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macOS Mojave: 8 tolle Features und wie Ihr sie nutzt

Mit macOS 10.14 alias Mojave hat Apple sein jährliches Systemupdate für den Mac veröffentlicht. Nach einigen Wochen in der Praxis (inklusive Betatest) kann ich behaupten, dass mir Mojave erstaunlich gut gefällt. Das liegt vor allem in den vielen Detailverbesserungen, die man leicht übersieht. Wir zeigen Euch acht Neuerungen in Mojave, die den Mac-Alltag vereinfachen. 

macOS Mojave Dark Mode – die dunkle Seite des Macs

Der Dark Mode von macOS Mojave ist die wohl prominenteste Neuerung von macOS 10.14. Er macht genau das, was Ihr erwartet und färbt die Menüs von Finder und Co. dunkel. Ich persönlich liebe dunkle Programmoberflächen seit Jahren und freue mich daher wirklich über das dunkle Design. Vor allem ist es Apple-typisch recht kohärent, auch wenn manche Apps (beispielsweise Air Mail) trotz Dark Mode-Update meiner Meinung nach nicht ganz

So aktiviert Ihr den Dark Mode in Mojave:

Ihr schaltet den dunklen Modus über die Systemeinstellungen von macOS ein und aus. Den entsprechenden Schalter findet Ihr unter Erscheinunungsbild im Menü Allgemein. Hier könnt Ihr auch die Akzent- oder Auswahlfarbe des Systems anpassen. Es gibt mittlerweile auch diverse Tools, die den Dunkelmodus von macOS beispielsweise über einen Menü-Shortcut ein- und ausschalten können. Persönlich kann ich das für mich absolut unverzichtbare Better Touch Tool empfehlen, über das Ihr den Dark Mode per Tastenkombination aktivieren kann. Wie auch immer: Daumen hoch, Apple, schön umgesetzt die Nummer!

Dark Mode macOS Mojave
Jep, ich hatte schon immer ein Faible für dunkle Programmoberflächen. Daher ist der Dark Mode für mich ein Gewinn.

Fotos und Scans einfach vom iPhone oder iPad abrufen

Ein wirklich nettes Feature von Mojave ist die Continuity Camera. Damit könnt Ihr in allen kompatiblen Programmen ohne Umwege über Cloud und AirDrop auf die Kamera von iPhone oder iPad zugreifen. Ihr wollt beispielsweise schnell einen Scan von einem Dokument in eine E-Mail einfügen? Dann ist die neue Importfunktion genau Euer Ding. Das gilt besonders, weil Ihr neben normalen Fotos eben auch die Dokument-Scan-Funktion von iOS nutzen könnt, die Dokumente sauber ausrichtet. So spart Ihr Euch den Umweg über die Notizen-App. Schöne Nummer!

So nutzt Ihr die Continuity Camera

In Apps, die das neue Feature bereits unterstützen, öffnet Ihr das Menü Ablage und wählt Importieren von iPhone oder iPad. Alternativ könnt Ihr die Funktion auch via Rechtsklick direkt im Finder starten. Hier sind alle Geräte aufgeführt, die mit Eurer Apple-ID verknüpft sind. Wählt nun wahlweise Foto aufnehmen oder Dokumente scannen. Jetzt öffnet sich automatisch die Kamera-App vom iPhone oder iPad. Nehmt das Bild auf bzw. scannt das Dokument und tippt auf sichern. Das Ergebnis erscheint nun ohne Umwege direkt auf dem Mac. Jetzt müsste iOS nur noch OCR beherrschen…

Dokumente Scannen macOS
Das Scannen von Dokumenten mit dem iPhone ist unter Mojave deutlich einfacher.

Neue Galerieansicht im Finder

Der Finder hat neben dem dunklen Anstrich ebenfalls ein paar nette Neuerungen bekommen. Besonders schön für Foto-Fans ist die Galerie-Ansicht. Sie zeigt Eure Fotos ohne Umwege über andere Programme groß an und blendet nebenbei Metadaten zur Kamera etc. ein. Für die schnelle Auswahl der passenden Bilder ein Zugewinn. Im Gegenzug hat Apple die Coverflow-Ansicht gestrichen. Vermisst die irgendwer?

