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Beef Jerky: 9 Produkte im Vergleich

Bei bis zu 114 Euro pro Kilo kann man schon mal vergleichen - die Tabelle zum Fleisch ;)

Beef Jerky ist mehr als nur Jack Link’s – so zumindest der Grundgedanke für diesen Vergleichstest. Im normalen Handel sieht das zwar meist nicht so aus, aber online ist das Angebot schon groß. Bei den Preisen vielleicht kein Wunder, selbst das günstige Jack Link’s kostet gut 64 Euro pro Kilogramm! Und das hat nichtmal einen guten Ruf … Also, was ist dran am Beef Jerky? Was ist drin? Und die vielleicht wichtigste Frage für alle, die bei Jerky an superzähes Zeugs denken: Kann man das kauen? Ich habe gekaut. Und gekaut und gekaut …

Beef Jerky und mehr

Beef Jerky dürfte in Deutschland für viele nach wie vor vor allem die Variante von Jack Link’s sein, die es in jedem Supermarkt und an jeder Tanke gibt. Allerdings dürften eingeschworene US-Fans, Camper und natürlich die Pumper-Fraktion da mehr Erfahrung haben: In US-Serien und -Filmen ist Jerky immer wieder ein Thema, für Camper und Wanderer ist es leicht transportierbare Nahrung und im Muckigeschäft kann es nie genug Eiweiß geben – Protein, Baby! ;)

Aber auch Hipster, Bio-Bauern und sonstige Naturburschen haben englisch genanntes Trockenfleisch für sich entdeckt – zumindest gibt es ein reichhaltiges Angebot abseits von Jack Link’s. Und überall hagelt es Seitenhiebe auf das angeliche Chemie-Zeugs, dass es überall zu kaufen gibt … Sortenmäßig gibt es auch viel zu entdecken, auch wenn fast alle ein „Original“ oder „Barbecue“ im Programm haben. Aber es gibt auch Sauerbraten und Redneck BBQ.

simple jerky packungen.
Simple Jerky hat eine beindruckene Auswahl: Smoky Original, Austrian Style, Irish Craic, Mexican Style, Salt and Pepper, Redneck BBQ, Hawaiian Teriyaki

Beef Jerky fängt preislich ungefähr bei knapp 65 Euro pro Kilo an – etwa auch Jack Link’s. Man kann aber auch problemlos 114 Euro pro Kilo zahlen. Und das ist eine Menge Holz, bedenkt man, dass man qualitativ sehr gutes Rinderfilet aus Argentinien im Angebot bisweilen für unter 30 Euro pro Kilo bekommt.

Und da es auf dieser Seite wieder etliche Amazon-Links gibt – und zwar auch zur Information, denn so seht Ihr aktuelle Preise! -, ist die reguläre Werbung in diesem Artikel soweit wie möglich deaktiviert (vorbehaltlich temporärer, technischer Problemchen). Also fleißig Fleisch bestellen, in diesen Artikel sind immerhin rund 200 Euro geflossen – und bestimmt 70 bis 80 Euro davon landeten im Müll … (nun, genauer gesagt wartet das Unzerkaubare im Gefrierfach auf den nächsten Hund.) Ich sach‘ schon mal Danke!

Der Vergleich

Alles was hier geschmacklich geäußert wird ist natürlich meine ganz persönliche Meinung – nichts ist mehr Geschmackssache als Geschmack … Zudem liegen auch nicht alle in der gleichen Geschmacksrichtung vor.

Viel interessanter war für mich aber die Frage nach der Konsistenz: Wie trocken ist das Fleisch, wie gut lässt es sich zermalmen, wie sind die Stücke geschnitten?

Auch Inhaltsstoffe und Preise pro Kilo Produkt lassen sich gut vergleichen – soweit möglich auch die Preise pro Kilo Ausgangsprodukt.

Auf eine konkrete Punktevergabe und irgendwelche Testsieger verzichte ich, dafür ist mir das zu individuell – Großartiges und Bockmist wird aber natürlich auch benannt. Letztlich sollt Ihr euch eine eigene Meinung bilden können – und dafür sind Fotos immer noch ein gutes Mittel.

