eigenen Desktop, nämlich Moksha. Dafür gab es gute Gründe, der früher genutzte Enlightement-Desktop wurde den Erwartungen nicht mehr gerecht und musste weg. Trotzdem schade.

Bodhi ist ein Lightweight-Linux und Moksha wird dem durchaus gerecht, alles läuft ziemlich fix, es ist wenig vorinstalliert, es läuft mit Midori ein schlanker Browser, alles gut. Mir persönlich sind es ein paar Effekte zu viel. Die Icons in der Taskleiste blinken bei einem Mouse-Over wie verrückt, zusätzlich gibt es Tool-Tipps – man erkennt gar nichts mehr. Das Software-Center läuft über den Browser, find ich auch nicht toll. Ist aber einsteigerfreundlich. Das System bootet schnell, bietet als Ubuntu-Derivat Zugriff auf über 35.000 Paketquellen und eigentlich gibt es gar nicht viel zu meckern. Naja, die Anfasser zum Skalieren von Fenstern sind sehr klein … Im wahrsten Sinne Kleinkram.

Aber es fehlt doch der Spaß. Warum sollte ich gerade Bodhi toll finden? Schlanke Systeme mit schicken Desktops und Minimalausstattung gibt es viele. Einzig die Kombination aus schlank und Effekte ist vielleicht noch einzigartig. Das passende Schnippsel aus der Simpsons-Welt wäre wohl: Meh. Aber es ist definitiv eine erwägenswerte Distri für alle, die ein leichtgewichtiges Linux suchen und nicht mit meiner Erwartungshaltung herangehen ;)

Mirco Lang

Freier Journalist, Exil-Sauerländer, (ziemlich alter) Skateboarder, Dipl.-Inf.-Wirt, Einzelhandelskaufmann, Open-Source-Nerd, Checkmk-Handbuchschreiber. Ex-Saturn'ler, Ex-Data-Becker'ler, Ex-BSI'ler. Computer-Erstkontakt: ca. 1982 - der C64 des großen Bruders eines Freunds. Wenn Ihr hier mehr über Open Source, Linux und Bastelkram lesen und Tutonaut unterstützen möchtet: Über Kaffeesponsoring via Paypal.freue ich mich immer. Schon mal im Voraus: Danke! Nicht verpassen: cli.help und VoltAmpereWatt.de. Neu: Mastodon

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