Trotz Support-Ende: Windows 7 noch ein Mal aktualisieren ;)
Wer es noch nicht mitbekommen hat: Windows 7 bekommt ab heute, dem 14. Januar, keine Updates mehr. Wenn Ihr nun einen alten Rechner oder eine alte Virtuelle Maschine mit Win 7 startet, seid Ihr unter Umständen auf einem völlig veraltetem Stand. Leider scheint Win 7 aber auch die verfügbaren Updates nicht mehr zu ziehen. Und dafür gibt es eine Lösung.
Updates oder Win 10?
Wenn Ihr könnt, wechselt einfach auf Windows 10 - das ist kostenlos, recht fix erledigt, birgt kaum Probleme und Daten und installierte Programme bleiben soweit möglich erhalten. Wie das geht, zeigen wir Euch hier. Und wenn Ihr keinen Bock auf Win 10 habt: Wie wäre es mit einer der zahlreichen Linux-Distributionen? Wenn Ihr nicht regelmäßig zockt, sind Ubuntu, Mint, Atergos & Co. mindestens so gut und einfach wie Windows - hier stellen wir Euch 32 Distris vor.
Aber gut, Ihr habt einen alten Rechner, eine alte VM mit Windows 7 und das soll so bleiben. Vielleicht für bestimmte Programme, vielleicht aus Prinzip, vielleicht als Backup. Meine Win-7-VM wurde immer wieder mal geklont und die Klone wurden aktualisiert und nach Verwendung gelöscht. Die Ausgangs-VM habe ich aber nie genutzt und nie aktualisiert. Stand heute: 2011! Der Versuch zumindest auf das aktuellst Mögliche zu aktualisieren, brachte nur Fehlermeldungen.
Die Lösung: Die guten alten Offline-Updates. Ja, da muss ich schmunzeln ... Bei Data Becker hatten wir einmal im Jahr für die PC Praxis die Goldene Update DVD mit Hunderten von Treibern, Windows-Updates und so weiter. Vielen hielten das für einen Haufen Bockmist, aber sie war immer beliebt. Heute habe ich tatsächlich selbst den Bedarf nach sowas und erfreulicherweise gibt es nach wie vor Anbieter von gesammelten Windows-Updates, die en gros heruntergeladen und dann offline installiert werden können. Chip.de bietet etwa hier ein Paket mit Stand 19.12.2019 an, das 3,5 Gigabyte für ein 32-Bit-Win-7 an Updates liefert (64-Bit: 5 Gigabyte).
Entpackt einfach das heruntergeladene ZIP-Archiv und startet die Datei UpdateInstaller.exe zum Aktualisieren. In dem aufpoppenden Fenster könnt Ihr noch das automatische Neustarten aktivieren. Das Ganze kann lange dauern - so richtig lange! Hier ging es um ein System, das seit etwa neun Jahren nicht aktualisiert wurde - Gesamtdauer des Updates: Bislang drei Stunden, Ende nicht absehbar ...
Es dauert jedenfalls vieeeeeel länger als die Neuinstallation eines Windows. Schon komisch, gell?! Nun, es werden alle Updates nacheinander eingespielt, es kann zwischendurch zu Neustarts kommen (wo Ihr dann doch wieder das Passwort eingeben müsst), es wird wieder nach Updates gesucht und und und ...
Gute Kommentare!! Konkrete Frage: Sind wichtige Häcker-Vergehen unter Windows 7 bekannt, mit welchen Ergebnissen? Nachdem ich meinen guten alten Acer mit Windows 10 nicht aufladen konnte, habe ich ein gebrauchtes Notebook kaufen müssen. Alle meine Windows 7 Daten konnte ich übernehmen. Ich (und meine Familie) möchte mit dem guten Acer mit größerem Bildschirm weiter alternativ arbeiten als „Schreibmaschine“. Kann ich etwas schlimmes mit Internet anstellen mit bösen Folgen? Danke für eine Info. Gruß Werner Schmidt (80 Jahre)
Hacker kann man weitestgehend vernachlässigen, die intresssieren sich im allgemeinen nicht sonderlich für einzelne private Rechner – eher für Netzwerke oder Rechner von Politikern, Entscheidungsträgern etc. Die meisten konkreten Angriffe auf solche gehen von Email-Anhängen aus oder auch von verseuchten Downloads, das ist aber nicht Windows-7-spezifisch. Dagegen hilft am besten: Nichts ausführen, von dem man nicht sicher ist, dass es sicher ist.