Zunächst ein paar Worte und Bilder zu allen Einzelprodukten – die eigentlichen Informationen findet Ihr in der Tabelle am Ende, und zwar:

  • Hersteller, Produkt, Sorte
  • Herkunftsland (Produkt/Tier)
  • Preis für das konkrete gekaufte Produkt – teils Mix-Boxen.
  • Menge
  • Menge Ausgangsprodukt für 100 Gramm Jerky
  • Preis pro Kilogramm Jerky
  • Preis pro Kilogramm Ausgangsprodukt
  • Nährwertangaben (Energie, Zucker, Fett)
  • Inhaltsstoffe (teils vereinfacht, um nicht 8 Salzsorten aufzuzählen)
  • Konsistenz: zart, mürbe, zäh, fest, faserig etc.
  • Stücke: Wie ist der Cut? Groß, klein, dick, dünn, gleichmäßig etc. Und: Gibt es Kleinkram? Also Füllmaterial.
  • Geschmack: Rein subjektive Eindrücke
  • Sonstiges: Tier-Herkunft, Packung …
  • Fazit: Die Wertung

Ein Wort zum Ausgangsprodukt: Die Preise pro Kilogramm Jerky und pro Kilogramm des dafür genutzten rohen Fleisches wanken teils enorm. Jack Link’s ist sehr günstig beim Jerky, recht teuer beim Ausgangsprodukt. Was Euch wichtiger ist, müsst Ihr selbst schauen. Ja, Ihr bekommt bei Jack Link’s mehr Gramm fürs Geld, aber eben im Wesentlichen in Form von Wasser ;)

Jack Link’s Original

Gleich vorweg: Das ungeliebte Mononatriumglutamat gibt es bei Jack Link’s Original nicht – nicht mehr, war früher wohl mal so. Warum Jack Link’s überall zu kaufen ist und der Rest des Felds fast nur in Bioläden, Eiweißläden und online ist schnell klar: Es ist mehr Süßigkeit als Fleischsnack oder Proteinlieferant.

foto von jack links trockenfleisch
Überall erhältlich, vermutlich die erste Beef-Jerky-Erfahrung für die meisten Menschen.

Es ist super weich, super süß, super angenehm – wie ein Macces-Burger. Ist aber auch klar: Mit nur 178 Gramm Rohfleisch für 100 Gramm Jerky ist Jack Link’s fast ein anderes Produkt als die 300-Gramm-Kandidaten. Plus: Unsportliche 16 Gramm Zucker! Und zudem Dinge wie hydroisiertes Maisprotein und Hefeextrakt.

Weich, süß, wachsartig – kein Vergleich mit der Konkurrenz!

Bei Jack Link’s siehts nicht nach Bio, regional oder Gesundheit aus, sondern nach etwas, das man im Kiosk kauft, im Kino, zusammen mit Schoki und Chips. Wer dieses Jerky liebt, wird bei allen anderen Produkten hier im Test vermutlich schreien: Warum ist der Mist so zäh? Zudem ist es auch noch das günstigste Produkt, auch wenn der Preis pro Ausgangsprodukt recht hoch ist, da eben nur wenig getrocknet wird.

(* = Affiliate-Link / Bildquelle: Amazon-Partnerprogramm)

Fun Fact: Ihr seht es in der Amazon-Box, Jack Link’s wirbt mit supertollen 39,7 Prozent Eiweiß – ordentlich, aber Neubert’s Klassik zum Beispiel kommt auf 74 Prozent Eiweiß!

Indiana Jerky Original

Made in E.U. ist wohl das Gegenteil von regional und steht so auf der Packung. Die Firma sitzt in Prag und macht ganz klar einen auf US-Provinz. Das Beste an der bestellten Mix-Packung: Es sind auch Schwein, Huhn und Truthahn dabei.

Sorten: Original, Hot & Sweet, Peppered, Chicken, Pork, Turkey

Ich mach es kurz: Zäh wie nur was, ein Großteil ist zumindest für mich nicht kaubar, da helfen auch Sojaproteinhydrolysat und Hefeextrakt nicht.

Leider nicht essbar – einfach nur zäh.

Und das was man kauen kann schmeckt nach, nun, trockenem Fleisch. Die Stücke sind ordentlich geschnitten, auch wenn es durchaus Kleinkram gibt, also winzige Stückchen zum Auffüllen. Vielleicht taugen die anderen Sorten, aber das Rind hat keinen Wert.

