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Anleitung: Backup einer QNAP-NAS auf externer Festplatte erstellen

Ursprünglich wurden NAS vor allem als Backup-Speicher genutzt, mittlerweile eher als zentraler General-Speicher - Grund genug, wichtige Daten von der NAS auch auf eine externe USB-Platte zu sichern. Auch davon abgesehen sollten die wirklich wichtigen Dinge, etwa Kinderfotos, Versicherungsunterlagen etc., außerhalb Eures Netzwerks liegen, vorzugsweise auf einer Platte, die gar nicht in Betrieb ist (Schäden durch Überspannung, schnell greifbar im Brandfall). Wenn Ihr eine QNAP-NAS besitzt, ist das ganz simpel, da die NAS die nötige Software gleich mitbringt.

Folgender Workshop zeigt Euch, wie Ihr Ordner einer QNAP-NAS, hier die 219+, auf eine externe USB-Festplatte sichert - sofort, kontinuierlich oder zeitgesteuert. Die analoge Anleitung für Synology-Geräte findet Ihr hier.

1. Festplatte an der NAS anschließen

Am besten meldet Ihr Euch zunächst im Browser an der NAS an und steckt dann die USB-Platte an einen der hinteren USB-Ports. Die NAS erkennt sofort ein neues Laufwerk und fragt in bester Autostart-Manier, was damit zu tun ist; in diesem Fall "Dieses Laufwerk zur Sicherung nutzen". Alternativ findet Ihr das Backup-Tool im QNAP-Menü als "Sicherungs-manager".

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An die Sicherungsfunktion gelangt Ihr via Autostart-Pop-up oder QNAP-Menp.

2. Platte auswählen

Jetzt wählt Ihr die eben eingesteckte Platte aus dem Drop-Down-Menü und die Variante "Von lokaler Festplatte (NAS) auf externen Speicher (USB)". Zudem könnt Ihr den Backup-Job auf genau diese USB-Platte beschränken, das schützt vor versehentlichen Backups auf fremde Platten.

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Auswahl der Festplatte und der Backup-Richtung.

3. Quellen und Ziele für das NAS-Backup bestimmen

Stellt Euch nun die gewünschten Paare von Quell- und Zielordner zusammen; natürlich können auch mehrere Quellen in einem Zielordner landen.

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Ordnerpaare wählen.

4. Zeitplan für Backups festlegen

Im "Reproduktionszeitplan" wählt Ihr unter zwei Optionen: Die Echtzeit-Variante sichert Dateien sofort/in Echtzeit/on the fly auf der USB-Platte, sobald etwas Backup-würdiges passiert (Änderungen, neue Dateien) - natürlich muss die Platte dann dauerhaft an der NAS hängen. Die zweite Variante ist der Zeitplan, beispielsweise für die sofortige Sicherung.

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"Echtzeit" sichert immer, "Zeitplan" einmalig oder in Intervallen.

Natürlich lässt sich der Zeitplan nachträglich ändern, wie auch alle anderen Optionen. Genau genommen ist der Dialog zum Bearbeiten von Backup-Jobs deutlich übersichtlicher als der Assistent ...

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Alle Optionen lassen sich nachträglich ändern - und zwar besser als per Assi.

5. Obskures Regelwerk

Bei den Sync-Regeln hat die Übersetzung wohl etwas geschlampt, das klingt alles recht hobbymäßig ... Daher hier ein wenig Hilfe: "Überschüssige Dateien löschen" meint, dass in der Quelle gelöschte Dateien auch im Ziel (USB-Platte) gelöscht werden. "Verstreute Dateien" sind bei QNAP schlicht leere Dateien. "Symbollinks" meint symbolische Links/Symlinks, sprich Verknüpfungen - Symbollinks sagt kein Mensch.

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Toll übersetzt QNAPler ...

6. Dateien filtern

Zum Abschluss könnt Ihr noch festlegen, ob Dateien bestimmter Formate, Größen oder Alter ein- beziehungsweise ausgeschlossen werden sollen. Ein Filter für einzelne Unterordner ist leider nicht verfügbar.

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Per Filter schließt Ihr Dateien aus.

7. Backup-Einstellungen prüfen

Vergebt noch einen sinnvollen, aussagekräftigen Namen für den Backup-Auftrag und schon beginnt das Backup sofort beziehungsweise entsprechend Zeitplan. Die Aufträge findet Ihr dann unter "Sicherungs-manager/External Backup/Externer Datenträger". Und wenn Ihr schon da seid, werft doch noch einen Blick auf den Menüpunkt darunter:

NAS Backup
Alles gut? Dann weiter.

