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iPadOS 26: Man glaubt es kaum, doch das iPad ist jetzt gut!

iPadOS 26 besitzt endlich einen brauchbaren Fenster-Manager. Das iPad wird dadurch zwar noch immer kein vollwertiger Desktop-Ersatz, ist aber nah dran.

15 Jahre. 15 Jahre habe ich jetzt iPads. Ich hatte das Ur-iPad, nur um da Flipper drauf zu spielen. Ich hatte das iPad 2, weil… warum nicht? Und Flipper. Dann das iPad 3, das aber trotz Retina-Display nicht so gut war. iPad Air 2 – Flipper. Und das 2017er iPad Pro. Seit 2022 besitze ich das iPad Pro M1 mit 12,9“-Diagonale. Gemeinsam hatten alle Geräte, dass sie mich regelmäßig mit ihren Beschränkungen genervt haben. Mit jeder Generation und Leistungssteigerung mehr. Mit iPadOS 26 ist das jetzt endlich vorbei.

OK, ich will jetzt die Kirche im Dorf lassen: Nein, iPadOS 26 ist immer noch kein vollwertiges Betriebssystem. Aber! Es hat endlich ein vernünftiges Fenster-Management. Und das, nunja… das ist tatsächlich das, was all die Jahre gefehlt hat. Nicht die Kommandozeile, nicht die alternativen AppStores, sondern das verflixte Fenster-Management! Aber lasst mich das erklären.

Mehr als genug Apps

Zunächst: Wenn man das iPad produktiv nutzen möchte, gibt es viele, viele gute Apps. Apple liefert mit Pages, Numbers und Keynote schon ein Set brauchbarer Office-Apps kostenlos mit. Safari taugt als Browser, Mail hat inzwischen auch genug Funktionen, damit man nicht ständig doch wieder an den PC oder Mac muss. Und wer mehr will, findet im AppStore tolle Produktivitäts-Apps wie Pixelmator, ProCreate oder iAWriter.

Neues iPad-Multitasking: Sieht chaotisch aus, ist aber sehr hilfreich.

Damit ist man erst einmal gut ausgestattet, zumal inzwischen auch WhatsApp nativ für das iPad erhältlich ist, also auch Kommunikationssorgen der Vergangenheit angehören. Plus: Es gibt jede Menge Spiele und sonstige Apps, oft gratis oder mit Einmalzahlung, und wer will, kann auch einfach die iPhone-App nehmen. Und weil Apple seit einiger Zeit Emulatoren im AppStore erlaubt, sind auch Retro-Gamer endlich am Zug.

Der letzte Schliff für die Usability von iPadOS

Kurzum: Es hat sich auch App-seitig viel getan auf dem iPad, vor allem in den letzten 18 Monaten: Die Zeiten des Verzichts sind vorbei. Das neue Fenster-Management am iPad gibt nun der Usability den letzten Schliff.

Denn Apple hat es tatsächlich nach nur 15 Jahren iPad geschafft, eine Fenster-Bedienung einzubauen, die tatsächlich funktioniert. So lassen sich die Fenster frei skalieren und verschieben, es gibt endlich eine Menüzeile man sie von macOS, Windows und Linux-GUIs kennt. Und es gibt sogar eine Exposé-Funktion mit einer Wischgeste von unten.

Schnell Fenster anordnen? Kein Problem in iPadOS 26!

iPadOS 26 Fenster-Management auch für Finger-Betrieb geeignet

Das Beste daran: Man braucht weder Maus, noch Trackpad: Die Bedienung ist auch mit den Fingern kein Problem. Ich wollte zunächst "tadellos" schreiben, aber das stimmt (noch) nicht, hier muss Apple noch einmal ran: Manchmal reagieren Fenster unvorhergesehen oder rutschen beim Drehen vom Landscape- in den Porträt-Modus und zurück ein wenig aus dem Bild. Und hier und da ist der Anfasser (ein kleines Element in der unteren Fensterecke) einfach an der falschen Stelle.

Wer möchte, kann auch auf die alten Ansichten zurückschalten. Gerade für weniger versierte Nutzer eine gute Option.

Aber: Schnelle Fenster-Aktionen wie das Anordnen sind dank des Drei-Punkte-Menüs nun ebenfalls kein Problem mehr. Und iPadOS erlaubt schon länger das Drag & Drop zwischen Programmfenstern. Kurzum: Apple hat iPadOS mirnichts, dirnichts in ein solides Desktop-System verwandelt.

Mit den Vorzügen von iPadOS, etwa die automatischen Backups in die Cloud oder die hohe Sicherheit. Und für Anwender, die keine Fenster brauchen, gibt es nach wie vor die Möglichkeit, auf den klassischen Ein-Fenster-Betrieb oder Stage-Manager umzuschalten. Top!

Apple war, anders als beim Stage-Manager-Drama, zudem so freundlich, auch alle schwächeren und älteren Modelle mit der Funktion auszustatten: Selbst das 350-Euro-Basis-iPad kann also nun mit Fenstern hantieren – und dürfte damit der wohl günstigste Apple-Computer aller Zeiten sein.

Mit Exposé könnt Ihr ultraschnell zwischen Fenstern umschalten.

Fazit: Ein kleiner, entscheidender Schritt für das iPad

Es ist faszinierend: Jahrelang hat Apple verkündet, dass das iPad kein vernünftiges Fenstermanagement beherrschen würde, aus Leistungsgründen. Spätestens mit den Apple-Silicon-iPads der M-Prozessor-Reihe, die auch im Mac zum Einsatz kommt, war das Argument definitv überholt. Apple lieferte mit dem unglückseligen Stage-Manager eher eine halbgare Lösung.

Das neue iPadOS 26 hingegen fühlt sich vom Fleck weg "normal" an: Das System verhält sich endlich so, wie man es von einem Betriebssystem erwartet und das iPad ist endlich ein Notebook-Ersatz – zumindest für Nutzer, die wie ich hauptsächlich einen Desktop-Mac verwenden und ab und zu mobil sein wollen.

Wer kann, sollte sein iPad daher auf jeden Fall auf die neueste Systemversion aktualisieren: Eure Freude an der iPad-Nutzung dürfte sich wie bei mir multiplizieren. Das einzige, was jetzt noch fehlt, ist die Möglichkeit, Dateien auf dem Home-Screen abzlegen wie auf einem Desktop. Aber wer weiß: Vielleicht ist das iPad ja in 15 Jahren endlich so weit.

Christian Rentrop

Diplom-Journalist, Baujahr 1979. Schreiberling in Totholzwäldern und auf digitalen Highways. Öfter auch auf der Vespa oder mit dem Wohnwagen unterwegs. Seit 2020 Tochtervater, dementsprechend immer sehr froh über eine kleine Kaffeespende.

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