Spectre und Meltdown: Windows-Tool prüft, ob Euer PC betroffen ist
Die Sicherheitslücken Spectre und Meltdown sorgen seit Anfang des Jahres für Furore in der IT-Welt - kein Wunder, schließlich war gefühlt jeder aktive Computer unter der Sonne in irgendeiner Form davon betroffen. Mittlerweile haben die Soft- und Hardwarehersteller diverse Gegenmaßnahmen auf den Weg gebracht, die teils mit der heißen Nadel gestrickt und ordentlich Probleme gemacht haben. Ob und in welchem Umfang Euer PC (noch) von den Angriffen betroffen ist, lässt sich nicht so leicht ermitteln. Ein Tool der Sicherheitsexperten der Gibson Research Corporation (GRC) kann helfen, den Grad der Gefährdung einzuschätzen.
Inspectre: Schnellcheck auf Spectre und Meltdown
Das Programm hört auf den Namen InSpectre und Ihr könnt es hier kostenlos herunterladen. Es muss nicht installiert werden, brauch keine Registrierung oder Admin-Rechte und funktioniert auch dann, wenn Euer PC nicht mit dem Internet verbunden ist. Laut Berichten melden einige Virenscanner das Tool als potenziell gefährlich, das dürfte aber schlicht der Neuheit des Tools und der Thematik geschuldet sein. Mein Schnellcheck bei Virustotal ergab, dass die Heuristik einiger Scanner auf das Tool anspringt. Da GRC aber einen guten Ruf genießt, mache ich mir da keine Sorgen, will es aber auch nicht unerwähnt lassen!
Nach dem Start bekommt Ihr direkt einen Überblick über die Meltdown- und Spectre-Situation. Neben der Anfälligkeit für die jeweiligen Lücken schätzt Inspectre auch die Performance-Einbrüche ein, die Ihr durch Updates zu erwarten habt. Hierzu haben Kollegen von Hardware-Redaktionen bereits genauere Benchmarks durchgeführt, etwa Computerbase und Heise.
Auf meiner Windows-10-Spielekiste ist Meltdown dank (glücklicherweise) funktionierenden Microsoft-Patches keine Gefahr mehr, während Spectre zumindest in der Theorie noch eine Bedrohung darstellt. Kein Wunder: Lässt sich Meltdown nach aktuellem Stand der Dinge auf OS-Ebene beheben, sind die Spectre-Probleme wohl nur über BIOS-Updates vollständig lösbar. Tja. Hoffen ich einfach mal, dass Acer sowas bereitstellt - mein Arbeits-MacBook soll laut Apple ja schon Meltdown- und Spectre-fest sein ;)
Spectre und Meltdown: Alternative Testmethoden
InSpectre ist wie gesagt nicht die einzige Möglichkeit, den PC auf Spectre- und Meltdown-Anfälligkeit abzuklopfen. Microsoft hat mittlerweile eine Testsuite für die PowerShell veröffentlicht; Details dazu findet Ihr hier. Alternativ nutz Ihr das Open-Source-Programm SpecuCheck.
Was Ihr gegen Spectre und Meltdown tun könnt? Nun, das Thema ist zu umfassend, um es hier zu beantworten, zumal sich die Sachlage im Stundentakt zu ändern scheint. Ich würde ja sagen "installiert die Updates", aber das war in den zurücklegenden Tagen auch nicht immer die beste Entscheidung. Am sichersten ist es wohl, einfach Euren alten Amiga, Apple IIGS oder Atari ST abzustauben und im Retro-Stil zu arbeiten - außer den fehlenden GIFs von Giphy und Co. würdet Ihr doch kaum was vermissen ;)
Zum Download: Inspectre für Windows 10, Windows 8.1 und Windows 7
[via GHacks]