8. One-Touch-Kopie aktivieren

Die "USB One-Touch Kopie" (wieder so ein Übersetzungsgeniestreich ...) ist eine clevere Funktion für die vordere USB-Buchse der NAS: Sobald ein USB-Speicher an den vorderen Port angeschlossen wird, wird wahlweise der USB-Speicher-Inhalt auf die NAS oder ein NAS-Ordner auf dem USB-Speicher gesichert. Praktisch ist das etwa, wenn Euch jemand was auf einem USB-Stick mitbringt und Ihr wollt Euren Besuch nicht allein auf der Couch sitzen lassen, bis Ihr den Rechner angeworfen und mit dem Stick herumgespielt habt - einstecken, warten, fertig. Auch zum einfachen, schnellen syncen von Sticks mit Dateien, die Ihr auf der Arbeit nutzt ist die One-Touch-Kopie nett und eben supereinfach - quasi wie Dropbox in offline.

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Die One-Touch-Kopie-Funktion backupt, sobald Ihr einen USB-Speicher einstöpselt.

Mirco Lang

Freier Journalist, Exil-Sauerländer, (ziemlich alter) Skateboarder, Dipl.-Inf.-Wirt, Einzelhandelskaufmann, Open-Source-Nerd, Checkmk-Handbuchschreiber. Ex-Saturn'ler, Ex-Data-Becker'ler, Ex-BSI'ler. Computer-Erstkontakt: ca. 1982 - der C64 des großen Bruders eines Freunds. Wenn Ihr hier mehr über Open Source, Linux und Bastelkram lesen und Tutonaut unterstützen möchtet: Über Kaffeesponsoring via Paypal.freue ich mich immer. Schon mal im Voraus: Danke! Nicht verpassen: cli.help und VoltAmpereWatt.de. Neu: Mastodon

8 Kommentare

  1. Ich weiß wirklich nicht dass es so viele Möglichkeiten gibt, um USB-Festplatte zu mountieren. Ich hatte auch bei meinem Server früher versucht. Nach Recherche habe ich die Lösung gefunden, über USB 3.0 Anschluß hat es geklappt.

  2. Hallo Mirco,

    danke für die tolle Anleitung. Ich habe noch eine Frage. Weißt du wie man mit dem Sicherungsmanager einen Ordner auf mehrer Festplatten sichern kann? Ich habe einen Ordner der größer ist, als alle meine Sicherungsfestplatten.

    Gruß, Niklas

    1. Da bin ich mir gerade auch nicht sicher. Man könnte wohl höchstens die externen Platten zu einem einzelnen Volume zusammenschließen. Da kommts aufs Setup an. Wenn beispielsweise zwei externe Festplatten in einem externen RAID-Gehäuse sitzen, könnte man sie als RAID 0 konfigurieren, so dass beide als ein großer Speicher im System erscheinen. (Falls Dir RAID nichts sagt: Damit können Festplatten in diversen Modi zusammengeschaltet werden. Viele externe Gehäuse für Festplatten (etwa LaCie 2big Quadra) machen daraus wahlweise eine große Festplatte oder spiegeln die eine auf die andere. In der Praxis wählt man einfach per Klick.) Auch mit Festplatten im PC ist das möglich. Wenn es zwei externe USB-Platten sind, leg im Zweifelsfall zwei Backup-Jobs an – nicht schön, aber schön einfach.

  3. hallo Mirco, ich versuche seit längerem meine Daten von der NAS (Qnap 210) auf eine externe Platte(freecom 2TB) zu sichern. Die Sicherung läuft auch, aber es werden nur die Verzeichnisse auf die USB Platte geschrieben, sprich in der „root“ auch die Dateien aber die Unterordner haben dann keinen Inhalt. Was mache ich alter Trottel verkehrt?

    gruss Horst

  4. Danke, dafür, Mirco. Sehr brauchbar!

    Frage: Mein Time Machine Backup ist gemacht und läuft zufriedenstellend. Ich habe zwei 2TB Platten, gespiegelt, in einer QNAP im Betrieb. Jetzt möchte ich das TM Backup-Volume (knapp 900GB) zusätzlich auf einer externen Platte sichern, die ich bei Bedarf einfach entfernen kann. Im Bereich ‚Backup‘ kann ich auf alle Volumen zugreifen, aber nicht TMBackup. Hast du eine Idee was ich tun kann? Vielen Dank, Jochen Berbuer

    1. Ich habe keinerlei Apple-Dinge zur Verfügung, daher muss ich ein wenig im Dunkeln stochern: Normalerweise ist ein TM-Backup ja einfach nur eine Ordnerstruktur, keine Partition, kein Volume, kein Laufwerk. Insofern solltest Du ein simples Datei-Backup nutzen können: Sicherungsmanager/External Backup/Externer Datenträger. Dort ein Ordner-Paar zum Syncen erstellen und das sollte auch schon genügen. Hilft das?

  5. Super Anleitung, tolle Qualität, Danke, wie wärs mit einer Anleitung zum Syncronisieren zweier NAS mit zwei unterschiedlichen Standorten, z.B. 1 NAS steht bei Kind und das andere NAS bei Mutter welches immer Nachst syncronisiert wird? Falls keine Zeit, trotzdem danke für die erste Anleitung. Gruß Marcel

  6. Guten Morgen,

    ist es möglich Punkt 2, also das vergeben einer ID auch nachträglich festzulegen , oder mus sich dazu erst meine bereits erstellten Backup-Pläne wieder löschen ?

    mfG Felix

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