Meine 10 wichtigsten Arbeitswerkzeuge für Windows und Linux
Hunderte Tools bewohnen meine Geräte - wirklich essenziell sind nur wenige.
Im Laufe der Zeit sind einige Tausend Programme über meinen Desktop gewandert, und haben sich meist wieder verabschiedet. Einige Dutzend halten sich schon seit vielen Jahren, werden aber nur selten gebraucht, beispielsweise Videobearbeitung oder Grafikkarten-Tools. Wieder andere laufen ständig, fallen aber nicht wirklich unter Arbeit, etwa das wunderbare Virtual Pool 4. Wenn ich mich für zehn wirklich wichtige Tools entscheiden müsste, diese wären es:
Desktop only
Zunächst: Es geht um den Desktop und dort sowohl um Windows als auch um Linux, das läuft hier beides parallel. Für Android müsste ich eine eigene Liste anlegen, aber vermutlich würde sich diese auf Telegram und K-9 Mail beschränken, den Rest liefert Android eh selbst.
Und eine kleine Warnung: Es wird langweilig. Es sind Arbeitswerkzeuge. Es sind Klassiker. Es sind, mit einer Ausnahme, Open-Source-Programme. Und ich stehe so gar nicht auf fancy Oberflächen und Schnickschnack. Dafür sind sie alle zuverlässig, kostenlos und werden vermutlich auch noch viele viele Jahre funktionieren.
Ein Tool werdet Ihr vielleicht vermissen: Den Browser. Zum einen nutze ich da nicht immer denselben, zum anderen laufen die vermaledeiten Mistdinger eben nicht über Jahre zuverlässig. Mal versaut Google Chrome, mal versaut Mozilla Firefox und Microsoft hat überhaupt erst seit ein paar Monaten einen brauchbaren Browser. Aber auch da ist es nur eine Frage der Zeit, der neue Edge basiert auf Chrome ...
VirtualBox
Ich nutze Windows und Linux ungefähr gleichermaßen und gleichzeitig - Multiboot kommt daher nicht in Frage. Allerdings brauche ich Windows auf echter Hardware, teils für Artikel, teils für Spiele. Insofern ist eine virtuelle Maschine unabdingbar, wenn ich nicht ständig zwei Rechner laufen lassen will. VirtualBox ist extrem zuverlässig, portabel und sehr einfach zu bedienen, für den Desktop für mich die beste Lösung.
Bash
Mit der Bash mogel ich natürlich ein wenig, da es eine komplette Shell mit rund 150 eingebauten und Standard-Tools ist. Wenn es um Automatisierung geht, um Textmining, simple Dinge wie eine Volltextsuche, Stapelverarbeitung und so weiter, bietet Bash fast immer eine gute Antwort. Und unter Linux ist es natürlich auch noch das Nummer-1-Werkzeug für System- oder Nutzerverwaltung und Installationen. Wer Angst vor den vielen unbekannten Befehlen hat, möge einen Blick auf unsere hauseigene Linux-Hilfe für den Terminal werfen: cli.help.
Git
Die Versionsverwaltung Git ist omnipräsent in der Entwicklerwelt - und schlicht ein wunderbares Beispiel für ein vielseitiges, zuverlässiges Tool. Egal, ob man alleine oder im Team arbeitet, online oder offline, Git führt alles zusammen, behält sich jede Änderung, kann alles rückgängig machen und ist zudem überall verfügbar. Mit der Git-eigenen Bash für Windows gibt es sogar ein Must-have für jeden Windows-Nutzer.
IrfanView
IrfanView ist in mehrere Hinsicht eine Ausnahme in dieser Liste: Es ist nur Freeware, natives Windows-Programm only (unter Linux per Wine möglich) und übernimmt zudem eine sonst der Bash zugeordnete Aufgabe, nämlich Stapelverarbeitung. Bekannt geworden ist IrfanView vor allem als Konverter, ich persönlich schätze eher die Screenshot- und Stapelverarbeitungs-Features. Batch-Cropping zum Beispiel kann nun wirklich nicht jedes Tool. Übrigens: Zwar läuft IrfanView nur unter Windows, doch da Linux bei mir meist virtuell aktiv ist, macht IrfanView auch dessen Screenshots.
