Audio & Video

Anleitung: Kino-Feeling für Kodi – Das eigene Vorprogramm

Für das echte Kino-Feeling daheim ist es mit Riesenmonitor, Hightech-Sound und Popcorn nicht getan – oder geht der Film in Eurem Kino sofort los? Es fehlen Trailer, (gute) Werbung, THX-Einspieler oder der Gong, der den Hauptfilm einleitet. Und mit CinemaVision gestaltet Ihr Euer eigenes Vorab-Programm.

Update: Seit Kodi 18 scheint CinemaVision nicht mehr zu funktionieren, schaut gegebenenfalls mal bei Heimkino-Praxis vorbei, vielleicht funktioniert das.

Vorprogramm für Kodi

Mit CinemaVision baut Ihr eine Sequenz aus Video-, Audio- und Bilddateien rund um den Hauptfilm herum, oder auch um mehrere Titel. Ihr könnt Dinge wie aufgehende Vorhänge einfügen, Videos für die Eis-Kauf-Pause vor dem Film, Anti-Piraterie-Spots …, Altersfreigaben, Featurettes oder die allseits beliebten Trailer – Trailer landen natürlich automatisch aus dem Netz auf dem Screen. Und wer kennt sie nicht, die typische Kino-Werbung, die dann doch wieder für die richtige Stimmung sorgt – Like Ice in the Sunshine weckt wohl bei vielen nostalgische Gefühle. Und wenn das noch nicht reicht: CinemaVision beherrscht auch Heimautomation und kann mit der richtigen Anbindung zum Beispiel die Lichter dimmen!

Die Bedienung ist etwas gewöhnungsbedürftig, daher zeigen wir, wie Ihr eine Sequenz anlegt, mit Inhalten versorgt und abspielt. Nicht Euer Ding? Egal, hier geht’s zu Dutzenden weiterer Kodi-Artikel.

1. CinemaVision installieren

Installiert CinemaVision aus dem offiziellen Kodi-Repo und startet es anschließend über das Kontextmenü; Allgemeines zu Add-ons haben wir hier.

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CinemaVision findet Ihr im Standard-Repo.

2. Der erste Screen

Das Tool begrüßt Euch mit einer Demo-Sequenz, die könnt Ihr aber ignorieren – anfangs sieht das noch recht kryptisch aus. Weiter geht es mit dem Kontextmenü, also dem Button links neben der rechten Strg-Taste (rechte Maustaste funktioniert nämlich nicht).

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Sieht gewöhnungsbedürftig aus, ist aber ganz simpel.

3. Basiskonfiguration aufrufen

Startet zunächst die Add-on-Einstellungen.

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Das zentrale Kontextmenü braucht Ihr immer wieder.

4. Content-Pfad setzen

Wechselt hier zum Content-Reiter und legt einen Ordner für die Inhalte fest. Da CinemaVision eine ganze Ordnerstruktur erstellt, legt Ihr am besten einen eigenen Ordner an, beispielsweise in einem Eurer Medienordner. Ganz wichtig: Hier findet Ihr auch den Punkt „Update content“ – den müsst Ihr immer aufrufen, wenn Ihr neue Videos, Bilder oder Musik in die Ordnerstruktur kopiert!

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Der Pfad zu Euren Nicht-Trailer-Inhalten.

5. Die Ordnerstruktur

CinemaVision legt Ordner für jede Art von Content an, die das Tool kennt. Der Ordner „Video Bumpers“ hat noch eine ganze Reihe Unterordner. Bumpers sind im Grunde alle Videos, die nicht in die anderen Kategorien passen, wie Lückenfüller oder Werbung. Videos kopieren: Zur Demo legt ein paar kurze Testvideos in den Ordner „Video Bumpers/Intermission“, beispielsweise die guten alten Coke-vs-Pepsi-Spots.

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Die Ordnerstruktur im Explorer.

6. Eigene Sequenz anlegen

Ruft nun erneut das Kontextmenü auf und legt über New eine neue Sequenz an. Über das Menü fügt Ihr nun einen Video Bumper hinzu (natürlich müsst Ihr nicht so anfangen, das gilt jetzt nur für diese Anleitung).

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Das Hinzufügen-Menü gibt es zwischen allen Objekten.

7. Bedienkonzept verstehen

Ein Wort zur Bedienung: Unter jedem zugefügten Objekt bekommt Ihr nun ein kurzes Menü mit Optionen. Zwischen zwei Objekten gibt es immer das Hinzufügen-Menü aus dem vorigen Schritt. Ihr könnt Objekte aber auch später noch verschieben. Weiter geht es über den Edit-Button.

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Das Objekt-eigene Menü ist abhängig vom Inhaltstyp.

8. Video Bumper konfigurieren

Hier könnt Ihr nun mehrere Einstellungen machen, allem voran: Als Typ legt Ihr Intermission fest – das heißt nichts weiter, als dass CinemaVision in eben diesem Ordner nach Inhalten guckt. Hinzu kommen Abspielreihenfolge und Anzahl der Videos sowie die Lautstärke – nett, um Werbung und Trailer leiser als den Hauptfilm abzuspielen. Übrigens: Ähnliche Einstellungen findet Ihr zu den diversen Content-Typen in den Add-on-Einstellungen.

