Mac & MacOS

macOS Ventura: So navigiert Ihr einfacher durch die Systemeinstellungen

Über die Menüleiste findet Ihr in den verkorksten Systemeinstellungen von Ventura schneller zum Ziel

Mit macOS Ventura hat Apple die seit vielen Jahren bewährten Mac-Systemeinstellungen über den Haufen geworfen und durch ein neues Menü ersetzt. Es erinnert verdächtig an iOS und wirkt auf einem Nicht-Touchscreen ziemlich undurchdacht. Schlimmer ist es aber, dass bislang einfach erreichbare Funktionen nun in den Untiefen der neuen Systemeinstellungen vergraben sind – hier hat Apple fast schon einen Microsoft gebaut… Doch es gibt einen ebenso praktischen wie leicht übersehbaren Weg, schneller zum Ziel zu kommen.

macOS: Systemeinstellungen über die Menüleiste durchforsten

Die neuen Systemeinstellungen wirken auf dem ersten Blick zwar übersichtlicher, doch schon bald wird Euch auffallen, dass vieles nicht mehr da ist, wo Ihr es vermutet. Auch bietet die Navigationsleiste links nur einen Teil aller verfügbaren Menüs und ist zudem nicht alphabetisch sortiert.

macOS Ventura Systemeinstellungen
Die Systemeinstellungen von macOS sind gleichzeitig aufgeräumter und chaotischer als zuvor.

Die Lösung? Klickt bei geöffneten Systemeinstellungen in der Menüleiste von macOS auf das Feld Darstellung. Hier listet macOS nun fein säuberlich und vor allem alphabetisch sortiert über 40 Menüpunkte auf, die Ihr in den Systemeinstellungen ansteuern könnt. Dabei findet Ihr auch Punkte, die im neuen Menü vergraben sind, etwa den Punkt Softwareupdates.

macOS Ventura Systemeinstellungen schneller durchsuchen
Über das Darstellungs-Menü gelangt Ihr oft deutlich schneller zum Ziel.

Alternativ dazu könnt Ihr natürlich auch die Suche bemühen, die Ihr oben links im Fenster findet. Tippt hier einfach das gesuchte Menü ein, um schneller dorthin zu springen. Beide Navigationswege machen es deutlich leichter, sich in den Untiefen der neuen Systemeinstellungen zurecht zu finden.

macOS Ventura: Verschlankt oder verschlimmbessert?

Eigentlich gehöre ich nicht zu den Menschen, die sich über derlei Änderungen in Systemen ärgern. So habe ich in meinen vielen Jahren als „Hauptsächlich-Windows-Nutzer“ beispielsweise nie den Ärger über die wechselnden Startmenüs von Windows 8, 10 und 11 geteilt, zumal es dafür ja Lösungen gibt.

Doch bei den Systemeinstellungen von Ventuara hat Apple meiner Meinung nach echt daneben gegriffen. Das fängt schon bei so einfachen Dingen an, wie dem neuen Über diesen Mac-Menü. In der Vergangenheit bot dieses nicht nur einen schnellen Blick auf die Systemdaten, sondern auch einen flotten Zugriff auf Menüs wie die erweiterten Hardware-Infos oder (sehr viel alltagstauglicher) die praktische Speicherplatzanalyse von macOS.

Dieses Menü war einst wirklich nützlich. Viel davon übrig ist aber nicht.

Und jetzt? Absolut nichts davon übrig, nur die Minimal-Ansicht. Um beispielsweise die angesprochenen Speichereinstellungen zu finden, bedarf es eines Klicks auf Weitere Infos, wo Ihr sie dann unter Speicher – Speichereinstellungen findet. Oder alternativ in den Systemeinstellungen unter Allgemein – Speicher. Tjoa. Diese vermeintliche Verschlankung mag zwar Anhänger der Jony-Ive’schen-Minimalismus-Schule gefallen, doch im produktiven Alltag sind mehr Klicks zum Ziel eigentlich nie gut.

Auch diverse andere Einstellungen sind im neuen Menü deutlich umständlicher, als in der alten Ausgabe. Das gilt beispielsweise für die Energieeinstellungen auf MacBooks, die sich über deutlich mehr Menüpunkte und optionale Untermenüs verteilen als noch bis Big Sur.

