Nintendo, Amiga & C64: 3 geniale Emulatoren für den Mac
Eine kleine Reise in die Vergangenheit gefällig? Mit diesen tollen Retro-Emulatoren für MacOS könnt Ihr Eure alten Games aus den 80ern und 90ern zocken!
Das Thema Emulation ist spätestens seit dem Ende der letzten Heimcomputer und dem Aufkommen moderner, leistungsstarker PCs ein Thema. Ich beschäftige mich schon seit ca. 1999 mit der Emulation von C64, Amiga und Co., auch weil ich als Kind und junger Jugendlicher viel Zeit mit meinem Amiga 500 verbracht habe, der mein erster Computer war. In den letzten Jahren hat die Emulator-Technik riesige Fortschritte gemacht, weshalb ich Euch hier ein paar hervorragende Emulatoren vorstellen will, die die alten Zeiten unter MacOS zurück holen.
OpenEmu: Videospiel-Emulator für Einsteiger
Wenn Ihr einfach nur alte Videospiele zum Leben erwecken wollt, empfehle ich Euch OpenEmu für Mac: Das Tool vereint unter einer handlichen Oberfläche insgesamt 31 (!) Emulatoren für alle gängigen Videospiel-Konsolen der 1970er, 1980er und 1990er Jahre. Vom legendären Atari 2600 von 1977 über die großen Konsolen der 8-Bit-Ära wie das Sega Master System, das NES und den Gameboy bis hin zu 16- und 32-Bit-Konsolen wie Super Nintendo, Mega Drive oder Exoten wie den TurboGrafx.
OpenEmu: Schlüssige Oberfläche
Die Oberfläche des Tools dürfte sich selbst einsteigern erschließen. Alles, was Ihr tun müsst, ist ein sogenanntes ROM – das Speicherabbild eines Moduls – in das Emulatorpaket für MacOS zu kopieren. Nach Einrichtung des Gamepads – der Emulator unterstützt alles, was sich per USB anschließen lässt – könnt Ihr ohne weitere Einrichtung in die alte Zeiten eintauchen. Gegenüber den Originalkonsolen gibt es praktische Features wie das Speichern von Spielständen oder das Erstellen von Screenshots, zudem könnt Ihr auf eine große Bibliothek sogenannter Homebrew-Titel zurückgreifen: Dabei handelt es sich um selbstprogrammierte Spiele für die jeweiligen Systeme.
VirtualC64: C64 am Mac
Ich gebe zu, für den C64 bin ich eine Spur zu jung. Der erste Computer, den wir seit Mitte der 1980er hatten, war ein Schneider/Amstrad CPC, für den meine Mutter mühselig Listings aus Computerzeitschriften abtippte, um uns Kinder mit kleinen Spielen zu versorgen. Als Grundschüler schielte ich natürlich immer auf den C64 des älteren Nachbarjungen: Hier gab es die coolen Spiele – und manchmal durfte ich da auch zocken!
VirtualC64: Betrieb nur mit Rom möglich
Prof. Dr. Dirk W. Hoffmann, der Entwickler des C64-Emulators VirtualC64 für den Mac versucht, den Mac-Gedanken in die Welt der Heimcomputer-Emulation zu übertragen. Die C64-Emulation soll möglichst einfach zu sein. Das Problem dabei: Wie andere Heimcomputer hatte der C64 Rom-Dateien, die für den Betrieb notwendig waren – und die sind bis heute durch die Rechtsnachfolger von Commodore geschützt.
So fragt auch VirtualC64 zunächst nach diesen Rom-Dateien, die sich zum Glück mit Open-Rom-Dateien ersetzen lassen. Wenn Ihr allerdings die Originale braucht, empfiehlt sich der Kauf von Cloantos C64 forever: Hier sind die nötigen Dateien ganz legal dabei.
vAmiga: Endlich einfach Amiga-Spiele auf dem Mac
Neben VirtualC64 bietet Dirk W. Hoffmann mit vAmiga inzwischen auch eine leicht bedienbare Alternative zum etwas umständlichen Amiga-Emulator FS_UAE an. Der vAmiga hält sich an ein einfaches Bedienungskonzept. Wie beim C64 werden für den Betrieb des Amiga-Emulators sogenannte Kickstart-ROMs benötigt, die das ursprüngliche "BIOS" des Amigas darstellen. Hier gab es eine unübersichtliche Menge von ROM-Dateien für jedes Amiga-Modell. Wer die Originale benötigt, kann sie über den Kauf von Cloantos Amiga Forever legal käuflich erwerben, für alle anderen funktionieren auch die ROMs des AROS-Projekts, die sich mit einem Klick in den Emulator ziehen lassen.
Spieleklassiker schnell starten
Mit dem Amiga hatte ich persönlich viele gute Jahre, er war tatsächlich einer der Computer, die ich sehr lange hatte. Viele Spieleklassiker wie Lemmings, Vikings, Dynablaster oder Lotus Turbo Challenge sind bis heute unerreicht und haben es irgendwie nie in dieser genialen Form auf den PC geschafft. Wer vAmiga nutzt, wird sich über viele liebevolle Details freuen, etwa das ebenfalls emulierte Disketten-Geratter oder die Möglichkeit, noch die exotischste Zusatz-Hardware mit dem Emulator zum Leben zu erwecken. ADF-Dateien – dabei handelt es sich um Disketten-Abbilder, die Ihr auch selbst erstellen könnt – können ganz einfach per Drag & Drop in den Emulator eingelegt werden. Anschließend muss der virtuelle Amiga nur noch gestartet werden.
Zeitreise in die Kindheit und Jugend
Es gibt natürlich noch mehr Emulatoren für Heimcomputer-Systeme am Mac, etwa für den Atari ST. Allerdings muss ich zu meiner Schande gestehen, dass ich so ein Teil nie bedient habe. Ich bin dann 1994 umweglos vom Amiga zum PC gewechselt und habe die Heimcomputer-Welt links liegen gelassen. Schuld daran war Day of the Tentacle, das leider nicht mehr für den Amiga heraus kam. Zudem war die Nachrüstung einer Festplatte am Amiga wirtschaftlich nicht mehr sinnvoll. vAmiga unterstützt derzeit leider auch noch keine Festplatten-Emulation, in solchen Fällen müsst Ihr leider auf FS_UAE ausweichen, das übrigens inzwischen auch für Apple-Silicon-CPUs optimiert wurde.
Oh, vAmiga kannte ich gar nicht, sieht sehr gut aus – jetzt muss ich nur noch meine Uralt-Kopie von Amiga Forever für die Kickstart-Roms finden :-D Für WinUAE bzw. sein Mac-Äquivalent habe ich im Gegensatz zu meinen früheren Bastlertagen irgendwie nicht mehr den Setup-Nerv…
Ja, das ist auch recht neu. Kann leider noch nicht alles, aber um zu spielen, reicht es.
Hmm, FS-UAE ist echt easy im setup. Einfach den Launcher und den starter herunterladen. Dann den launcher starten, den Standard Amiga500 Inder Standart-Konfiguration auswählen, Kickstart in das richtige Verzeichnis legen, diskimage auswählen und los geht‘s. Ich habe da wirklich nicht länger als 15 min für gebraucht.