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Meist genügt die Angabe der gewünschten Anzahl von Videos/Bildern.

9. Trailer einfügen

Das Hauptaugenmerk dürfte für viele auf den Trailern liegen. Relevant ist hier vor allem wieder die Anzahl der Spots – die Quellen legt Ihr in den allgemeinen Einstellungen fest. Was läuft? CinemaVision besorgt Trailer automatisch aus diversen Online-Quellen, standardmäßig anhand Eurer Mediendatenbank. Im Grunde müsst Ihr Euch um nichts kümmern.

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Trailer dürfen ruhig etwas leiser sein.

10. Sequenz vervollständigen und starten

Wie eine Sequenz aussehen könnte, seht Ihr hier im Bild. Durch die umbenannten Objekte sollte klar sein, was passieren wird. „Features“ ist übrigens der Hauptfilm – und dieses Objekt muss zwangsläufig verbaut werden. Logisch irgendwie. Jetzt solltet Ihr die Sequenz zunächst über das Kontextmenü speichern. Und jetz geht es ans Starten über eine von zwei Möglichkeiten: An dieser Stelle könnt Ihr einfach Filme in die Playlist legen und dann die Sequenz aus Kontextmenü heraus abspielen. Auf Dauer ist es natürlich lästig, ständig das Add-on aufrufen zu müssen. Daher könnt Ihr alternativ das CinemaVision-Kontextmenü aus dem Kodi-Repo installieren und anschließend über das Kontextmenü von Filmen starten. Das Add-on findet Ihr im Bereich „Kontextmenüs“ – da es hier nicht laufen mag (Theme: Confluence), gibt es leider keine Bilder.

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So könnte eine Sequenz aussehen – wenn man viel Vorlauf mag.

Film ab.

Mirco Lang

Freier Journalist, Exil-Sauerländer, (ziemlich alter) Skateboarder, Dipl.-Inf.-Wirt, Einzelhandelskaufmann, Open-Source-Nerd, Checkmk-Handbuchschreiber. Ex-Saturn'ler, Ex-Data-Becker'ler, Ex-BSI'ler. Computer-Erstkontakt: ca. 1982 - der C64 des großen Bruders eines Freunds. Wenn Ihr hier mehr über Open Source, Linux und Bastelkram lesen und Tutonaut unterstützen möchtet: Über Kaffeesponsoring via Paypal.freue ich mich immer. Schon mal im Voraus: Danke! Nicht verpassen: cli.help und VoltAmpereWatt.de. Neu: Mastodon

5 Kommentare

  1. Müsste der Vorhang von der Logik her nicht als allererstes aufgehen, vor dem Werbeblock?
    Sonst liefe der Werbeblock ja auf dem geschlossenen Kino-Verhang :-D
    Auch wenns nur animiert ist.. aber so von der Logik her..

    1. Hmm, klingt ganz vernünftig … Ich bin mir nicht ganz sicher, da ich nie der große Kinogänger war und die Kindheit schon ziemlich lange her ist, aber ich meine, dass damals Werbung lief, wenn man rein kam, dann der Vorhang zu gezogen wurde, der Eisverkäufer kam und dann fing der Film mit „Vorhang auf“ an.

      Aber das müsste mal jemand verifizieren, der früher häufiger im Kino war.

  2. Installiert CinemaVision aus dem offiziellen Kodi-Repo ???? Was ist das eine App auf FireTv? AppleTv? Ein Pc Pgm?
    Bin etwas hilflos…Bitte um Hilfe!!

    1. CinemaVision ist eine Erweiterung/ein Addon für Kodi. Solche Addons werden in Kodi selbst installiert. Repos/Repositories sind einfach Sammlungen von Addons. In Kodi gibt es standardmäßig die offizielle Kodi-Sammlung, das Kodi-Repo. Und in dieser Sammlung findet man dann die Addons. Ich habe kürzlich noch eine Kodi-Einführung geschrieben – fast ganz unten findest Du den Abschnitt zum Installieren von Addons aus Repos:
      https://www.tutonaut.de/kodi-19-fuer-beginner-basics-bibliothek-addons-fernbedienung/

      Ich sehe allerdings gerade, dass CinemaVision in neueren Kodi-Versionen wohl nicht mehr funktioniert und auch nicht mehr im Repo ist! Wenn Du also ein Kodi ab Version 18 (18 Leia oder 19 Matrix) nutzt, sieht es schlecht aus. Einen Lösungsansatz findest Du bei Heimkino-Praxis – ich weiß aber nicht, ob das funktioniert:
      https://www.heimkino-praxis.de/cinemavision-mit-kodi-18/

      1. Danke! Tatsächlich ist es mir gelungen, mit Kodi 17.6 das ältere Script CinemaVision zu installieren! Noch läuft alles in Englisch (Trailer). Ich tüftele aber nun. Bin RedCarpet Member und hoffe, das iwird mir zum Vorteil:-)!

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