Gimp
Ich verbringe sehr viele Stunden jeden Monat mit Gimp - und ich liebe es. Jaaaaaaa, man muss sich umstellen, wenn man von Photoshop kommt und ja, natürlich kann man Photoshop-Features aufzählen, die Gimp nicht hat. Der Vergleich muss aber auch gar nicht her, so lange nicht irgendein gescholtener Redakteur den Photoshop-Killer hervor beschwört ... Mit Gimp lässt sich präzise und effizient arbeiten, es gibt haufenweise Erweiterungen und man muss nicht das Eigenheim verpfänden, um es bezahlen zu können.
Notepad++
Leider ist auch Notepad++ ein reines Windows-Programm, wirklich verdammt schade. Denn einen dermaßen mächtigen, dennoch schlanken und mit grafischer Oberfläche versehenen Texteditor gibt es selten. Klar, Vi und Emacs können noch viel mehr, aber wenn man die Dinger nicht täglich nutzt, fängt man ständig neu an, die Bedienung zu erlernen. Mit Notepad++ lässt sich zum Beispiel ganz wunderbar an Webprojekten arbeiten, da es etwa eine HTML-Vorschau gibt, einen FTP-Client und selbstverständlich Syntaxhighlighting und vieles vieles mehr.
LibreOffice
LibreOffice ist bei mir seit Bestehen die einzige Office-Suite, die hier läuft. Ein wenig Tabellenkalkulation, hier und da ein Brief, Rechnungen - viel Zeit verbringe ich damit nicht, aber ab und an brauche ich einfach ein Office. Die Suite erledigt ihren Job, nervt deutlich weniger als MS Office und sollte verdammt nochmal Standard in Schulen sein - nicht Microsoft Office. Wie es auch Gimp sein sollte, nicht Photoshop. Weiß auch eigentlich jeder, aber ..., naja, Ihr wisst schon ;)
Thunderbird
Die gute alte Email ist immer noch der Kommunikationsstandard und mir fällt beim besten Willen kein Grund ein, warum ich von Thunderbird wechseln sollte. Die Mails werden übersichtlich angezeigt, die Kontenverwaltung ist simpel, die Verschlüsselung funzt - was will ich mehr? Nichts. Daher ...
AutoHotkey
Und nochmal Windows only: Die Skriptsprache AutoHotkey ist auf meinem Rechner immer im Einsatz - zum Beispiel wenn ich zum Beispiel schreibe, da schreibe ich nämlich nur zum Beispiel ... verdammt, die Buchstabenfolge "Zett-Be" kann ich nicht schreiben, es wird automatisch zu zum Beispiel ;) AutoHotkey ist bis heute der vielleicht beste mir bekannte Kompromiss aus Mächtigkeit und Einfachheit. Meine Tutobar wird damit betrieben, in Torchlight legt es Leben und Mana auf zwei Mausbuttons, Fenster landen Dank AutoHotkey im Tray ... - die Liste ist verdammt lang. Der perfekte Einstieg ins Scripting!
Telegram
Windows, Linux, Android, Browser - Telegram läuft überall und immer. Zum einen brauche ich es zwecks Kommunikation, beruflich vor allem für die Tuto-Kollegen, zum anderen aber auch zum Teilen mit mir selbst, als Archiv, Erinnerungshilfe, Spontan-Backup ... Telegram hat den Chat des Nutzers selbst irgendwann von dessen Namen in Gespeichertes umbenannt - und genau dafür ist Telegram super, als Abladeplatz für Bilder, Links, Texte und so weiter. Nun, Vertrauliches gehört nicht unverschlüsselt dorthin, aber alles andere schluckt der vermeintliche Messenger anstandslos.
Und? Langweilig, woll?! Aber es lohnt sich, sich mit diesen Tools zu beschäftigen. Nicht nur weil sie sehr sehr gut sind, sondern auch, weil sie allesamt schon seit einem oder mehreren Jahrzehnten ihren Dienst versehen und das wohl auch noch weitere tun werden. Heißt: Alles, was man hier lernt, kann man vielleicht bis zum Lebensende nutzen. Das Tool ls zum Anzeigen von Verzeichnisinhalten in Bash gibt es bereits seit der ersten UNIX-Version, sprich seit 1969! Und ich vermute, es wird mich überleben.
Bei Hardware sieht es bei mir übrigens deutlich einfacher aus - unentbehrlich ist für mich eigentlich nur eine sehr sehr gute mechanische Tastatur.
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Irfan ist nur für den privaten Konsum frei, im Business Umfeld muss man in Euronen blechen. Daher empfehle ich Imagine_1.1.1_free Einfach googlen
irfan läuft auf ubuntu mit wine wunderbar.
Danke, völlig richtig, nativ ist da wohl die bessere Wortwahl, hab’s aktualisiert.