Nachtrag: Es freut mich nachtragen zu können, dass das Chicken Jerky von Indiana wirklich gut ist! Die Inhaltsstoffe sind auch da nicht rein auf das Nötigste beschränkt, aber geschmacklich geht das in Ordnung und die Konsistenz ist – wie zu erwarten war – einwandfrei, minimal fester als Jack Link’s, aber nicht so penetrant süß.

Pure Berlin Power Ginger & Honey

Die Packung, der Name Pure Berlin Power einer Firma nu3, der Bär – alles schreit nach Berlin-Hipsterness. Nirgends wird groß mit regionalen Rindern posiert, bei nu3 ist Jerky keine US-Romantik, sondern ein Gesundheitsprodukt, daher wirkt alles ein wenig glatter.

pure power berlin jerky packungen.
Gesundes Essen aus Berlin.

Dabei kann sich das Jerky wirklich sehen lassen! Weiderind aus Österreich, keinerlei komische Inhaltsstoffe und den vermutlich deutschesten Jerky-Cut aller Zeiten, hier ist alles akkurat geschnitten und sieht aus wie ein Teil aus einem Ingenieursbaukasten. Vor allem aber ist es gerade genügend mürbe, gut kaubar und geschmacklich zwar unspektakulär, aber gut gewürzt.

Sieht fester aus als es ist, gerade so genügend mürbe.

Die Konsistenz ist nicht so spannend wie bei den grobfaserigen Stücken von Craftsmans Foods, aber dafür gibt es auch gar keinen Ausschuss (sprich Stücke für die Serviette …).

Grillido Original

Grillido hat vor einigen Jahren mal komische Grillwürste auf den Markt gebracht, zu einer Fuppes-WM oder so, mit Länder-Würsten. Die meisten waren langweilig bis schlecht, aber Jerky können sie: Wieder gibt es Weiderind, dieses mal aus Bayern, und davon satte 300 Gramm Ausgangsprodukt für 100 Gramm Jerky.

Sorten: Original, Hanf, Pfeffer, Paprika-Chipotle

Und die 300 Gramm merkt man: Die Konsistenz macht meistens richtig Spaß, alles ist mürbe und gut kaubar. Auch der Cut passt: mitteldicke Stücke, halbwegs gleichmäßig, wenig Kleinkram. Es gibt nur vernünftige Inhaltsstoffe, endlich auch echten Rauch, eine schmeckbare Paprika-Note – wirklich empfehlenswert.

foto von beef jerky
Auch hier: Schön mürbe, fast alles gut kaubar, sehr würzig.

Gut, es ist zwar nur das drittteuerste Jerky im Test, aber auch jenseits der 100 Euro pro Kilogramm. Jack Link’s liegt bei 64,14 Euro – ist allerdings bezogen auf die Menge an Ausgangsprodukt teurer!

Butcher’s Jerky Barbecue

Eine Firma, die ich gerne mögen würde: Familienmetzgerei seit 1979, lokales Fleisch lokal verarbeitet, kleiner Betrieb, ordentliche Zutaten und es riecht wirklich hervorragend! Auch der Geschmack scheint sehr angenehm süßlich – scheint …

foto von beef jerky
Optisch mach das schon an …

Für knapp 96 Euro pro Kilogramm ist Butcher’s Jerky leider ein ziemlich teurer Flickensatz für Schuhsohlen. Ich habe es mit sicherlich 10 Stücken probiert und konnte keines zerkauen, nur lutschen … Und dabei scheint sich ein guter Geschmack zu zeigen.

… leider machen die Stücke bei der Optik mehr her als bei der Konsistenz.

Und klar: Ausgerechnet dieses Jerky muss in einer völlig überdimensionierten 250-Gramm-Packung kommen, argh. Das 70-Gramm-Dreierpack gab es leider nicht.

Craftsman Finest Foods Spicy

Der erste Biss in Craftsman Finest Food Beef Jerky von Craftsmans Foods (was für ein Zungenbrecher) hat genau das ausgelöst, was ich mir von der Jerky-Rundreise abseits von Jack Link’s gewünscht habe: Begeisterung. Man merkt sofort die 300-Gramm-Ausgangslage, das Fleisch ist mürbe, mitteldick geschnitten und recht grobfaserig – und genau diese Kombination sorgt wirklich für Spaß im Mund.

foto von beef jerky
Sorten: Spicy, Hemp, Pepper, Smoky

Natürliche Zutaten, bayrisches Weiderind, echter Rauch, eine angenehme Schärfe – hier stimmt fast alles. Leider fanden sich dann beim Futtern doch einige Stücke, die sich partout nicht zu Ende kauen ließen. Das Wasser fließt zwar im Mund in Strömen, aber ein wenig was musste in die Serviette. Nicht toll, aber vielleicht der Preis für die grobfaserige Konsistenz? Apropos Preis.

