Linux-Quartett – Distri-Impressionen 22: Kali Linux
Kali Linux ist immer spannend. Schließlich wird Kali immer im Zusammenhang mit Hackern und Crackern, Datendieben- und schützern genannt. Und vermutlich ist Kali auch die bekannteste Pentesting-Plattform. Ob Otto Normalverbraucher was damit anfangen kann, sei mal dahingestellt. Ich freue mich jedenfalls, endlich mal wieder den Mate-Desktop zu sehen.
Über Linux-Distri-Impressionen
Ausführliche Infos: Quartett-Artikel und Distri-Impressionen-Übersicht. Hier nur ganz kurz zur Einordnung: Die Distri-Impressionen sind für das Quartett quasi "nebenher" entstanden und sind keine tiefschürfen oder technischen Analysen. Es geht hier um das, was mir bei Installation, Einrichtung und Herumspielerei mit Desktop, Einstellungen und Tools aufgefallen ist. Was mich langweilt, was mich begeistert.
Kali Linux mit Mate
Kali gibt es mittlerweile in etlichen Flavours, sprich unterschiedlichen Desktops, unter anderem eben auch Mate. Und da Mint im Rahmen des Linux-Quartetts schon mit Cinnamon lief, darf Kali nun das schlankere Mate zur Schau stellen. Die Installation in der virtuellen Maschine klappt einwandfrei, für Vollbild müssen noch die Gast-Erweiterungen und zuvor die Kernel-Header installiert werden, aber das ist alles kein Problem. Jedenfalls nicht für die Zielgruppe ;)
Mate ist schlank wie immer: Eine Hand voll Tools und ein Startmenü, das auf schlichtest mögliche Weise die Tools per Hierarchie zeigt. Es gibt ein paar normale Tools wie Browser, Terminal oder Editor. Spaßig wird Kali aber durch das irre große Sammelsurium an Security-Programmen zum Verteidigen, Scannen, Angreifen, Hacken, Cracken - was das Herz begehrt. Häufig sind derlei Tools gar nicht mal so ganz trivial zu installieren, da ist Kali schon eine enorme Hilfe. Mit satten 12 Gigabyte ist die virtuelle Kali-Festplatte nach der Installation auch die größte im Quartett.
1-Klick-Hacks gehen aber natürlich auch mit Kali nicht. Wer einfach mal einen Blick in einen der Werkzeugkästen von Security-Spezialisten werfen will, kann sich zumindest ein Stündchen durch die Menüs wühlen und etwas bummeln - macht auch Spaß. Wer sich ernsthaft mit dem Thema auseinandersetzen will, kann hier den praktischen Ansatz nutzen: Beliebiges Tool wählen und einfach ein wenig spielen. Meist geht das kaum ohne Hintergrundwissen und/oder die Hilfe-Dateien, aber da es sich oft um sehr spezialisierte Tools handelt, sind einzelne Aufgaben durchaus zu meistern. Learning by Doing eben.
An Kali kann man eigentlich nicht viel kritisieren, was es will macht es gut, die Tool-Sammlung ist enorm. Für Otto Normalverbraucher oder einen normalen Desktop ist Kali selbstverständlich völlig ungeeignet. Egal mit welchem Desktop. Ich kann dennoch nur jedem empfehlen, zumindest mal die Live-CD in einer VM zu testen.