So aktiviert Ihr die Galerieansicht:

Navigiert im Finder einfach zu einem beliebigen Ordner und aktiviert die Ansicht, indem Ihr oben in der Menüleiste auf das entsprechende Symbol klickt. Es ist das vierte von oben links ;)

macOS Finder Galerie
Fotos kommen im Finder deutlich besser zur Geltung.

Bilder und Dokumente schneller bearbeiten

MacOS war schon immer gut darin, alle möglichen Dokumenttypen direkt bearbeiten zu können. Bislang führte der Weg dahin meist über die Vorschau-App. Seit Mojave geht es schneller: Ihr könnt die Bearbeitung direkt über die Schnellansicht starten. Das funktioniert nicht nur mit Bildern, sondern auch mit PDF-Dateien und kompatiblen Video- und Audioformaten. Für einfache Bearbeitungen spart Ihr Euch damit die Nutzung von separaten Programmen.

So bearbeitet Ihr Dateien via Quick Look:

Öffnet Ihr beispielsweise ein Foto oder ein PDF-Dokument mit der Quick-Look-Funktion (also über die Leertaste), seht Ihr das neue Bearbeiten-Menü. Ein Klick darauf führt Euch nun zum jeweiligen Bearbeitungsmenü. Bei Bildern oder PDF-Dokumenten könnt Ihr nun beispielsweise Zeichnungen durchführen oder Unterschriften einfügen. Musik- und Videodateien dürft Ihr unter anderem kürzen. Mit einem Klick auf Fertig übernehmt Ihr die Änderungen. Beachtet, dass macOS die Datei dabei ohne Rückfrage überschreibt. Wenn Ihr also kein Time-Machine- oder Cloud-Backup habt, könnt Ihr die Änderungen nicht rückgängig machen.

Mojave Quick Look bearbeiten
Ein unauffälliger Button erspart Euch bei schnellen Bearbeitungen viel Zeit.

Einfacher Screenshots erstellen

Mit Mojave hat Apple die Screenshot-Funktion deutlich überarbeitet. Nicht nur blendet das System nun nach jedem Bildschirmfoto eine Miniaturansicht ein, über die Ihr das Ergebnis schnell bearbeiten könnt (wie schon aus iOS bekannt), es gibt auch ein komplett neues Screenshot-Menü. Damit könnt Ihr nicht nur deutlich einfacher festlegen, was Ihr knipsen wollt, auch Optionen wie den Screenshot-Speicherort legt Ihr komfortabler fest als zuvor. Ich bleibe für Mac-Screenshots zwar vorerst bei Monosnap, das ist aber wohl eher der Gewohnheit geschuldet (ach ja, und der hervorragenden Drag-and-Drop-Option direkt aus dem Monosnap-Editor ;) )

So nutzt Ihr die neue Screenshot-Funktion:

Die Standard-Kürzel Umschalt + CMD + 3  bzw. 4 funktionieren unter macOS Mojave wie gewohnt. Interessant ist das neue Menü, das Ihr via Umschalt + CMD + 5 öffnet. Hier könnt Ihr verschiedene Screenshot-Bereiche und jede Menge weiterer Optionen aufrufen. Probiert es einfach aus, wenn Ihr häufig mit Bildschirmfotos hantiert.

macOS Mojave Screenshots
Screenshots am Mac erstellen funktioniert unter Mojave deutlich flexibler.

Der neue App Store

Der etwas biedere App Store hat in Mojave einen neuen Anstrich erhalten. Mir gefällt das neue Design besser, ich habe aber auch schon andere Stimmen gehört. Da Entwickler künftig auch iOS-Apps auf den Mac portieren können, lag die Design-Annäherung an den iOS-App-Store freilich nahe.