Windows 7 ohne Updates wird aber im Laufe der Zeit immer unsicherer und anfälliger für Malware und automatisierte Angriffe. Empfehlen würde ich das auf keinen Fall – soweit mal „offiziell“.
Wenn als Schreibmaschine bedeutet, dass Office drauf läuft und ein wenig im Netz gesurft wird, kann man den durchaus noch mit Win 7 nutzen – wenn man einigermaßen weiß, was man tut ;) Sprich: Ich würde möglichst keine neue Software mehr darauf installieren, keine unseriösen Webseiten besuchen und auf jeden Fall auch irgendeinen Malware-Schutz laufen lassen. Auch Backups wichtiger Dateien außerhalb des Rechners sollten dann unbedingt sein. Ein Risiko bleibt natürlich – noch kein sonderlich großes, aber es wächst.
Und wenn die Muße da ist, bleibt natürlich immer noch die Möglichkeit ein anderes Betriebssystem zu nutzen, beispielsweise Ubuntu Linux. Das ist zunächst eine massive Umgewöhnung, Office und Internet nutzen sich aber ganz genauso wie unter Windows. Aber wie gesagt, da muss man schon wirklich Lust drauf haben, sich in etwas Neues einzuarbeiten.
Falls ein Server nicht migriert werden kann, hier vielleicht eine Alternative zum Patchen: https://blog.0patch.com/2020/01/micropatching-workaround-for-cve-2020.html
(ohne Gewähr)
P.S. Das Forum schreibt: „Du schreibst die Kommentare zu schnell. Bitte etwas langsamer.“ Ist das ein Kompliment? :-)
Vielen Dank für den Link – sieht spannend aus, werde ich testen. Noch 3 Jahre Windows 7, das wäre doch mal was ;)
Eine sehr brauchbare Alternative liefern übrigens die Update-Packs von Winfuture:
https://winfuture.de/UpdatePack
Einfach die Vollversion herunterladen und in einem Rutsch installieren. Die gibt es auch für Windows 8.1 und waren bei mir in meinen Windows-Jahren immer die erste Anlaufstelle nach einer Neuinstallation.
Das Tool war gut bei Win7. Ohne das war es schwierig ein erstes Update nach dem Setup der Home Version überhaupt ans Laufen zu bekommen. Microsoft hatte offensichtlich den Link zum Updateserver irgendwann mal geändert. Der WSUS schaffte da Abhilfe. Nach dem starten nach erfolgreichen Download der Updates waren die wichtigsten Updates innerhalb von 2 Stunden installiert. Bei dem ersten mal online gehen fand Windows dann selbstständig noch zig optionale optionale Updates. Wie lange sind Win7 Updates noch online verfügbar, oder wird der updateserver in wenigen Tagen vom netz genommen?
Gute Frage, weiß ich aber leider auch nicht, Microsoft scheint sich dazu nicht ausgelassen zu haben. Da Windows 7 hier gestern jegliche Updates verweigerte, hatte ich jedenfalls befürchtet, dass sie schon jetzt offline sind – das kann aber natürlich auch an 200 anderen Dingen gelegen haben.
Nachtrag: Gerade nochmal etwas herumgelesen und tatsächlich nirgends etwas dazu gefunden. Ich gehe allerdings davon aus, dass eine Aktualisierung auf den letzten verfügbaren Stand weiterhin möglich ist. Warum? Nun, mein Windows 7 hat zwar die Updates vom Stand 2011 aus verweigert, meldet jetzt nach WSUS-Update aber keine Fehler mehr bezüglich der normalen Updates (auch wenn es natürlich keine mehr gibt). Vermutlich wird es laufen wie bei XP – in 10 Jahren wird Win 7 immer noch irgendwo laufen. Die Update-Server waren da auch noch lange erreichbar.
Ich hatte mein heißgeliebtes Win 7 vorsichtshalber schon vorgestern noch einmal aktualisiert und mich auch noch nicht von dem „frischen“ System getrennt. Warum auch, wir mußten ja immer einen Monat auf neue Updates warten, und der ist eben erst im Februar, an dem berühmten Dienstag, rum.
Sehr schöner Gedanke :)