iPhone, iPad & Co.

iPadOS 16 ist der Gamechanger!

Mit iPadOS 16 wagt Apple den großen Sprung nach vorn, hievt das iPad nämlich vom Spielzeug zum sinnvollen Notebook-Ersatz – klasse!

OK, ich habe es getan: Ich habe endlich iPadOS 16 in der Public Beta auf meinem iPad Pro 12,9“ von 2021 installiert. Und was soll ich sagen? Das iPad Pro ist ENDLICH eine echte Alternative zu einem Mac. Hauptsächlich wegen Stage Manager, aber auch, weil Apple die Dateien-App deutlich verbessert hat. Interessanterweise sind das Features, die ich in der Vergangenheit gar nicht vermisst hatte – und doch sind sie essentiell, um das Gerät produktiv als Laptop-Ersatz zu verwenden!

Stage Manager: Endlich richtige Fenster

Ich habe in der Vergangenheit viel am iPad herumgemäkelt, und das nicht ohne Grund: Das Betriebssystem war viel zu nah am klassischen iOS für iPhones, weshalb das iPad im Grunde immer ein großes iPhone war und auch blieb. Apple räumte mit der Zeit viele meiner Kritikpunkte am iPad-Konzept aus: Es gibt schon länger Hardware-Tastaturen ohne Bluetooth, Maus-Unterstützung und leistungsfähigeres Multitasking. Trotzdem fühlte sich das iPad für mich auch noch mit iPadOS 15 wie ein „unfertiges“ System an.

Ich schob es auf die fehlende Unterstützung für Drittanbieter-Quellen und das oft fummelige Multitasking, aber am Ende des Tages fehlte mir anscheinend vor allem das Desktop-artige Bedienkonzept, ohne dass ich es gemerkt hätte: Das schnelle Wechseln zwischen Apps war bis iPadOS 15 das Hauptproblem, das mir für eine produktive Verwendung des Geräts im Wege stand.

Mit Stage-Manager hat Apple das Problem endlich behoben: Das iPad kann jetzt Fenster, und das ist so unfassbar gut, dass ich vor Freude weinen könnte. Es fühlt sich an, als hätte der etwas dümmliche Kumpel, um den sich immer alle Sorgen machten, endlich seinen Abschluss geschafft, sich einen Anzug gekauft und einen gutbezahlten Job gefunden!

Stage Manager macht ALLES besser.
Stage Manager macht ALLES besser.

Fenster schnell wechseln: Produktivitätsbooster!

Denn in meinem Alltag arbeite ich meist mit einer Vielzahl an Fenstern: Ich recherchiere, na klar, mit Safari, schreibe auch diesen Blog-Post gerade mit dem iPad-Browser. Allerdings habe ich am Mac in aller Regel noch diverse andere Programme offen: Social-Media-Streams wie Twitter, ein Youtube-Fenster, vielleicht noch Messenger wie Telegram sowie das ein oder andere Office-Programm.

Und zwischen all diesen Fenstern will ich mit möglichst geringem Aufwand schnell wechseln – etwas, das unter iPadOS bislang schlicht nicht vernünftig möglich war. Stage Manager in iPadOS 16 leistet genau das – für meine Produktivität ein absoluter Gamechanger, der das iPad endlich zu einer echten Laptop-Alternative macht. Zumindest, wenn man es wie ich als „Zweitrechner“ verwenden will. Ich kann nur sagen: Grandios – wenn auch derzeit nur auf vier gleichzeitige Apps beschränkt.

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Die neue Dateien-App: Endlich sinnvoll

Ich bin sonst niemand, der Betriebssystem-Updates bejubelt, aber auch an dieser Stelle macht iPadOS 16 alles richtig: Die Dateien-App ist nicht mehr bloß ein dämlicher und ausgesprochen schlechter Dateimanager, sondern bietet jetzt auch diverse Funktionen, die man von einem Dateimanager erwartet, wie etwa die Anzeige der Ordnergröße oder die Möglichkeit, Dateiendungen zu bearbeiten. Richtig klasse ist allerdings, dass es Schnellzugriff-Optionen für verschiedene Dateitypen gibt: Mit einem Handgriff kann ich jetzt große PDF-Dateien verkleinern oder Bilder schnell und ohne Umweg über die Fotos-App bearbeiten, drehen und – besonders praktisch: Automatisch den Hintergrund entfernen, sprich direkt in der Files-App freistellen. Perfekt!

