Virtualisierung

Anleitung: Vorhandene virtuelle Maschine in VirtualBox einbinden

Eine virtuelle Maschine ist toll: Sie erlaubt es, nahezu beliebig viele Betriebssysteme in einer abgeschotteten Umgebung zu nutzen, ohne diese gleich auf einem PC oder Notebook zu installieren. So könnt Ihr problemlos die Funktionen anderer Systeme ausprobieren oder auch in einer isolierten Umgebung allerlei Betriebssystembasteleien ausprobieren, ohne Schaden an Eurem Hauptsystem fürchten zu müssen. Seit vielen Jahren hat sich die quelloffene und für den Privatgebrauch kostenlose VirtualBox als hervorragende Lösung erwiesen, mit der Ihr vergleichsweise einfach in die spannende Welt der Virtualisierung eintauchen könnt. Das Besondere dabei: VirtualBox ermöglicht nicht nur die „frische“ Einrichtung einer virtuellen Maschine inklusive Installation eines Betriebssystems, Ihr könnt auch bereits vorhandene VMs in die Gratislösung integrieren – zum Beispiel ein System, dass Ihr mit dem ebenfalls kostenlosen VMWare Converter in eine virtuelle Maschine konvertiert habt, wie wir Euch hier zeigen.

1. VirtualBox herunterladen und installieren

Ihr findet die jeweils neueste Version von VirtualBox auf der Homepage des Tools. VirtualBox läuft übrigens nicht nur unter Windows, sondern auch unter Mac OS X und Linux. Bei der Installation werden übrigens auch eine Reihe von nötigen Treibern auf Euren Rechner gepackt, was Ihr erlauben solltet, um Fehler zu vermeiden.

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2. Virtuelle Maschine in VirtualBox importieren

Die einfachste Möglichkeit, um eine vorhandene VM in Virtual Box zu öffnen, führt über die so genannten VirtualBox Appliances. Dabei handelt es sich um vorkonfigurierte VirtualBox-Dateien, die Ihr einfach über „Datei/Appliance importieren“. Entsprechende Lösungen findet Ihr zum Beispiel gratis und legal bei Microsoft in Form der Testversion von Windows Vista bis Windows 8.1 für den Internet Explorer. Auch SourceForge bietet eine Reihe von fertigen Linux-VMs als kostenlosen Download an.

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3. Virtuelle Maschinen aus VMWare in VirtualBox öffnen

Speziell wenn Ihr den eingangs erwähnten VMWare Converter verwendet habt, um eine bestehende Installation von Windows und Co. in eine virtuelle Maschine zu wandeln, müsst Ihr zunächst über „Neu“ eine neue virtuelle Maschine anlegen. Hier gebt Ihr im ersten Schritt das virtualisierte Betriebssystem an und bestimmt anschließend den Arbeitsspeicher, der von Eurem Rechner für die VM abgezwackt wird (Faustregel: Je mehr, desto besser!). Im dritten Schritt kommt das Wichtigste: Teilt VirtualBox mit, dass Ihr eine eigene Festplattendatei nutzen wollt und wählt anschließend die entsprechende VMDK-Datei aus (Tipp: Falls es davon mehrere gibt, sortiert die Dateien nach Namen und nehmt die erste!).

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4. Probleme mit Bluescreens in der VirtualBox beheben (1)

Es kann passieren, dass Ihr beim Starten einer fremden virtuellen Maschine mit einem Bluescreen begrüßt werdet (damit meinen wir natürlich einen in der Maschine ;) ). Klickt in diesem Fall im Hauptfenster von VirtualBox mit der rechten Maustaste auf die eben eingerichtete VM und wählt „Ändern“. Jetzt aktiviert Ihr als erstes unter „System“ das Häkchen bei „IO-APIC aktivieren“.

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5. Probleme mit Bluescreens in der VirtualBox beheben (2)

Als nächstes wechselt Ihr zu „Massenspeicher“ und entfernt das vorher eingebundene Image unter „SATA-Controller“, indem Ihr sie mit der rechten Maustaste anklickt und „Anschluss entfernen“ auswählt. Klickt nun neben „Controller: IDE“ auf das Plus-Zeichen bei „Festplatte hinzufügen“ und wählt über „Vorhandene Platte“ das Image erneut aus. Nach einem Klick auf „Ok“ seid Ihr startklar.

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6. Virtuelle Maschine starten

Nun könnt Ihr Euer virtuelles Windows/Linux/Wasauchimmer in VirtualBox per Doppleklick starten. Die Bedienung erfolgt bei den meisten Systemen genauso, als hättet Ihr es direkt auf dem PC installiert, nur eben in einem virtuellen Fenster. Wir wünschen Euch viel Spaß mit den Möglichkeiten der virtuellen Systeme!