Sehr mürbe, sehr würzig

114,50 Euro pro Kilogramm Jerky ist schon ein stolzer Preis – auch wenn ein Blick auf den Preis pro Kilogramm Ausgangsprodukt dies relativiert, da landet man nämlich im Mittelfeld.

Je länger ich dieses Jerky mit Grillido vergleiche, desto mehr hänge ich übrigens an einem Gedanken: Dieselben Inhaltsstoffe, die exakt selben Nährwertangaben, ähnlich stark gewürzt, ähnliche Konsitenz, ähnliche Cuts – und auf der Grillido-Packung steht „produziert für Grillido“, was mich vermuten lässt, dass die Augsburger Craftsmans für die Münchner Grillidos produzieren. Nur eine Theorie.

Simple Jerky – Smoky Original

Sucht man bei Amazon nach Jerky, steht Simple Jerky meist ganz oben. Es wird prominent mit österreichischem Weiderind geworben, einem US-amerikanischen Entwickler, natürlichen Zutaten und einer stattlichen Auswahl an Sorten in der Probierbox. Auch meine Jerky-Rundreise hat hier begonnen – und sie hätte vermutlich spontan geendet, wenn Simple Jerky nicht Lust auf mehr gemacht hätte.

Österreichisches Trockenfleisch in vielen Geschmacksrichtungen.

Besonders auffällig ist der Cut: Alles ist kleingeschnippselt und sehr dünn, teils meint man, die Stücke seien transparent. Und so richtig herzhaft reinbeissen lässt sich in so etwas nicht wirklich. Aber zum Knabbern ist es perfekt! Sehr würzig, sehr kleinteilig, macht ähnlich süchtig wie Chips. Das macht Simple Jerky wirklich einzigartig (im Vergleichsfeld).

Sieht aus wie Chips, ist gewürzt wie Chips, macht genauso süchtig wie Chips – hat aber viel weniger Kalorien, Fett und Zucker.

Da ich schon vor dem Test eine Probierbox durch hatte, kann ich auch etwas zu den anderen Sorten sagen: Sie unterscheiden sich recht deutlich, haben alle etwas für sich, sind alle eher extrem – so ein Mix ist definitiv der richtige Einstieg. Smoky Original gefällt mir eigentlich am besten, dicht gefolgt von Irish Craic und Austrian Style, Redneck BBQ und Mexican waren mir fast schon zu scharf.

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The Meat Makers Beef Steak

Es lebe das Klischee ;) Wenn man an luftgetrocknetes Rindfleisch aus Lithauen denkt, hat man vermutlich keine wie eben beschriebenen winzigen Chipschens vor Augen, oder? Vielleicht doch eher was männermäßiges? So mit Bart und Axt und Flanell und Gelage? Tja, sorry, aber bei The Meat Makers geht es genau so zu, hier gibt es nicht Beef Jerky, sondern Beef Steak! Halbe Tiere, jawoll.

riesiges dörrfleisch.
Das sieht nicht mehr nach Snack aus.

Mit 226 Gramm Ausgangsprodukt pro 100 Gramm Jerky ist es zudem auch noch relativ feucht und darauf bezogen das teuerste Produkt im Test. Dafür ist es extrem kalorienarm, hat nur ordentliche Inhaltsstoffe und ist erstaunlich ausgewogen-minimalistisch gewürzt.

Was essbar ist ist gut, aber der Hund wird wohl der eigentliche Gewinner sein.

