Soll ich iPad oder Notebook in den Urlaub mitnehmen?
Die Koffer sind gepackt, das Auto beladen, morgen geht es in den Urlaub. Doch ach, wieder taucht sie auf, die bange Frage: Laptop oder iPad mitnehmen? Als Bilder-Tank, Surfgerät, Spiel- und Entertainment-Gerät? Grundsätzlich eignen sich beide Geräte – Ich war in den vergangenen Jahren viel unterwegs und hatte mal ein Macbook, mal ein iPad dabei. In beiden Fällen wäre das jeweils andere Gerät besser gewesen.
iPad oder Notebook im Urlaub: Daran solltet Ihr denken
Die Frage nach dem iPad als Laptopersatz im Urlaub ist im Grunde schnell beantwortet: Falls Ihr Euer Tablet zuhause auch deutlich häufiger nutzt als Euren Laptop, steht die Entscheidung eigentlich fest. Oder? Nein: Das iPad hat ebenso handfeste Vorzüge und Nachteile wie das Notebook – und kann deshalb im Urlaub wahlweise ein Gewinn oder eine Behinderung darstellen. So ging es mir auf meinen Reisen auch: Egal, welches von beiden Geräten ich dabei hatte – ich habe mir immer das jeweils andere herbeigewünscht. Dabei können beide Geräte die Basis-Arbeiten wunderbar verrichten: iPad wie Notebook sind ausreichend, um im Netz etwas nachzuschauen, Musik zu hören, Filme zu gucken, Fotos anzugucken, zu bearbeiten und zu archivieren, um ein wenig zu Bloggen und oder zu schreiben. Das iPad ist jedoch deutlich handlicher und hat ein wesentlich angenehmeres Packmaß, zumal es kein separates Ladegerät benötigt. Von daher: Ein Punkt für das iPad.
Die Sache mit der Arbeit...
Es gibt allerdings ein großes Problem: Das iPad ist nach wie vor kein echtes Arbeitsgerät. Vielleicht wird das mit iOS 11 besser, doch bis dahin heißt es abwarten. Natürlich hat das einen großen Vorteil: Wenn das Tablet keine echte Arbeit erlaubt, kommt Ihr am Pool auch nicht auf die Idee, zu arbeiten. So einfach ist das. Ein großes Plus für ein iPad. Das allerdings auch ein Minus sein kann: In meinem letzten Urlaub hatte ich tatsächlich nur das iPad dabei, und prompt mussten aufgrund eines plötzlichen Besucheransturms diverse Arbeiten an Tutonaut.de erledigt werden: Ich musste auf dem FTP herumfummeln, Plugins installieren und löschen, hier und da am Code rumpfuschen und mich mit den Einstellungen des Webhosters in seinem ganz und gar nicht mobiloptimierten Backend herumschlagen. Auf dem iPad eine Qual, weil die Maus fehlt und simple Arbeiten an der Website eine ganze Phalanx von Apps benötigen, die noch dazu ständig gegenseitig Dateien importieren müssen. Furchtbar. Und ein dickes Argument, dann doch das Notebook mitzunehmen – zumindest, wenn Ihr eine Website betreibt. Und sobald dann noch Bildbearbeitung oder gar Filmschnitt ins Spiel kommen, solltet Ihr das iPad lieber zugunsten des Laptops zuhause lassen. Ein Punkt für das Notebook.
Ein iPad im Urlaub kann auch beruhigen
Auf der anderen Seite ist es dann aber natürlich auch wunderbar, einfach nichts tun zu können. Der Chef mailt und will irgendwas? Sorry, iPad, da kann ich nichts machen - ein prima Argument. Ein Laptop ist in aller Regel teurer als ein iPad, womit auch die permanente Sorge um das Gerät größer ist. Zumal ein großer, schwerer Laptop vermutlich auch deutlich öfter im Hotelzimmer bleibt als ein iPad: Das passt schließlich in jedes Daypack, denn es ist kaum größer als Eure Reiselektüre. Apropos Reiselektüre: Die lässt sich freilich mit dem Tablet deutlich besser konsumieren als auf dem Laptop oder Smartphone. Und anders als bei Kindle und Co. habt Ihr auch Auswahl zwischen allen möglichen eBook-Anbietern, wenn Ihr Nachschub benötigt. Das gleiche gilt für Videospiele: Die sind auf dem iPad nicht nur oft günstiger als das exakt gleiche Spiel auf dem PC oder Mac. Sondern Spiele sind auch leicht zu beschaffen, da sie relativ wenig Download-Volumen benötigen. Und nichts beruhigt Kinder auf einer quengligen Staufahrt mehr, als ein hübsch buntes Videospiel. Achtung: Gerade auf Alpen-Serpentinen herrscht Übelkeitsgefahr. Trotzdem ein Punkt für's iPad.
Eingebautes Mobilfunkmodul
Zuguterletzt noch ein Vorteil des iPads: Sofern Ihr die LTE/4G-Version besitzt und eine Mobilfunkkarte eingelegt habt, könnt Ihr dank des Wegfalls des EU-Roamings jederzeit im Urlaub ins Netz – völlig unabhängig von teuren, unzuverlässigen WLANs und zusätzlicher Hardware wie LTE-Routern. Das geht bei Geräten ohne Mobilfunkmodul, klar, auch über die Tethering-Funktion des Smartphones, was den gleichen Effekt hat. Aber auf einem LTE-iPad ohne das zusätzliche Geraffel ist es schlicht besonders komfortabel. Zumal Apple in den neueren Geräten zusätzlich zu Eurer SIM-Karte noch die Apple-SIM verbaut hat: Mit dieser könnt Ihr vor Ort schnell einen Mobilfunktarif auswählen, der Euch passt – ganz einfach und ohne lästiges Suchen nach WLANs, Zugangsdaten und anderem Zeug. Ein klarer Punkt für das iPad.
Und was nimmst Du mit?
Drei zu eins für das iPad. Gegen das Gerät spricht im Grunde nur noch, dass "echte" Arbeit damit nach wie vor nur sehr umständlich möglich ist. Mit iOS 11 sollte das zwar deutlich besser werden, trotzdem ist das iPad an vielen Stellen nur sehr eingeschränkt nutzbar. So wollte ich eben einen Quelltext-Schnippsel mit dem iPad von einer App in die andere kopieren und wäre dabei fast wahnsinnig geworden – die Markieren-Funktion ist ohne Maus nach wie vor nicht das Gelbe vom (E)i. Besonders diese kleinen Dinge, die zwar möglich, aber eben durch die Touch-Bedienung nur sehr umständlich zu bewerkstelligen sind, sind dann auch der Grund, warum ich inzwischen dann doch noch ein altes Macbook Air in den Koffer packe: Das iPad ist zwar praktisch und wird 95% der Computerzeit im Urlaub genutzt. Doch manchmal gibt es diese Dinge, die dann doch nur am Notebook richtig gehen.
Und so ist alles eine Frage der Abwägbarkeit: Wer unterwegs arbeiten muss, also reist, sollte auf das Notebook nicht verzichten. Wer im Urlaub hingegen wirklich Urlaub machen und entspannen möchte, greift zum iPad. Ganz einfach.
Der Artikel beschreibt es genau, deshalb hatte ich auch dieses Jahr im Urlaub wieder Laptop und iPad dabei…