So nutzt Ihr den App Store:

Öhm… Naja, Ihr öffnet den App Store ;) Wie gewohnt funktioniert das über das Apple-Menü. Zwei kleine Tipps: Eure gekauften Apps findet Ihr per Klick auf Euren Benutzernamen unten links. Falls Euch die unter macOS Mojave standardmäßig aktivierten Auto-Updates für Apps stören, könnt Ihr diese deaktivieren. Öffnet die Einstellungen des App Stores und entfernt einfach das Häkchen bei Automatische Updates. Dadurch wird Euer Workflow nicht mehr durch die Update-Meldungen unterbrochen.

Mojave App Store
Der App Store im neuen Look. Mir gefällt’s ;)

Favicons in Safari

Ja, das ist speziell und eigentlich schon fast peinlich, aber: Ich freue mich über die Favicons in Safari. Endlich zeigt der Browser in den Tabs das Icon der jeweiligen Webseite an. Das verbssert die Übersicht ungemein und führt zumindest bei mir dazu, dass ich als Chrome-Höriger (jaja, bösesböses Google und so) seit Mojave wieder häufiger zu Safari greifen. Ach ja, nur fürs Protokoll: Die Favicons für Safari gibt es dank Safari-Update auch in älteren macOS-Versionen.

So aktiviert Ihr die Favicons in Safari:

Öffnet Safari und ruft über das Menü die Einstellungen auf. Hier findet Ihr im Reiter Tabs die neue Funktion Websitesymbole in Tabs anzeigen. Setzt Ihr diese, seht Ihr unter anderem unseren wunderschönen Tuto-Kopf in den Safari-Tabs. Ein Traum, nicht wahr ;)

Favicons Safari aktivieren
Vielleicht bin ich ja ein Pedant, aber mich haben die fehlenden Favicons in Safari schon immer gestört.

Mehr Ordnung auf dem Desktop

Ich habe mir nach vielen Jahren abgewöhnt, jeglichen Driss auf den Desktop zu speichern. Mit Mojave köntne ich es mir eigentlich wieder angewöhnen: Das System bietet die Option, Desktop-Dateien zu stapeln. Dabei gruppiert macOS unterschiedliche Dateitypen zusammen, also beispielsweise Screenshots oder PDF-Dokumente. Per Klick „öffnet“ sich der entsprechende Stapel und zeigt die Inhalte an. Ein Traum für Desktop-Schlampen ^^

So aktiviert Ihr die Desktop-Stapel:

Um die praktische Aufräum-Funktion zu nutzen, klickt einfach mit der rechten Maustaste auf den Desktop. Im aufklappenden Menü wählt Ihr die Option Stapel verwenden. Mojave gruppiert nun automatisch die entsprechenden Dateien in Stapeln. Wollt Ihr das nicht mehr, entfernt das Häkchen, um zum vertrauten Chaos zurückzukehren.

Bildschirmstapel aktivieren macOS
Aktiviert Ihr die Stapel, fasst Mojave Dateien auf dem Desktop zusammen und sorgt damit für Ordnung.

Wie steht Ihr zu macOS Mojave? Mir gefällt das System erstaunlich gut. Gleichzeitig finde ich es aber auch bescheiden, dass Apple mal eben den Supportzeitraum für alte MacBooks um drei Jahre verkürzt hat. Im Gegenzug läuft das System wie gewohnt rund und bietet viele Verbesserungen. Wir freuen uns auf Eure Kommentare. Ajo: Noch mehr Tipps rund um den Mac findet Ihr hier, alle anderen Betriebssysteme sind unter diesem Link versammelt. Und wenn Ihr so wie wir auf Listicals steht, schaut doch mal hier vorbei.

Boris Hofferbert

Freier Journalist, seit seligen Amiga-Tagen technikbegeistert, am Desktop Apple- und unterwegs Android-Fan, zockt unter Windows, kann nicht ohne Musik (von Classic Rock über Ska bis Punk) und Hörbücher, schießt gerne Postkarten-Fotos, hat immer mindestens zwei Handys dabei und freut sich riesig über eine Kaffeespende ;-)

2 Kommentare

  1. Hi, gibt es keine Mail Templates mehr? Auf MacOS 10.14? Auch nicht mehr die Möglichkeit, welche selbst zu erstellen? Was mache ich denn da? Textbausteine irgendwo anlegen? Aber wo?

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