Schnellaktionen für Fotos: Superpraktisch!
Schnellaktionen für Fotos: Superpraktisch!

Diese kleinen, aber feinen Verbesserungen ziehen sich durch das ganze iPadOS 16-System: Egal, ob ich solche Feinheiten nutzen oder die Bedienelemente von Apps anpassen kann wie am Mac: Alles wirkt, als hätte Apple noch einmal die Schulbank gedrückt und den größten Teil der Nerv-Faktoren am iPad-Betriebssystem behoben. Das liegt sicher auch daran, dass die Apple-Silicon-Macbooks viele Vorzüge des iPad-Konzepts kannibalisiert haben: Das Macbook Air M1 basiert im Prinzip auf die gleiche Technik wie das iPad Pro, ist lüfterlos, hat aber eine doppelt so lange Batterielaufzeit, ein vollwertiges Betriebssystem und ist obendrein auch preiswerter, wenn man die Tastatur mitrechnet. Kurzum: Apple hat dafür gesorgt, dass Nutzer wie ich, die nicht viel mit Grafik am Hut haben, eigentlich kein iPad mehr brauchen. Weil ich das zugrunde liegende aber liebe, habe ich halt doch wieder eines gekauft.

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Noch diverse Mängel in der Beta und Luft nach oben

Natürlich wäre es nicht iPadOS, wenn ich nicht nach wie vor etwas zu meckern hätte. Während MacOS nach über 20 Jahren eine technische Reife erreicht hat, die sich kaum noch verbessern lässt, ist bei iPadOS nach wie vor Luft nach oben: Dass Stage Manager nur für M1-iPads verfügbar ist, ist sicherlich nicht technisch bedingt, sondern eine Methode zum Heraufschrauben der iPad-Verkäufe und das finde ich ziemlich frech von Apple. Auch Stage-Manager selbst könnte noch deutlich kräftiger werden: Derzeit darf ich nur vier Apps parallel in einem Stage haben und manche Fenster wollen nicht, wie ich will. Drag & Drop zwischen den Fenstern funktioniert bei mir nicht richtig (iPadOS 16 Beta 5), das will ich jetzt aber mal dem Beta-Status anhängen.

Endspurt, Apple!

Am Ende des Tages nervt jetzt eigentlich nur noch der Walled Garden von Apple, der auf dem Mac schlicht nicht in dieser Form stattfindet und Pro-Usern wie Programmierern unnötige Beschränkungen auferlegt. Nicht nur bei Apps, sondern auch bei der Verwaltung von Musik und eBooks. Allerdings fürchte ich, dass Apple diese letzte Baustelle niemals angehen wird – wobei: Von Fenstermanagement am iPad hätte ich vor einem Jahr auch nicht träumen wollen – und jetzt ist es da. Insofern: Endspurt, Apple, das iPad Pro wird noch ein brauchbarer Computer, der keiner ist!

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Christian Rentrop

Diplom-Journalist, Baujahr 1979. Erste Gehversuche 1986 am Schneider CPC. 1997 ging es online. Seither als Schreiberling in Totholzwäldern und auf digitalen Highways unterwegs. Öfter auch auf der Vespa oder mit dem Wohnwagen unterwegs. Seit 2020 Tochtervater, dementsprechend immer sehr froh über eine kleine Kaffeespende.

2 Kommentare

  1. Das sieht vielversprechend aus, habe mich immer über die unfertige Dateiverwaltung aufgeregt, bleibt nur zu hoffen, das auch das ipad von 2018 unterstützt wird.

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