VirtualBox Einstieg

Boris Hofferbert

Freier Journalist, seit seligen Amiga-Tagen technikbegeistert, am Desktop Apple- und unterwegs Android-Fan, zockt unter Windows, kann nicht ohne Musik (von Classic Rock über Ska bis Punk) und Hörbücher, schießt gerne Postkarten-Fotos, hat immer mindestens zwei Handys dabei und freut sich riesig über eine Kaffeespende ;-)

15 Kommentare

  1. Ein Punkt ist meines Erachtes wichtig und wurde hier nicht erwähnt: Die VMware Tools sollte man vor dem Export deaktivieren bzw deinstallieren. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass es hierbei immer wieder zu Problemen beim Import in VBox kommt.
    Fertige Maschinen von Microsoft sind zwar gut gemeint, doch außer der Arbeit, die man sich erspart, hat man meistens nur eine englische Version vor sich und die ist auch nicht jedermans Sache.

  2. Gleiche Bilder?

    Probleme mit Bluescreens in der VirtualBox beheben (1)
    „IO-APIC aktivieren“
    Probleme mit Bluescreens in der VirtualBox beheben (2)
    „Controller: IDE“

    Ja. Beide sind von

    Aber kein Problem. Gute Anleitung. Danke.

  3. Hi zusammen,
    ich hänge aktuell bei Schritt 3. Ich klicke rechts auf das gelbe Ordnersymbol und wähle die vmdk Datei per Doppelklick aus. Danach steht aber in dem Dropdown unter „Vorhandene Festplatte verwenden“ immer noch „leer“ und im Dropdown kann ich nichts auswählen. Die Buttons „Erzeugen“ und „Zurück“ sind ausgegraut.
    Wo liegt mein Fehler?

    1. Eine Frage habe ich dann doch :-) es ist ein XP System, bekommt es seine treiber über Guest..iso ? bzl. auflösung etc. ?

      1. hat sich erledigt, ich will jetzt nicht spammen. ich Teste das System erstmal durch . Danke nochmal

  4. … ich habe die Vorgaben Stepp by Stepp ausgeführt,z.B.Windows 10 in die Vrtualbox intregiert,aber
    dann,wenn ich darin z.B.CD´s v.Computerbild bearbeiten möchte,passiert Nicht´s!Was mach ich Falsch?

  5. Vielen Dank Boris für Deine Anleitung. Dank Umstellung des Massenspeichers auf Controller:IDE laut Anleitung ist der Bluescreen beim Start von Windows 7 in der VirtualBox unter Ubuntu 16.04 beseitigt.

  6. Ich will von VMFusion im Zuge von El Capitan-Umstieg auf Virtualbox umstellen. Gerne möchte ich die XVY.vmdk direkt in VBox öffnen bzw. beim Anlegen der neuen Maschine als Platte einbinden. Erstes Problem: In VBox wird die XYZ.vmdk nicht direkt angezeigt, sondern lediglich ein Paket, das VMWare Fusion offenbar erstellt hat ist sichtbar. Wenn ich mir den Paketinhalt im Finder anzeigen lasse, erscheinen diverse durchnummerierte XYZ.vmdk-Dateien. Wenn ich davon irgendeine manuell kopiere, ist sie durch VBox auch sichtbar, aber sie kann nicht göffnet werden. Fehlercode: Could not get the storage format of the medium ‚/Users/matse/Desktop/Virtuelle Festplatte-s042.vmdk‘ (VERR_NOT_SUPPORTED).

    Fehlercode:
    VBOX_E_IPRT_ERROR (0x80BB0005)
    Komponente:
    MediumWrap
    Interface:
    IMedium {4afe423b-43e0-e9d0-82e8-ceb307940dda}
    Callee:
    IVirtualBox {0169423f-46b4-cde9-91af-1e9d5b6cd945}
    Callee RC:
    VBOX_E_OBJECT_NOT_FOUND (0x80BB0001)

    Wer kann mir helfen bitte? Bin überfordert.
    Mathias

  7. Mein Problem ist folgendes: Wenn ich eine Windows 7 Version installieren, konfiguriere, Linzez-Key AKTIVIERE, als .vdi exportiere und abschließend wieder importieren wird der Lizenz-Key nicht übernommen. Den hätte ich aber gerne mitgenommen durch einen import. geht sowas, kennt jemand ne Lösung?

  8. Ich nutze seit einigen Jahren ‚Ubuntu‘ unter Windows mithilfe von Oracle VM VirtualBox bisher ohne jegliche Probleme. Jetzt habe ich ein Problem: nach ganz normalem Herunterfahren von Ubuntu und anschließendem Beenden der VirtualBox, konnte ich zu einem späteren Zeitpunkt ‚Ubuntu‘ aus der VM nicht mehr starten.
    Die Fehlermeldung lautet: Für die virtuelle Maschine UBUNTU konnte keine neue Sitzung eröffnet werden. The virtual machine ‚Ubuntu‘ has terminated unexpectedly during startup with exit code 1. Kennt hier jemand eine Lösung?

  9. Das Ding heißt zwar nicht IP-APIC sondern I/O APIC, aber es funktioniert tatsächlich. Übrigens: Dabei geht es um ein Problem, das mir seit Jahren nicht mehr untergekommen ist, nämlich die IRQ-Vergabe. Und mit Advanced Programmable Interrupt Controllers lassen sich mehr als 16 vergeben, was offenbar Probleme löst. Laut Oracle benötigen nebenbei generell alle 64-Bit-Gäste diese Option; bei mir war’s ein popeliges Win XP 32 Bit.

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