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Es gibt einen sehr lesenswert Twitter-Thread eines Entwicklers, der die Unarten der neuen Systemeinstellungen und ihre diversen Bugs seziert. Fairerweise stammt dieser noch aus der Betaphase von macOS Ventura, sodass viele Aspekte nicht mehr gelten. Dennoch lohnt es sich, einen Blick darauf zu werfen, wenn Ihr Euch für Software-Design und Usability-Analysen interessiert.

Ok thread of weird stuff found in redesigned macOS Ventura System Settings app.

First one: what happens if you simply hold “Up” button pic.twitter.com/Xuez5U5ufe

— @nikitonsky@mastodon.online (@nikitonsky) August 10, 2022

Wie gesagt: Dramatisch ist das alles nicht. Dennoch ist die Neugestaltung der macOS-Einstellungen für mich ein Beispiel dafür, dass der andauernde Drang zur Neuerfindung nicht immer nur vom Vorteil ist. Es ist ein hehrer Wunsch, aber mir wäre ein neues macOS alle zwei bis drei Jahre deutlich lieber, als der alljährliche Update-Segen. Aber vielleicht schreibe ich das auch nur, weil mein geliebter Intel-iMac-Pro wohl bald abgesägt wird ^^

Wie seht Ihr das eigentlich? Stören Euch die neuen Einstellungen, sind sie auch egal oder findet Ihr sie gar besser als zuvor? Lasst es uns gerne in den Kommentaren wissen. Noch mehr rund um die (meist) wunderbare Welt von Mac und macOS findet Ihr unter diesem Link.

Boris Hofferbert

Freier Journalist, seit seligen Amiga-Tagen technikbegeistert, am Desktop Apple- und unterwegs Android-Fan, zockt unter Windows, kann nicht ohne Musik (von Classic Rock über Ska bis Punk) und Hörbücher, schießt gerne Postkarten-Fotos, hat immer mindestens zwei Handys dabei und freut sich riesig über eine Kaffeespende ;-)

3 Kommentare

  1. Ich bin total genervt von den neuen Systemeinstellungen. Besonders jetzt wo ich den Punkt Sicherheit & Datenschutz suche, um einen Download zu aktivieren, und ihn nirgends finde. Wenn

    Es kostet Unmengen an Zeit, Nerven und Energie. Warum kann man so was wesentliches wie Systemeinstellungen nicht so lassen wie es war?
    Für mich unverständlich und einfach nur ärgerlich.

  2. Ich persönlich finde es besser. Ich war noch eine freund der Systemeinstellungen von Apple; ich war da immer am Suchen. Die Neuen sehen mMn nicht umsonst so aus wie bei iOS: man sieht einen Eintrag einfach schneller. Und das ist mir bei weitem wichtiger als einmal mehr zu klicken.

    1. Hi Sebastian,

      ja, ich kann das durchaus verstehen. Rein optisch finde ich die neue Lösung auch schöner, in der Praxis aber weniger. Manches ist einfach nicht logisch. Aktuelles Alltags-Beispiel: MacBook vom Büro-Kollegen lädt „offiziell“ noch bis 80 Prozent auf. Der Grund war das optimierte Laden von macOS, weil er es vor allem am Schreibtisch nutzt. Wollte er nun für Bahnfahrten abschalten und später wieder aktivieren.

      Früher waren es drei Schritte, die Option abzuschalten, jetzt fünf (s. Apple-Support). Auch ist es imho rein aus Software-Design-Perspektive nicht wirklich ersichtlich, dass hinter dem „i“ neben Batteriezustand noch ein weiteres Menü mit Schaltern steckt – erst recht nicht, weil es im gleichen Menü noch eine große Schaltfläche mit „Optionen“ gibt, hinter der ich den Punkt eigentlich eher erwartet hätte ;-)

      Auch über die Suche der Systemeinstellungen kommt man nicht zur Option „Optimiertes Laden“, bei Monterey ging das noch.

      Ja, das ist jetzt ein sehr nischiges Problem, was man nicht jeden Tag macht. Aber für mich ist das exemplarisch dafür, dass die neuen Einstellungen eher ein Rückschritt sind…

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