Das perfekte Screenshot+Annotationen-Tool für Ubuntu und Mint
Es gibt vermutlich ∞ -5 Screenshot-Tools für Linux - und dieses ist eines der besten! Vor allem lohnt es sich auch für viele Nutzer, die bereits einen favorisierten Screenshotter im Betrieb haben, mal näher hinzuschauen: Deepin Screenshot bietet zwar deutlich weniger Features als manch anderes Werkzeug, ist aber unschlagbar, wenn es darum geht, Screenshots mit Pfeilen, Texten und anderen Elementen anzureichern. Es orientiert sich einfach nah an der Praxis und verzichtet auf das "Mehr".
1. Deepin Screenshot installieren
Vorab: Deepin-Screenshot kommt von der chinesischen Linux-Distribution Deepin Linux. Wie Ihr den kompletten Deepin-Desktop installiert, zeigen wir Euch hier. Das Screenshot-Tool gehört entsprechend auch zur Deepin-Toolsammlung, läuft aber auch unter Cinnamon, Gnome und so weiter. Bei Linux Mint und Ubuntu sind die Pakete dem Paketmanagement bereits bekannt, unter anderen Distris (Ubuntu- und gegebenenfalls Debian-Derivate) müsst Ihr sie eventuell zunächst einrichten. Ein offizielles Repo gibt es nicht, aber Ihr könnt folgendes PPA verwenden - damit könnt Ihr auch den kompletten Desktop (dde) installieren:
sudo add-apt-repository ppa:leaeasy/dde
sudo apt-get update
Anschließend installiert Ihr auf allen Systemen mit:
sudo apt-get install deepin-screenshot
Ihr findet das Tool dann im Startmenü.
Deepin Screenshot nutzen
Dem Tool fehlen die komplexen Auslöse-Optionen anderer Apps, hier ist es einfach ein Klick auf das Icon. Wenn Ihr anschließend auf den Desktop klickt, wird ein Screenshot-Rahmen auf den kompletten Bildschirm gelegt. Alternativ könnt Ihr auch direkt mit gedrückter Maustaste einen individuellen Rahmen aufziehen. Und jetzt kommt das Besondere: Noch bevor Ihr den Screenshot speichert, erledigt Ihr Eure Annotationen, sprich Freihandlinien, Ellipsen, Rechtecke und Pfeile in jeweils drei Größen sowie Texte in mehreren Schriftgrößen.
Und noch ein Bonus: Die Annotationen bleiben als einzelne Objekte anwählbar, können also noch umplatziert oder sonstwie bearbeitet werden.
Anschließend könnt Ihr das Bild zum Beispiel auf dem Desktop speichern oder in der Zwischenablage. Über deepin-screenshot --help bekommt Ihr auch noch ein paar weitere Features angezeigt, um beispielsweise Screenshots vom Fenster im Vordergrund zu machen und dieses dann automatisch zu speichern.
Wie gesagt, es gibt viele Screenshot-Tools und vermutlich können viele alles, was auch Deepin Screenshot kann - aber die Deepin-Version ist einfach praktisch: Annotieren vor dem Speichern, Pfeile, Texte und simple Grafiken sind häufig alles, was man benötigt. Und alles drüber hinaus würde nur stören. Von daher: Deepin Screenshot ist sicherlich nicht das perfekte Screenshot-Tool, aber bei entsprechendem Bedarf ein perfektes Screenshot-Tool.
Wenn Ihr mehr über Linux im Allgemeinen wissen wollt, schaut mal hier vorbei oder in unserer Ubuntu- beziehungsweise Mint-Ecke.
danke für die gute Anleitung! Habe deepin-screenshot installiert und finde es klasse. Einziges Manko gegenüber Shutter: Man kann kann keine Menüs aufnehmen :( Wie hast du die Aufnahme von deepin screenshot mit Menue erstellt. Wollte das auch machen aber bei mir funktioniert das nicht. Danke und schönen Tag Ulf
Bei mir lief das Linux als virtuelle Maschine, den Screenshot habe ich dann unter Windows mit IrfanView gemacht.
Mit deepin-screenshot geht das über den Terminal:
f steht für Fullscreen und d für Delay – hier wird also mit 4 Sekunden Verzögerung ein Screenshot vom Desktop gemacht. So kannst Du das Menü in Ruhe öffnen.
Sehr vielen Dank für den hilfreichen Tipp! Damit kann ich endlich auch Menü-Aufrufe unter Linux Mint aufnehmen.