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Android-Version und Sicherheitspatch-Level herausfinden

Android. Updates. So, genug gelacht? Ja, auch im Jahr 2018 ist das Thema Android-Updates immer noch ein ganz, ganz trauriges – zumindest, wenn man sich überhaupt für die Software interessiert, die auf dem Smartphone läuft. Abseits von Googles hauseigenen Pixel- und Nexus-Serien kümmern sich leider nur wenige Hersteller darum, Android-Updates auszuliefern. Dabei sind sie wichtig. Noch wichtiger: Die Sicherheits-Patches, die Google monatlich verteilt. Wir zeigen, wie Ihr den Update-Stand Eures Androiden checkt.

Android-Versionen und Sicherheitslevel: Was bedeutet das?

Android-Updates lassen sich mittlerweile grob unterteilen: Es gibt die großen Android-Versionen, traditionell nach Desserts benannt (etwa Oreo im aktuellen Android 8 oder Marshmallow bei Android 6). Die bringen in den Regel neue Funktionen und Designänderungen, die vor allem in den jüngeren Android-Versionen eher im Detail liegen. Unabhängig davon verteilt Google einmal im Monat Sicherheitsupdates für Android, vergleichbar mit dem Patch-Days für Microsoft Windows. Hier schließen die Android-Macher regelmäßig Sicherheitslücken, die von „völlig obskur“ bis hin zu „ultrakritisch“ reichen – etwa vom Kaliber der jüngst bekannt gewordenen Lücken Spectre und Meltdown, gegen die Google im Januar-Update erste Hilfe leistet. Wer sich für die Details interessiert, kann den jeweils aktuellen Stand in den Security-Bulletins von Google nachlesen.

Security Bulletins Google
Die Sicherheitsupdates für Android sind oft wichtiger als große Android-Versionssprünge

Die Sicherheitsupdates können Hersteller von Android-Hardware unabhängig von der eigentlichen Android-Version verteilen. Sprich: Ihr könnt theoretisch auch mit einem Android-6-Smartphone auf dem Sicherheitsstand von heute sein. Wie gesagt: Theoretisch. Denn in der Praxis liefern viele Hersteller die Updates für ihre Geräte gar nicht oder nur sporadisch für die aktuellen Top-Modelle aus. Bei einem veralteten Sicherheitsstand sind Android-Smartphones und Tablets also für alle Lücken anfällig, die seit dem letzten Update bekannt geworden sind (von den unentdeckten ganz zu schweigen…). Wenn Ihr mich fragt, sind die Sicherheitspatches mittlerweile wesentlich wichtiger, als die Android-Versionsupdates…

So findet Ihr den Update-Stand Eures Androiden heraus

Wenn Ihr wissen wollt, wie aktuell Euer Androide ist, öffnet einfach die Einstellungen. Hier navigiert Ihr in den Abschnitt Über das Telefon / das Tablet. In der Regel findet Ihr diesen gaaaanz unten im Menü. Ab Android 8.0 bzw. auf umgebauten Android-Oberflächen, wie Samsung und Co. sie gerne liefern, müsst Ihr eventuell auf eine Unterseite navigieren. Beim Google Pixel findet Ihr die Option beispielsweise im Untermenü System.

Android Sicherheitspatch-Level
Stand jetzt ist dieses Handy anfällig für alle Lücken, die nach September 2017 gefunden wurden…

Am Ziel angekommen findet Ihr die Einträge Android-Version und Android Sicherheitspatch-Level. Erstere ist nach Versionsnummern sortiert, Details findet Ihr beispielsweise bei Tante Wikipedia. Beim Sicherheitspatch-Level geht es hingegen nach Monaten. Faustregel: Je älter der Stand der Dinge, desto weniger sicher dürft Ihr Euch fühlen… Prüft unbedingt, ob es ein Update für Euren Androiden gibt; in der Regel könnt Ihr das direkt in den Einstellungen machen, alternativ schaut im Online-Support der Hersteller vorbei. Wenn es ein Update gibt, solltet Ihr es nach Möglichkeit installieren.

Kein Android-Update: Und nun?

Tja, und was ist, wenn es keine Android-Updates für Euer Handy gibt? Dann werdet aktiv! Nein, ich meine nicht die Frickel-Installation von Custom-ROMs und auch nicht den Wechsel auf das iPhone (wobei das freilich viele Probleme lösen würde ^^). Nein: Macht Stunk beim Hersteller! Schreibt Samsung, LG und Konsorten bei Twitter und Facebook an, schreibt E-Mails an den Support, macht Euch Gehör, laut, persistent, andauernd. Und viel wichtiger: Vote with your wallet ;)

Google Pixel 2 Sicherheit
Googles Pixel-Smartphones kosten viel, dafür gibt es zumindest für drei Jahre garantierte Updates (… was meiner Meinung nach eigentlich immer noch zu wenig ist)

Gebt wahlweise mehr Geld aus und gönnt Euch ein Pixel oder unterstützt die wenigen Hersteller, die bislang eine zumindest ansatzweise brauchbare Update-Politik betreiben. Persönlich kann ich so etwas beispielsweise von Sony oder BQ behaupten, auch die neuen „Nokias“ von HMD Global werden zumindest bislang ordentlich supportet (hier fehlen freilich Langzeit-Erfahrungen). Wirklich sicher bekommt Ihr die Updates aber leider nur bei Google-Phones. Wichtig ist nur: Wenn Euch Android-Updates wichtig sind (und das sollten sie sein!), unterstützt bitte, bitte nicht die Firmen, die nachweislich keine liefern…

Noch mehr Tipps rund um das unser aller Lieblings-Mobil-Flickenteppich-OS findet Ihr laufend aktuell in der Android-Ecke.

Boris Hofferbert

Freier Journalist, seit seligen Amiga-Tagen technikbegeistert, am Desktop Apple- und unterwegs Android-Fan, zockt unter Windows, kann nicht ohne Musik (von Classic Rock über Ska bis Punk) und Hörbücher, schießt gerne Postkarten-Fotos, hat immer mindestens zwei Handys dabei und freut sich riesig über eine Kaffeespende ;-)

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