Die Frage bei so einem Brocken liegt auf der Hand: Schuhsohle oder mürbe? Beides. Es gibt Teile, die wirklich super zu essen sind und ob der Größe und Feuchtigkeit tatsächlich als leichte Nahrung am Berg oder so dienen könnten. Mit anderen Teilen könnte man vermutlich Seile flicken. Insgesamt ist es aber nicht so schlimm wie bei dem Indiana-Jerky. Zudem gibt es kein wirkliches Füllmaterial, selbst die kleinsten der eh nur fünf, sechs Stücken sind riesig im Vergleich zum Großteil der Konkurrenz. Riesig ist die Packung aber eh, 200 Gramm sind einfach zu viel, sofern man nicht ständig erhöhten Eiweißbedarf verspürt.

Neubert’s Trockenfleisch Klassik

Bei „Neubert’s Trockenfleisch“ wird mal nicht auf Ami-Kultur gemacht, hier heißt es einfach Trockenfleisch. In Sorten wie Roulade oder Mutzenbraten. Warum dann der eigene Name mit englischer Syntax verziert wird … aber sei es drum. Trauriger ist, dass es keine Infos zur Herkunft der Tiere gibt und die Ausgangsmenge bleibt auch ungenannt.

Sorten: Klassik, Mediterran, Roulade, Mutzenbraten, Sauerbraten – tolles Sortiment.

Der Rest passt: Das Fleisch ist in ordentliche Streifen geschnitten, die Dicke ist perfekt, alles ist mürbe und gut kaubar, geschmacklich gibt es eine angenehme Säure neben dem Salz. Es ist nicht ganz so trocken und mürbe wie Grillido und Craftsmans, aber besser geschnitten und einfacher zu essen (teils einfach wegen kürzerer Fasern aufgrund des Cut). Gut, auch hier gibt es einige Teilstücke, die ähnlich lange im Mund verbleiben könnten wie Kaugummi, aber grundsätzlich ist das bei jedem Trockenfleisch so – außer bei Jack Link’s, das eben gar nicht sonderlich trocken ist ;)

neubert's trockenfleisch im detail.
Perfekter Cut, sehr gute Konsistenz – und die Säure passt super.

Mit 111,96 Euro pro Kilogramm Trockenfleisch ist Neubert’s drei Euro günstiger als Craftsmans und 7 Euro teurer als Grillido. Da es hier aber wirklich gar keine völlig unkaubaren Stücke gab, wird es letztlich günstiger sein! Für mich das beste Trockenfleisch im Test. Und: Die Sorte Roulade erinnert (dank Gurke) tatsächlich an Roulade – Hut ab!

Nachtrag: Einige Happen Neubert’s später gibt es doch den ersten Ausschuss, aber wirklich im minimalen Bereich.

Die Tabelle

Hier seht Ihr nun die Tabelle mit allen Infos – als Screenshot, weil sich so große Tabellen in Wordpress nicht menschenwürdig darstellen lassen. Oder Ihr ladet einfach die Calc-Tabelle herunter, die lässt sich mindestens in LibreOffice und OpenOffice öffnen, auch Excel wird keine Probleme haben.

tabelle mit informationen zu diversen beef-jerky-produkten.
Die roten Produkte kann ich partout nicht empfehlen, weil zu viel zu zäh ist – die grünen sind alle einen Versuch wert.

Fazit

Punkt 1: Man muss wohl Zielgruppen unterscheiden: Genussmenschen, Muckimenschen, Biomenschen, und Couchmenschen. Couchmenschen werden Spaß an Jack Link’s und genauso an Simple Jerky haben – Knabberkram halt. Biomenschen könnten Pure Berlin Power bevorzugen, weil es ordentlich zu kauen und nicht so starkt gewürzt ist. Muckimenschen setzen vielleicht doch auf The Meat Makers – viel Eiweiß mit wenig Aufwand. Genussmenschen würden sich vielleicht an der Konsistenz von Craftsman Finest Foods oder Neubert’s ergötzen.

Punkt 2: Für mich wird es auf Dauer, sofern das Interesse nicht abreißt, bei drei verschiedenen Varianten bleiben: Jack Link’s, Simple Jerky und Neubert’s Trockenfleisch. Das sind von Konsistenz und Geschmack her völlig unterschiedliche Produkte. Sagen wir Jack Link’s ist die Packung Gummibärchen, Simple Jerky steht für die Chipstüte und Neubert’s für die typischerweise vorhandene experimentelle dritte Tüte, Erdnüsse in Chili-Schokolade mit Kirschglasur oder so. Dürfte es nur eine Sorte sein, wäre es Neubert’s Trockenfleisch – auch wenn mir die Schreibweise auf den Magen schlägt.

Punkt 3: Jerky ist schon ein teurer Spaß, 64 bis 115 Euro pro Kilogramm ist ordentlich, da bekommt man auch nen guten Whisky für, bestes Rinderfilet, Dry-aged-Tomahawk-Steaks, Garnelen aus Wildfang, Kaisergranat … Relativiert man das mit dem Ausgangsprodukt, geht es aber wieder: Da liegen die meisten bei 40 Euro pro Kilogramm Rindfleisch. Das ist zwar eher Filet- als etwa Oberschalenpreis, aber es folgt ja auch noch reichlich an Verarbeitung und Zeit und Logistik und Marketing und Personalkosten …

Punkt 4: Wenn ich mit meiner Vermutung richtig liege und Craftmans und Grillido das gleiche Produkt ist: Die Unterschiede zwischen Tüten und Chargen sind recht groß, denn bei Grillido ließ sich alles gut kauen, bei dem etwas gröberen Craftsmans blieben ein paar Brocken übrig – aber eben in einem Rahmen, der eher für unterschiedliche Chargen spricht als für tatsächlich unterschiedliche Hersteller.

Und wenn es doch eine konkrete Empfehlung sein soll, so gibt es aus meiner Sicht eine klare Antwort, so Ihr nicht eindeutig zu einer der oben erwähnten Zielgruppen gehört: Kauft das Simple-Jerky-Probierpaket – massiv gewürzten Knabberkram mag eigentlich jeder. Als qualitativ bestes Jerky würde ich aber Neubert’s Trockenfleisch nennen.

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Update 2023: Preisentwicklung

Gut zwei Jahre ist der Artikel nun alt – und hat allerlei Leser zum Kauf von Simple Jerky verführt ;) Und siehe da: Der Preis pro Kilogramm hat sich nur sehr dezent erhöht, von 85,43 Euro auf 87,17 Euro. Neubert’s und nu3 sind (derzeit) nicht mehr zu finden, Grillidos Jerky ist um satte 20,84 €/kg günstiger geworden, das damals schon teuerste Produkt von Craftsman Finest Foods ist nochmals um 10 Euro gestiegen – und liegt jetzt mit 124,50 €/kg stattliche 60,28 Euro über dem günstigsten Produkt. Und das ist mmer noch Jack Link’s, gestiegen von 64,14 €/kg auf 64,22 €/kg.

Interessant ist vor allem der Durchschnitt: Der Preis pro Kilogramm ist von 88,62 auf 88,19 Euro gefallen! Gut, die Datenbasis ist ziemlich bescheiden und nur eine Momentaufnahme. Aber trotzdem schön, auch mal über positive Preisentwicklungen berichten zu können. Wesentlich bessere (Amazon-)Preisvergleiche könnt Ihr per Kamel durchführen.

diagramm mit preisentwicklung von beef jerky.
Durchschnitt gesunken, mein Favorit Simple Jerky mäßig teurer geworden – alles gut

Und wenn wir schon beim Fleisch sind: Steak richtig braten – 13 Profiköche im Vergleich.

Mirco Lang

Freier Journalist, Exil-Sauerländer, (ziemlich alter) Skateboarder, Dipl.-Inf.-Wirt, Einzelhandelskaufmann, Open-Source-Nerd, Checkmk-Handbuchschreiber. Ex-Saturn'ler, Ex-Data-Becker'ler, Ex-BSI'ler. Computer-Erstkontakt: ca. 1982 - der C64 des großen Bruders eines Freunds. Wenn Ihr hier mehr über Open Source, Linux und Bastelkram lesen und Tutonaut unterstützen möchtet: Über Kaffeesponsoring via Paypal.freue ich mich immer. Schon mal im Voraus: Danke! Nicht verpassen: cli.help und VoltAmpereWatt.de. Neu: Mastodon

6 Kommentare

      1. Oh cool, dann begrüße ich Dich ab sofort mit Hi Jerk! Hast ja vermutlich vorher am Tag ordentlich was an Arbeit abgerissen ;)

  1. Schöner Test.
    Ich mache mein Jerky mittlerweile selbst. Rinderrouladen 24 Stunden in einer Marinade eingelegt und dann 6 Stunden in den Dörrautomat. Preislich unschlagbar.

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